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FFG - Produktion der Zukunft - 7. Ausschreibung
Thema: [ MECHATRONIK TIROL ]
Technik
Im Rahmen der FTI-Initiative Produktion der Zukunft werden 2014 über die Österreichische For-
schungsförderungsgesellschaft insgesamt 22 Millionen Euro für eine Reihe themenspezifischer nationaler
Fördermaßnahmen zur Verfügung gestellt. Der Ausschreibungsstart zur 7. nationalen Ausschreibung 2014
ist der 21. Mai 2014.
Mehr Information auf
www.ffg.at/produktion-der-zukunftMehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Mechatronik Tirol finden Sie auf
www.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
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FAKTEN. NEWS.
[ Thema: Mechatronik ]
Die Logistikberatung Lechner & Green
bietet ab sofort die professionelle Dienst-
leistung im Bereich CAD als integrierte 3D
Intralogistik-Planung an und erweitert damit
das Spektrum der präzisen Projektierung mit
umfangreichen Visualisierungsmöglichkeiten.
Mehr unter
www.lb-green.atEingehen auf sich verändernde Si-
tuationen gilt als intelligente menschliche
Eigenschaft. Bei mechanischen Arbeits- oder
Testprozessen können das jetzt auch Roboter
von ABB. Zum Beispiel passt der Roboter
beim Testen von Schleif- oder Trennscheiben
seine Vorschubgeschwindigkeit in Abhängigkeit
von den Reaktionskräften an. So reagiert er
bei veränderten Bedingungen wie härteren
Materialpartien oder größeren Querschnitten
ähnlich wie ein Mensch bei einer Handanwen-
dung. Mehr unter
www.abb.at/roboticsM
arktchancen erkennen, ist
die Basis für den Erfolg
eines Unternehmens. Das
wissen auch Hans Reiter und Franz
Stock, Gründer und GF von ECI Ma-
nufacturing sowie Günter Herdin,
Gründer der PGES GmbH. Die drei
arbeiteten viele Jahre bei GE Jenba-
cher in Führungspositionen und sind
weltweit anerkannte Experten im
Gasmotorenbau.
Eine solche Marktchance ist der
Leistungsbereich unter 800 kW, der
im Gasmotorenbau auch in Zukunft
einen hohen Stellenwert für Block-
heizkraftwerke (BHKW) haben wird.
Diese Kenntnis führte dazu, dass ein
namhafter BHKW-Hersteller aus
Deutschland speziell optimierte Zylin-
derköpfe bei ECI herstellen lässt, mit
denen sich durch integrierteDe-
tailverbesserungen bereits heu-
te einzigartige Wirkungsgrade
von 42 Prozent erreichen lassen.
Weitere Bauteile sind auch für
andere Hersteller in Vorberei-
tung bzw. stehen vor der Serien-
einführung, erklärt Hans Reiter.
Durch die großen Stückzahlen
in diesem Leistungsbereich
motiviert, will man in dem For-
schungsprojekt HiGas in einer
Partnerschaft mit dem MCI die
Wirkungsgrade weiter steigern.
Die Stadtwerke Schwaz ermögli-
chen es, am Standort der Klär-
anlage einen Forschungsmotor
aufzubauen, unter realistischen Be-
dingungen zu betreiben und daraus
weitere Verbesserungspotenziale ab-
zuleiten. Ein wesentlicher Vorteil die-
ser einmaligen Konstellation ist, dass
alle Entscheidungsträger unmittelbar
vor Ort sind. „So kann eine Innovati-
on oder ein neuer Technologieansatz
innerhalb von nur einer Woche vom
‚Ideenbringer‘ über die Fertigung auf
den Motor gebracht und untersucht
werden“, betont Franz Stock. Durch
die Möglichkeit den Standort Schwaz
mit einfachen und effizienten Struk-
turen zu einem Forschungsstandort
aufzubauen, schafft und sichert dieses
Projekt hochwertige Arbeitsplätze in
der Forschung und Produktionstech-
nik. Info unter
www.prof-ges.com]D
as BFI Tirol bietet mit dem
Europäischen CNC-Füh-
rerschein erstmals und ex-
klusiv eine standardisierte Ausbil-
dung im Bereich der CNC-Technik
an. „Damit kann jedes Unterneh-
men ein Ausbildungspaket nach
europäisch anerkannten Richtli-
nien erwerben“, betont Franz Plat-
zer, Leiter des BFI Ausbildungszen-
trum (ABZ) Metall. Partner des BFI
ist die CNC Keller GmbH, die mit
über 6000 Kunden in 76 Ländern
ein Global Player für die Aus- und
Weiterbildung in der CNC-Technik
ist.
