Tätigkeitsbericht 2017 - Standortagentur Tirol

23 EU-Förderberatung Europäische Programme verlangen Projektpartner in Euro- pa. Wie kann ein Unternehmen diese finden? Wir helfen bei der Suche nach Technologien und Kooperati- onspartnern über das Enterprise Europe Network (EEN). Dazu nutzen wir zum einen das Netzwerk aller Kontaktstellen in 600 Regionen und zum anderen die Technologiedatenbank das EEN. Für diese helfen wir beim Erstellen schlüssiger Profile, matchen Anfragen von Tiroler Betrieben mit bestehenden Profilen und prüfen alle Feedbacks zu Profilen auf deren Qualität und Nutzen. Gibt es abseits von Horizon 2020 noch europäische Förder- programme, die für Tiroler Unternehmen interessant sein könnten? Da wäre z.B. Eurostars für die Forschung und Entwicklung von KMU. Ziel von Eurostars ist es, zwei KMU aus zwei unter- schiedlichen Ländern für eine europäische Zusammenarbeit in F&E-Projekten zu motivieren. Eurostars-Projekte sind für alle Technologien und Themen offen, gefördert wird die Entwicklung eines neuen innovativen Produkts, Verfahrens oder einer Dienst- leistung. Nächster Stichtag zur Einreichung von Anträgen ist der 13. September 2018. Was kommt nach Horizon 2020? „Horizon Europe“, so wird vermutlich das 9. Rahmenprogramm (RP9) und somit der Nachfolger von Horizon 2020 heißen. Der Inhalt des RP9 wird unter österreichischem Ratsvorsitz ab Juli 2018 verhandelt. Interessierte Unternehmen können sich einbringen, indem sie sich an Expertengremien beteiligen, schon jetzt ihre europäischen Netzwerke aktivieren oder ein solches aufbauen. Nachgefragt bei: Christina Lercher, EU-Förderberatung life cycle management for reconfigurable and reusable customised products“ von Horizon 2020 passte. Unter der Federführung von Bartenbach reichte ein internationales Konsortium – neben IREC und TRILUX noch BJB (Auto- mationslösungen in der Leuchten- und Geräteherstellung, Deutschland), Grado Zero Espace (Industrial-Prototyping, Italien), die spanische Mondragon Universität sowie aus Ös- terreich der Softwareprofi Rohner Engineering sowie das auf LED spezialisierte Medienunternehmen Luger Research – ein Projekt ein, Unterstützung holte man sich dafür bei der Standortagentur Tirol. „Die richtige Formulierung und die Darstellung der Partner können über den Erfolg eines Antrags entscheiden,“ ist Tanzer überzeugt. Überzeugt hat man jedenfalls die zuständigen Gremien: Das dreijährige Projekt wurde genehmigt und startete im Herbst 2017, die Projektsumme beläuft sich auf knapp sechs Millionen Euro (EU-Förderung 3,4 Millionen). „Unser Ziel ist eine komplett neue Leuchte“, fasst Wilfried Pohl das Projekt zusammen, nicht nur modular aufgebaut, sondern auch effizient in der Kreislaufwirtschaft produziert, was mit Hilfe einer Demo-Anlage gezeigt werden soll. Doch es wäre nicht Bartenbach, würde man nicht ein weiteres Ziel verfolgen – die Lichtwirkung auf den Menschen. Spezielle Leuchten z.B. für ältere Menschen wurden in Aldrans schon entwickelt, der nächste Schritt wäre, dass eine mit Sensoren ausgestattete Leuchte erkennt, wann sie wem welches Licht geben soll. Noch Zukunftsmusik, doch Tanzer, Pohl und die Projektpartner verfolgen einen konkreten Plan: „Derzeit sind wir mit Entwicklungsarbeit beschäftigt, im dritten Pro- jektjahr soll die neue Leuchte hängen, evaluiert und in einer klinischen Studie getestet werden.“ Hintergrund Als Tiroler Kontaktstelle in das Enterprise Europe Network (EEN) be- rät die Standortagentur Tirol Tiroler Unternehmen und ausgewählte Forschungseinrichtungen kostenlos beimEinwerben von Forschungs- förderungen der EU. Die wichtigste Säule der europäischen Förderung von Forschung, Technologie und Innovation ist von 2014 – 2020 das Programm „Horizon 2020“. Unternehmen, allen voran Klein- und Mit- telbetriebe, sind die wichtigste Zielgruppe der Beratungen. Für diese schätzt die Standortagentur Tirol zum Beispiel die Förderbarkeit von Vorhaben ein, identifiziert geeignete Programme, vermittelt die erfor- derlichen, internationalen Partner und berät beim Erstellen optima- ler Anträge. Katrin Tanzer und Wilfried Pohl: „Ziel ist ein modularer Aufbau einer Leuchte, damit Teile ausgetauscht und wiederverwertet werden können.“

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