09.02.2016
Krankenhäuser, Pharmafirmen und Medizinproduktehersteller beherrschen sie aus dem Effeff, die Tourismusbranche hat - gerade im Bereich des Gesundheitstourismus - noch Luft nach oben. Die zentralen Aspekte dabei: Wie kommuniziere ich dem Gast Gesundheit? Wie vermeide ich es, das Thema Krankheit damit zu verbinden? Wie erreiche ich die absolut notwendige Glaubwürdigkeit und wie schaffe ich Vertrauen?
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Wellness ist hinlänglich wissenschaftlich belegt. Gerade beim sensiblen Thema Gesundheit ist aber entscheidend, diese Forschungsergebnisse dem Gast zu kommunizieren: seriös, mit Fokus auf die positiven Auswirkungen auf die eigene Gesundheit und abseits effekthaschender Marketingfloskeln.
Im Arbeitsschwerpunkt “Optimierung Wellness” treiben wir im Cluster Wellness auf der technischen, aber auch auf der kommunikativen Ebene aktiv Innovation voran. Aus diesem Grund haben wir uns vergangenen Herbst mit der Gesundheitsexpertin Dr. Andrea Wöber ausgetauscht. In einem spannenden Workshop Nachmittag konnten wir Basisregeln für eine erfolgreiche Gesundheitskommunikation erarbeiten.
1. Gesundheit steht und fällt mit Glaubwürdigkeit
Gesundheit ist ein absolut sensibles Thema, denn wie schon so oft gehört, ist Gesundheit unser höchstes Gut. Wenn das Schnitzel einmal nicht perfekt gebraten oder die Suppe kalt ist, dann können wir noch darüber hinwegsehen.
Wenn ich mich aber nach dem Urlaub schlechter fühle, mich etwas schmerzt oder ich nichts essen kann, weil meine Glutenunverträglichkeit ignoriert wird, dann habe ich diesen Betrieb das letzte Mal besucht, gerade auch weil meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Denn wenn es um Gesundheit geht werden Fehler nicht verziehen. Daher ist höchste Qualität der Inhalte sowohl bei den angebotenen Leistungen als auch in der Gesundheitskommunikation essentiell.
2. Kommunikation von Gesundheit: Wissenschaftliche Grundlage als Basis
Ausgehend von einer Umfrage des Clusters Wellness Tirol unter 40 Wellnessunternehmen wurde die bewiesene Wirksamkeit von Wellness als eine der zukünftigen Herausforderungen für die Wellnessbranche eruiert. Dabei sind Anbieter und Betriebe von der gesundheitsförderlichen Wirkung von Wellness überzeugt, jedoch ist die wissenschaftliche Grundlage meist unbekannt bzw. wird nicht entsprechend dem Gast kommuniziert.
Oft herrscht die Meinung vor, dass selbst umfangreiche teure Studien finanziert werden müssen. Doch die gängigsten Wellnessanwendungen sind bereits untersucht, nur müssen die Studienergebnisse in eine für jeden Gast und Anbieter verständliche Sprache “übersetzt” werden. Dazu plant der Cluster Wellness gerade ein Projekt mit der Medizinischen Universität Innsbruck.
3. Experten als Testimonial – ABER unabhängig
Jeder kennt die klassische Zahnpasta- oder Waschmittelwerbung. Experten untermauern die Wirksamkeit des Produktes. Sicherlich – keiner weiß genau ob Dr. Best wirklich Arzt ist, aber irgendwie gibt es einem doch ein besseres Gefühl wenn Dieter Buergy bestätigt, dass die Waschmaschine mit dem besagten Mittel nicht so schnell verkalkt.
Desselben Grundprinzips bedient man sich auch in der Kommunikation von Gesundheit. Ein unabhängiger Experte untermauert die wissenschaftlichen Erkenntnisse – die Basis Ihres Gesundheitsangebotes. Hier ist im Gegensatz zur genannten Werbung ein zentraler Punkt zu beachten: Der Experte agiert unabhängig und bewirbt nicht direkt ihr Angebot. Denn sonst ist die vorhin erwähnte Glaubwürdigkeit nicht gewährleistet. Langjährige Partnerschaften mit einem interdisziplinären Expertenpool sind hier kurzfristigen Engagements definitiv vorzuziehen.
Soweit ein paar Basistipps für eine erfolgreiche Gesundheitskommunikation. Diese Hinweise sind sicherlich nur der Anfang des Erfolges. Doch es lohnt sich, tiefer in die Thematik einzutauchen, denn wir müssen nur über uns selbst nachdenken, wie wichtig uns unsere Gesundheit ist.
Für alle die mehr wissen wollen freut es mich, dass wir Frau Dr. Andrea Wöber noch einmal nach Innsbruck laden dürfen und zwar am 16. Juni 2016 zum Tiroler Wellness Kongress.