Die Ausbildung soll auch reine
Maschinenbediener ohne Fach-
arbeiterausbildung
ansprechen.
„Der CNC-Führerschein soll die
Chancen für diese Arbeitnehmer
auf dem Arbeitsmarkt erhöhen
und zum anderen den Betrieben
helfen, diese Spezialisten auch auf
technologischen Veränderungen,
zum Beispiel bei der Anschaffung
einer neuen Maschine, vorzube-
reiten“, so Platzer. Aber auch Lehr-
linge und Facharbeiter, die schon
lange im Beruf sind, können von
dieser Ausbildung profitieren, so
Platzer weiter: „Ein Facharbeiter
hat an sich nur das an Ausbildung,
was sein Berufsbild beinhaltet. Und
das ist eine Mindestanforderung.
Der neue CNC-Führerschein liegt
einfach um einiges höher.“ Beson-
ders wichtig: Für die KMU-basierte
Unternehmensstruktur in Tirol ist
es sehr schwierig, im CNC-Bereich
eine breite und umfassende Ausbil-
dung zu bieten. Diese Lücken wird
der CNC-Führerschein schließen.
Die Ausbildung erfolgt in den
Schulungs- und Werkstätten des
ABZ Metall am Standort in Kuf-
stein. Für die Abschlussprüfungen
konnte die renommierte „DEKRA
Akademie GmbH“ aus Deutschland
als Partner gewonnen werden. „Was
wir uns noch wünschen, wären Be-
triebe, die zum Start das Modell
mittragen, damit wir von Anfang an
unser Angebot zeitlich flexibel und
nach den Bedürfnissen der Unter-
nehmen gestalten können“, meint
Franz Platzer. ]
Was Motoren brauchen
Top Qualifizierung
In Schwaz entsteht ein innovatives Forschungszentrum
für die Entwicklung von effektiveren Gasmotoren.
Das BFI Tirol startet eine Ausbildung zum Europä-
ischen CNC-Führerschein für Drehen und Fräsen.
STANDORT:
Was ist die nächste
Entwicklungsstufe im Industriebe-
reich?
DIETMAR KILIAN
: Wir glauben,
dass über die zunehmende in-
ner- und außerbetriebliche Ver-
netzung, die wir mit dem Begriff
Industrie 4.0 bezeichnen, die näch-
ste Entwicklungsstufe im Industrie-
Umfeld erreicht wird. Und hier
gibt es unglaublich viel Potenzial
für einzelne Unternehmen, aber
auch für Europa als Wirtschafts-
standort.
STANDORT:
Was hat sich in den
letzten Jahren verändert?
KILIAN:
Man hat bis vor zehn Jah-
ren sehr viel in neue Produktions-
maschinen und auch in die Vernet-
zung dieser Maschinen investiert.
Dann hat man die Investitionen in
diesem Bereich nicht mehr so in-
tensiv vorangetrieben, da man der
Meinung war, dass es in der Inten-
sivierung der Vernetzung mit den
Lieferanten, also im Supply-Chain-
Management, viel mehr Einspa-
rungspotenzial gibt.
STANDORT:
Warum bekommt die
Prozessoptimierung in der Pro-
duktion wieder mehr Stellenwert?
KILIAN
: Man hat heute die Mög-
lichkeit der Echtzeit-Übermittlung
von Analysen bzw. Daten.
Dadurch zeigt sich sehr deut-
lich, dass hier wider Erwarten
noch ein unglaubliches Ein-
sparungs- bzw. Optimierungs-
potenzial liegt. Ein Beispiel
ist die Motorenfertigung von
Daimler. Hat es früher bis
zu einer Woche gedauert
die standardmäßig auf dem
Prüfstand erhobenen Da-
ten auszuwerten, geht das
heute bereits während des
Prüfvorgangs. Ein weiteres
Beispiel ist die Firma Fissler.
