Bildnachweis: (c) Tiroler Berghanf

ARGE ALP Alpenhanf 360°

mit dem Projekt HempClub

Alpenhanf 360°

 

Das geförderte Projekt ARGE ALP Alpenhanf 360° forciert Innovationen rund um den Anbau und die Verwertung von Hanfpflanzen, deren Fasern und Inhaltsstoffen. Mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus von Produkten werden Wertschöpfungsketten im Sinne der Kreislaufwirtschaft neu gestaltet, um ein nachhaltiges Wachstum für die Region zu fördern.

Die Chancen liegen insbesondere in einer zusätzlichen Einnahmequelle für die Landwirtschaft, neuen Geschäftsmodellen für KMU bei gleichzeitiger Verringerung des CO2 Ausstoßes.
 

Lesen Sie alle Informationen über dieses Projekt und die Innovationen rund um den Anbau und die Verwertung der Nutzhanfpflanze auch in der untenstehenden Projektbroschüre. Weiterführend steht auch ein Bericht zur Verfügung, welcher aufbauend auf den Standortanforderungen und den Besonderheiten bei der Kultivierung von Hanf das ökologische und ökonomische Potenzial der Nutzpflanze erhebt:

 

Alpenhanf 360° - Projektbroschüre 
 

Alpenhanf 360° - Bericht 

 

 

Projektlaufzeit Alpenhanf 360°
von 03. November 2021 bis 03. November 2024
 

Motivation
Nutzhanf ist eine jahrtausendalte Kulturpflanze und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Sie wächst innerhalb von vier Monaten nach und kommt mit minimalinvasiver Bodenbearbeitung aus. Pestizide und chemische Dünger sind nicht notwendig. Ihr weit verzweigtes Wurzelsystem wirkt sich positiv auf die Böden und deren Fruchtfolge aus.

Die 4 wichtigsten Gründe für den Anbau von Nutzhanf

  • Hanf verbessert die Böden: Das dichte Wurzelwerk, welches Schadstoffe aus dem Boden zieht, lockert diesen auf und hinterlässt den Boden fruchtbarer als zuvor.
  • Hanf ist so robust, dass keine chemischen Dünge- und Spritzmittel nötig sind. Gegen die starken Wurzeln und das schnelle Wachstum ist kein Unkraut gewachsen. Außerdem sind keine Schädlinge bekannt, welche den Ertrag negativ beeinflussen.
  • Hanf reinigt die Luft: Das schnelle Wachstum bindet CO2 und stoßt Terpene aus, welche sich Studien zufolge positiv auf das Klima auswirken.
  • Hanf bietet Nahrung und Lebensraum für vielfältige, teilweise vom Aussterben bedrohte Insektenarten. Die Pollen der Hanffelder ziehen bis zu 16 Bienenarten magnetisch an, Hanfanbau liefert also einen wesentlichen Beitrag gegen das Bienensterben


Vorteile und Verwendung
Die Hanfpflanze kann ganzheitlich genutzt werden. Sie ist ein vollständig verwertbarer Lieferant für Biorohstoffe, welche zu diversen Produkten weiterverarbeitet werden können. Neben Lebensmitteln (Hanföle, Hanfproteine etc) können Hanfschäben als antibakterielle Tiereinstreu verwendet werden. Die Hanffaser kann aber auch bei Composites statt Glas- oder Carbonfasern verwendet werden und bei Textilien Baumwoll- oder Kunstfaser ersetzten. Ziel ist der Aufbau einer Wertschöpfungskette im Alpenraum für alle Produkte, die der Hanf zu bieten hat und unter Berücksichtigung des dualen Erntesystems. Aus den Samen und Blättern können Lebensmittel gewonnen werden (Hanföle, hanfproteinbasiertes Superfood, Tee etc.), die Blüten werden in der Arzneimittelproduktion eingesetzt, aus dem Holzkern des Stängels, den sogenannten Schäben, können Baumaterialien (Ziegel, Putz) hergestellt werden. Die Fasern des Stängels können einerseits als textile Verstärkung statt Glasfasern in Composites (Ski, Skistock) eingesetzt werden und andererseits Anwendung in der textilen Bekleidungsindustrie finden, als Ersatz für Baumwoll- oder Kunstfasern.

