28.06.2022
Grüner Wasserstoff gilt als vielversprechende Technologie, um bis 2050 Klimaneutralität in Europa zu erreichen. Umso wichtiger ist es nun, das dazu nötige Know-how bei Unternehmen zu etablieren.
Der europäische Wasserstoff-Cluster Hydrogen Europe schätzt, dass innerhalb der EU bis 2030 jährlich 20 Mio. Tonnen Wasserstoff (H2) benötigt werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, ist zweierlei entscheidend: der rasche Aufbau von Produktionskapazitäten sowie die Skalierung bestehender Technologien.
Im Rahmen des FFG-geförderten Innovationsprojekts S Wasserstofftechnologie haben 15 Unternehmen aus Tirol und Vorarlberg ab September 2022 die Möglichkeit, umfangreiches Know-how in punkto Wasserstofftechnologie zu erwerben. Das Innovationscamp wird von der Standortagentur Tirol zusammen mit der Universität Innsbruck sowie dem privaten Forschungsinstitut FEN Research abgehalten. Es verfolgt drei primäre Ziele:
- Ermöglichen des Know-how-Transfers von wissenschaftlich basiertem, aktuellen H2-Forschungswissen hin zu Tiroler Unternehmen
- die Möglichkeit, ein Netzwerk für Anwender:innen und Entwickler:innen der Wasserstofftechnologie aufzubauen
- Entscheidungsträger:innen in Unternehmen die Potenziale und Risiken einer wasserstoffbasierten Wirtschaft zu vermitteln.
In fünf Modulen zu Wasserstoff-Expert:innen
Modul 1 der Schulungsreihe beschäftigt sich mit den Grundlagen der Wasserstofftechnologie. Es vermittelt, welche Eigenschaften Wasserstoff auszeichnen. Außerdem geht es auf die Herstellung sowie die Energiebilanz desselben ein. Nicht zuletzt lernen die Teilnehmenden die Wasserstoffstrategien verschiedener Staaten kennen.
Im Modul 2 wird die Rolle von Wasserstoff als Energiespeichermedium beleuchtet. Dazu werden verschiedene Speicher-Methoden tiefgehend vorgestellt.
Das Modul 3 widmet sich gezielt der Anwendung von Wasserstoff-Technologie. Einen besonderen Schwerpunkt dieses Moduls bildet Wasserstoff im Gebäude- und Mobilitätssektor.
Modul 4 geht von der Theorie in die Praxis. Die Teilnehmer:innen erfahren anhand praktischer Beispiele, wo Wasserstoff schon heute in der Industrie zum Einsatz kommt. Am Lehrplan stehen dazu auch Exkursionen zu Tiroler H2-Vorzeigebetrieben. Die Lehrgangsteilnehmer:innen lernen u.a. den größten Elektrolyseur sowie die modernste Wasserstoff-Tankstelle Europas kennen.
Das fünfte und letzte Modul dient dem Erfahrungsaustausch sowie der Evaluierung des Gelernten.
Im Rahmen des Innovationscamps werden die teilnehmenden Firmen bis hin zur Entwicklung von Projektideen und Geschäftsmodellen begleitet. Sie werden befähigt, selbständig Lösungswege zur Dekarbonisierung ihrer Industrie zu entwickeln und diese in tragfähige Geschäftsmodelle zu verpacken. Die Erfahrungen aus dem Innovationscamp können zudem dazu verwendet werden, weitergehende Schulungsangebote für Unternehmen im In- und Ausland zu entwickeln.
Das Innovatigt.onscamp S Wasserstoff wird aus Mitteln der FFG gefördert. Die FFG ist die zentrale nationale Förderorganisation und stärkt Österreichs Innovationskraft. Für 2022 sind bereits alle Plätze des Innovationscamp S vergeben.
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