03.11.2020
Das Smart City-Projekt "Sinfonia" sicherte von 2014 bis Mitte 2020 613 Vollzeitarbeitsplätze, es wurde eine Lohnsumme von 31 Millionen Euro geschaffen, des Weiteren trug das Projekt 76,9 Millionen Euro zum Tiroler Bruttoregionalprodukt bei.
2014 startete das mit EU-Mitteln geförderte Stadtsanierungsprojekt „Sinfonia“. In Innsbruck und Bozen, den beiden Sinfonia-Pionierstädten, wurden bei anstehenden Sanierungsarbeiten in ausgewählten Stadtteilen Wärmenetze optimiert, hochwertig und kosteneffizient Schul- und Wohngebäude saniert und ein Hybridnetz aufgebaut. Dafür wendeten die Innsbrucker Sinfonia-Partner (Stadt Innsbruck, IKB, Neue Heimat Tirol, Innsbrucker Immobilien Gesellschaft, Universität Innsbruck, Passivhausinstitut Innsbruck und TIGAS sowie ATB Becker, e3 Consult GmbH, alpS und TIWAG und Standortagentur Tirol) inkl. der bisher ausbezahlten EU-Fördermittel von knapp über 10 Mio. Euro insgesamt 70,0 Mio. Euro auf.
Die Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) hat im Auftrag der Standortagentur Tirol die wirtschaftlichen Auswirkungen von „Sinfonia“ analysiert: Von 2014 bis Mitte 2020 wurden in Tirol 613 Vollzeitarbeitsplätze gesichert und eine Lohnsumme von 31 Millionen Euro geschaffen. Des Weiteren trug das Projekt 76,9 Millionen Euro zum Tiroler Bruttoregionalprodukt bei.
Ökologische Ziele
Ziel von „Sinfonia“ war es den Energiebedarf in ausgewählten Stadtteilen Innsbrucks um mind. 40% zu reduzieren, die Steigerung des Anteils von erneuerbaren Energien um 20% sowie die Reduktion des CO2-Ausstosses um 20%. Ein finaler Ergebnisbericht wird Ende des Jahres erwartet, aber man geht von einer Zielerreichung aus.
Ökonomische Effekte
„Die aktuelle Studie zeigt nun deutlich, dass Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sind. Durch das Projekt konnten 613 Personen sicher beschäftigt werden. Gemeinsam haben sie im Zeitraum 31 Millionen Euro Löhne erhalten. Hinzu kommen die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Region: Das Bruttoregionalprodukt konnte um 76,9 Millionen gesteigert werden. Und wenn man die Österreichweiten Effekte betrachtet, dann reden wir von einer Steigerung des BIP um knapp 100 Millionen Euro“, freut sich Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, ergänzt: „80% des wirtschaftlichen Gesamteffekts sind in Tirol angefallen. Das unterstreicht die Kompetenz der Tiroler Unternehmen im Bereich energieeffizientes Bauen. Nur ein sehr geringer Anteil an Produkten und Dienstleistungen musste zugekauft werden.“
In Tirol initiierte und koordinierte die Standortagentur Tirol als „District Leader“ federführend die Zusammenarbeit aller Partner mit der EU. „Für ein klimafreundliches und erfolgreiches Tirol braucht es die Bündelung der innovativen Kräfte unseres Landes. Das ist der Standortagentur Tirol hier in Innsbruck vorbildlich gelungen und ist beispielgebend“, so Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding. „Auf diesen Erfolg unserer Tochterunternehmung und die gewonnenen Erfahrungen bauen wir als Unternehmensgruppe auf und leiten einen Wissenstransfer in die Tiroler Bezirke und Regionen für weitere Pilotprojekte ein“, betont Margreiter.
Innsbrucks Vizebürgermeisterin und Energiereferentin Uschi Schwarzl ist sichtlich erfreut, dass Innsbruck zu den Sinfonia-Pionierstädten zählt: „Wir als Stadtgemeinde haben darauf geschaut, dass die im EU-Förderantrag eingebrachten Ziele auch erreicht werden. Dafür fungierten wir als Bindeglied zwischen den Partnern vor Ort.“ „Die finalen Auswertungen der Universität Innsbruck sind zwar noch ausständig, aber wir gehen von einer 100-%igen Erreichung der Umweltziele aus“, so Schwarzl zuversichtlich.
Es geht weiter: Smart City-Projekte in Anbahnung
Bereits jetzt steht für die Partner unisono fest, ein Leuchtturmprojekt wie dieses muss weitergehen. Für die kommenden Jahre sind bereits Folgeprojekte angedacht. So wollen – um nur Beispiele zu nennen – die Innsbrucker Kommunalbetriebe klimaneutral werden. Auch die Innsbrucker Immobiliengesellschaft hat bereits einen Stufenplan entwickelt, der die Erreichung der Klimaneutralität für den Gesamtbestand der Gebäude bis 2040 ermöglichen soll. Die TIGAS arbeitet weiterhin sukzessive an der Verlängerung und der Verdichtung des Fernwärmenetzes und die Neue Heimat Tirol plant weitere Sanierungsprojekte.
Informationen zu Sinfonia finden Sie auch unter www.standort-tirol.at/sinfonia