Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Schneezentrum Tirol

v.l.: LH Günther Platter, Mag. Michael Rothleitner, LRin Patrizia Zoller-Frischauf, Dr. Harald Gohm.

Medieninformation: Schneezentrum Tirol nimmt ab Mai seine Arbeit auf, Leitung bestellt

09.03.2016
Der Jurist Mag. Michael Rothleitner wird per 1. Mai 2016 die Leitung des neu geschaffenen "Schneezentrum Tirol" übernehmen. Rothleitner gehörte bis 2009 als Vizepräsident des Aufsichtsrates der Mayrhofner Bergbahnen AG an, sein seither bis 2019 laufendes Vorstandsmandat beendet Rothleitner mit 30. April 2016.

Die Tiroler Seilbahnbetriebe nehmen im heimischen Wintertourismus und somit in der Tiroler Wirtschaft eine tragende Rolle ein. 2015 investierten sie 278 Mio. Euro in die Modernisierung von Anlagen und in die Beschneiungstechnik, um Einheimischen und Gästen bestmögliche Pistenverhältnisse zu bieten. Zugleich stehen sie vor der Herausforderung, die Ressourcen Wasser und Energie schonend einzusetzen, sowohl aus ökologischen, als auch aus Kostengrüden. Vor diesem Hintergrund wird mit finanzieller Unterstützung der Standortagentur Tirol das Schneezentrum Tirol gegründet. In diesem entwickeln Seilbahnen, Unternehmen, Touristiker, Gemeinden und Forschungseinrichtungen gemeinsam innovative Produkte, Dienstleistungen und Verfahren, mit denen die Effizienz der Schneeproduktion und des Pistenmanagements gesteigert und zugleich der Ressourceneinsatz verringert werden können. „Wir wissen um die Bedeutung des Wintertourismus und gehen mit der Errichtung des Schneezentrums Tirol gegenüber den Unternehmen dieser Branche in Vorleistung. Das Land Tirol stellt über die Standortagentur Tirol 100.000 Euro zur Verfügung, um das Schneezentrum Tirol aufzubauen. Mit Michael Rothleitner vertrauen wir dessen Leitung einem ausgewiesenen Experten in Sachen Schneeforschung, Beschneiungstechnik und Pistenmanagement an. Das Schneezentrum Tirol wird als Anwendungszentrum zudem von seinen weitverzweigten Kontakten und Netzwerken profitieren“, so Tourismusreferent LH Günther Platter. Rothleitner wird im Schneezentrum Tirol die Zusammenarbeit von aktuell 28 Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen koordinieren. Das Ziel ist es, vorhandene Kompetenzen von Unternehmenspartnern und Forschungseinrichtungen gezielt zu nutzen und im Rahmen konkreter Entwicklungs- und Forschungsprojekte auf direktem Weg zur Umsetzung zu bringen. Nach dem ersten Jahr soll sich das Schneezentrum Tirol durch die enge Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen und Forschungspartnern finanzieren. „Die Anschubfinanzierung ist eine nachhaltige Investition in unsere Umwelt und in die Wettbewerbsfähigkeit der involvierten Unternehmen. Es werden sowohl in der Seilbahnbranche als auch bei den Herstellern von neuen Produkten und Dienstleistungen Arbeitsplatzeffekte ausgelöst. Zudem werden wir mit dem Schneezentrum Tirol, das in seiner Art österreichweit einzigartig ist, die Spitzenposition Tirols im Bereich Wintersport ausbauen und diesen wichtigen Wirtschaftszweig weiter vorantreiben“, so Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.

Internationale Zusammenarbeit für regionalen Erfolg
Neben Unternehmen und Hochschulen aus Tirol werden im Schneezentrum Tirol Partner aus Vorarlberg, Salzburg, Kärnten, der Steiermark, dem Burgenland und Wien sowie aus der Schweiz und Norditalien zusammenarbeiten. In der Anfangsphase wird das Schneezentrum Tirol dabei seine Zusammenarbeit mit diesen Partnern besonders auf drei Bereiche konzentrieren:

  • Entwicklung, Begleitung und Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten
    (innovative Produkte und Verfahren zur Schneeerzeugung, weiterführende Grundlagen- und Anwendungsforschung, Verfahren und Dienstleistungen zum effizienten Ressourceneinsatz sowie Umsetzung erster Pilotprojekte)
  • Know-how-Transfer und Netzwerkausbau
  • Ausarbeitung eines Finanzierungskonzepts

Michael Rothleitner hat in den vergangenen Jahren aktiv das ökologische Pistenmanagement bei den Mayrhofner Bergbahnen vorangetrieben. Aufbauend auf diesen Erfahrungswerten schätzt Rothleitner das Potenzial des Schneezentrums Tirol hoch ein: „Mit bestehender Technologie lassen sich die Wassermenge sowie die jährlichen variablen Kosten für Beschneiung, Personal und Treibstoff für Pistengeräte in bestimmten Pistenabschnitten um ein Viertel reduzieren. Ich bin optimistisch, dass wir durch die Arbeit im Schneezentrum Tirol Produkte, Dienstleistungen und Verfahren entwickeln werden, mit denen wir insgesamt bis zu 50 Prozent der Kosten und Ressourcen für die Beschneiung und das Pistenmanagement einsparen können“, meint Mag. Michael Rothleitner.

Das Schneezentrum Tirol wird zunächst bei der Standortagentur Tirol angesiedelt sein. „Wir starten mit starken Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Damit sind nicht nur ideale Voraussetzungen gegeben, in absehbarer Zeit konkrete Projekte in Tirol in die Praxis umzusetzen, sondern durch diese Erfolge auch weitere Partner für unsere Arbeit zu gewinnen und das Schneezentrum Tirol als zentrale Anlaufstelle für zukünftige Initiativen und Projekte im Bereich Beschneiungstechnik, Pistenmanagement und Schneeforschung zu etablieren. Ich freue mich, dass die Standortagentur Tirol mit ihren Clustern wie schon bei vorangegangenen Kompetenzzentren auch beim Schneezentrum Tirol als Geburtshelferin wirken konnte“, erklärt Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Mit der Anschubfinanzierung aus dem laufenden Budget der Standortagentur Tirol werden Personal-, Sach- und Projektkosten für das erste Jahr abgedeckt und die nötige Infrastruktur des Schneezentrums Tirol bereitgestellt. Mit allen am Schneezentrum Tirol beteiligten Partnern, besonders der Universität Innsbruck, dem MCI, der FH Kufstein und der Fachgruppe Seilbahnwirtschaft in der WK Tirol, wird im Beirat des Zentrums die Profilbildung sowie die Ausrichtung des Schneezentrums Tirol unterstützt.

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