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STANDORT:

alpS hat sich im Rah-

men des Strukturförderungspro-

gramms COMET für ein K2-Zentrum

beworben. Wie stehen die Chancen,

den Zuschlag zu erhalten?

ERIC VEULLIET:

Wir sind erstklas-

sig unterwegs. Auch die Ende März

erfolgte Bewertung des Vorantrags

stimmt uns optimistisch, wir haben

sehr gute Noten bekommen. In

den letzten Wochen haben wir alles

noch einmal optimiert und sind sehr

zuversichtlich. Ein K2-Zentrum ist

sozusagen die allerhöchste Liga in

diesem Bereich, das heißt: Nur eine

länderübergreifendeGruppekommt

dafür in Frage. Wir haben derzeit ein

Konsortium, bestehend aus gut 140

Partnern aus Vorarlberg, Südtirol

und Wien. Salzburg kommt eventu-

ell noch dazu. Ende Mai haben wir

den Vollantrag für das K2-Zentrum

mit Sitz in Tirol gestellt. Insgesamt

bewerben sich drei Konsortien für

zwei geplante Zentren. Also stehen

allein schon statistisch gesehen die

Chancen nicht schlecht für uns.

STANDORT:

Womit wird sich dieses

K2-Zentrum in erster Linie beschäf-

tigen?

VEULLIET:

Der Begriff K2-Zentrum

ist wie ein Kürzel für höchste wissen-

schaftliche Qualität. Schwerpunkt

dieser Forschungseinrichtung soll

die Untersuchung der regionalen

Auswirkungen des Klimawandels ins-

besondere auf Gebirgsräume sein.

Dabei werden sowohl die sozio-öko-

nomische Entwicklung des Landes

wie auch Fragen der Ressourcen-

und Energieverfügbarkeit in die

Überlegungen miteinbezogen. Ziel

wäre dann, gemeinsam mit den Part-

nern aus der Wirtschaft und der For-

schung nachhaltige Strategien oder

Technologien zu entwickeln, um

dem Klimawandel und seinen mögli-

chen Folgen entgegenzutreten.

STANDORT:

Und das angestrebte

K2-Zentrum „Centre for Climate

Change Adaption Technologies“,

das in Tirol stationiert sein wird, soll

Technologien entwickeln, um den

Herausforderungen des Klimawan-

dels gewachsen zu sein?

VEULLIET:

Dafür wurde das alpS-

Zentrum ja ursprünglich gegründet,

um sich mit solchen Zukunftsfragen

zu beschäftigen. Und zwar nicht nur

rein akademisch, sondern mit prak-

tischer Umsetzung. Es gilt zu überle-

gen: Wie geht man mit Energie um,

wie mit Wasser, wie mit Land und

wie können nachhaltig zukunftsge-

richtete Technologien aussehen.

Deshalb auch die Beteiligung am

COMET-Programm. Denn Tirol hat

im Bereich der Klimawandelanpas-

sungstechnologien eine gute Positi-

on. Wir haben in diesem Bereich die

Themenführerschaft und wollen sie

weiter ausbauen.

STANDORT:

Wo steht alpS Ihrer Ein-

schätzung nach in fünf Jahren?

VEULLIET:

(lacht)

Da haben wir un-

ser K2-Zentrum bereits voll aufge-

baut und beschäftigen 150 bis 200

Mitarbeiter, die meisten am Haupt-

standort Innbruck. Und wir werden

unsere Position und die Themen-

führerschaft auch international

noch weiter ausgebaut haben. Und

vielleicht wird bis in fünf Jahren

noch mehr Menschen klar sein: Wir

müssen etwas tun.]

Interview. Die Innsbrucker Forschungs- und Entwicklungsplattform alpS will mit

dem angestrebten K2-Zentrum Tirol als Technologiestandort nachhaltig sichern.

