04.10.2023
In einer gemeinsamen Sitzung erarbeiteten die Beiräte der 7 Cluster der Standortagentur Tirol gemeinsam die Eckpfeiler des kommenden Clusterprogrammes. Ein besonderer Fokus galt dabei dem Thema Innovation in verschiedenen Themenfeldern.
Innovationen sind die Voraussetzung dafür, dass Unternehmen langfristig erfolgreich bleiben. Je innovativer ein Unternehmen, desto besser ist es auch gegen Krisen aller Art gewappnet. Innovationsmanagement kann daher auch als wesentlicher Bestandteil betrieblicher Resilienz verstanden werden.
Als Innovationsagentur des Landes Tirol unterstützt die Standortagentur Tirol Unternehmen im Land dabei, ihre Innovationskraft zu stärken. Dies geschieht nicht aus Selbstzweck, wie Agentur-Geschäftsführer Marcus Hofer erklärt: „Innovative Unternehmen sichern den Wirtschaftsstandort Tirol, indem sie Arbeitsplätze schaffen und bestehende erhalten. Damit tragen sie wesentlich zum Wohlstand unserer Gesellschaft bei.“
Die Unternehmen in den 7 Clustern der Standortagentur Tirol bilden die Speerspitze des innovativen Unternehmertums im Land. Vergangenen Mittwoch trafen sich die Beiräte derselben in der Orangerie des Congress Innsbruck, um gemeinsam die Leitlinien der Cluster-Schwerpunkte 2024 festzulegen.
Cluster bereichern den Standort Tirol
Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft, Digitalisierung und Tourismus, betonte in seiner Begrüßung die enorme Bedeutung der Cluster für Tirol: „Die aktuelle wirtschaftliche Lage erweist sich als schwierig. Umso wichtiger ist der Austausch von innovativen Unternehmen, um gemeinsam daran zu arbeiten, auch diese harten Zeiten zu stemmen. Als Land Tirol setzen wir zahlreiche Initiativen, um unsere Betriebe zu unterstützen: Mit dem Standortcheck werden Gesetzesentwürfe nun stets daraufhin geprüft, welche Auswirkungen sie auf die Wirtschaft haben. Zudem verstärken wir das Employer Branding, um geeignete Fachkräfte nach Tirol zu holen.“
Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, gab eine kurze Rückschau auf die Geschichte des Tiroler Clusterprogrammes: „Die Standortagentur Tirol besteht nun seit 25 Jahren und schon recht zu Beginn ihres Bestehens wurde beschlossen, das Cluster-Thema in Tirol voranzutreiben. Die Cluster entstanden als Bottom-up-Bewegung. Dazu wurden Tiroler Unternehmen befragt, in welchen Bereichen sie sich gerne zusammenschließen wollen, um Innovationen zu forcieren. Es hat sich gezeigt, dass die interessantesten Projekte oft an den Schnittpunkten der verschiedenen Cluster entstehen.“
KI kann Innovation beschleunigen
Zu Beginn der gemeinsamen Sitzung gab Johann Füller vom Lehrstuhl Innovation und Entrepreneurship der Universität Innsbruck einen Input zum Thema „Auswirkungen von KI und Digitalisierung auf das Innovationsmanagement“. Er verdeutlichte, dass Large-Language-Modelle helfen können, die Innovationsarbeit extrem zu beschleunigen. Weiters kann KI dazu eingesetzt werden, Innovationsideen aus der Vergangenheit dahingehend zu untersuchen, ob sie erfolgreich waren oder nicht und welche Gründe zu Erfolg oder Misserfolg führten.
KI dürfe jedoch keinesfalls blindlings eingesetzt werden. Der Faktor Mensch sei nach wie unerlässlich, um die Qualität der Ergebnisse zu beurteilen, die KI im Innovationsmanagement bringt. Nicht zuletzt müssten Unternehmen klare Vorgaben entwickeln, welche Rolle sie künstlicher Intelligenz in ihrer Innovationsarbeit zubilligen.
Clustermitglieder der Standortagentur Tirol erhalten exklusiv Zugang zum sogenannten Trendlabor. Dabei handelt es sich um ein Online-Informationsportal. Dieses bietet Zugang zu Wissen und Features, welche helfen, die richtigen Innovations- und Investitionsentscheidungen zu treffen.
Franz Bailom, Geschäftsführer von in-manas und Hersteller des Trendlabors, erläuterte, wie künstliche Intelligenz hilft, Innovationsarbeit zu erleichtern. KI kann dazu eingesetzt werden, relevante Innovationsfelder zu identifizieren und Ideen für revolutionäre Ideen und Produkte zu entwickeln. Darauf aufbauend hilft KI, marktfähige Geschäftsmodelle zu kreieren.
Wichtige Impulse für die Clusterarbeit
Im Anschluss an die fachlichen Inputs waren die anwesenden Beiräte aufgefordert, in einem Open-Space-Setting ihre Ideen für das kommende Clusterprogramm 2024 zu erarbeiten. Sie erarbeiteten diese im konstruktiven Austausch in den Themenbereichen „Digitalisierung und resiliente Produktion“, „New Work und New Skills“, „Lebensraum Tirol“, „Videospielentwicklung in Tirol“, „Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft“ sowie „Gesundheit und Wohlbefinden“.
Die erarbeiteten Inputs werden in den kommenden Wochen vom Clustermanagement der Standortagentur Tirol gesichtet, evaluiert und in den einzelnen Beiräten besprochen. Darauf aufbauend wird dann das Clusterprogramm für das kommende Jahr erarbeitet. Dieses wird wertvolle Impulse enthalten, die Innovationsarbeit der Tiroler Clustermitglieder zu kräftigen.