Tätigkeitsbericht 2017 - Standortagentur Tirol

33 Mobilitäten Vom Start weg setzte Wörgartner auf die Bihler Stanzbiegetechnolo- gie, „es hat sich aber schnell herauskristallisiert, dass wir nicht nur die Bihler-Maschinen kaufen, sondern auch Leistungen für die Anwender dieser Maschinen anbieten, sprich Werkzeuge bauen und Konzepte ent- wickeln“. Aus der Kunden-Lieferanten-Beziehung wurde eine Zusam- menarbeit, aus dieser wiederum Schritt für Schritt eine Partnerschaft. Anlässlich des 60-jährigen Bihler-Firmenjubiläums – der deutsche Sys- temlieferant für die Stanzbiege-, Schweiß- und Montagetechnik zählt rund 900 Mitarbeiter im In- und Ausland – wurde Wörgartner mit der Auszeichnung „Strategischer Bihler-Partner“ bedacht. Die Partnerschaft funktioniert auch auf Lehrlingsbasis, ganz im Sinne von xchange lernen Bihler-Azubis das Tiroler Unternehmen kennen und Wörgartner-Lehr- linge bekommen Einblicke bei Bihler in Halblech und Füssen. Drei Wochen waren Schwarzenauer, Hagele und Eder zu Gast im Allgäu. „Eine Woche haben wir damit verbracht, eine Bihler-Biege- und Stanz- maschine zusammenzubauen, die nächste Woche haben wir an einer CNC-Fräse Serienteile gefertigt. Und in der letzten Woche haben wir mitgeholfen, die Maschinen mit Elektronik auszustatten“, zieht Cornelia Schwarzenauer Bilanz über ihr Praktikum. Für Peter Wörgartner ist der xchange-Austausch wichtiger Bestandteil seiner Lehrlingsausbildung, dass er viel Wert auf diese legt, zeigt die Prämierung als „Ausgezeich- neten Tiroler Lehrbetrieb“. Ziel sei es, für sich gute Fachkräfte auszubil- den, Zahlen belegen das Erreichen dieses Ziels – rund ein Drittel seines Werkzeugbau-Teams entspringt der hauseigenen Lehrlingswerkstatt. Aktuell werden sechs Teenager bei Wörgartner ausgebildet, „um die gu- ten Schulabgänger und die vermeintlich besten Lehrlinge zu bekommen, muss man sich etwas einfallen lassen und sich von anderen Ausbildungs- betrieben abheben“. Schwarzenauer, Hagele und Eder jedenfalls können nur Positives über ihre Auslandswochen berichten, die Mundpropa- ganda wirkt: Mit Dominik Jesacher steht bei Wörgartner der nächste xchange-Lehrling in den Startlöchern. Hintergrund Die Standortagentur Tirol wickelt in Tirol EU-geförderte Berufspraktika in Europa von jungen Tiroler Berufseinsteigern, Lehrlingen sowie Schülern berufsbildender mittlerer und höherer Schulen ab. Das Handlungsfeld dient der Höherqualifizie- rung heimischer Fachkräfte, die ihre gesammelten fachlichen und persönlichen Erfahrungen im Anschluss an die Praktikumszeit im europäischen Ausland in die Tiroler Wirtschaft und den Tiroler Arbeitsmarkt einbringen, sowie der Internati- onalisierung. Die Wörgartner-Lehrlinge Thomas Eder (li.), Alexander Hagele und Cornelia Schwarzenauer waren drei Wochen bei der Bihler Maschinenfabrik im Allgäu. Das Projekt xchange bietet Lehrlingen die Möglichkeit, bis zu vier Wochen ihrer Lehrzeit im angrenzenden Ausland zu absolvieren. Welche Unternehmen nutzen diese und warum? Unternehmen aus den verschiedensten Branchen wie etwa Gewerbe und Handwerk, Industrie und Tourismus nutzen unsere Mobilitätsprojekte. In erster Linie wollen die Unternehmen sich im Rennen um die besten Lehrlinge als moderner Ausbildungsbetrieb profilieren und die Lehre im eigenen Haus attraktiv und abwechslungsreich gestalten. Wie unterstützt die Standortagentur Tirol Unternehmen und Lehr- linge bei diesen Auslandspraktika? Als regionaler xchange Projektpartner stehen wir interessierten Betrieben und Lehrlingen hinsichtlich der Organisation hilfreich zur Seite. Wir finden im Rahmen unseres Netzwerks passende Aufnahmebetriebe im an- grenzenden Ausland und unterstützen die Teilnehmer finanziell in Form eines Stipendiums, welches über das ERASMUS+ Projekt „TirolerInnen auf der Walz“ der AK Tirol abgewickelt wird. Gibt es auch Auslandspraktika abseits derjenigen für Lehrlinge? Wir betreuen und unterstützen auch SchülerInnen aus BMHS, die ihre Pflichtpraktika im Ausland absolvieren möchten. Aber auch junge Berufseinsteiger mit gerade abgeschlossener Berufsausbildung verbessern ihre Jobchancen mittels ERASMUS+-Praktikum deutlich. In absoluten Zahlen noch mehr Unternehmen und ihre Lehrlinge zur Teilnahme zu motivieren, liegt uns besonders am Herzen. Auch für das Jahr 2018 haben wir eine ganze Reihe an Plätzen für sie reserviert. Nachgefragt bei: Katharina Schmidhofer, Mobilitätsprogramme

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