Führungskräfte sind in diesem Modell mehr Coaches und Mentor:innen, die ihre Teams unterstützen, um in einer zunehmend dynamischen und digitalen Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Unternehmenskultur. Agilität und kontinuierliches Lernen sind entscheidend, um mit den schnellen Veränderungen in der Arbeitswelt Schritt zu halten. Werte wie Vertrauen, Eigenverantwortung und Kommunikation werden wichtiger. Unternehmenskultur muss heute nicht nur durch eine klare Vision und gemeinsame Werte geprägt sein, sondern auch durch die Fähigkeit, schnell auf neue Technologien und Arbeitsmodelle zu reagieren. Agile Methoden: Scrum, Kanban und Holacracy Kein Tag, an dem nicht neue Begriffe und Arbeitsmodelle zu hören und zu lesen sind. Der Dschungel wird dichter, das folgende „Begriffsnavi“ klärt auf: In der Arbeitswelt 4.0 finden sich häufig agile Methoden wie Scrum, Kanban und Holacracy. Diese Methoden sind nicht nur im IT-Bereich oder in der Softwareentwicklung beliebt, sondern finden auch in anderen Bereichen der Wirtschaft immer mehr Anhänger:innen. Aber was steckt dahinter? Scrum ist ein Ansatz zur Produktentwicklung, der stark auf Zusammenarbeit, Transparenz und kontinuierliche Verbesserung setzt. Teams arbeiten in sogenannten Sprints – das sind kurze, fest definierte Zeiträume, in denen ein bestimmtes Arbeitskontingent erledigt wird. Scrum fördert die Selbstorganisation und Verantwortung innerhalb der Teams und bietet gleichzeitig klare Strukturen und regelmäßiges Feedback. Kanban ist eine weitere Methode, die auf Visualisierung von Arbeitsprozessen setzt. Dabei werden Aufgaben auf einem Kanban-Board organisiert und bildlich durch verschiedene Phasen des Workflows gezogen. Kanban fördert die kontinuierliche Verbesserung und hilft dabei, Engpässe und Überlastungen im Arbeitsprozess frühzeitig zu identifizieren. Holacracy geht noch einen Schritt weiter und stellt eine radikale Form der dezentralisierten Führung dar. Hier werden Hierarchien durch ein System von Kreisen und Rollen ersetzt, in dem jede:r Mitarbeitende Verantwortung übernimmt und Entscheidungen trifft. Holacracy fördert die Selbstorganisation und trägt dazu bei, die Flexibilität und Agilität in der gesamten Organisation zu steigern. Diese Methoden sind wichtige Teile einer Arbeitswelt 4.0, weil sie die Anpassungsfähigkeit von Organisationen und Teams erhöhen und es ermöglichen, auf Veränderungen schneller und effizienter zu reagieren. Geforderte Führungskräfte Flexible Arbeitsmodelle und agile Methoden sind nichts, was sich auf Knopfdruck umsetzen und einführen lässt. Vor allem Führungskräfte müssen sich neu orientieren und lernen, mit Unsicherheiten umzugehen und den Überblick über die Arbeit ihrer Teams zu behalten. Die richtige Balance zwischen Autonomie und Kontrolle zu finden, ist eine der größten Herausforderungen in Zeiten von Remote Work und hybriden Teams. Und letztlich geht es auch darum, die menschliche Seite im Blick zu behalten. Isolation und das Fehlen von direktem Kontakt zu den Kolleg:innen können zu einem Gefühl der Entfremdung führen. Letztlich geht es auch um eine inklusive Unternehmenskultur, die allen Mitarbeitenden – egal ob im Homeoffice oder im Büro – gleiche Chancen bietet. Führungskräfte müssen sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden Zugang zu den notwendigen Ressourcen haben, um erfolgreich arbeiten zu können. Fazit Die Arbeitswelt ist im Umbruch und die Digitalisierung beschleunigt diesen Prozess. Neue Modelle und neue Konzepte fordern Unternehmen, Führungskräfte und nicht zuletzt auch die Beschäftigten. „New Work“ und „Arbeitswelt 4.0“ sind zwar unterschiedliche Konzepte, die sich aber hervorragend ergänzen können, um eine nachhaltige und erfüllende Arbeitsumgebung zu schaffen. Man muss kein Prophet sein: Unternehmen, die sich diesen Herausforderungen schneller stellen, werden nicht nur erfolgreicher sein, sondern auch eine Arbeitswelt gestalten, die Bedürfnisse und Erwartungen von morgen erfüllt. // 8 2025#01 ⸺ DIGITAL. TIROL
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