3
4
5 6 7 8
standort
0213
2 1
Ausschreibung – Produktion der Zukunft
Thema: [ MECHATRONIK TIROL ]
Technik
Die volkswirtschaftliche Leistungskraft Österreichs ist maßgeblich von der sachgütererzeugenden Indus-
trie abhängig. Die Förderung dieser Leistungskraft ist Ziel des Förderprogramms „Produktion der Zukunft“
der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mit einem Budget von 22 Millionen Euro für das Jahr
2013. Bis 16.07. bzw. 12.09.2013 können Anträge eingereicht werden, der Fokus liegt auf anspruchsvollen,
innovativen F&E Projekten zu den Themen Material und Produktion. Infos:
www.ffg.at/produktionderzukunftMehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Mechatronik Tirol finden Sie auf
www.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
[
]
Falkner Maschinenbau
(im Bild Geschäftsführerin
Christa Hörburger-Falkner)
ist einer der Partner im vor
Kurzem genehmigten K-
Regio-Projekt „PowerBox²“.
Das Roppener Familien-
unternehmen entwickelt im Rahmen des
Projektes eine Pelletieranlage für Alternative
Biogene Reststoffe (ABR), basierend auf den
Erkenntnissen aus einer vorangegangenen
Machbarkeitsstudie. Während konventionelle
Pelletieranlagen auf Koller-Matrizenpressen
aufbauen, verwendet die Falkner-Pelletier-
anlage eine eigens entwickelte Technologie,
welche vor allem für kleinere Anlagengrö-
ßen, aber auch für ABR energetische und
kostentechnische Vorteile mit sich bringt. Der
erste Schritt ist ein Prüf- und Testaufbau am
Management Center Innsbruck (MCI), das
Ziel eine kommerzielle Demo-Pelletieranlage
für ABR.
Die Partner des Projektes InterTech
erheben in Kürze, wie die Regionen Tirol,
Südtirol und Treviso zum aktuellen Zeitpunkt
technische Schlüsseltechnologien wie die
Mechatronik, die Nanotechnologie oder
die Medizintechnik nutzen. Und wie der
Einsatz dieser Schlüsseltechnologien bis 2020
gestärkt werden kann. Um Mitarbeit wird ge-
beten. Ins Visier nehmen will man dabei ins-
besondere auch die Chancen überregionaler
Zusammenarbeit – z.B. im Bildungsbereich.
InterTech ist ein im EU-Programm Interreg IV
Österreich – Italien gefördertes Projekt. Info
unter:
www.intertech-it-at.euSTANDORT:
Herr Professor Ebner,
das COMET K2 Kompetenzzentrum
MPPE am MCL Leoben beschäftigt
sich mit Werkstoff- und Verarbei-
tungstechnologien. Worin sehen Sie
die Hauptaufgabe des MPPE?
reinhold ebner:
MPPE steht
für „Integrated Research in Mate-
rial, Processing and Product Engi-
neering“ und konzentriert sich auf
Forschungsaktivitäten, bei denen
immer eine gesamtheitliche Be-
trachtung vonWerkstoffen, Herstell-
prozessen und Produkten im Fokus
steht. Die Hauptmotivation ist die
Verbesserung der Wettbewerbsfä-
higkeit unserer produzierenden In-
dustrie.
STANDORT:
Was ist der Beitrag
von MPPE zur Lösung der zukünf-
tigen Herausforderungen?
Ebner:
Dass wir uns grundlegend
mit der Simulation von Werkstoffen,
der durchgängigen Simulation ih-
rer Herstellung und Verarbeitung
zu Produkten und der Simulation
des Verhaltens der Werkstoffe im
Einsatz beschäftigen. Damit schaf-
fen wir Grundlagen für die Ent-
wicklung neuer Werkstoffe sowie
für deren effiziente Verarbeitung.
Die Simulation gibt uns die notwen-
digen Einblicke in die Zusammen-
hänge und ermöglicht uns gezielte
wissensbasierte
Verbesserungen
von komplexen Material- und Ferti-
gungssystemen.
STANDORT:
Mit welchen Werk-
stoffen beschäftigt sich MPPE?
