07.04.2014
Ab sofort wollen die Regionen mittels gezielter Zusammenarbeit mehr gegenseitige Wertschöpfungeffekte erzielen.
zur BILDGALERIE Delegationsreise Zürich
Was unterscheidet und eint den Kanton Zürich und Tirol? Den Zürchern mit je rund doppelt so vielen Einwohnern und Betrieben eilt der Ruf der leistungsstarken Wirtschaftsmetropole voraus. Tirol macht seine Wirtschafts- und Wissenschaftskompetenz erst so bekannt wie seine Tourismuskompetenz. Beide Standorte bieten hohe Lebensqualität, Tirol in noch alpinerem Umfeld. Beide Regionen sind Hochschulstandorte mit hochstehender, innovativer Forschung und setzen auf qualitatives Wachstum in innovativen Branchenclustern. Beide Regionen müssen gute Rahmenbedingungen für neue Branchenschwerpunkte schaffen, während sie bisherige Stärken – dort den Finanzsektor, hier den Tourismus – pflegen und entwickeln. Das alles in nur eineinhalb Stunden Autofahrzeit Entfernung voneinander. Was läge näher als eine Zusammenarbeit der Regionen?
Eine Frage, die Standortagentur Tirol und die Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich gemeinsam stellten und die kürzlich zu einer Kooperationsvereinbarung führte. Am 26. März 2014 wurde sie im Rahmen einer Delegationsreise nach Zürich unterzeichnet. Im Vordergrund steht die Vermittlung gegenseitiger Unternehmens- und Forschungskooperationen. Ein essenzieller Punkt sowohl für Regierungsrat Ernst Stocker, den Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Zürich, der für eine insgesamt stärkere Öffnung der Schweiz nach Europa plädiert als auch für die Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. „Die jeweiligen Cluster und Forschungseinrichtungen bieten attraktives Innovations- und Kooperationspotenzial für beide Seiten. Mit Hilfe der Kooperation sichern wir einen wichtigen Wertschöpfungseffekt“, so Zoller-Frischauf in Zürich. Um die Vermittlung der Kontakte kümmern sich die beauftragten Standortförderer: u.a. wird der Cluster Mechatronik Tirol dazu die Ostschweiz bereits im Mai 2014 besuchen.
Effekte will man in Tirol auch für die Betriebsansiedlung erzielen. „Die Region Zürich beeindruckt durch wirtschaftliche Dynamik und die große Attraktivität für internationale Konzerne. Steuervorteile und der internationale Flughafen sind bestechende Argumente. Doch auch der Standort Tirol kann für Schweizer Mittelbetriebe mit Expansionsplänen eine Reihe von Vorteilen bieten. Die umfassende Förderung betrieblicher Forschung gehört ebenso dazu wie die Chance, den direkten Zugang zum EU-Raum und eine starke Nord-Süd-Achse unweit des Heimmarktes aufzubauen. Mit F&E-Niederlassungen in Tirol können sich Schweizer Unternehmen zudem den Zutritt zur EU-Forschungsförderung sichern“, berichtet Standortagentur Tirol-Geschäftsführer Dr. Harald Gohm.
Die Delegationsreise in den Kanton Zürich unter Leitung von Landesrätin Zoller-Frischauf begleiteten neben Harald Gohm der Tiroler IV-Präsident Dr. Reinhard Schretter, Airport Innsbruck-Chef DI Marco Pernetta, Mag. Rainer Seyrling, der Leiter der Abteilung Wirtschaft und Arbeit im Amt der Tiroler Landesregierung und Dr. Christian Märk, Marktverantwortlicher Deutschland und Schweiz im Bereich Betriebsansiedlung der Standortagentur Tirol. Vor Ort in Zürich wurde die Delegation gemeinsam mit Regierungsrat Ernst Stocker von Bruno Sauter, dem Amtschef im Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Zürich sowie von Markus Assfalg, dem Leiter Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Zürich, empfangen.
Im Rahmen des eineinhalbtägigen Programms traf man unter anderen René Huber, den Stadtpräsident Kloten und Präsident der Flughafenregion Zürich, Wirtschaftsnetzwerk & Standortentwicklung, Bernhard Krismer, den Gemeindepräsidenten von Wallisellen, Beat Zimmermann, den 2. Direktor der Handelskammer Zürich, Christoph Lang, den Geschäftsführer Flughafenregion Zürich, Wirtschaftsnetzwerk & Standortentwicklung, Hansruedi Strotz, Mitglied der Geschäftsleitung bei Würth Financial Services, Esther Staehli, Leiterin des Business Developments bei der Haenseler AG und Mag. Gudrun Hager, die Handelsrätin der Österreichischen Botschaft in Bern. Lohnende Eindrücke gewann die Delegation beim Besuch der International School Zurich North. Daniel Sarbach, der Gründer und Leiter der Schule gab seine Erfahrungen im Betrieb einer Internationalen Schule weiter. Bei einem Besuch der Asia Brown Boveri (ABB) und einem Gespräch mit Kurt Lötscher, Head of Public Affairs und Mitglied der Unternehmensleitung bei ABB lotete die Tiroler Delegation die Sichtweise und Erwartungen der ABB bei Themen wie Zulieferung, Energie-Großprojekten und Fachkräfterekrutierung aus.
Links:
Flughafenregion Zürich - Wirtschaftsnetzwerk und Standortentwicklung
Amt für Wirtschaft und Artbeit, Volkswirtschaftsdirektion, Kanton Zürich
International School Zurich North
Asea Brown Boveri