02.12.2021
In Tirol wird die weltweit erste Drohne mit einem Leichtbau-Wasserstofftank entwickelt. Dadurch sollen etwa Suchflüge von Einsatzkräften oder der Transport von Medikamenten möglich werden. In dem Projekt forschen und entwickeln Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam - mit Unterstützung des Landes Tirol.
Die Energieversorgung aktueller Drohnentechnologien basiert vorrangig auf LiPo-Batterien. Die Einsatzmöglichkeiten der Drohnen sind daher begrenzt. Der Antrieb mittels Wasserstoffs würde deutlich längere Flugzeiten und Flughöhen ermöglichen. Kürzere Ladezeiten wären durch Tanktausch in wenigen Minuten ebenso möglich wie vielfältigere Einsatzmöglichkeiten, etwa bei „Search&Rescue Missionen“, bei denen Drohnen im Schwarm eingesetzt werden. Und: Umweltschäden durch den Ressourceneinsatz bei der Herstellung der Batterien sowie die Problematik ihrer Entsorgung wären kein Thema mehr. Vorausgesetzt, es gäbe praktikable Wasserstofftanks in Leichtbauweise. Genau daran tüfteln die FH Kufstein und Tiroler Unternehmen.
Schwerpunkt auf Zukunftsthemen
Handelsübliche kartuschenförmige Tanks, wie sie etwa von der US-Marine eingesetzt werden, besitzen bestenfalls suboptimale Eigenschaften. Daher setzt das Tiroler Konsortium neben Leichtbauweise auf kugelförmige Designs, mit denen höhere Drücke und Tankvolumina erreicht werden. Zur Gewichtseinsparung wird der neue Tank als tragendes Element direkt in die Drohnenplattform integriert, durch die Kombination des neuen Tankdesigns inklusive Drohnenplattform sollen unter anderem Flugdauer, Flughöhe und Effektivität der Drohnen wesentlich gesteigert werden.
Möglich macht solche Vorhaben auch die Technologieförderung K-Regio, mit der das Land Tirol heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen dabei unterstützt, gemeinsam Produkte, Dienstleistungen und Verfahren mit hohem Entwicklungsrisiko zu erarbeiten. Erstmalig seit dem Start von K-Regio im Jahr 2008 findet in der aktuellen Förderperiode eine thematische Schwerpunktsetzung in den Bereichen Green, Umwelt und Klima sowie Gesundheit und Digitalisierung statt. Seit dem Start der Technologieförderung K-Regio im Jahr 2008 wurden – exklusive des Wasserstoffdrohnen- und fünf weiterer Kompetenzzentren – 105 Tiroler Unternehmen und 145 heimische Forschungsgruppen mit rund 18,2 Millionen Euro gefördert.
Forschungsförderung stärkt Standort Tirol
Neben den Fördernehmer*innen profitieren von K-Regio insbesondere der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Tirol sowie der Arbeitsmarkt. Denn ein Blick auf die heuer genehmigten Förderprojekte zeigt die Vielfalt der Technologiekompetenzen in Tirol. Diese erstrecken sich von der Weiterentwicklung bestehender Dünnschichtphotovoltaik in Beschattungslösungen zur Stromerzeugung und dem Einsatz von Nanoteilchen bei der Oberflächenbeschichtung, um funktionale Oberflächen mit modifizierbaren Eigenschaften herzustellen, über den Einsatz von Recyclingbaustoffen im Straßenbau und die Entwicklung einer standardisierten Bildgebungsplattform der Augenoberfläche für die tele-augenheilkundliche Anwendung bis zur Entwicklung eines Verfahrens, um die Wirkung von chemischen oder physikalischen Desinfektionsmethoden in Echtzeit und ohne technischen Aufwand nachweisen zu können.
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