Das Unternehmen hatte für
eine geplante Produktions-
steigerungen zu wenig La-
gerflächen. Außerdem stand
auch im Raum eine vierte
Schicht einzuführen. Nach
einer umfassenden Prozess
analyse konnte nicht nur das
Problem mit der Lagerung
gelöst werden, sondern es
war auch trotz einer Produk-
tionssteigerung von rund 30
Prozent die Einführung der
vierten Schicht nicht notwen-
dig. Und die Kosteneinspa-
rung von über 30 Prozent war
dann sozusagen die Kirsche
auf dem Sahnehäubchen.
STANDORT:
Das Potenzial wird oft
nicht ausgenutzt?
KILIAN:
Wo es also derzeit vor
allem mangelt, ist die Nachhaltig-
keitsbetrachtung von Projekten.
STANDORT:
Inwieweit betrifft Pro-
zessoptimierung auch die Stand-
ortfrage?
KILIAN:
Durch die Möglichkeiten,
die sich durch Prozessoptimie-
rung, so wie wir sie heute verste-
hen, bieten, können wir unsere
Wettbewerbsfähigkeit nicht nur
erhalten, sondern deutlich verbes-
sern. Vielfach wird davon gespro-
chen, dass wir ein Dienstleistungs-
und Innovationsstandort werden
sollen. Wir können aber nur ein
innovativer Standort sein, wenn
wir auch produzieren.
STANDORT:
Was bedeutet das alles
für das Bildungssystem?
KILIAN:
Es wird in den berufsbil-
denden Schulen versucht, über
Schwerpunktthemen hier Schritt
zu halten. Man muss aber sehen,
dass die Entwicklung so schnell
geworden ist, dass ein Bildungssy-
stem gar nicht mitkommen kann.
Es wird immer eine Lücke geben.
Nun müssen wir Systeme und Mög-
lichkeiten finden für Arbeitssu-
chende diese Lücke zu schließen.
Ein Teil wird durch Hochschulen,
wie eben bei uns am MCI, aber
auch durch ein umfangreiches
klassisches Weiterbildungssystem
angeboten. Parallel entstehen
neue
Weiterbildungsmöglich-
keiten über Plattformen im In-
ternet. Zum Beispiel gibt es jetzt
den Academy Cube, der arbeitssu-
chenden Akademikern und Fach-
arbeitern hilft, Angebote zu fin-
den, um diese Lücke zu schließen.
Der Mehrbedarf an diesen höher
und hoch qualifizierten Mitarbei-
tern kann mit herkömmlichen
bzw. klassischen Ausbildungsmaß-
nahmen nicht gedeckt werden.
Wir müssen also auch schauen,
dass wir Personen aus anderen
Bereichen, wo es vielleicht schwie-
riger ist einen Job zu finden, über
Qualifizierungsmaßnahmen he-
ranführen. Und wir müssen Men-
schen aus anderen Ländern, die
auch eine gute Ausbildung haben,
bei uns eine Chance geben.
]
Dietmar Kilian, Professor für Geschäftsprozesse und Management am Management Center in Innsbruck (MCI), über Industrie 4.0 und
die Möglichkeiten, die modernes Prozessmanagement für den Erhalt und die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Europa eröffnet.
Wettbewerbsfähigkeit durch Vernetzung
Foto: Lechner & Green
PGES-Gründer Günther Herdin, ECI-Geschäfts-
führer Hans Reiter und Franz Stock (v.li.)
Franz Platzer: „Der CNC-Führerschein
schafft erstmals Vergleichbarkeit.“
Foto: Friedle
Foto: Friedle
Dietmar Kilian ist Fachbereichsleiter „Geschäftsprozesse & Unternehmensnetzwerke“
am MCI in Innsbruck. Zudem ist er CEO and Managing Partner der PDA group, die
von ihm und Peter Mirski 2007 gegründet wurde. Die PDA group betreibt die EU-
weite Job- und E-Learning-Plattform Academy Cube. Info:
www.pdagroup.netZur Person
Foto: Friedle