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STANDORT

0116

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1

Innovation at it‘s best

Thema: [ Innovationsmanagement ]

STANDORT

Die Standortagentur Tirol bietet zur Analyse des betriebsinternen In-

novationsmanagements das europaweit etablierte System IMP

3

rove an. Das

Service richtet sich an KMUs, die bereits Innovationsaktivitäten durchführen

und über das Potenzial verfügen, mittels neuer Produkte, Prozesse und Ser-

vices international zu wachsen. Info:

www.standort-tirol.at/imp3rove

W

ir wollen ja, dass das, was

der Brauer mit viel Mühe

ins Fass bringt, der Gast

dann auch im Glas hat“, lacht Gün-

ther Gruber. Daher werkeln auch

20 Mitarbeiter des Brixlegger Un-

ternehmens in der Sparte „Gruber

Schanksysteme“, während rund 60

die Marken Silberquelle und Montes

betreuen. „Bei unseren Computer-

schankanlagen sind wir Entwickler,

Hersteller und Vertreiber in einem,

machen Software, Steuerung und

Hardware selbst“, sagt Gruber nicht

ohne Stolz. „Getrieben von eigenen

Ideen, aber auch von jenen der Kun-

den, gibt es im Haus ständig Innova-

tionen“, ergänzt Controller Rainer

Schmid, „was bislang aber fehlte“,

fährt er fort, „war jemand, der die

Ideen und Entwicklungen bündelte.“

Mit Bernhard Gschößer hat man die-

sen „jemand“ bei Gruber gefunden,

seit rund einem Jahr arbeitet er als In-

novationsassistent im Gruber‘schen

Familienunternehmen.

Er habe eine gewisse Einarbei-

tungszeit gebraucht, sagt der Maschi-

nenbau-HTL-Absolvent, nun wisse er

aber langsam, auf was es bei Compu-

terschankanlagen ankommt – bzw.

auf was es in Zukunft ankommen soll.

Gschößer ist quasi das Bindeglied

zum MCI, mit dem derzeit ein – vom

Land Tirol gefördertes – Kooperati-

onsprojekt läuft. Ausgangspunkt ist

ein neuartiger, von Günther Gruber

entwickelter Zapfhahn für Bier und

Post-Mixgetränke (Sirup vermischt

mit Sodawasser), das MCI liefert das

Know-how zu Strömungsmechanik

und Fluidsystemen, für die 3D-ge-

druckten Prototypen baut Gschößer

die Testreihen auf. Ziel ist es, den

Kohlensäureverlust beim Einschen-

ken in das Glas so gering wie möglich

zu halten, das Mischverhältnis und

die Geschwindigkeit elektronisch

steuerbar und kontrollierbar zu ma-

chen, kurz ein „intelligenter Zapf-

hahn“, wie Gruber seine Entwicklung

nennt. Ein smarter Zapfhahn, der

erkennt, ob er mit druckvoller Ge-

schwindigkeit einen Masskrug oder

mit sanftem Tempo eine Pfiffflöte zu

füllen hat.

Jedenfalls verspricht Gruber etwas

Revolutionäres für den Bereich der

Computerschankanlagen, ein Markt,

in dem Österreich weltweiter Techno-

logieführer und Gruber zu den abso-

luten Marktgrößen zählt. Top-Adres-

sen wie das Münchner Hofbräuhaus

oder das Schweizerhaus in Wien wer-

den von ihm ebenso beliefert wie das

Oktoberfest. Schon letztes Jahr war

man beim dortigen Zapfen schneller

und bedienungsfreundlicher als die

Konkurrenz, mit der nächsten Inno-

vation aus Brixlegg könnte es dann

bei der nächsten Oktoberfesteröff-

nung gar heißen: „Smart o‘zapft is.“

Info auf:

www.schanksysteme.com

]

