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STANDORT
D
as World Wide Web ist
ohne Zweifel die größ-
te Sammlung an Infor-
mationen in der Geschichte der
Menschheit und die Milliarden von
Websites bekommen täglich millio-
nenfachen Zuwachs. Aus dieser un-
glaublichen Menge an Daten die
richtigen herauszufinden, kann ein
echt mühseliges Unterfangen sein,
denn die gängigen Suchmaschinen
filtern lediglich jene Websites her-
aus, auf denen das eingegebene
Wort vorkommt. Zwar könnte die
gesuchte Information in diesem
Haufen unstrukturierter Daten da-
bei sein, die Suche danach bleibt
einem aber erst recht wieder selbst
überlassen. „Das sind Steinzeitme-
thoden“, dachte sich also der Uni-
versitätsprofessor und Forscher
Martin Hepp und entwickelte am
DERI (Digital Enterprise Research
Institute) der Universität Inns-
bruck das sogenannte „Semantic
Web“ mit weiter. Das DERI-Institut
ist mittlerweile zum STI (Semantic
Technology Institute) umbenannt
worden, gleichgeblieben ist die in-
tensive Forschungs- und Entwick-
lungsarbeit an den Semantic-Web-
Technologien. Mit deren Hilfe
soll der Computer wie unser Hirn
ganze Begriffe verstehen lernen
und so interessante und relevante
Informationen erkennen können.
Also kurz gesagt: Auf eine konkre-
te Frage soll eine konkrete Antwort
folgen. Nicht nur Menschen sollen
miteinander kommunizieren, son-
dern auch Computersysteme.
Und dieser Weg ist bereits weit
beschritten, das Innsbrucker Soft-
ware-Unternehmen inndata be-
schäftigt sich bereits seit Jahren
mit der praktischen Anwendung
von intelligenten Web-Lösungen.
inndata-Geschäftsführer Ing. Otto
Handle hat europaweit die größte
Datensammlung über Baustoffe
zusammengetragen. Der gelernte
Baumeister, der bereits als 17-Jähri-
ger die erste Software geschrieben
hat, beschäftigt sich intensiv mit
der Entwicklung eines Ordnungs-
systems, das heterogene Informati-
onen über einen einheitlichen Weg
zugänglich macht. Was kompliziert
klingt, erläutert Otto Handle mit
einem Beispiel: „Wenn Sie auf www.
eurobau.com in die Suchmaschine
‚Ich möchte meinen Wintergarten
beschatten‘ eingeben, dann wird
Ihnen als Ergebnis eine Angebots-
übersicht über Markisen, Jalousien
und Sonnenschirme geliefert. Weil
eben die verschiedenen Compu-
ter durch unsere Software gelernt
haben, einerseits miteinander
zu kommunizieren, andererseits
aber auch diese Kommunikation
für den Kunden nutzbringend zu
verstehen.“ Künftige Semantische
Suchmaschinen nutzen auch eine
Technologie, die man unter dem
Begriff Web Services zusammenge-
fasst hat. Dabei verständigen sich
die Rechner untereinander in ei-
ner Art Frage-Antwort-Verfahren.
Wird die Frage verstanden, gut.
Wenn nicht, darf der User weitersu-
chen. Da bietet das Semantic Web
ganz andere Möglichkeiten. „Wir
sind unterwegs zu einem perfek-
ten Semantic Web, aber noch nicht
ganz am Ziel“, sagt Otto Handle.
Und deshalb wird auch die enge
Zusammenarbeit mit dem STI und
Dr. Martin Hepp fortgesetzt. ]
Semantic Web. Die Suche nach Informationen kann im Internetdschungel schnell
mühsam werden, semantische Technologien bieten dabei völlig neue Wege.
Damit Suchmaschinen auch komplizierte Anfragen eigenständig bearbeiten können, wird das Semantic Web ständig weiterentwickelt.
inndata lässt Sie finden,
was immer Sie suchen
W
as als innovative Anwendung für
Touristen begann, könnte schon
bald ganz andere Einsatzmöglichkeiten
finden. Ein Forschungsteam rund um
Ao. Univ.-Prof. Dr. Kurt Promberger
und Mag. Felix Piazolo von der Uni
Innsbruck widmet sich gerade intensiv
dem Projekt „Hybride Kommunikati-
onstechnologien im Betreuungswesen“.
Gemeinsam mit den Partnern Gene-
ral Solutions/Landeck, Humanocare
Management-Consulting/Innsbruck und
der RF-Embedded/Niederndorferberg
werden die im Tourismus erfolgreich
erprobten Ortungstechniken zu
benutzerfreundlichen Desorientier-
tensystemen weiterentwickelt. Parallel
dazu wird intensiv an Ortungsmetho-
den zum Schutz von Personen (z.B.
nach SOS-Ruf) gearbeitet. In beiden
Fällen kommt dabei die kombinerte
RFID-GPS-GSM-Ortung zum Einsatz.
Die Innovation liegt dabei im hybriden
Endgerät und der Lokalisierungsme-
thodik durch active RFID. Die ersten
Prototypen stehen vor der finalen Fer-
tigstellung, die Tiroler Zukunftsstiftung
hat eine Machbarkeitsstudie bewilligt.