Dr. Eric Veulliet, Geschäftsführer der alpS, Innsbruck: „Wir werden im Gebirgsraum Tem-

peraturen haben, die wir bis jetzt nur aus Nordafrika kennen, etwa bis 40 Grad im Inntal.“

„Der Klimawandel

geht uns alle an!“

Standort

Seite 1 | 2

STANDORT 02|09

[ Thema: Inhalt ]

Geschäftsführer Eric Veulliet über die

Zukunft von alpS und des Klimas

STANDORT

[ zukunftsstiftung ] : [ erneuerbare energien ] [ informationstechnologien ] [ life sciences ] [ mechatronik ] [ wellness ] : [ forschung ] [ wirtschaft ]

Erneuerbare Energien

Seite 3

[ Thema: Impressum ]

STANDORT. Aktuelle Nachrichten der Tiroler

Zukunftsstiftung und ihrer Clusterinitiativen. Aus-

gabe 0209 | Herausgeber: Tiroler Zukunftsstif-

tung – Standortagentur des Landes Tirol. Kaiser-

jägerstraße 4a, 6020 Innsbruck| Verleger:

ECHO Zeitschriften u. Verlags GmbH | Redak-

tion: David Bullock, Andreas Hauser, Gernot

Zimmermann | Fotos: Andreas Friedle, Matt-

häus Ritsch | Layout: Thomas Binder, Armin

Muigg | Druck: Alpina

3 2

1

4 5 6 7 8

N

r. 2.

| Jg. 09

AKTUELLE NACHRICHTEN DER TIROLER ZUKUNFTSSTIFTUNG

Der Lanserhof setzt Maßstäbe in der

Regenerations- und Präventionsmedizin

Foto: Friedle

„PowerBox“ soll Verwertungsmöglichkei-

ten von biogenen Rohstoffen optimieren

Solon Hilber konzipierte die erste netzun-

abhängige und marktreife Solartankstelle

Mechatronik

Seite 4

Sistro Präzisionsmechanik und interseal

wollen gemeinsam wachsen

AustriAlpin steht für Produktinnovation im

Bereich Kletter- und Flugsport

Informationstechnologie

Seite 5

Die Visualisierungssoftware von Vizrt ist

täglich im TV und nicht mehr wegzudenken

IT-Experten über Sicherheitsmaßnahmen

im Internet

Wellness

Seite 6

Die „Vitalwerker“ zeigen, wie Vitalität zum

Erfolgsparameter in Unternehmen wird

Die Plattform „G’sund & Vital“ bietet ein

Netzwerk für nachhaltige Gesundheitsbildung

Life Sciences

Seite 7

Biocrates Life Sciences arbeitet an Bio-

markern für eine bessere Diagnostik

Mit seinem Unternehmen LYSOVAC will

Heribert Stoiber neue Impfstoffe entwickeln

Krebsforschung: Sichtbar auf der Landkarte

[ K1-ZENTRUM ONCOTYROL ]

N

ach gut einem Dreivierteljahr Laufzeit konnte das – über das vom Bund

initiierte Kompetenzzentren-Programm COMET geförderte – Krebsfor-

schungszentrum ONCOTYROL im Juni

einen neuen Firmenpartner gewinnen:

Die auf dem Gebiet der Proteinforschung tätige Protagen AG mit Sitz in Dortmund

und New Jersey, USA, tritt dem Forschungsverbund bei. Ihr Ziel ist die Entwicklung

und Überprüfung von Biochip-Testsystemen zum Auffinden von Krebs-Biomarkern.

„Dieser Neuzugang zeigt die Dynamik, mit der sich das Zentrum entwickelt und

an Attraktivität für internationale Partner aus der Life Science Branche gewinnt“,

stellt Philipp Unterholzner, Geschäftsführer von ONCOTYROL, fest. Der wissen-

schaftliche Leiter, Prof. Dr. Lukas Huber, ergänzt: „Tirol wird auf dem Gebiet der

personalisierten Krebsforschung auf der Landkarte sichtbar.“ Dies bestätigen auch die Empfehlungen des Österreichischen

Wissenschaftsrats zur Onkologie an den heimischen Medizinunis, der die Stärken in der Tiroler Grundlagenforschung betont

und festhält: „Hier gibt es im Bereich der vorklinischen Institute sehr gute Strukturen für onkologische Forschung: einen Spe-

zialforschungsbereich, ein Doktoratskolleg sowie internationale Forschungsverbünde. Darüber hinaus ist es mit der Gründung

von ONCOTYROL gelungen, auch die Industrie ‚mit ins Boot‘ zu holen.“

HÖCHSTES NIVEAU

I

m März hatte die Tiroler Zukunfts-

stiftung Betriebe und Forschungs-

einrichtungen zur Einreichung in den

Förderprogrammen „K-Regio“ und

„Translational Research“ aufgerufen.

