Tätigkeitsbericht 2017 - Standortagentur Tirol

26 · Tätigkeitsbericht 2017 · Start-up-Standort pitchten die Finalisten-Teams um den Gesamtsieg. Bevor sie sich der mit (potenziellen) Investoren besetzten Jury stellten, wurden sie noch vom israelischen Pitch-Trainer Tal Catran gecoached. Zwar sei so ein Wettbewerb auch mit Aufwand verbunden („Die Vorbereitung auf ei- nen guten Pitch kostet Zeit.“), die Teilnahme rentiere sich aber allemal, meinen Westner und Bredehorn, sei es doch die optimale Gelegenheit, Networking zu betreiben: „Wir wussten, was wir den Leuten erzäh- len wollen, um ihr Interesse zu wecken. Wir wussten aber nicht, ob wir dabei die richtigen Ansprechpartner haben.“ Im Fall des Tiroler Verkehrstechnik-Spezialisten Swarco stießen sie auf Interesse, fanden die richtigen Ansprechpartner und führten, so Georg Westner, relativ schnell Gespräche auf hoher Ebene. Der Swarco-Konzern mit seinen 85 Firmen ist als Ampelhersteller Weltmarktführer und hat bei Straßenmarkierungen eine weltweit führende Position. Mit Ampeln und Straßenmarkierungen hat man sich in der Konzernzentrale in Wattens aber nicht zufrieden gegeben. Den Ampeln folgten Wechselverkehrszeichen, Straßenbeleuchtung und Verkehrsmanagementsysteme, in Sachen Elektromobilität will man Kompetenz dank des Know-hows einer 2014 dazugekommenen englischen Tochterfirma aufbauen, ähnlichen Kompetenz-Gewinn er- wartet man sich aus den USA – 2016 wurde mit McCain eines der führenden Unternehmen für intelligente Verkehrssysteme im urbanen Bereich übernommen. Für Swarco wollen Bredehorn und Westner nun Kameras in Bussen anzapfen, um Informationen über Fahrgastaufkommen und Aus- lastung zu generieren. Mehrere Hunderte Busse – und noch mehr Überwachungskameras – zählen zur Fahrzeugflotte der von Swar- co betreuten Öffi-Betreiber, Swarm Analytics entwickelt eine Inter- net-of-Things-Plattform, mit deren Hilfe auf die Auswertungsergeb- nisse aller Bilddaten gleichzeitig in Echtzeit zugegriffen werden kann. „Dass der Bus voll ist, kann der Fahrer auch ohne uns feststellen“, lacht Bredehorn, anders verhält es sich aber mit Zusatzinformationen: Wann steigen viele Menschen mit Gepäckstücken ein? In welche Li- nien steigen viele Eltern mit Kinderwagen ein? „Diese Daten wollen wir bereitstellen, damit mit dem besseren Wissen über Fahrgastströme strategische Entscheidungen getroffen werden können“, sagt Westner. Fahrgastaufkommen sei aber nur ein Einsatzgebiet im Verkehr, im Kopf haben die zwei Gründer schon Verkehrsfluss und Ampelschal- tung, aber auch andere Bereiche wie Smart City, Infrastruktur, Securi- ty etc: „Einerseits ist das eine Ressourcenfrage, andererseits muss die Basistechnologie stehen.“ Mit Swarco soll 2018 das erste Pilot-Projekt umgesetzt werden, fi- nanzieren will man sich so lange auch mit öffentlichen Förderungen, Unser Ziel ist es, dumme Überwachungskameras und andere visuelle Quellen intelligenter zu machen. Derzeit liefern Kameras Bilder via Internet auf große Server oder in die Cloud – wir verlagern die Auswertung der Bilddaten in den Edge-Bereich, direkt in die Kamera. Georg Westner & Michael Bredehorn · Swarm Analytics „ “ Für Swarco wollen Bredehorn und Westner nun Kameras in Bussen anzapfen, um Informationen über Fahrgastaufkommen und Auslastung zu generieren.

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