

STANDORT:
Wie wird das neue
Studium aussehen?
GÜNTERT
: Der Studiengang ist
ein Wirtschaftswissenschaftsstudium
mit einem Bachelor-Abschluss mit
einem starken Fokus auf Alpintou-
rismus, Gesundheitstourismus und
Sporttourismus. Ein weiterer Fokus
ist Wirtschaftspolitik und Regio-
nalentwicklung. Wichtig ist für uns
die spätere Durchlässigkeit in alle
Masterstudien in Betriebswirtschaft
und Volkswirtschaft.
HEIMERL:
Grundsätzlich bilden wir
für das mittlere Management aus.
Das reicht vom Hotelbetrieb über
Seilbahnen, Event-Veranstalter, Re-
gionalentwicklungsbüros bis hin zu
Führungsposten eines TVB. Dies be-
deutet, dass wir neben der Theorie
viele Praxisbezüge schaffen müssen.
TAPPEINER
: Die Frage ist, wie bin-
det man die Aspekte Gesundheit,
Sport und Tourismus in die Wirt-
schaftswissenschaft ein. Wir haben
mit 80 von 180 ECTS-Punkten schon
Spielraum. Es gibt viele wirtschafts-
wissenschaftliche Fächer, die ihre
Beispiele aus Bereichen des Touris-
mus bzw. Sport beziehen können.
STANDORT:
Was waren die „Knack-
punkte“ in der Umsetzung?
TAPPEINER:
Der erste Punkt war
die landespolitische und universi-
tätspolitische Entscheidung zu sa-
gen, wir bieten hier ein dezentrales
Angebot. Wichtig war zudem, dass
das Land Tirol auch gesehen hat,
dass es nicht möglich ist, dafür Res-
sourcen der beiden Universitäten
zu nutzen, und man hat die volle
Finanzierung zugesagt. Der zweite
Punkt ist, das geht manchmal ein
wenig unter, dass die HAK/HAS/
HLW in Landeck eine sehr offener
Gastgeber für dieses Projekt ist. Di-
rektor Reinhold Greuter und sein
Team haben uns wirklich sehr gehol-
fen. Und es hat sich gezeigt, dass sich
über die Arbeitsgruppe, die wir 2013
gebildet haben, schon jetzt ein sehr
fruchtbares Netzwerk gebildet hat.
GÜNTERT:
Das Interessante war
und ist, dass wir mit dem Studium
in Landeck sehr nahe an unserem
Praxis- und Forschungsfeld sind
und dass das Interesse der verschie-
densten Akteure in diesem Bereich
sehr groß ist.
TAPPEINER:
Landeck ist kein eige-
nes Institut. Sondern die Institute
liefern von Innsbruck bzw. Hall
aus zu. Wir werden vier Leute ha-
ben, die in Landeck sitzen, damit
die Studierenden immer einen An-
sprechpartner haben. Und für den
Rest werden die Vortragenden nach
Landeck fahren. Es war auch die
Frage, ob wir die Fernlehre über die
Möglichkeiten der Neuen Medien
mit einsetzen. Das wäre sicher span-
nend, aber im ersten Schritt wollen
wir eine grundsolide Uniausbildung
bieten. In zwei bis drei Jahren kön-
nen wir über Experimente nachden-
ken.
STANDORT:
Wie wird das neue
Studienangebot angenommen?
GÜNTERT:
Wir haben eine umfas-
sende Bedarfsanalyse gemacht und
neben vielen Gesprächen im Raum
Landeck auch mit Experten in an-
deren Regionen gesprochen. Ich
bin sicher, dass wir auch Studieren-
de aus anderen Regionen bzw. Län-
dern haben werden.
HEIMERL:
Wir haben derzeit über
30 Anmeldungen. Wie sich das
weiterentwickelt, können wir noch
nicht sagen. Aber wir können im
Herbst auf jeden Fall starten.
STANDORT:
Die Erwartungshal-
tung in der Region Landeck ist sehr
groß. Kann eine Universität diese
Erwartungshaltung erfüllen?
TAPPEINER:
Die Uni kann das si-
cher nicht alleine, und auch nicht
dieser Studiengang. Die Botschaft
ist aber klar: Dem Land und den
Universitäten ist es wichtig, dass in
der Region Landeck etwas passiert.
HEIMERL
: Es ist von landespoli-
tischer Seite, von der Uni Innsbruck
und von der UMIT auf jeden Fall
angedacht, dass aus dieser „Zelle
Studiengang“ auch direkte Impulse
in die Regionalentwicklung gehen.
STANDORT:
Wie wird das Ganze
organisatorisch aussehen?
