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vlnr: Christine Wolf, Karlheinz Töchterle, Ernst Gesslbauer

Erasmus - ein Meilenstein in der europäischen Bildungspolitik - feiert 25. Geburtstag

02.05.2012
Karlheinz Töchterle: Österreich seit 20 Jahren erfolgreich bei Erasmus (Studium oder Praktikum im Ausland)und Zuschüsse für Erasmus-Studierende werden um 10 % angehoben

Erasmus, das beliebteste und bekannteste Mobilitätsprogramm, feiert heuer seinen 25. Geburtstag. Österreich beteiligt sich seit 1992 – mit Erfolg: Gemessen an der Gesamtzahl der Studierenden liegt Österreich unter 33 Teilnahmeländern an 4. Stelle. Österreich ist auch eines der wenigen Länder, in denen die Zahl der Erasmus-Studierenden seit 20 Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Österreich zählt – vor allem im Bereich der Studienaufenthalte – zu den Ländern mit der größten Ausgewogenheit zwischen
Incoming- und Outgoing-Studierenden. Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle gab bei der heutigen Pressekonferenz mit Ernst Gesslbauer, Leiter der Nationalagentur Lebenslanges Lernen, und der ehemaligen Erasmus-Studierenden
Christine Wolf bekannt, dass die Zuschüsse für Erasmus-Studierende um 10 Prozent angehoben werden.

Im Zeitraum 2007-2013 stehen für das Erasmus-Programm rund 3 Milliarden Euro an EU-Mitteln bereit. „Österreich und Finnland waren im letzten abgerechneten Förderjahr die einzigen Länder, die 100 Prozent der EU-Budgetmittel für das Programm für lebenslanges Lernen ausgeschöpft haben“, freut sich Ernst Gesslbauer, der Leiter der Nationalagentur Lebenslanges Lernen. Aufgrund der hohen Auslastung der EU-Mittel erhält Österreich mehr Geld. Gemeinsam mit der nationalen Unterstützung führt das dazu, dass die Zuschüsse für Erasmus-Studierende um 10 Prozent angehoben werden. „Damit wird die Teilnahme für die Studierenden noch attraktiver“, so Minister Töchterle.
„Erasmus bietet Studierenden und Lehrenden vielfältige Chancen, wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Die Mobilität für Studierende, Lehrende und andere Hochschulangehörige wird gefördert, weiters leistet Erasmus einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung von Hochschulen in Europa sowie zur Förderung des Fremdsprachenerwerbs und des interkulturellen Austauschs und Bewusstseins“, betont Töchterle.

Erasmus startete 1987 mit 3.233 Studierenden, die eine Lernerfahrung in einem der elf ersten Teilnahmeländer absolvierten. Inzwischen sind es 250.000 pro Jahr, die an einer der rund 4.000 beteiligten europäischen Hochschulen studieren oder in einem Unternehmen in den 33 Teilnahmeländern arbeiten. Österreich beteiligt sich erstmals 1992 am Programm – damals wagten 893
Studierende den Weg ins Ausland. Mittlerweile sind es mehr als 5.000 jährlich.

Erasmus kann mehr
Erasmus fördert nicht nur Studienaufenthalte, sondern auch Praktika: Die Zahl der österreichischen Studierenden, die mithilfe eines Erasmus-Praktikums im Ausland arbeiteten, stieg allein im letzten Studienjahr um 12 Prozent. Doch Erasmus ist nicht nur ein Programm für Studierende: Auch Lehrende und andere Hochschulangehörige haben die Möglichkeit, Erfahrungen im europäischen Ausland zu machen. Seit 1997 haben europaweit mehr als 280.000 Lehrende von Hochschuleinrichtungen durch Erasmus im Ausland unterrichtet.

Erasmus-Studierende berichten
„Erasmus war eine bereichernde Erfahrung, die mich nicht nur im Studium vorwärts gebracht, sondern auch meine Selbständigkeit gefördert hat“, so Christine Wolf. Sie ist eine von über 60.000 österreichischen Studierenden, die bisher mit Erasmus Erfahrungen im Ausland gemacht haben. Sie erzählt, das Programm habe ihren persönlichen Horizont erweitert und ihre praktischen Fähigkeiten
gestärkt.
René Kremser, europäischer Erasmus-Botschafter 2012, war 2005 mit Erasmus in Finnland. Der blinde und auf den Rollstuhl angewiesene Student hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Er lernte die Sozialsysteme verschiedener Staaten kennen und bekam einen breiten Überblick über die Behindertenarbeit in Finnland. „Auch aus persönlicher Sicht hat mein Erasmus-Semester mir all jenes gebracht, wovon ich immer geträumt habe.“ Kremser arbeitet mittlerweile als Sozialarbeiter.

Zwei Publikationen
Zwei Publikationen sind aus Anlass des Jubiläums den Studierenden gewidmet: Im 3. Band der OeADSchriftenreihe wurden Erfahrungsberichte von 16.000 österreichischen Erasmus-Studierenden ausgewertet und um Expertenkommentare ergänzt. Der Erasmus-Geschichtensammelband fasst die 31 besten Erzählungen des Erasmus-Kurzgeschichtenwettbewerbs zusammen. Alle Publikationen sind beim OeAD erhältlich.

Erasmus in Österreich
Erasmus ist Teil des Programms für lebenslanges Lernen und wird in Österreich von der in der OeADGmbH angesiedelten Nationalagentur Lebenslanges Lernen betreut. Die EU-Mittelrückflüsse nach Österreich werden im Jahr 2012 rund 25 Millionen Euro betragen – davon 19 Millionen Euro für Erasmus, Leonardo da Vinci, Grundtvig & Comenius. Europaweit haben seit 2007 rund 120.000 Studierende ein Erasmus-Praktikum absolviert, in Österreich waren es knapp 1.000 Studierende alleine im Studienjahr 2010/11. Österreich entsendet jährlich rund 1.000 Hochschulangehörige ins europäische Ausland. Die Erasmus-Lehraufenthalte sind innerhalb eines Jahres um 12,3 Prozent gestiegen.


Rückfragehinweis:
Österreichische Austauschdienst-GmbH
KIM – Kommunikation I Information I Marketing
Barbara Sutrich
Tel.: 01 / 534 08-256
E-Mail: barbara.sutrich@oead.at
Web: www.lebenslanges-lernen.at
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung

Mag. Elisabeth Grabenweger
Tel.: 01 / 531 20 9014
E-Mail: elisabeth.grabenweger@bmwf.gv.at
Web: www.bmwf.gv.at

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