 

Einsatzgebiete

  • Blüte (Arznei, Kosmetik)
  • Blätter (Tee, Tierfutter)
  • Samen/Nuss (Speiseöl, Nahrungsergänzungsmittel, Tierfutter,)
  • Holzkern/Schäben (Bauprodukte, tierische Einstreu)
  • Faser (technische Fasern für Composite und Bauprodukte, textile Faser für Bekleidung, Zellulose für Papier und Bekleidung)
  • Wurzel (Kosmetik)
  • Biomasse (Energie, Dünger)

Derzeit arbeiten mehrere Unternehmen aus dem gesamten Alpenraum gemeinsam an Prototypen für Ski, Skistöcke, Hartschalenkomponenten für Rucksäcke, Bauteile für E-Bikes und Lastenfahrräder, Leichtbauelementen für Bergungsgeräte, Hybridfilze mit Schafwolle für Bekleidungsanwendungen und als Geotextilien, sowie Hybridgarnen mit Schafwolle als kreislauffähige, regionale verfügbare Halbzeuge für die Bekleidungsindustrie.
 

Netzwerk
Das Projekt Alpenhanf 360° wird von der ARGE ALP gefördert mit dem Ziel neue, regionale Wertschöpfungsketten aufbauend auf den Rohstoffen von Alpenhanf zu schaffen und die Akteure in den Partnerregionen zu Vernetzen.

Als Mitglied des HempClub, einem europaweiten Netzwerk von Unternehmen und Forschungseinrichtungen arbeiten wir gemeinsam an der Weiterentwicklung der Hanf Nutzung – von Landwirtschaft bis zu High-Tech Anwendungen. Ziel ist es, gemeinsam mit ProduzentInnen die hanfbasierten landwirtschaftlichen und unternehmerischen Aktivitäten, die entsprechenden Wertschöpfungsketten sowie interregionale Strategien für die Bioökonomie zu stärken, den entsprechenden Technologie- und Wissenstransfer zu internationalisieren, die Zusammenarbeit auf B2B- und auf B2C-Ebene zu erleichtern und neue, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln
 

Services (in Kooperation mit Landwirtschaftskammer und Agrarmarketing Tirol):

  • Information / Awarenessbildung zum Thema Hanf als Nutzpflanze
  • Vernetzungsaktivitäten relevanter Player (Vernetzungsevents, Messeauftritte, usw.)
  • Beratung zu Produkt- und Technologieentwicklungen mit dem Rohstoff Hanf
  • Planung und Entwicklung eines Hanf Hubs in Tirol für Prototypenbau

 

 

Projekt HempClub


HempClub ist ein EU-COSME-Projekt, das 7 Cluster und Verbände aus Italien, Portugal, Rumänien, Tschechien und Österreich zusammenbringt, die in den Sektoren primäre Hanf-Produktion, Bioökonomie, Mechatronik und Green Chemistry tätig sind. Gemeinsam bauen sie ein europäisches strategisches Hanf-Netzwerk auf, um das Potenzial der Hanf-Industrie für die europäische Bioökonomie freizusetzen.
 
 
Projektlaufzeit

von 01. Februar 2022 bis 31. März 2024

Ziel

Ziel ist es, gemeinsam mit Produzent:innen die hanfbasierten landwirtschaftlichen und unternehmerischen Aktivitäten, die entsprechenden Wertschöpfungsketten sowie interregionale Strategien für die Bioökonomie zu stärken, den entsprechenden Technologie- und Wissenstransfer zu internationalisieren, die Zusammenarbeit auf B2B- und auf B2C-Ebene zu erleichtern und neue, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Aufgrund ihrer Expertise in diesen Bereichen und rund um die Themen Hanf und Nachhaltigkeit wurde die Standortagentur Tirol eingeladen, in diesem Netzwerk mitzuarbeiten.

Meilensteine
  • Stärkung des Portfolios an Services für Unternehmen
  • Erleichterung von B2B- und C2C-Aktivitäten zur Stärkung interregionaler Strategien für die Bioökonomie.
  • Organisation von Exkursionen und Auslandsaufenthalten zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen europäischen Organisationen - Aktivierung neuer Wachstumsmöglichkeiten für Cluster und ihre Mitglieder mit der Zielsetzung, hanfbasierte Wertschöpfungsketten zu stärken und neue Kooperationen zwischen Produzent:innen und KMU zu schaffen
  • Verbesserung der Managementfähigkeiten von Clustermanagern durch einen multidisziplinären Schulungskurs
Links

 

  

 

HempClub ist ein Projekt von der COSME European Innovation Council and SMEs Executive Agency  (EISMEA), welches vom LGCA - Lombardy Green Chemistry Cluster koordiniert wird.  

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Multimedia
SmartCommUnity: project meeting in Lienz

SmartCommUnity: project meeting in Lienz

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Kontakt
Dipl. Geogr. Jasmin Baruck

Dipl. Geogr. Jasmin Baruck
Digitalisierung und resiliente Produktion
Standortagentur Tirol

jasmin.baruck@standort-tirol.at
m +43 676 843 101 214
t +43 512 576262 214

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