Tätigkeitsbericht 2017 - Standortagentur Tirol

21 Förderberatung Das Programm K-Regio setzt auf Kooperation – wie finden Unter- nehmen ihre Projektpartner, vor allem im akademischen Bereich? Kooperationen kommen auf unterschiedlichen Wegen zusammen. Einige Forschungsbereiche präsentieren ihre anwendungsorientierten Schwerpunkte aktiv und suchen mit unserer Hilfe die passenden Fir- men. Oft sind es Gespräche auf Veranstaltungen, aus denen sich gemein- same Vorhaben entwickeln. Suchen Betriebe gezielt nach Technologien der Hochschulen, screenen wir die Landschaft in Zusammenarbeit mit den akademischen Transferstellen. Welchen Mehrwert haben Kooperationen für Unternehmen? In Kooperationsprojekten treffen unterschiedliche Expertisen aufeinan- der. Bei K-Regio kommen Wissenschaftspartner mit ihrem Forschungs- hintergrund hinzu. Das kann beispielsweise eine neue Methode, ein neues Verfahren oder eine neue Substanz sein, die nach den Regeln der Wissenschaft erforscht und weiterentwickelt wird. Geförderte Koopera- tionen haben zudem höhere Förderquoten als Einzelprojekte. Welche Tipps haben Sie für potenzielle Antragsteller? Es ist ratsam, sich frühzeitig mit der Ausschreibung vertraut zu machen, mögliche Partner schnell in die Projektentwicklung einzubinden und bei der Formulierung des Antrags immer auch die Zielsetzung des Programms vor Augen zu haben. Der Aufwand für die Antragstellung ist nicht zu unterschätzen. Wir stehen in allen Phasen gerne beratend zur Seite. Nachgefragt bei: Rudolf Stoffner, Förderberatung Hintergrund Die Standortagentur Tirol berät und begleitet Tiroler Unternehmen und For- schungseinrichtungen kostenlos beim Einwerben von Forschungsförderungen bei Land, Bund und EU. Das Programm K-Regio gilt dabei als Flaggschiff der Innovationsförderung des Landes Tirol, die Standortagentur Tirol wickelt die regelmäßigen Ausschreibungen ab. An einer Teilnahme interessierte Bertriebe berät die Standortagentur von der ersten Idee an, hilft bei der Partnersuche aus Wirtschaft und Wissenschaft, berät zum optimalen Aufsetzen des Projektes oder zu Arbeitspaketen, zu formalen oder inhaltlichen Voraussetzungen und begleitet den Einreichprozess ebenso wie bei Fragen während der Projektlaufzeit. Das Landesprogramm K-Regio wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Ent- wicklung (EFRE) kofinanziert. Wissenschafts- und Leadpartner: Medizinische Universität Innsbruck/Univ.-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde UMIT/Institut für Elektrotechnik und Biomedizinische Technik UMIT/Institut für Medizinische Bildanalyse Unternehmen: MED-EL Elektromedizinische Geräte GmbH, Innsbruck Sistro Präzisionsmechanik GmbH, Hall LaiTronic GmbH, Innsbruck Inhalt: Das Projekt ist das Folgeprojekt zum K-Regio VAMEL. In diesem Projekt sind Prothesen zur Stimulierung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr entwickelt worden, deren erste Prototypen in Europa und den USA mit sehr vielversprechenden Ergebnissen implantiert worden sind. Im neuen Projekt sollen unter anderem Elektroden entwickelt werden, mit deren Hilfe Gleichgewicht und Gang von Implantatträgern weiter optimiert werden können. EFRE K-Regio eVITA zellen ausgeschlossen werden. Die Blutzellen – nicht die roten Blut- körperchen – eignen sich daher als leicht gewinnbare Proben für die klinische Diagnostik.“ Neben der Etablierung von internationalen Mess- und Laborstan- dards sowie der Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen (etwa bezüglich des Effekts eines 48-stündigen Aufenthalts im Hö- henleistungszentrum Kühtai auf die mitochondriale Atmung) wur- de auch an der „Hardware“ gearbeitet. „Im Zuge des EFRE-K-Regio MitoFit beschäftigen wir uns gemeinsammit unserem Projektpartner WGT unter anderem mit Ideen, den O2k in Richtung medizinische Forschung und Diagnostik weiterzuentwickeln. Damit wollen wir langfristig unseren Absatzmarkt deutlich ausweiten“, zählt Laner ei- nen weiteren Aspekt von MitoFit auf. Einerseits ist es das Ziel, dass der O2k auch in der klinischen Diagnostik Anwendung findet (derzeit kann er nur unterstützend eingesetzt werden), andererseits fragen Kunden vermehrt nach Zertifizierungen, die mit dieser Entwicklung einhergehen würden. Auch technisch wird weiter am Produkt gefeilt. Gegenwärtig tüfteln Oroboros und WGT an einem Adaptermodul für den O2k, mit welchem das notwendige Probenvolumen für bestimm- te Messungen auf ein Viertel reduziert werden kann – was besonders für die Arbeit mit Blutzellen relevant ist. Und das neben dem „Alltags- geschäft“ – „Mit 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verkaufen wir rund 100 Geräte im Jahr“, erzählt die Oroboros-Mitarbeiterin. Zahlen, die das Innsbrucker Unternehmen weltweit zum Marktführer und auch bekannt gemacht haben. Laner: „Unsere internationale Sicht- barkeit ist durch MitoFit und MitoEAGLE enorm gestiegen. Das sieht man anhand der Anfragen bezüglich Mitarbeit und Arbeitsplätzen in Tirol, Trainingsmöglichkeiten und Projektbeteiligungen.“

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