„inndata investiert seit jeher 40 Prozent des
Umsatzes in Forschung und Entwicklung.“
Punktgenaue
Ortung
INNOVATION
IT-Markt:
Wechselnd bewölkt
[ konkret GESEHEN ]
N
och im November hatten die Prognosen für den heimischen IT-Markt nach
schönem Wetter geklungen: Der internationale Marktforscher EITO prognos-
tizierte für 2009 ein dreiprozentiges Umsatzwachstum auf 5,7 Milliarden Euro. Jetzt
weht der Wind der Krise um einiges rauer und da zeigt es sich, dass die IT-Märkte in
den Ländern Österreich, Schweiz und Deutschland unterschiedliche Sturmschäden
aufweisen. Österreich etwa präsentiert sich besonders standfest im Software- und
IT-Servicemarkt, hier ist im Vergleich zu Deutschland mit einem Wachstum von
4,2 Prozent zu rechnen. Als krisenresistent zeigen sich auch die Einsatzbereiche
Telekommunikation und Energie sowie der öffentliche Sektor. Für die Schweiz ist
bei einem Minus von zwei Prozent bei den Investitionen im ITC-Bereich bereits
eine Schlechtwetterfront aufgezogen, vor allem Export-Unternehmen sind vom
Abschwung betroffen. In Deutschland ist der ICT-Markt als stabil zu bezeichnen, im
IT-Consultingbereich werden hingegen bereits erste Regenschirme aufgespannt.
G
ute Nachrichten kom-
men von Glooo mobile
communities, den Tiro-
ler Spezialisten bei der Entwick-
lung der mobilen Kundenkarte
und Kundenbindungssysteme für
internetfähige Handys. Kürzlich
wurde die Version 2 der glooo.box
in den Vetrieb übernommen. So-
mit besteht das glooo.box System
nunmehr aus zwei Komponenten,
der Anwendung am Handy bzw.
einem Managementsystem via PC-
Browser. Das System ist auf der
großen Mehrheit der internetfähi-
gen Handys lauffähig und besticht
durch einfachste Installation via
Download. Das Managementsys-
tem lässt Echtzeitmarketing für
perfekte und gezielte Kampagnen
zu und darüberhinaus ist die Kos-
tenersparnis im Vergleich zu den
klassischen Werbekanälen enorm.
Das System bietet vor allem für
kundenorientiert arbeitende Un-
ternehmen wie Versand- und Mö-
belhäuser, Fußballvereine, aber
auch Gemeinden einen idealen,
neuen Kanal für Vertrieb, Service
und Branding.
]
S
o manche Softeware-Lösung ist
für ein Unternehmen nicht nur zu
kompliziert und zu teuer, sondern viel-
fach auch ineffizient. Werner Wild, seit
mehr als 25 Jahren als selbstständiger
IT-Berater tätig, widmet sich seit Jahr-
zehnten den objektorientierten Softwa-
re-Technologien. In Lehrveranstaltungen
an den Universitäten von Innsbruck
und Bozen sowie am Management
Center Innsbruck (MCI) unterrichtet er
die neuesten Erkenntnisse der Agilen
Softwareentwicklung und untermauert
seine Statements durch seine lang-
jährigen Erfahrungen mit Softeware-
Großprojekten. Grundvoraussetzung
für bestmöglichen Einsatz von Software
ist die Reduktion auf das Wesentliche,
denn nur ein Bruchteil der Features
eines Programms wird auch genutzt.
Laut Werner Wild findet gut die Hälfte
davon überhaupt keine Verwendung.
Deshalb hat er die sieben Regeln des
Lean Software Development for-
muliert. Damit sollen nicht benötigte
Features einer Software von vornherein
vermieden werden, das spart Kosten
für Entwicklung und Wartung.
Entwicklung
agiler Software
SOFTWARE-DESIGN
E
in starkes Netzwerk für Tech-
nologie. Unter diesem Credo
haben sich „IT-Tirol“ und der Wirt-
schaftsraum Rosenheim zusammen-
getan: Ziel des Projektes netIT ist die
grenzüberschreitende Vernetzung
von Wirtschaft, Forschung und
Ausbildung, um damit für einheimi-
sche Unternehmen das Potenzial der
Informationstechnologie sichtbar zu
machen. Durch intelligenten Einsatz
von IT wird einerseits die Wirtschaft
gestärkt und andererseits den Unter-
nehmen geholfen, aus der unüber-
sichtlichen Flut an Informationen im
IT-Bereich die für sie wichtigen und
relevanten herauszufinden. netIT
verfügt über ein dichtes Netzwerk
aus Unternehmen, wissenschaftli-
chen Einrichtungen und öffentlichen
Institutionen, und die Maschen dieses
Netzwerks werden von netIT ständig
enger geknüpft. Um in der Region
den perfekten IT-Partner zu finden,
wird eine umfassende Unterneh-
mens-Datenbank angeboten. Und
netIT bietet Interessierten auch
laufend Informationsveranstaltungen,
Fachtagungen und Exkursionen rund
um das Thema Informationstech-
nologien an. Mehr unter: www.
netit-region.eu
Erfolg durch Innovation – Erfolg mit Informationstechnologien!
Thema: [ INFORMATIONSTECHNOLOGIEN TIROL ]
Informationstechnologien (IT) sind kaum noch wegzudenken. Sie unterstützen unabhängig von Unternehmensgröße oder
Branche die Geschäftswelt und tragen damit erheblich zum Unternehmenserfolg bei. Informationstechnologien nehmen deshalb eine
Schlüsselrolle im Sinne eines „Motors für die Wirtschaft“ ein. Ziel des Clusters IT Tirol ist die Stärkung der IT-Wirtschaftsregion mit den
beteiligten Partnern aus dem Cluster IT Tirol und Partnern aus anderen Clusterinitiativen. Dies soll durch die Nutzung und Förderung
der vorhandenen regionalwirtschaftlichen Potenziale und durch Bündelung der regionalen Kompetenzen gewährleistet werden.
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