KAUSAL
KAUSAL - Kaunertal Sondierung zur interkommunalen, vernetzten und alternativen Mobilität - soll Mobiliätsbedürfnisse und Mobilitätsangebote einer ruralen Region gegenüberstellen, mögliche Gaps identifizieren und innovative und finanzierbare Lösungsvorschläge darstellen. Diese Lösungsvorschläge sollen im Anschluss in eine Umsetzung gebracht werden.
Aufgrund der dispersen Siedlungsstrukturen und geringen Bevölkerungsdichte in ländlichen Regionen können Standardformen des öffentlichen Verkehrs, die zeitlich und räumlich ausgedehnte Nachfrage, nur eingeschränkt befriedigen. Eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Mobilitätsversorgung ist oftmals nicht gegeben, und die Nutzung des MIV (motorisierter Individualverkehr) dominiert. Zudem mangelt es in Regionen und Kommunen oftmals an Kapazitäten und Kompetenzen zur Entwicklung, Gestaltung und zum Betrieb eines bedarfsgerechten und integrierten Mobilitätsangebots. Dies gilt insbesondere für die Einbeziehung neuer, flexibler Mobilitätsformen wie bedarfsorientierte Verkehre, Mitfahrgelegenheiten, Sharing und Mikromobilität, die nur begrenzt vorhanden sind.
Interkommunale Kooperation ermöglicht das Bündeln von Ressourcen, um gemeinsame Lösungen für regionale Herausforderungen zu finden. Die Organisation des Mobilitätsystems ist in Österreich jedoch durch komplexe Governance-Strukturen über verschiedene politische und organisatorische Ebenen (vertikal wie horizontal) gekennzeichnet.
Auch das Kaunertal in Tirol ist mit derartigen Herausforderungen konfrontiert. Die Abwanderung von Bewohner:innen, saisonale Mobilitätsbedarfsspitzen durch den Winter- und Sommertourismus, die Schaffung nachhaltiger Tourismuslösungen zur Bewahrung der Region und eine glaubhafte Auseinandersetzung mit dem Klimawandel sind zentrale Themen der Region. Erste Maßnahmen wie z.B. "Klimafreundliche Anreise“, mit dem "Nightjet in die Berge", "E-Shuttles", "E-Ladestationen für E-Autos", oder "Gästemanual - Tipps zum Klimaschutz im Urlaub" wurden bereits umgesetzt, repräsentieren aber nur eine erste Auswahl.
Fördervolumen
Euro 200.000,-
Förderprogramm
Mobilität (2023) Regionen und Digitalisierung
Projektlaufzeit
von 01. Oktober 2024 bis 30. September 2025
Ziele des Projekts
- Potenziale für bedarfsgerechtere Mobilitätsangebote im Kaunertal durch neue Kooperationsformen zu analysieren - zwischen Kommunen untereinander, zwischen Kommunen und Unternehmen sowie Mobilitätsanbietern.
- Innovative Mobilitätslösungen im Bereich des automatisierten Fahrens hinsichtlich eines zukünftigen Einsatzes im Kaunertal zu untersuchen (z.B. automatisierte Shuttles, automatisierte Zustellverkehre).
- Nutzer:innenorientierung sowie Berücksichtigung lokaler Spezifika in den Regionen bei der integrierten und bedarfsorientierten Angebots- und Infrastrukturplanung.
- Notwendige Kapazitäten der regionalen Akteur:innen im Hinblick auf digitale, integrierte und innovative Lösungen im Mobilitätsbereich abzuleiten.
- Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilitätsmuster im Kaunertal als Beitrag zu den Zielen des Mobilitätsmasterplans (Vermeiden, Verlagern, Verbessern) abzuleiten.
- Bewertung interkommunaler und agiler Organisations- und Betreibermodelle, welche die Koordination und Integration bestehender sowie neuer öffentlicher und privat(wirtschaftlich)er Mobilitätsangebote ermöglichen, betreffend die Anwendbarkeit im Kaunertal.
- Konzeption von Finanzierungs- und Geschäftsmodellen, welche die Integration und (Weiter-)Entwicklung nachhaltiger Mobilitätsangebote im Kaunertal ermöglichen.
- Vorbereitung eines nachgelagerten Forschungs-& Entwicklungsprojektes im Anschluss an das Sondierungsprojekt KAUSAL.
Meilensteine
- Vernetzung der Stakeholder
- Analyse von Mobilitäts- Angebot und Nachfrage
- Erarbeitung von Potenzial außerhalb der bestehenden Nutzung
- Technische Umsetzbarkeit
- Finanzielle Umsetzbarkeit
- Maßnahmen zur Umsetzung
Zielgruppe
Sämtliche Nutzer:innen einer Region (Bewohner:innen, Pendler:innen, Wirtschaft, Tourismus, ...)
Partner
- Digitrans
- fh Oberösterreich
- Logistikum Steyr
Link
Mehr Informationen zur Förderung Mobilität (2023) Regionen und Digitalisierung (FFG)