Tätigkeitsbericht 2017 - Standortagentur Tirol

16 · Tätigkeitsbericht 2017 · Förderberatung Bei Holzbau Kofler am Achensee steht seit letztem Sommer eine CNC-Maschine, die alle Stückeln spielt. Gebaut hat den Rolls-Royce des Holzbaus der Maschinenspezialist Krüsi, maßgeblich an der Entwicklung beteiligt waren Firmenchef Andreas Kofler und Innovationsassistent Roland Oberauer. Maßarbeit nach Kundenwunsch W enn es um Holzbau, CNC und Abbundmaschinen geht, ist der Name Krüsi nicht weit. Als Ein-Mann-Unternehmen An- fang der 1960er-Jahre gestartet, stieg der Schweizer Maschi- nenbauer in den 1980er-Jahren in die erste Liga der computergesteuerten Holzverarbeitung auf. Im Herbst 2016 präsentierte Krüsi wieder einmal eine Weltneuheit, das Maschinencenter PowerCut MC-15. „Kompakt, viel- seitig, leistungsfähig und präzise“ ist die PowerCut MC-15, was sie kann, zeigt ein kurzes YouTube-Video – aufgenommen bei Holzbau Kofler am Achensee. Seit Sommer 2017 steht dort das neue Abbundzentrum, an des- sen Entwicklung Firmenchef Andreas Kofler und Innovationsassistent Ro- land Oberauer maßgeblich beteiligt waren. „Die Entwicklung des Holzbaus ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten derart fortgeschritten, dass bestehende Holzbaumaschinen damit nicht mehr Schritt halten konnten“, schildert Oberauer die Herausforderung, mit der das Team von Holzbau Kofler konfrontiert war. Bei der Suche nach „einer Maschine, die den Anforderungen des modernen Holzbaus gerecht wird“ stieß man bei Krüsi auf offene Ohren. Dessen Präzision kannte man schon in Maurach, stand doch seit 2007 eine Krüsimatic G1 im Werk. „An der Maschine hat man den Entwicklungssprung der letzten zehn Jahre ge- merkt, heute übliche Verbindungsmittel und Techniken kannte man damals noch nicht. Auch die Steuerung und die Dimensionen entsprachen nicht mehr den Ansprüchen“, sagt Kofler. Mit „Das wollen wir und könnt ihr das mit uns umsetzen“ umschreibt Oberauer die Anforderungen, welche die Tiroler an die Schweizer stellten – und Krüsi konnte und wollte. Das Er- gebnis nach zweijähriger gemeinsamer Entwicklungsarbeit ist die Power- Cut MC-15, letzten Juni wurde sie in der neuen Fertigungshalle – alles aus Holz, selbst die Kranfahrbahn für den Hallenkran – montiert. Für Roland Oberauer war die PowerCut sozusagen die Überführung sei- nes Studiums in die Praxis. „Neben dem Studium – ein Bachelor an der Hochschule Rosenheim mit Schwerpunkt Holzbau & Ausbau und dem ge- starteten Master für konstruktiven Bauingenieur in München – habe ich immer wieder Praktika bei Andreas gemacht und im Sommer hier gear- beitet“, erzählt er. Von Anfang an war er in die Entwicklung eingebunden, sein Studienende passte perfekt zum Timing. Im Herbst 2016 begann er seine Tätigkeit als Innovationsassistent – ein Förderprogramm des Landes Tirol – bei Holzbau Kofler, seit Sommer 2017 kümmert er sich um die Po- werCut im Haus, denn, so der Holzbauingenieur, „die richtige Arbeit hat erst begonnen.“ Die PowerCut ist quasi noch ein Prototyp und muss „sich im Alltagsbetrieb noch beweisen“. Oberauers Aufgabe ist es nun, mit seinem Know-how die Abbundmaschine genau dorthin zu bringen: „Das betrifft die Vereinigung von der Arbeitsvorbereitung im CAD-Programm bis zur An wen richtet sich das IMP 3 rove Innovation Management Assessment? Das Service richtet sich an alle KMU, die bereits Innovationsakti- vitäten durchführen und über das Potenzial verfügen, mittels neuer Produkte, Prozesse und Services international zu wachsen. Innovati- onsprozesse sollen mit Hilfe der Ergebnisse effektiver und effizienter gestaltet werden. Wie läuft eine IMP 3 rove-Analyse ab – auf was muss sich ein Unternehmen einstellen? Am Beginn steht eine Analyse des Innovationsmanagements. Diese umfassende Status-Erhebung wird mit Geschäftsführung und weiteren Mitarbeitern erarbeitet und von Experten des Enterprise Europe Network begleitet. Als Ergebnis erhält das Unternehmen einen umfassenden Benchmarking-Bericht. Dieser zeigt Stärken und Optimierungsfelder des Unternehmens, geeignete Verbesserungs- maßnahmen und Strategien zu deren Durchführung. Welchen Nutzen können Unternehmen daraus ziehen? Durch den internationalen Vergleich mit anderen Unternehmen werden Stärken und Schwächen aufgedeckt. Darauf aufbauend kann ein Betrieb gezielte Maßnahmen definieren, um Innovationsprozesse nachhaltig zu verbessern und den langfristigen Geschäftserfolg zu sichern. Durch die Beteiligung der verschiedenen Führungsebenen, die für die Innovationsprozesse verantwortlich sind, entstehen oft schon bei der Diskussion zur Beantwortung der Fragen im Rahmen der Analyse wichtige Rückschlüsse und Erkenntnisse. Nachgefragt bei: Klaus Kleewein, Innovationsberatung (Enterprise Europe Network, EEN)

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