JUNGE TALENTE

PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF

Landesrätin fürWirtschaft

D

as BMVIT fördert auch im Jahr

2016 naturwissenschaftlich-

technische Praktika von SchülerInnen

in Unternehmen und Forschungs-

einrichtungen. Die Ausschreibung

ist Teil des Förderschwerpunktes

Talente des BMVIT. Unternehmen

und Forschungseinrichtungen

mit laufenden FTI-Aktivitäten im

naturwissenschaftlich-technischen

Bereich sind einreichberechtigt. Jeder

Praktikumsplatz wird mit 1000 Euro

gefördert, Einreichungen sind ab

sofort möglich. Mehr Info gibt‘s auf

www.ffg.at/junge-talente

M

it Top-Leistungen positio-

niert Tirol sich als starker

Wirtschaftsraum und umtriebiger

Standort für Innovationen. Mit 2,1

Prozent BIP-Wachstum liegen wir

klar vor Österreich, halten bei einer

F&E-Quote von 3,14 Prozent und

unsere Forschungseinrichtungen und

Unternehmen bringen Innovationen

wie die SledgeTubeTyrol, den ersten

Zungenschrittmacher oder ausge-

klügelte Haustechnik für den ener-

gieeffizienten Bau (dieser Standort

berichtet) auf die Märkte. Gleichzeitig

werden diese für ihre Leistungen bei

Zukunftsthemen wie der Industrie

4.0 ausgezeichnet – wie zuletzt GE

Jenbacher im Rahmen der Initiative

„Fabrik 2015“ des Industriemagazins

(Seite 4). Dass Tirol so schlagkräftig

ist, liegt gemeinsam mit den Leistun-

gen unsererWirtschaft undWissen-

schaft an der Technologieoffensive

des Landes. Künftig sollen mit ihrer

Hilfe vor allem noch mehr hei-

mische Klein- und Mittelbetriebe mit

Forschung und Entwicklung starten.

Das Landesförderprogramm „Inno-

vationsassistentIn“, zu dem gerade

wieder eingereicht werden kann,

bietet auch Ihrem Betrieb attraktive

Gelegenheit dazu.

Insgesamt bin ich überzeugt, die

Chancen für Unternehmen, mit

Innovation zu punkten, sind inTirol

so gut wie nirgendwo in Österreich.

Gründe dafür sind die starke For-

schungslandschaft, die als Berater und

Vernetzer zur Verfügung stehende

Standortagentur Tirol und zahlreiche

vorausschauende Initiativen wie das

Investorennetzwerk Tirol, mit dessen

Hilfe wir innovativen bzw. High-Tech

Start-ups aber auch Corporate Spin-

outs zu privatem Beteiligungskapital

verhelfen – das Titel-Interview gibt

Einblick. Nützen Sie Ihre Chance!

Liebe

Leserinnen

und Leser

EDITORIAL

Foto:LandTirol

Forschung hautnah

Am 22. April öffnen sich Tirols Unis, Hochschulen

und Unternehmen für die Lange Nacht der Forschung.

L

angsam, aber sicher ist sie

eine Institution geworden

– die Lange Nacht der For-

schung. 2014 lockte sie österreichweit

136.500 Besucher zu 1.789 Stationen

an Unis und Fachhochschulen, in

außeruniversitäre Forschungsinstitu-

tionen sowie innovative, forschende

Unternehmen. Als einziges bundes-

weites Forschungsevent macht sie

die faszinierenden Leistungen hei-

mischer Forscherinnen und Forscher

einer breiten Bevölkerung zugäng-

lich – und das bei freiem Eintritt und

in Innsbruck mit eigenen kostenlosen

Shuttlebussen.

In Tirol wird‘s heuer in den Bezir-

ken Innsbruck, Innsbruck Land, Kuf­

stein und Lienz spannend, so etwa

am CCB – Centrum für Chemie und

Biomedizin in Innsbruck, wo sich

neben den zwei universitären Haus-

herren die Adler-Werk Lackfabrik,

Plansee SE, Sandoz und Visalyze prä-

sentieren. Eine geballte Ladung For-

schung gibt‘s in der Rossau, wo der

Technologie- und Wirtschaftspark In-

nsbruck sieben seiner Unternehmen

(Ionicon Analytics, Biocrates, Umwelt

und Hygiene GmbH, K+U, Afreeze,

Steinbichler Austria, Blue Sparrow)

vorstellt. Weitere Unternehmen, die

ihren Standort öffnen: Hollu System-

hygiene (Zirl), Bartenbach Lichtlabor

(Aldrans), Bionorica (Innsbruck),

das FabLab und CarbonCompetence

in der Werkstätte Wattens sowie in

Osttirol Liebherr Hausgeräte (Lienz),

Durst Phototechnik Digital Techno-

logy (Lienz) und Loacker Moccaria

International (Heinfels). Mehr Infos

auf

www.langenachtderforschung.at

]