24 Anträge wurden gestellt, bewilligt

wurden schlussendlich fünf Projekte, die

in den nächsten drei Jahren Zuschüsse

von 2,1 Millionen Euro erhalten. Vier

Projekte kommen aus dem vorwiegend

medizinischen Sektor, das fünfte aus

dem Bereich Erneuerbare Energien

(siehe Seite 3). Wirtschaftslandesrä-

tin Patrizia Zoller-Frischauf ist davon

überzeugt, dass Tirol dadurch an

Innovationskraft zulegen wird, denn:

„Die bewilligten Projekte arbeiten auf

höchstem Niveau.“

A

nstrengun-

gen in Bil-

dung, Forschung

und Innovation

sind Investi-

tionen in die

Zukunft. Gerade

in wirtschaftlich

herausfordern-

den Zeiten. Die Ausgaben, die wir in

diesen Bereichen heute tätigen, bilden

den Treibstoff, mit dem der Wissens-

und Wirtschaftsstandort Österreich

schnell und nachhaltig aus der Talsohle

starten kann.

Um dabei bestmögliche Ergebnisse

zu erzielen, braucht es klare Prioritäten.

Die allgemeinen knappen Mittel sind auf

die besten der vielen ausgezeichneten

Initiativen im Bereich von Wissenschaft

und Forschung zu lenken. In Verant-

wortung gegenüber den Steuerzah-

lerinnen und Steuerzahlern sowie

für eine möglichst hohe „Rendite“ an

Innovationskraft.

In diesem kompetitiven Umfeld hat

sich das Bundesland Tirol exzellent

positioniert: Zwei Universitäten, zwei

Fachhochschulen und eine Privatuni-

versität prägen die Wissenschafts- und

Forschungslandschaft. Sie garantieren

hervorragende Ausbildung und erstklas-

sige Forschung. Im Grundlagenbereich

ist Tirol mit einem Anteil von über 30

Prozent der Forschungsausgaben Spit-

zenreiter in Österreich. Die Grundla-

genforschung ist der Motor jeder nach-

haltigen Entwicklung und Innovation. Sie

ist Basis für eine stabile Top-Position des

Wirtschaftsstandorts Tirol in Europa, die

ich als Wissenschaftsminister bestmög-

lich unterstütze.

Das dank der engen Verbindung von

Forschung und Tiroler Wirtschaft klare

Profil als Wachstums- und Wissen-

schaftsstandort beweist anschaulich:

Wissen schafft Arbeit und sichert

Zukunft.

In Zukunft

investieren

GASTKOMMENTAR

DR. JOHANNES HAHN

BM für Wissenschaft und Forschung

Foto: BMWF

Foto: istockphoto.com

FÖRDERKOMETEN

D

as Programm COMET der

Österreichische Forschungsförde-

rungsgesellschaft fördert den Aufbau von

Kompetenzzentren, deren Ziel es ist, die

Kooperationskultur zwischen Industrie

und Wissenschaft weiter zu stärken und

ein gemeinsam definiertes Forschungs-

programm auf hohem Niveau zu entwi-

ckeln. COMET umfasst K1-Zentren, K2-

Zentren und K-Projekte, die sich primär

durch die Ansprüche an die geförderten

Einrichtungen hinsichtlich Internationalität,

Projektvolumen und Laufzeit unterschei-

den. Die Entscheidung über die nächsten

K1- und K2-Zentren (darunter alpS) fällt

am 28./29.10., zurzeit läuft eine Aus-

schreibung für K-Projekte (bis 10.9., Infos

unter

www.ffg.at)

.