Tätigkeitsbericht 2017 - Standortagentur Tirol

31 Betriebsansiedlung Wo liegen die Schwerpunkte Ihrer Servicearbeit für ansied- lungswillige Unternehmen? Wir legen besonderen Wert darauf, kein Produkt von der Stange anzubieten, sondern die Leistungen konkret an die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens anzupassen. Das Spektrum reicht dabei von der Klärung juristischer Fragestellungen über die Beratung und Begleitung in Behördenverfahren (Gewerberecht, Betriebsanlagen- genehmigungen, Sozialversicherung, Aufenthaltsbewilligungen u.ä.) über eine Standortanalyse und Standortsuche bis hin zur Vernetzung mit Dienstleistern (Anwälte, Notare, Banken). Wie lange begleiten Sie Ansiedler? Wenn wir Unternehmen bereits in der Phase der Entscheidungsfin- dung für den Standort Tirol begleiten, dann kann sich eine Betreuung auch über mehrere Jahre erstrecken. Oft liegen auch zwischen der ersten Kontaktaufnahme und dem Zeitpunkt, an dem die Ansiedlung vom Unternehmen dann konkret angegangen wird, viele Jahre. Gibt es einen typischen Ansiedler für Tirol? Viele Kunden aus Italien kennen Tirol als stabilen Wirtschaftsstand- ort mit klaren Rahmenbedingungen und suchen eine Alternative zur momentanen Situation in ihrem Heimatland und einen Anker- punkt im deutschsprachigen Markt. Das sind kleine Betriebe, oft familiengeführt, die auch bereit sind, ihren Lebensmittelpunkt nach Tirol zu verlegen. Deutsche Unternehmer kennen Tirol oftmals als Urlaubsort, an den sie auch ihre berufliche Tätigkeit verlegen wollen. Natürlich ist auch die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Arbeits- kräften ein wichtiges Thema, da die deutschen Ballungszentren hier oft schon an ihre Grenzen gelangt sind und Tirol eine Alternative im selben Sprachraum darstellt. Nachgefragt bei: Julia Frischhut, Betriebsansiedlung und -erweiterung door-Performance versteht. Sie hat eine lebendige Kultur mit ih- rem eigenen jungen Lifestyle und ist ein Hotspot für kommerzi- elle und sportliche Talente.“ Vor der Haustür jedenfalls hat Mons Royale im Juni das große Mountainbike-Freeride-Event Crank- worx. Seit 2017 sponsert der neuseeländische Merino-Wear-Ex- perte das „Air&Style“ der Mountainbike-Szene, 2017 gastierte es erstmals auch in Innsbruck. Tirol ist nach Neuseeland (Rotura, März) und Frankreich (Les Gets, Ende Juni) die dritte Station, ehe es zum Finale nach Kanada (Whistler, August) geht. Bei Mons Royale wird man sich diese Mountain Town wohl etwas genauer anschauen. Der nordamerikanische Markt wird schon intensiv bearbeitet, eine Firma wurde bereits gegründet. In zwei, drei Jahren, so Bettina Lindner, will man so wie in Europa auch in Nordamerika ein Büro mit festen Mitarbeitern haben. Anvi- siert wird dabei der bekannte Wintersport- und Bikeort Whist- ler. Und Schafe, um auch in Kanada und den USA durchzustar- ten, gibt es genug in Neuseeland. Hintergrund Die Standortagentur Tirol begleitet Unternehmen aus dem In- und Ausland bei allen Aspekten einer Ansiedlung oder Betriebserweiterung. Dabei arbeitet sie eng mit Tiroler Gemeinden, der österreichischen An- siedlungsagentur ABA – Invest in Austria sowie den zuständigen Dienst- stellen im Amt der Tiroler Landesregierung oder der Wirtschaftskammer Tirol zusammen. Die wichtigsten Herkunftsländer bei Ansiedlungen aus dem Ausland sind Deutschland und Italien. Die Option einer engen Vernetzung mit und kurzen Wegen zu Forschungseinrichtungen oder spezialisierten Betrieben in bestehenden Clustern wird für Ansiedlungs- interessierte zu einem immer wesentlicheren Entscheidungsfaktor.

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