GÜNTERT:
Zum einen werden wir
die Kontakte zur Region auf der
Basis von Praktika und Projekten
suchen und dann, nach der Anlauf-
phase, die Menschen in der Region
auch über sogenannte „Open Lec-
tures“ einladen, an speziellen Veran-
staltungen teilzunehmen. ]
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standort
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wellness
Thema: [ WELLNESS TIROL ]
ÖHV-Destinationsstudie: Spitzenplatz für „Wilder Kaiser“
Die Region „Wilder Kaiser“ gehört zu den drei österreichischen Tourismusre-
gionen, die laut ÖHV-Destinationsstudie 2014 den Umsatz pro Bett, den Logiserlös
der gesamten Destination, die Auslastung und die Nächtigungen am stärksten erhöht
haben. Die Region – so die Studie – hat sehr gut in Qualität investiert, zudem wirken
„sich werbetaugliche Bilder einer reichweitenstarke Fernsehserie“ optimal aus.
Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Wellness Tirol finden Sie au
fwww.standort-tirol.at/mitglieder
Mehr Info
[
]
Clustermitglied Ernst
Mussmann kann mit seiner
selbst entwickelten Körper-
schall-Liege erste Erfolge
am Markt verbuchen. Seine
Soundgenius-Technologie, die
eine völlig neue körperliche Art des Musik-
hörens ermöglicht, kommt als Ergänzung zur
Massage unter anderem im For Friends Hotel,
der Alpenrose in Maurach, bei Vinoble Steier-
mark und im Hotel Hochschober in Kärnten
zum Einsatz. Ermöglicht wurde die Entwicklung
mit Hilfe einer Initiativförderung und von F&E-
Förderungen durch das Land Tirol.
UMIT-Professor Bernd
Seeberger (im Bild) und Elke
Mitterer (Mental Balance) ha-
ben mit Harald Schweighofer
von der GPA Tirol ein Maß-
nahmenbündel definiert, um
Clusterbetriebe auf den demografischen Wan-
del vorzubereiten: intergenerationelle Lernpro-
zesse und lebensphasengerechte Gestaltung
von Arbeitsplätzen soll Tiroler Unternehmen zu
Aushängeschildern für zukünftige Herausforde-
rungen im HR Management machen.
„Spa Camp“ nennt sich die kreative
Fachveranstaltung, die Clustermitglied Wolfgang
Falkner ins Leben gerufen hat. Das Vortragspro-
gramm entsteht durch thematische Einrei-
chungen der Teilnehmer mit anschließender
„Dot Democracy“. Der Event konnte mit 180
Entscheidungsträgern der Wellness-, Touris-
mus- und Beautybranche auch schon nach Tirol
geholt werden, heuer Jahr findet das Konzept
an der Ostsee Verwendung.
Ab dem Wintersemester 2014/15 wird in Landeck gemeinsam von der UMIT in Hall und der Universität
Innsbruck das sechssemestrige Bachelor-Studium „Wirtschaft - Gesundheit - Sport - Tourismus“ angeboten.
Ein neuer Universitätsstandort
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: Wellness ]
Stress aus Langeweile
[ konkret GESEHEN ]
D
as Thema Burn Out bzw.
Arbeitsstress ist inzwischen
ein durchaus „normales“ und
häufiges Thema vieler Feier
abendgespräche. Auch der Staat
hat inzwischen reagiert. Seit
einem Jahr ist die Evaluation
der psychischen Belastungen
am Arbeitsplatz in Österreich
verpflichtend. Unternehmen,
die nicht um die Erhebung und
Beseitigung der Belastungen
bemüht sind, riskieren empfind-
liche Strafen. „Wenn man aber
bei Menschen, die sich gestresst
fühlen, gezielt nachfragt, zeigt sich bei manchen Arbeitnehmern, dass sie weit davon
entfernt sind, gestresst zu sein“, erklärt der Arbeitspsychologe Andreas Hermann,
Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens „trigger research“. Seine Firma
bietet auf der Basis psychologisch fundierter Marktforschung hinsichtlich Mitarbeiterzu-
friedenheit Unternehmen eine umfassende Evaluierung ihrer Situation an und eruiert
deren Stärken, Schwächen und Potenziale.
