digital.tirol Digitalreport 2025#01

individualisiert. Neue oder veränderte Abläufe können damit oft nur bedingt abgebildet werden. Organisation, Technik und der Faktor Mensch müssen bei der Einführung neuer Technologien berücksichtigt werden. Wo stehen wir aktuell und im Vergleich mit anderen Regionen? FRANZ UNTERLUGGAUER: Tirol will sich im Wettbewerb der digitalen Regionen in jedem Fall behaupten. Die zentralen Handlungsfelder sind Digitalisierung, die MINT-Koordination für mehr Fachkräfte sowie Hinwendung zur Kreislaufwirtschaft. Dies gelingt etwa, indem Datenflüsse durchgängiger werden. Zudem muss es gelingen, Risiken und weitreichende Einflüsse früh zu erkennen, um darauf zu reagieren. Beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur gilt das Tiroler Modell als Vorbild für viele Regionen. Projekte wie der datahub.tirol oder die elektronische Akteneinsicht zeigen, dass Tirol in vielen Bereichen bereits fortschrittlich ist. Lösungen für die Geodaten-Infrastruktur sind z.B. aus offenen Verwaltungsdaten hervorgegangen. So wurden über hochauflösende Karten schon früh Produkte für den Tourismus entwickelt. Der Cluster IT Tirol pflegt einen regen Austausch zu anderen Regionen. Denn zukunftsträchtige IT-Lösungen erfordern Offenheit und Vernetzung mit den Besten der Branche. Was sind die wichtigsten nächsten Schritte? FRANZ UNTERLUGGAUER: Wir brauchen mehr Selbstbewusstsein und Sichtbarkeit von Know-how und Kompetenzen. Das stärkt die digitale Souveränität und die Wettbewerbsfähigkeit von benachbarten Branchen. Denn die IKT hat über alle Geschäftsbereiche hinweg einen starken Wirkungshebel. Zudem muss die branchenübergreifende Vernetzung von digitalen Kompetenzen gefördert werden. Der datahub.tirol, an dem IT-Clustermitglieder führend beteiligt sind, fördert die Verknüpfung und Nutzung von Daten. Unternehmen müssen bei der Ausgestaltung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten unterstützt werden, etwa durch Förderungen, Kooperationsanbahnung und Beratungsangebote. Nicht zuletzt braucht es Schulungs- und Weiterbildungsprogramme, um die Standort- und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. // Zur Person: Franz Unterluggauer, ist Manager des Clusters Informationstechnologien der Standortagentur Tirol.

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