„Innovation ist die Triebfeder in unserem Haus“, sagt Günther Gruber. Nun soll Innovationsassistent

Bernhard Gschößer diese Innovation bei Gruber Schanksysteme koordinieren und weiter vorantreiben.

Suche nach smartem Zapfhahn

Fotos:Andreas Friedle (2)

Geschäftsführer Günther Gruber (ob.)

und Innovationsassistent Bernhard

Gschößer: „Innovationen im Haus

koordinieren und weiterentwickeln.“

Gefördert werden bis zu zwei-

jährige Innovationsprojeke, die

HTL- oder BHS-AbsolventInnen

mit max. drei Jahren, Uni- oder

FH-AbsolventInnen mit max. zwei

Jahren Berufserfahrung bearbeiten.

Einreichfrist:

bis 30.4. 2016

Kostenlose Beratung & Antrags-

begleitung:

Standortagentur Tirol

Info:

www.standort-tirol.at/ia

InnovationsassistentIn

Geballte Schneekompetenz

[ konkret GESEHEN ]

I

nnovative Produkte, Dienstlei-

stungen undVerfahren, mit denen

die Effizienzder Schneeproduktion

und des Pistenmanagements gestei-

gert und zugleich der Ressourcen-

einsatz verringert werden soll – so

lässt sich die Aufgabe des vor Kurzem

gegründeten „SchneezentrumTirol“

umschreiben. Und mit Michael Roth-

leitner, dem bisherigen Vorstand der

Mayrhofner Bergbahnen, hat man, so

Landeshauptmann Günther Platter,

einen „ausgewiesenen Experten in

Sachen Schneeforschung, Beschnei-

ungstechnik und Pistenmanagement“

gefunden, der ab Mai das Zentrum mit

Inhalt, sprich mit konkreten Entwick-

lungs- und Forschungsprojekten füllen

soll. „Mit bestehender Technologie

lassen sich dieWassermenge sowie

die jährlichen variablen Kosten für

Beschneiung, Personal und Treibstoff

für Pistengeräte in bestimmten Pisten-

abschnitten um ein Viertel reduzieren.

Ich bin optimistisch, dass wir bis zu 50

Prozent der Kosten und Ressourcen

für die Beschneiung und das Pistenma-

nagement einsparen können“, nennt

Rothleitner ein konkretes Beispiel.

Im Schneezentrum wird er die

Zusammenarbeit von aktuell 28

regionalen, nationalen und internatio-

nalen Unternehmen und wissenschaft-

lichen Einrichtungen koordinieren,

finanziert wird der Start mit 100.000

Euro, die das Land Tirol via Standort-

agentur Tirol zur Verfügung stellt. „Die

Anschubfinanzierung ist eine nachhal-

tige Investition in unsere Umwelt und

in dieWettbewerbsfähigkeit der invol-

vierten Unternehmen. Zudem werden

wir mit dem Schneezentrum, das in

seiner Art österreichweit einzigartig ist,

die Spitzenposition Tirols im Bereich

Wintersport ausbauen und diesen

wichtigenWirtschaftszweig weiter vo-

rantreiben“, hält Wirtschaftslandesrätin

Patrizia Zoller-Frischauf fest. Nach dem

ersten Jahr soll sich das Schneezen-

trum durch die enge Zusammenarbeit

mit den beteiligten Unternehmen und

Forschungspartnern finanzieren.

Günther Platter mit Michael Rothleitner,

dem Leiter des neuen Schneezentrums.

„Lust auf Forschung“ ist am 22. April das

Motto – und das von 17 bis 24 Uhr.

Foto:StandortagenturTirol

Foto:StandortagenturTirol