Ebner:
Wir beschäftigen uns ge-
meinsam mit unseren Unterneh-
menspartnern und den wissen-
schaftlichen Partnern vor allem mit
verschiedensten metallischen und
keramischen Werkstoffen. Die bis-
herigen Anwendungen haben auf
den Bereich der Strukturwerkstoffe
mit Fokus auf die mechanischen
Eigenschaften abgezielt, seit ei-
nigen Jahren rücken aber funkti-
onale Werkstoffe zunehmend in
den Fokus, wobei wir hier unsere
Erfahrungen auf dem Gebiet der
mechanischen Eigenschaften sehr
nutzbringend einsetzen können.
STANDORT:
Wodurch zeichnen
sich solche Hochleistungswerkstof
fe aus?
Ebner:
Dadurch, dass mit ihrer
Hilfe bisher gegebene Einsatz-
grenzen unterschiedlichster Art
verschoben werden können. Bei
Strukturwerkstoffen heißt dies bei-
spielsweise, dass eine Senkung des
Bauteilgewichts möglich wird oder
dass der Werkstoff sich besser un-
ter harschen Einsatzbedingungen
verhält und etwa höhere Einsatz-
temperaturen oder korrosivere
Umgebungen ertragen kann. Un-
ter Hochleistungswerkstoffen ver-
stehen wir aber auch solche, die
besondere Eigenschaftsprofile für
spezifische Einsatzgebiete bereit-
stellen können.
STANDORT:
Das MPPE bietet im
Rahmen des Förderprogramms
COMET auch Beteiligungsmög-
lichkeiten an. Wie wird das seitens
der Wirtschaft angenommen?
Ebner:
Aktuell wird das Angebot
von MPPE sehr gut von der Wirt-
schaft angenommen. Mit 1. Jänner
2013 wurde die zweite Förderpe-
riode des COMET K2 Zentrums
MPPE begonnen, die bis Ende
2017 reicht und es sind bereits jetzt
am Beginn der Förderperiode weit
mehr als sechzig Prozent des ge-
samten verfügbaren Volumens für
die zweite Förderperiode für kon-
krete Projekte verplant.
STANDORT:
Gibt es schon kon-
krete Projekte mit Tiroler Unter-
nehmen?
Ebner:
Ja, wir führen aktuell Pro-
jekte im COMET-Bereich mit Tiro-
ler Unternehmen durch, etwa mit
der Ceratizit Austria GmbH oder
mit der TIWAG. Darüber hinaus
bemühen wir uns auch außerhalb
von COMET um geförderte For-
schungsprojekte, etwa mit der Plan-
see SE oder der PhysTech Coating
Technology GmbH. Kürzlich wur-
den Aktivitäten zur Vorbereitung
von Projekten auch im Elektronik-
bereich gestartet. Die seitens des
Landes Tirol gewährte Förderung
wird dazu beitragen, die Zusam-
menarbeit mit Tiroler Unterneh-
men weiter zu verstärken. Neben
geförderten Forschungsprojekten
führen wir auch laufend Untersu-
chungen für verschiedene Tiroler
Unternehmen durch.
]
Fotos: Privat (1), MPPE (1)
Reinhold Ebner vom Kompetenzzentrum MPPE am MCL Leoben beschäftigt sich in seiner Forschung mit
Werkstoffen. Von den Ergebnissen dieser Forschung profitieren auch einige Tiroler Unternehmen.
„Durchgängige Simulation“
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: Mechatronik ]
Ein völlig neuer Werkstoff namens SuperTEX
[ konkret GESEHEN ]
D
er gebürtigen Südtirolerin Valentine Troi ist etwas ge-
lungen, wovon andere Wissenschaftler ein Leben lang
träumen: Sie hat einen völlig neuartigen Werkstoff entwickelt.
Valentine Troi ist Architektin und hat am Institut für experi-
mentelle Architektur an der Universität Innsbruck den Werk-
stoff SplineTEX entwickelt. Dabei handelt es sich kurz gesagt
um einen faserverstärkten Kunststoff, der sich frei formen
lässt. Valentine Troi zum „Geheimnis“ des neuen Werkstoffes:
„Der Mehrphasenwerkstoff auf Basis von Kohle-, Glas-,
Basalt- oder Hanffasern kann in weichem Zustand – ähnlich
wie ein Gartenschlauch – einfach in die gewünschte Form
gebracht werden, bevor er dann gehärtet wird. So erübrigt
sich der sonst sehr aufwändige Formenbau.“ Das neuartige
Material ist leicht, hochbelastbar, wetter- und korrosionsbe-
ständig, die Anwendungsmöglichkeiten sind äußerst vielfältig.
