01.10.2018
Waren erkennen und automatisch ordnen, fehlerhafte Produkte aussortieren oder Schäden an Maschinen ankündigen, bevor der Mensch sie auch nur erahnt.
Das alles und noch viel mehr leistet Künstliche Intelligenz im Unternehmen, indem sie Daten miteinander vernetzt, diese auswertet und daraus selbständig Erkenntnisse gewinnt. Wie eine solche Vernetzung möglichst effizient und effektiv gesteuert werden kann, darüber diskutierten namhafte Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft beim 12. Internationalen Forum Mechatronik (IFM) 2018, das heuer erstmals in Südtirol stattfand. IDM Südtirol hat gemeinsam mit Partnern aus Bayern, Oberösterreich, der Schweiz und mit den Euregio-Partnerregionen Tirol und Trentino dieses Forum organisiert.
Diese moderne industrielle Revolution und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für Unternehmen standen im Mittelpunkt des IFM, bei dem Südtirol zum ersten Mal Gastland war. Das Forum findet seit 2005 in Rotation zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz statt und bindet Mechatronik-Netzwerke mit ein, die in Summe rund 640 Unternehmen und Institutionen aus den beteiligten Ländern umfassen.
„Dass die Wahl des Austragungsortes heuer auf Südtirol gefallen ist, hat uns die Chance gegeben, den Wirtschaftsstandort Südtirol und seine Unternehmen auf internationaler Bühne zu präsentieren. Unsere Betriebe hatten dabei – unter anderem durch eine Kooperationsbörse von Enterprise Europe Network – die Möglichkeit zum intensiven Austausch und zur Kontaktaufnahme mit künftigen Geschäftspartnern“, sagt Hubert Hofer, Leiter der Abteilung Development von IDM, die das Event organisiert hat. „Vernetzung ist das Schlagwort der Zukunft nicht nur in der Produktion, sondern auch für Unternehmen, die in Wertschöpfungsnetzwerken miteinander kooperieren, sowie für Regionen und Länder.“ Mit Industrie 4.0 habe man zudem heuer ein Thema gewählt, das auch für Südtirols Unternehmen hochaktuell und extrem wichtig sei und mit dem sich längst nicht nur große Unternehmen, sondern auch kleine und mittelgroße Betriebe beschäftigen müssten, die sich für die Herausforderungen der Zukunft rüsten wollen.
Hochkarätige Referenten aus dem In- und Ausland beleuchteten im Rahmen des Forums verschiedenste Aspekte von Künstlicher Intelligenz und Industrie 4.0 und betonten die Wichtigkeit des Themas: „Wer die Regeln des Internet der Dinge nicht versteht, versteht seine Zukunft nicht“, so Otto Schell, Direktor des Diplomatic Council Otto Schell Institute for Digital Transformation aus Innsbruck, in seinem Referat. Für Benjamin Schwärzler, CEO von Tablet Solutions aus Wien, hat künstliche Intelligenz enorme Potenziale für industrielle Produktions-, Service- und Montageprozesse. „Diese zu ignorieren, wäre nicht nur mit enormen Opportunitätskosten verbunden, sondern längerfristig gesehen ein massiver Rückschlag in der Wettbewerbsfähigkeit“, so Schwärzler, der im vergangenen Jahr mit seiner Idee einer intelligenten Software, die den gesamten Prozess der Auftragsabwicklung digitalisiert, den IFM Start-up-Preis gewonnen hat. Paolo Traverso, Direktor des ICT Zentrums der Stiftung Bruno Kessler, berichtete, dass die Stiftung das gesamte Jahr dem Thema Künstliche Intelligenz in all seinen Facetten gewidmet habe und dazu verschiedene Events abhalte.
Eine Fachausstellung von Unternehmen und Start-ups rundete das IFM ab, der Abendempfang von IDM und Automotive Netzwerk Südtirol am Mittwoch bot den Teilnehmern zudem weitere Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken.
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