06.05.2014
Experten stellen Wege und konkrete Projektideen vor, um dem demografischen Wandel heute schon entgegen wirken zu können
AGE-Management bedeutet Arbeitsfähigkeits- und Gesundheits-Erhaltung und zielt auf die spezielle Situation älter werdender Belegschaften ab.
„Die demografische Entwicklung schreitet stetig voran, und wird uns in 10, 15 Jahren radikal treffen“, ist Prof. Bernd Seeberger (UMIT, Institut für Gerontologie) bei seinem Vortrag überzeugt. Dabei seien drei Lösungswege möglich: ältere ArbeitnehmerInnen länger im Betrieb zu halten, mehr Frauen in die Arbeitswelt zu holen oder die Integration ausländischer Arbeitskräfte zu forcieren. Generell entwickle sich „Industriearbeit zu Denkarbeit“, was die Bedeutung von lebenslangem Lernen unterstreiche, so Seeberger.
Mit der Novelle des Arbeitnehmerschutzgesetzes (2013) wurde der Gesundheitsbegriff und die Gefahrenverhütung modernisiert. Insbesondere erfolgte eine Erweiterung um die psychische Gesundheit (Stress, Monotonie etc.). Für Elke Mitterer (Fa. Mental Balance) überwiegen die Vorteile einer nunmehr verpflichtenden Erhebung der Arbeitsbelastungen ganz klar den Aufwand, weil dadurch konkrete Maßnahmen für die Mitarbeiter ableitbar wären. Mitterer stellte weiters Lösungsansätze zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit vor.
In Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft der Privatangestellten stellte Regionalgeschäftsführer Harald Schweighofer seine Vision der Arbeitswelt der Zukunft vor. Ob es zielführend sei, wenn Menschen bis ins hohe Lebensalter arbeiten, sei in manchen Fällen dahingestellt. „Ein 78jähriger Kranführer, der noch immer in luftiger Höhe seinen Kran über die Köpfe der jungen Bauarbeiter bedient, ist mehr ein Risiko als Nutzen.“ Hier gelte es, genau aufzupassen.
Als Entwicklungsprojekte für Unternehmen wurden zum Abschluss folgende Kooperationsprojekte genannt:
• Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen zur alter(n)sgerechten Gestaltung der Arbeitsorganisation, sowie zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit (Employability)
• Aufbau und Umsetzung eines systematischen Generationenmanagements
• Initiierung von intergenerationellen Lernprozessen und Lernpatenschaften zum Transfer von Erfahrungswissen
• Vorbereitung auf die Pension am Übergang zwischen beruflicher und nachberuflicher Phase
Wenn Sie bzw. Ihr Unternehmen von diesen Projekten profitieren möchten, koordinieren wir gerne ein Gespräch mit Experten aus dem Cluster Wellness Tirol. Interessenten sind herzlich eingeladen, sich bei Mag. Robert Ranzi zu melden.