Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Europa

v.l. Daniel Müller-Jentsch (Avenir Suisse), Marcus Hofer (GF Standortagentur Tirol), Patrizia Zoller-Frischauf (Tiroler Wirtschaftslandesrätin) und Josef Margreiter (GF Lebensraum Tirol Holding) sind sich einig: Künftig solle Tirol seine führende Rolle bei der Entwicklung innovativer Alpintechnologien ausbauen.

Alpine Technologien sollen Tirol international noch erfolgreicher positionieren

26.06.2019
Am gestrigen Dienstag lud die Standortagentur Tirol unter dem Motto "Alpine Technologien - alpine Lösungen" zum 17. Tiroler Innovationstag in den Congresspark Igls. Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung des Alpenraumes trafen sich, um das Potenzial des Stärkefeldes Alpintechnologien für die wettbewerbsfähige Zukunft des Standortes und Lebensraums Tirol zu beleuchten und die branchenübergreifenden Netzwerke zu stärken. Im Rahmen einer Ausstellung präsentierten führende Unternehmen aus der Region neue Technologien und innovative Entwicklungen.

Die alpinen Technologien von morgen standen beim Tiroler Innovationstag 2019 ebenso im Fokus wie die Frage, mit welchen spezifischen technologischen Innovationen sich Tirol international noch stärker profilieren könne. Künftig, so zeigten sich die Referenten einig, solle Tirol seine führende Rolle bei der Entwicklung innovativer Alpintechnologien ausbauen.
 

Wertschöpfung im Land und für die Umwelt

Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf betonte: „Technologie und Innovation tragen schon heute entscheidend zum Erfolg der Tiroler Wirtschaft und zum Wohlstand der Region bei.“ Vor allem der Bereich der Bildung spiele dabei eine wichtige Rolle: „Wir haben in Tirol hervorragende Bildungsstätten, die uns auf die Überholspur bringen.“ Das führe auch dazu, dass Umweltschutz und Wirtschaft keine Gegensätze mehr sind. „Die Wirtschaft entwickelt Produkte, die immer ressourcenschonender und nachhaltiger werden. Wir wollen Wertschöpfung sowohl in unserem Land als auch bei der Umwelt. Das ist aber nur möglich, wenn wir die Wirtschaft unterstützen und diese uns Innovationen zu genau diesem Thema liefert“, erklärt Zoller-Frischauf.
 

Tirol mit Leuchttürmen der Alpintechnologien als Innovations-Hub verankern
Und der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol Marcus Hofer präzisierte: „Weltweit werden Technologien aus Tirol verwendet, in der internationalen Wahrnehmung als Innovations-Hub verankert ist Tirol dennoch zu wenig. Das wollen wir ändern, in dem wir in den kommenden Jahren die konzertierte Entwicklung der Alpintechnologien unterstützen, einem Stärkefeld, bei dem wir auf dem internationalen Parkett „von Natur aus“ besonders glaubwürdig sind. Dazu wollen wir Betriebe und Forschungseinrichtungen in spezifischen Leuchtturmprojekten zusammenbringen und deren Umsetzung begleiten.“

Internationale Profilierung über den Tourismus hinaus

Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding, stellte die fünf Themenschwerpunkte vor, mit denen sich die Region mit der Marke Tirol international in Szene setzen könne: Leben und Wirtschaften mit alpiner Natur, Ausbau der Gesundheitskompetenz im alpinen Raum, Förderung alpiner Sportkompetenz, Produktfokus auf Alm-Kulinarik und nicht zuletzt Tirol als Zentrum für alpine Technologien. „Mit diesen übergreifenden Stärkefeldern haben wir unseren Auftrag weiterentwickelt. Die Qualitätsmarke Tirol wird über den Tourismus hinaus spannende Facetten mit Strahlkraft entwickeln.“ Durch den Fokus auf international erfolgreiche alpine Technologien erfolge ein erster Schritt. Der Anspruch aller müsse allerdings sein, dass Tirol eine weltweit führende Rolle im Bereich der nachhaltigen, alpinen Technologien einnimmt.
 

Alpine Räume fördern Innovation und Wandlungsfähigkeit

Der Ökonom Daniel Müller-Jentsch, Projektleiter bei Avenir Suisse, brachte die schweizerische Perspektive ein und erklärte anhand von Beispielen, welche positiven Effekte kleinteilige Spezialisierung im Alpenraum haben kann. So etwa die Uhrenindustrie im schweizerischen Jurabogen, die sich historisch bedingt durch alpine Heimarbeit zu einer Feintechnik und nach und nach zu einem hochspezialisierten Innovationszentrum entwickeln konnte. Müller-Jentsch zeigte sich von der Notwendigkeit der Spezialisierung überzeugt: „Innovationsstrategien im Berggebiet sollten keine ‚Me-Too-Strategien‘ sein, die auf Modeerscheinungen aus dem urbanen Raum zurückgreifen. Alpiner Raum verfügt über sehr spezifische Vorteile und diese sollten genutzt werden.“ Ressourcenknappheit, extremes Klima sowie zerklüftete Topografie würden Wandlungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit fördern.
 

Tirol als erfolgreiche ‚Smart Mountain Region‘
Gerade für den Standort Tirol gäbe es ein noch spannende Entwicklungsmöglichkeiten, zeigte sich auch Margreiter überzeugt: „Mit unserem Innovationspotenzial im alpinen Bereich sind wir auf dem besten Wege, uns als ‚Smart Mountain Region‘ zu positionieren und damit international im gesamten Branchenkontext zu beeindrucken.“

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