24.02.2014
Wie optimale Wirtschaftlichkeit, effizientere Produktion und modernste Antriebsformen aus den Bereichen Pressen, Stanzen und Umformen erzielt werden können, zeigte der Cluster Mechatronik Tirol in Zusammenarbeit mit der HTL Fulpmes bei einer Informationsveranstaltung mit Fachexperten.
Jede Presse arbeitet nur so gut, wie ihr Anwender damit umzugehen weiß. Oft werden ungenutzte Potenziale verschenkt, oft zulasten von Produktivität und Unternehmensgewinn. Gut geschulte Mitarbeiter wissen genau, wie welcher Pressentyp bedient und zu optimaler Leistung gebracht wird.
Auch der Einsatz hochdynamischer Torquemotoren für den Pressenbetrieb eröffnet vollkommen neue Perspektiven: Maximale Flexibilität in der Produktion, wirtschaftliche Fertigung von komplexen Teilegeometrien und eine hohe Ausbringungsleistung bei optimaler Teilequalität.
Robert Eichbaum von der Schuler Pressen GmbH sprach über „Mehr Wirtschaftlichkeit mit Schuler ServoDirekt Technologie“. Seit Inbetriebnahme der ersten Pressenlinie mit ServoDirekt-Technologie 2010 sind Schuler-Anlagen bei fast allen namhaften Automobilherstellern im Einsatz. Die vorgestellten Pressenlinien mit ServoDirekt nutzen die Vorteile der innovativen Antriebstechnik. So können die Stößelbewegungen aller Pressen individuell für jedes Bauteil an den Umformprozess, das Werkzeug und den Teiletransport angepasst werden. Dies führt bei identischen Prozessen zu höheren Ausbringungen bei Einzel-, Doppel- oder Vierfachteilen in Stahl, Aluminium und bei Bauteilen aus höherfesten Materialien.
Samuel Kreyenbühl von der Beutler Nova AG stellte „Effiziente Produktion mit C-Gestell-Pressen und Stanzautomaten“ vor. C-Gestell-Pressen ermöglichen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen hohe Produktqualitäten und niedrige Stückkosten. Innovative Lösungen für Anlagen und Steuerungen sichern einen integrierten Fertigungsprozess. Die neue neuen C-FLEXline sind modular aufgebaute Maschinen mit einer umfassenden Grundausstattung, die sowohl für Handeinlegearbeiten, als auch für den Automatikbetrieb ausgelegt sind. Peripheriegeräte lassen sich komfortabel in die Steuerung integrieren. Im Bereich 630 bis 1.600 kN garantieren sie eine hohe Produktqualität bei niedrigen Stückkosten – weil das Preis-/Nutzenverhältnis oberste Priorität hat.
Als Abschlussreferent überzeugte Karl Stahl von der Gräbener Pressensysteme GmbH mit seinem Vortrag über „Präzisionsschneiden auf Kniehebelpressen mit Servoantrieb“. Schuler Gräbener entwickelt und fertigt mechanische Hochleistungspressen auf höchstem Niveau für die metallverarbeitende Industrie. Die Presskräfte dieser Maschinen reichen je nach Modell von 200t bis 1.600t Presskraft. Durch ein steifes Pressenkonzept mit optimierter, für den Kniehebel charakteristischer Stößelbewegung und dem Einsatz hochdynamischer Torquemotoren zur einfachen und schnellen Programmierung unterschiedlicher Bewegungsverläufe in einem Pressenzyklus garantiert Gräbener Zieh-, Biege-, Präge-, Schneid- und Kalibrieroperationen in einem Pressendurchgang. Die Stanzteile weisen einen hohem Glattschnittanteil sowie eine gute Rechtwinkligkeit der Schnittkante auf. Weitere Vorteile, so Karl Stahl, sind verbesserte Ebenheit der Teile eine exzellente Positionsgenauigkeit der Schnitte sowie ein minimierter Einzug und Grat. Dies garantiert eine minimale Nacharbeitung und spart somit aufwändige Prozessschritte.
Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass neue, wertvolle Impulse, Know-how-Transfer und Netzwerkerweiterung auch in einem Spezialbereich der Mechatronik essentiell sind.
Der Cluster Mechatronik Tirol bedankt sich herzlich für die Zusammenarbeit mit der HTL Fulpmes im Rahmen dieser inspirierenden Informationsveranstaltung und bei den Referenten der Schuler Pressen GmbH. Diese Veranstaltung wurde innerhalb des Interreg Projektes „Intertech – Technik ohne Grenzen“ angeboten. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.intertech-it-at.eu. Die Arbeit des Clusters Mechatronik wird aus Mitteln des Landes Tirol und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.