Als einer der ersten im Land erkannte der Telfer Industri-
elle Arthur Thöni das Potenzial des neuen Super-Materials
und mittlerweile hat sich daraus eine Kooperation entwickelt.
Für Valentine Troi ist die Zusammenarbeit mit Thöni sehr
wichtig: „Mit dem Know-how von Thöni ist es mir möglich
gewesen, langsam in diese ganzen wirtschaftlichen Prozesse
hineinzuwachsen. Ich sehe mich immer noch als Forscherin,
aber mittlerweile bin ich Projektentwicklerin, kalkuliere die
Kosten und bin Vertriebsleiterin und Geschäftsführerin. Ohne
das Coaching von Arthur Thöni wäre das nie gegangen.“
Zurzeit wird an mehreren Prototypen für verschiedenste
Anwendungen gearbeitet, die Autoindustrie zeigt sich an der
Innovation von Valentine Troi sehr interessiert und auch bei
Möbeln und Fahrrädern wird das neuartige Material schon
bald zum Einsatz kommen. Vielversprechend ist auch die
Kooperation mit dem Institut für Flugzeugbau in Stuttgart, wo
das Super-Material für die mögliche Verwendung wissen-
schaftlich ausgetestet wird.
Im Betrieb von Valentine Troi beginnen gerade die
Vorarbeiten für eine Fertigungsstraße, denn ein namhafter
deutscher Automobilhersteller hat einen Millionenauftrag in
Aussicht gestellt, unterstützt wird Valentine Troi auch hier von
Arthur Thöni. Für mehr Infos:
www.supertex.atAlles sicher, oder was?
Sicherheitsmängel bei neuen Produkten können sehr
teuer werden. NablaZero erkennt Fehler frühzeitig.
D
er Unternehmer Karl See-
wald sieht sich mit seiner
in Kufstein ansässigen
„NablaZero“ nicht als klassischer
Unternehmensberater, sondern
als kompetenter Dienstleister. Das
Geschäft von Karl Seewald ist die
Entwicklung von sicheren Pro-
dukten, speziell in den Bereichen
Elektronik und Mechatronik.
Dabei bietet er vor allem mittel-
ständischen Unternehmen mit
hohem Entwicklungsanteil ein
umfassendes Dienstleistungsport-
folio von der Risikoanalyse, dem
Safety- und Requirementmanage-
ment über die Erstellung der tech-
nischen Dokumentation bis hin
zur CE Zertifizierung an.
Wichtig ist für Karl Seewald vor
allem, dass er ein Unternehmen
während des gesamten Entwick-
lungszyklus eines neuen Produktes
begleiten kann, denn oft sind es
unscheinbare Kleinigkeiten, die
sich später zu fehlerhaften und
damit unsicheren Produkten aus-
wachsen können.
Durch seine langjährige Erfah-
rung bei der Entwicklung von si-
cherheitskritischen Systemen in
der Flugsicherung oder der Au-
tomobilbranche ist es Seewald
möglich, seinen Klienten mithil-
fe ausgewählter qualitativer und
quantitativer Methoden so zu un-
terstützen, dass Risiken bei der
Produktentwicklung frühzeitig er-
kannt und behoben werden kön-
nen. Sonst drohe die Herstellung
eines Produktes durch Nachbes-
serungsarbeiten schnell unwirt-
schaftlich zu werden, wenn nicht
die gesamte Entwicklung als Ver-
lust abgeschrieben werden muss.
„NablaZero“ ist als „One-Stop-
Shop“ konzipiert, und bietet so
seinen Klienten ein kompetentes
Service aus einer Hand. Seewald:
„Das rechnet sich in jedem Fall.
Mit Sicherheit!“ Mehr Infos zum
Thema unter
www.nablazero.eu.
]
Fotos: Friedle
Foto: Lechner
Valentine Troi mit dem neuartigen Werkstoff „SplineTEX“. Aktuell werden in Kooperation mit Thöni Industries Prototypen gefertigt.
Karl Seewald garantiert Produktsicherheit
Reinhold Ebner: „Wir führen laufend Untersuchungen für Tiroler Unternehmen durch.“
Foto: Friedle