Tätigkeitsbericht 2017 - Standortagentur Tirol

17 Förderberatung Aufbereitung der Daten im CAM-Programm und eventuelles Umpro- grammieren.“ Die PowerCut sägt, fräst und bohrt, was das Zeug hält, von der Planung geht‘s direkt über die Steuerung ans Eingemachte, mit ihren fünfachsigen Sägen und dem multifunktionalen Abbund-Center mit sechs mal fünf Achsen können Holzbalken und -platten mit einem Querschnitt von 300 mal 1300 Millimeter bearbeitet werden – und das bei einer Länge von 18 Metern. Für Firmenchef Andreas Kofler ist die neue CNC-Anlage ein weiterer Schritt Richtung modernes Holzbauunternehmen. 1998 übernahm er die 1953 von seinem Vater Max gegründete Zimmerei, so wie damals üblich mit angeschlossener Säge. „Zwei Drittel vom Platz, ein Drittel vom Umsatz“, erinnert sich Kofler. Die Säge wurde stillgelegt, dafür in moderne Produktionsanlagen und ein zeitgemäßes Umfeld für Ganz- jahresarbeitsplätze investiert. „In den 20 Jahren musste keiner meiner Leute stempeln gehen“, sagt Kofler stolz. Die Kunden hat man, erklären Kofler und Oberauer, im Umkreis von rund 50 Kilometer, spezialisiert ist man auf Einfamilienhäuser, bedient aber auch Gewerbebauten sowie Gastronomie und Hotellerie. Für letztere ist das Zeitfenster eng, gebaut werden muss zwischen April und Mai bzw. Oktober bis Dezember, „vor Saisonbeginn müssen wir fertig sein.“ Mit der neuen Anlage und der damit verbundenen Möglichkeit, schnell, flexibel und punktgenau zu produzieren, sieht Kofler einen großen Vorteil für sein Unternehmen. „Natürlich kann man Holzplatten von der Industrie vorfertigen lassen. Das Problem ist nur: Je höher die Anforderung an die Vorfertigung, des- to länger ist die Lieferzeit, sie beträgt bis zu drei, vier Monate – das geht aber im Tourismus nicht“, erklärt der Zimmermeister. Die Kombination von gelerntem Handwerk (Kofler) und Hochschul- wissen (Oberauer) ist eine Chance, sind sich die beiden einig, „die nicht viele haben“, dass das Unternehmen auf einem richtigen Weg ist, zeigte sich auch bei einem IMP³rove Assessment. Diese „unternehmerische Innovationsanalyse“ wird in Kombination mit dem Innovationassis- tenten über das Enterprise Europe Network der Standortagentur Tirol angeboten. „Die Fragestellungen“, meint Kofler, „könnten vielleicht mehr auf Handwerker zugeschnitten sein, in der Nachbesprechung hat sich dann aber gezeigt, dass wir vieles genau richtig machen.“ Natürlich habe man interessante Punkte herausarbeiten können, um die Innova- tionsfähigkeit des 15-köpfigen Unternehmens noch mehr zu steigern, das habe man auch vor, „doch uns fehlt die Zeit“, schränkt Oberauer ein. „Unser Alltagsgeschäft ist intensiv, denn Gott sei Dank funktio- niert die Bauwirtschaft gut“, ergänzt Kofler Und weniger Geschäft, das hofft das Duo, wird es mit der PowerCut MC-15 nicht werden. Hintergrund Die Standortagentur Tirol berät und begleitet Tiroler Unternehmen und For- schungseinrichtungen kostenlos beim Einwerben von Forschungsförderungen bei Land, Bund und EU. Das Programm InnovationsassistentIn zählt gemeinsam mit den Programmen Initiativprojekte, Forschung-Entwicklung-Innovation und K-Regio zur Innovationsförderung des Landes Tirol. Die Standortagentur schätzt je nach Bedarf z.B. die Förderbarkeit von Projekten ein, empfiehlt geeignete Programme, unterstützt beim Erstellen von Förderanträgen und der zugehöri- gen wirtschaftlichen Planung für das Projekt oder vermittelt passende Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft. Mit am Programm InnovationsassistentIn teilnehmenden Betrieben führt sie seit 2017 zudem Fitness-Checks zum Thema Innovationsmanagement über das EEN-Instrument IMP³rove durch. Andreas Kofler: „Ich komme vom Handwerk, Roland von der Hochschule, das sind unterschiedliche Herangehensweisen. Wir dürfen voneinander lernen.“ „Während des Studiums habe ich Praktika bei Holzbau Kofler gemacht. Ich habe die alte Maschine gekannt und daher gewusst, was die neue können muss.“ – Roland Oberauer

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