„In Wahrheit ist, so die Erkenntnisse jüngster Forschungen, häufig das Gegenteil
der Fall. Viele Arbeitnehmer sind unterfordert, desinteressiert und gelangweilt“, so
Hermann über das Phänomen Bore Out. Das besonders Paradoxe: Es werden meist
eigene Strategien entwickelt, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Auch das „klas-
sische Absitzen“ des Tages gibt es in Zeiten von Hocheffizienz und Lean Management
immer noch. Die in diesem Zusammenhang stehende Frage „was mache ich hier ei-
gentlich“ führt dann dazu, dass alles Mögliche getan wird, wie zum Beispiel den Urlaub
buchen. Oder der Mitarbeiter achtet auch nicht mehr auf Fehler, schließlich „interes-
siert das sowieso niemanden“. Besonders betroffen sind ältere Mitarbeiter. Sie sind
häufig damit konfrontiert, dass ihnen die Leistungsfähigkeit abgesprochen wird, ihnen
Kompetenzen entzogen werden oder sie überhaupt auf einen „Gnadenbrot-Posten“
abgeschoben werden. Das müsste nicht sein und schadet nicht nur dem Mitarbeiter,
sondern schlussendlich auch dem Unternehmen. Infos:
www.trigger-research.comSibirische Tradition erobert Tirol
Martin Fritz hat die sibirische Banja Sauna weiterentwickelt und mit seinem
Wissen über heimische Heilkräuter und dem Nutzen von Aromatherapien ergänzt.
S
chwitzen wie in Sibirien –
das mag seltsam klingen.
Ist es aber nicht. Schließlich
hat Russland eine jahrhunderte-
alte Sauna-Tradition. Eine Tradi-
tion, die sich der Ötztaler Martin
Fritz zu eigen gemacht hat: „Ein
Freund war im Uralgebirge in
Russland. Als er zurückkam, hat
er mich gefragt, ob ich nicht eine
sibirische Banja Sauna bauen
kann.“
Im Vergleich zum Beispiel zur
finnischen Sauna ist die Banja
Sauna mit nicht mehr als 70° - 85°,
bei einer Luftfeuchtigkeit bis 100
Prozent, viel kreislaufschonender.
Und nur bei dieser Temperatur
und Feuchtigkeit entfalten die ver-
wendeten Kräuter und die Birken-
blätter für das klassische Quästen
die höchste Wirkkraft. In der sibi-
rischen Banja ist dieses Quästen üb-
lich. Dabei schlägt man sich selbst
oder gegenseitig mit Bündeln von
eingeweichten Birkenzweigen – auf
russisch „Wenik“ –, auf den Körper,
was angenehm erfrischt und die
Blutzirkulation anregt.
Was aber ein richtiger Tüftler ist,
begnügt sich nie mit einem „das
funktioniert“. Fritz hatte die Idee,
die Vorteile der sibirischen Banja
Sauna mit der Heilkraft der hei-
mischen Kräuter zu verbinden. Das
Herz seiner Banja Erlebnissauna,
die zu 100 Prozent individuell und
nach den Wünschen der Kunden
gefertigt wird, ist der handgefertig-
te Kupferkessel über einem offe-
nen Feuer für die Erzeugung des
Dampfes. Diesen hat Fritz mit einem
Kräuterrost ergänzt, welcher mit Bi-
okräutern für unterschiedliche Aro-
matherapien bestückt wird. „Wich-
tig für mich war das Initiativprojekt
des Landes Tirol. Mit dieser Förde-
rung konnte ich die Machbarkeit
einer modernen Weiterentwicklung
der klassischen Banja Sauna klä-
ren“, so Fritz. Sie kann mit Strom,
Gas, aber natürlich auch mit Holz
betrieben werden. Schon in der
Basisausführung sind alle Features
eingebaut, um die Banja Erleb-
nissauna gegebenenfalls nach-
träglich zum Beispiel mit Licht-
therapie und Infrarotstrahlern
ausstatten zu können. „Sie kann
außerdem über das Handy ange-
steuert werden. Das ist zum Bei-
spiel für Schwitzhütten an einer
Langlaufloipe super“, erklärt Fritz.
Der Tüftler aus dem Ötztal bietet
seine Banja Erlebnissauna für den
Innen- und auch für Außenbereich,
mit zahlreichen Holz-, Stein- und
Ausstattungsvarianten und wahlwei-
se mit Neu- oder Altholz an. Martin
Fritz hat auch den sehr leichten und
klappbaren Infra Chair entwickelt,
den man überall hin mitnehmen
kann. Dieser Stuhl aus Zirbenholz
ist mit einem Vollspektrum-Infra-
rotstrahler ausgestattet und hat eine
Garantie auf 7500 Brennstunden.
Damit konnte er unter anderem
schon die Familie Huber vom Hotel
liebes Rot-Flüh in Haldensee über-
zeugen. Infos unter
www.banjasau-Andreas Hermann: „Burn Out und Bore Out sind
im Prinzip die zwei Seiten einer Medaille.“
Eine Banja Sauna ist besonders kreislaufschonend.
Sie sind mit der Entwicklung des BSc-
Studium beauftragt: Univ-Prof. Dr. Bern-
hard Güntert und PD Dr. Peter Heimerl
von der UMIT, Univ.-Prof. Dr. Gottfried
Tappeiner von der Uni Innsbruck (v.ob.)
Foto: Fritz Holzbau
Fotos: Friedle (3)
Foto: Friedle
Foto: Kröll
Foto: UMIT