Bildnachweis: BMAW/Dolenc

Innovation

Rund 250 Vertreter:innen der österreichischen Wasserstoffwirtschaft fanden sich zur 1. HyPA-Jahreskonferenz in Wien ein.

Ein neues Kapitel für Wasserstoff in Österreich

27.01.2024
Am 26. Jänner 2024 wurde der Apothekertrakt des Schlosses Schönbrunn zum Treffpunkt der Wasserstoffbranche. Die Jahreskonferenz der Hydrogen Partnership Austria (HyPA) vereinte 200 Experten und Expertinnen, um über den aktuellen Stand, Herausforderungen und die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft in Österreich zu diskutieren. Die Konferenz bot eine Plattform für einen fruchtbaren Austausch, unterstützt durch Beiträge führender Köpfe aus Politik, Wirtschaft und Forschung.

Die Eröffnungsreden von Bundesministerin Leonore Gewessler (Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) und Bundesminister Martin Kocher (Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft) setzten starke Akzente für die Bedeutung von Wasserstoff als Eckpfeiler für einen starken Wirtschaftsstandort und ein klimaneutrales Energiesystem. Die Ministerin und der Minister hoben die essenzielle Rolle der HyPA für den direkten Dialog mit der Branche hervor.

HyPA als Katalysator des Wandels

Wolfgang Anzengruber ist der Vorsitzende des Beirats der Hydrogen Partnership Austria (HyPA). In seiner Keynote erläuterte er nicht nur die Rolle der HyPA in der nationalen Wasserstoffstrategie, sondern stellte auch den Stand der Dinge rund um den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Österreich vor. Die Essenz: Alle europäischen Länder stehen erst am Anfang des Hochlaufs, und Österreich ist in vielen Aspekten – wie der Inbetriebnahme von Elektrolyseuren – vorne dabei.

Anzengruber warb für eine positive Stimmung und konstruktives Zusammenarbeiten an den weiteren Schritten. In seiner Keynote geht er auch auf die geplanten Schwerpunkte von HyPA in 2024 ein: Dazu gehören die Empfehlungen des HyPA-Beirats zur Umsetzung der Wasserstoffstrategie, die Fortführung der Arbeitsgruppen und Roundtables zu Themen wie Elektrolyseure und Schwerverkehr. Laut Anzengruber sind auch Roundtables, Analysen und Kommunikationsmaßnahmen zu Themen wie SAFs (Sustainable Aviation Fuel), Projektfinanzierung, Elektrolyseanlagen oder auch Förderungen geplant.

Globale Perspektiven und Europas Rolle im Wasserstoffzeitalter

Timur Gül, Leiter der Abteilung Energy Technology Policy der Internationalen Energieagentur IEA, gab Einblicke in die globalen Entwicklungen der Wasserstoffwirtschaft und betonte die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit. Gül hob hervor, dass die Nachfrageerzeugung hinter den Produktionsambitionen zurückbleibt und skizzierte die Herausforderungen und Chancen für den internationalen Wasserstoffhandel.

Ditte Juul-Jorgensen ist Leiterin der Generaldirektion Energie in der Europäischen Kommission (DG ENER) und hob in ihrer Ansprache die Bedeutung von Wasserstoff für die Energie- und Klimaziele der Europäischen Union hervor. Sie betonte, dass mit dem neuen EU-Gas- und Wasserstoffpaket nun die notwendigen regulatorischen Grundlagen geschaffen wurden, um die Entwicklung und Integration von Wasserstofftechnologien in der EU zu fördern und zu erleichtern. Diese regulatorischen Rahmenbedingungen sind entscheidend für die Schaffung eines kohärenten Marktes für Wasserstoff in Europa.

Maßnahmen und Instrumente zur Unterstützung des Wasserstoff-Hochlaufs

Jürgen Schneider (Leiter der Sektion „Klima und Energie“ im BMK) stellte in seiner Präsentation die laufenden und geplanten Maßnahmen des BMK zur Unterstützung des Wasserstoffhochlaufs vor. So arbeitet das Ministerium bereits an einer Vielzahl von regulatorischen Maßnahmen, Förderungen, Infrastrukturplänen und internationalen Kooperationen. Schneider hob besonders das Wasserstofffördergesetz hervor, welches sich zurzeit in politischer Koordinierung befindet.

Henriette Spyra (Leiterin der Sektion „Innovation und Technologie“ im BMK) betonte die zentrale Rolle der Forschung für die Entwicklung der Wasserstofftechnologie in Österreich. Sie sprach über die Chance, Österreich als Technologieführer im Bereich Wasserstoff zu etablieren, indem man Innovation und wissenschaftliche Forschung in allen Bereichen dieses Sektors vorantreibt.

Florian Frauscher (Leiter der Sektion „Wirtschaftsstandort, Innovation und Internationalisierung“ im BMAW) erläuterte, dass das BMAW bereits an Maßnahmen arbeitet, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Administrative Hürden werden minimiert, um den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Österreich zu beschleunigen. Zudem unterstrich er die Bedeutung von Wasserstoff für den Wirtschaftsstandort Österreich.

Abgerundet wurde diese Session durch Statements von Michael Binder (Leiter der Strategieabteilung der FFG) und Rene Tritscher (Geschäftsführer der Austrian Business Agency). Die Präsentationen von FFG und ABA unterstrichen die Unterstützung beider Organisationen im Bereich Wasserstoff. Die ABA stellte ihre Aktivitäten vor, die unter anderem darauf abzielen, notwendige Fachkräfte für die Wasserstoffwirtschaft zu vermitteln und ins Land zu holen. Die FFG präsentierte ihre aktuellen Förderangebote im Bereich der Wasserstoff-Forschung.

Link

>>Hydrogen Partnership Austria
>>Nachbericht auf der Website von HyPA samt Downloadmöglichkeit der Keynotes

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