Bildnachweis: Land Tirol/Sax

Europa

Im neune Institut EUTOPS sollen Strategien zur Früherkennung und Vorbeugung von Krebs umgesetzt und der Bevölkerung im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen angeboten werden.

Landesinstitut EUTOPS soll Krebserkrankungen vorbeugen und früher identifizieren.

26.11.2019
Das Land Tirol stellt bis 2023 insgesamt 1,5 Millionen Euro bereit, um die Errichtung eines eigenen Instituts für Prävention und Screening ("Europäisches Onkologie Präventions & Screening Institut", EUTOPS) in der Onkologie an den Tirol Kliniken bestmöglich zu unterstützen.

In Tirol erkrankt jede dritte Frau und jeder dritte Mann bis zum achtzigsten Lebensjahr an Krebs – derzeitige Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Krebserkrankungen in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren deutlich zunehmen wird. Eine sichtbare Form von Krebserkrankungen sind Tumore, mit welchen man sich im Bereich der Onkologie beschäftigt. Um die Früherkennung und Prävention in Tirol bestmöglich auszubauen, hat ddie Tiroler Landesregierung auf Antrag von LH Günther Platter und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg bis 2023 heute insgesamt 1,5 Millionen Euro bereitzustellen, um die Errichtung eines eigenen Instituts für Prävention und Screening („Europäisches Onkologie Präventions & Screening Institut“, EUTOPS) in der Onkologie an den Tirol Kliniken in Kooperation mit der Universität Innsbruck bestmöglich zu unterstützen. „Heute kann es gelingen, Tumorerkrankungen vor ihrem klinischen Beginn vorherzusagen. Künftig soll es für jede Tirolerin und jeden Tiroler möglich sein, bereits vor einer Erkrankung zu erkennen, ob und welches erhöhte Krebsrisiko vorherrscht. Das wiederum stellt die Grundlage dar, um in weiterer Folge präventive Gesundheitsmaßnahmen zu ergreifen. Die erstklassige Gesundheitsversorgung in Tirol wird damit jedenfalls weiter verbessert“, betont Tirols Landeshauptmann Günther Platter.

Personalisierte Prävention und Krebsfrüherkennung

Auf Basis neuester Forschungsergebnisse und neuer Parameter sollen Personen mit erhöhtem Krebsrisiko früher identifiziert werden. „Unser Ziel ist es, dass die Zahl der Krebsneuerkrankungen in Tirol ebenso reduziert wird wie die Krebssterberate. Dabei ist es wichtig, dass die Erkennungen in Spätstadien verringert werden. Gleichzeitig liegt der Fokus auf der personalisierten Prävention und Früherkennung. Risikopatientinnen und -patienten sollen sich künftig frühzeitig an einem professionell betreuten Gesundheitsprogramm beteiligen können“, erklärt LR Tilg, dass das Institut mit neuesten Methoden arbeiten wird. Erkenntnisse haben beispielsweise gezeigt, dass einfache Bluttests, in denen die DNA eines Tumors nachgewiesen werden kann, eine Krebsfrüherkennung möglich machen.

Internationales Krebs-Wissen am Standort Innsbruck

„Krebserkrankungen werden in den kommenden Jahren noch deutlicher zunehmen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als bislang führende Todesursache ablösen. Um in der Onkologie einen nachhaltigen Durchbruch zu erzielen, muss man deshalb beim Konzept der Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Anleihe nehmen: Identifizierung von Menschen mit erhöhtem Risiko (Blutdruck, Cholesterin), Vorbeugung (Blutdruck- und Cholesterinsenker) und Früherkennung – Stichwort „Integrierter Schlaganfallpfad“ –  haben zu einer deutlichen Reduktion von Inzidenz, Spätfolgen und Sterblichkeit geführt. Während meiner Zeit an der University of Southern California in Los Angeles und am University College London haben wir in den vergangenen 20 Jahren diesbezüglich vollkommen neue Strategien zur Früherkennung und Vorbeugung von Krebs erarbeitet. Wir wollen diese im Rahmen des neuen EUTOPS-Instituts nun von Tirol und London aus gemeinsam mit unseren europäischen Partnern umsetzen und der Bevölkerung im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen anbieten. Das Gesundheitsland Tirol, gemeinsam mit seinen Universitäten, stellt hier eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, zukünftige Gesundheitsprogramme international federführend zu entwickeln“, sagt Martin Widschwendter, künftiger Leiter des Instituts, das an den Tirol Kliniken bzw. räumlich im Krankenhaus Hall angesiedelt ist.

„Es ist mir eine außerordentliche Freude, dass Alumnus Martin Widschwendter als Professor an die Universität Innsbruck zurückkehren wird. Ich bin überzeugt davon, dass seine nunmehr auch hier in Tirol verankerten, weiteren wissenschaftlichen Forschungstätigkeiten und die dabei generierten Erkenntnisse zukunftsträchtig und eine tiefgreifende Bereicherung für unser Institut für Alternsforschung bzw. den interfakultären Forschungsschwerpunkt „Centrum für Molekulare Biowissenschaften Innsbruck (CMBI)“ sein werden“, sagt Rektor Tilmann Märk. Dem fügt Christian J. Wiedermann, Geschäftsführer der Tirol Kliniken hinzu: „Die Tirol Kliniken sind in zahlreichen Bereichen und Fachrichtungen Forschungs- und Entwicklungspartner bei medizinischen und humanwissenschaftlichen Projekten der Tiroler Universitäten. Die erfolgreiche Zusammenarbeit ist mit der Medizinischen Universität, der UMIT und der Leopold-Franzens-Universität gut etabliert. Die Entwicklung moderner genomischer Vorsorgemedizin ist ein wichtiger neuer Teilbereich, den wir im Rahmen unserer Möglichkeiten ebenfalls unterstützen und vorantreiben wollen.“

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