22.11.2023
Nachdem das Projekt "Tirol. Mehr vom Leben - Attraktiver Arbeitsraum" der Standortagentur Tirol in Innsbruck vorgestellt wurde, präsentierten die Projektbeteiligten es gestern in Lienz bei der Durst Austria GmbH. Es zielt darauf ab, Tiroler Unternehmen der Industrie sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) bei der Vernetzung mit MINT-Studierenden und -Absolvierenden zu unterstützen. Das entsprechende Leistungsangebot steht ab 2024 zur Verfügung.
Auch in Tirol rücken Fachkräfte immer mehr in den Fokus. Schließlich treiben sie (Weiter-)Entwicklungen und Innovationen voran und das ist für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ebenso entscheidend wie für die Wirtschaft insgesamt. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung spielen insbesondere die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) eine essenzielle Rolle. „Digitalisierung hilft uns dabei, die Wirtschaft zu stärken. Das setzt aber auch geeignete Fachkräfte voraus, die uns im Moment allerdings vielerorts fehlen“, betonte Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung, bei der Projektvorstellung in Lienz. Und führte weiter fort: „Attraktivität ist hier ein Schlüsselwort. Die Rahmenbedingungen sowohl in der Industrie, Wirtschaft als auch im Tourismus müssen attraktiv sein und Anreize für zukünftige Fachkräfte und Mitarbeiter:innen bieten. Damit unsere Unternehmen resilient sind und wettbewerbsfähig bleiben, müssen wir seitens Politik die entsprechenden Voraussetzungen schaffen – das bietet Sicherheit für alle“, so Gerber. Wie es auch in der Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie festgeschrieben wurde, gehe es um die erfolgreiche wirtschaftliche sowie nachhaltige Entwicklung Tirols, was geeignete Fachkräfte genauso bedinge wie die Sichtbarmachung der Chancen, die sich Arbeitnehmer:innen in Tirol bieten.
An dieser Stelle setzt das Projekt der Standortagentur Tirol „Attraktiver Arbeitsraum“ an: „Im Fokus stehen MINT-Fachkräfte. Das kommt nicht von ungefähr, schließlich ist Digitalisierung eines unserer zentralen Themen“, erläuterte Ingo Erricher, Prokurist der Standortagentur Tirol. „Wir bieten Unternehmen der Industrie sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie im Rahmen des Projekts die Möglichkeit, sich mit MINT-Studierenden sowie -Absolvierenden zu vernetzen, indem wir ihnen ein entsprechendes Leistungsangebot zur Verfügung stellen.“ Dieses könne ab sofort gebucht werden. „Weiterhin geht es im Projekt darum, Tirol als attraktiven Lebens- und Arbeitsraum zu präsentieren, um Fachkräfte für den Standort zu begeistern und für den Tiroler Arbeitsmarkt zu gewinnen“, so Erricher. Es sei das Ziel, gemeinsam mit dem Land Tirol sowie den Tiroler Unternehmen daran zu arbeiten und verbessernde Maßnahmen zu entwickeln.
Die Unternehmenslandschaft in Tirol ist vielfältig, wodurch sich für die zukünftigen Fachkräfte viele Möglichkeiten eröffnen. „Die Ausbildungsmöglichkeiten in Tirol sind sehr gut und dennoch stellt das Fehlen von Fachkräften und Mitarbeiter:innen die Unternehmen derzeit vor große Herausforderungen“, hielt Daniel Schreier, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Industriellenvereinigung Tirol, fest. „Es ist wichtig, dass wir Menschen, die bei uns studieren, hier halten, indem wir positive Anreize schaffen. Gleichzeitig gilt es eine globalisierte Arbeitskultur zu fördern, die auch internationale Fachkräfte anspricht. Das Projekt ‚Attraktiver Arbeitsraum‘ ist ein Schritt in die richtige Richtung“, resümierte Schreier.
Auch Andreas Unterhofer, kaufmännischer Geschäftsführer der Durst Austria GmbH, bestätigte, dass das Thema Fachkräfte aktuell herausfordernd, aber er sicher sei, dass es besser werden würde. Die Durst Group ist führender Hersteller von digitalen Druck- und Produktionstechnologien mit Hauptsitz in Brixen und weiteren Standorten unter anderem in Lienz. Während seiner Präsentation erläuterte Unterhofer die Entwicklung des Unternehmens und hob deren Pioniergeist hervor: „Anders zu denken sowie umzudenken sind die Stichworte. Das betrifft sowohl unsere Produkte als auch unsere Mitarbeiter:innen. Wenn verschiedene Kulturen sowie Sprachen aufeinandertreffen, muss man sich schließlich darauf einlassen. Da stehen wir als Arbeitgeber genauso in der Verantwortung und müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich unsere Mitarbeiter:innen bei uns wohlfühlen.“
Weitere Infos zum Projekt
Seit Anfang 2023 arbeitet die Standortagentur Tirol intensiv an der Umsetzung und damit auch an der inhaltlichen Ausrichtung von „Tirol. Mehr vom Leben – Attraktiver Arbeitsraum“. Die betroffenen Unternehmen, also jene der Industrie und IKT, spielen in diesem Zusammenhang eine fundamentale Rolle. Im Rahmen einer Umfrage wurden sie daher zum (MINT-)Fachkräftemangel befragt. Eines der Ergebnisse: Die Unternehmen nutzen bereits diverse Möglichkeiten zur Rekrutierung und schaffen Angebote zur eigenen Attraktivierung. Gleichwohl ist der Bedarf an Unterstützung groß. Unter Berücksichtigung der Rückmeldungen wurde ein Leistungsangebot ausgearbeitet, das Unternehmen ab 2024 dabei unterstützt, ihre zukünftigen MINT-Fachkräfte zu finden. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Kontext die Vernetzung, die durch verschiedenste Formate gestärkt wird. Das Leistungsangebot ist unter www.standort-tirol.at/aat-leistungsangebot abrufbar.
Partner:innen des Projekts „Tirol. Mehr vom Leben – Attraktiver Arbeitsraum“ sind die Industriellenvereinigung Tirol, die Wirtschaftskammer Tirol, die INNOS GmbH, das Arbeitsmarktservice Tirol sowie die Standortagentur Tirol.
Als Unternehmen der Lebensraum Tirol Holding zahlt die Standortagentur Tirol mit „Attraktiver Arbeitsraum“ auf die Ziele des übergreifenden Projekts ein. Dieses sieht vor, die bestehenden Initiativen für die Rekrutierung von Fachkräften weiter zu forcieren, um die Attraktivität Tirols für (inter-)nationale Fachkräfte auszubauen. Weitere Informationen sind unter www.lebensraum.tirol/pressebereich (19.10.2023) zu finden.