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Europäische Programme

Europäische Wasserstoffstrategie zur Potenzialanalyse von Wasserstoff

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Im Juli 2020 veröffentlichte die Europäische Kommission ihre Wasserstoffstrategie. Diese befasst sich damit, wie das Potenzial von Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr, Stromerzeugung und im Gebäudesektor durch Investitionen, Regulierungen, die Schaffung von Märkten sowie Forschung und Innovation ausgeschöpft werden kann. 

Vorrangiges Ziel ist dabei die Entwicklung von erneuerbarem Wasserstoff, der v.a. mithilfe von Wind- und Sonnenenergie erzeugt wird. Kurz- und mittelfristig sind allerdings andere Formen CO2-armen Wasserstoffs erforderlich, um die Emissionen rasch zu senken und die Entwicklung eines tragfähigen Marktes zu unterstützen. Die Strategie sieht dabei eine stufenweise Entwicklung bis 2050 vor: 

• 2020 – 2024: Unterstützung der Installation von für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff bestimmten Elektrolyseuren mit einer Elektrolyseleistung von mind. 6 Gigawatt sowie Unterstützung der Erzeugung von bis 1 Mio. Tonnen erneuerbarem Wasserstoff 

• 2025 – 2030: Installation von Elektrolyseuren mit einer Elektrolyseleistung von mind. 40 Gigawatt für die Erzeugung sowie die Herstellung von bis zu 10 Mio. Tonnen erneuerbaren Wasserstoff 

• 2030 – 2050: Einsatz von Technologien für erneuerbaren Wasserstoff in großem Maßstab in allen Sektoren, in denen die Dekarbonisierung schwierig ist 

Um die Strategie zu verwirklichen, hat die Europäische Kommission mit der Europäischen Allianz für sauberen Wasserstoff einen Zusammenschluss von führenden Vertretern der Industrie, der Zivilgesellschaft, von Ministern der nationalen und internationalen Ebene sowie der Europäischen Investitionsbank ins Leben gerufen. Ziel der Allianz ist es, eine Investitionspipeline für den Ausbau der Erzeugung aufzubauen und die Nachfrage nach sauberem Wasserstoff in der EU zu fördern. 

 

Weiters stehen eine Reihe von Förderprogrammen und Initiativen auf EU-Ebene zur Verfügung, um die Entwicklung von Wasserstoff-Technologien und Brennstoffzellen zu fördern: 

• Im Rahmen von Horizon 2020 wurden zwischen 2014 und 2020 bereits zahlreiche Projekte zur Wasserstoff-Technologie und Brennstoff-zellen gefördert. Aufbauend darauf soll mit dem Nachfolgeprogramm Horizon Europe in der Periode von 2021 bis 2027 weiterhin der gesamte Forschungs- und Innovationskreislauf unterstützt werden. Dabei sollen F&E-Aktivitäten für sauberen Wasserstoff vermehrt im Fokus stehen. 

• Mit der ersten Ausschreibung zum Green Deal wurde in Area 2 (Clean, affordable and secure energy) u.a. ein Fokus auf Wasserstoff-Technologien gelegt. Dabei wurden Pilotanwendungen, Demonstrationsprojekte und innovative Produkte sowie Innovationen für eine bessere Steuerung des grünen und digitalen Übergangs gefördert. 

• Weiters unterstützt das Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU) als öffentlich private Partnerschaft die Forschung und technologische Entwicklung von Brennstoffzellen und Wasserstoff-Technologien mit dem Ziel, den Markteintritt zu beschleunigen. 

• Das Netzwerk Hydrogen Europe setzt sich für die Interessen der Industrie und Stakeholder im Bereich der Wasserstoff-Technologie und Brennstoffzellen ein. Mit 160 Unternehmen, 78 Forschungseinrichtungen und 25 nationalen Verbänden repräsentiert Hydrogen Europe dabei die gesamte Wertschöpfungskette. 

• Mit dem ETS Innovation Fund6 unterstützt die EU die Demonstration von innovativen CO2-armen Technologien. In der ersten Ausschreibung des EU-Innovationsfonds werden große Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 7,5 Mio. Euro zu den Themen saubere Energie und saubere Industrie gefördert. Diese erste Ausschreibung war allerdings über 20fach überzeichnet – ein Hinweis darauf, dass europäische Industrie eine Vielzahl an zukunftsweisenden Projekten in Vorbereitung hat. 

• Die JTI Clean Sky 27 ist ein Luftfahrtforschungsprogramm, die als Public-Private-Partnership der Europäischen Kommission und der europäischen Luftfahrtindustrie Forschung und Innovation zwischen Industrieunternehmen, KMU, Universitäten und Forschungszentren koordiniert. Ziel ist die Entwicklung bahnbrechender Technologien, um die Umweltleistung von Flugzeugen deutlich zu verbessern (insb. Reduzierung des Treibstoffverbrauchs, Senkung der CO2-Emissionen, Verringerung des Außenlärmpegels um bis zu 50%, Reduzierung der NOx-Emissionen). 

 

Deutschland hat 2020 seine nationale Wasserstoffstrategie mit dem Ziel, das Land zu einem Vorreiter bei grünem Wasserstoff zu machen, veröffentlicht. Insgesamt sollen 9 Mrd. Euro an öffentlichen Mitteln investiert werden, um den Energieträger Wasserstoff marktfähig machen. Im Einzelnen sind 7 Mrd. Euro für die Förderung von Wasserstoff-Technologien und 2 Mrd. Euro für internationale Partnerschaften im Kontext von Wasserstoff vorgesehen. Im Rahmen der Strategie wird auch die Notwendigkeit des Imports behandelt, um die Wasserstoffnachfrage decken zu können. 

Frankreich verabschiedete seinen ersten Wasserstoffplan bereits 2018. Aufbauend darauf wurde 2020 eine weitere Strategie vorgestellt, die bis 2030 Investitionen in Höhe von 7,2 Mrd. Euro vorsieht. Von dem geplanten Budget sollen rund 1,5 Mrd. Euro für den Bau von Elektrolyseanlagen aufgewendet werden, knapp 1 Mrd. Euro geht in die Entwicklung von wasserstoff-betriebenen Schwerlastwagen. Ziel ist es unter anderem, bis 2030 eine Wasserstoff-Erzeugungskapazität von 6,5 GW gewährleisten zu können. 

Die Niederlande will mit der von der Regierung im Jahr 2020 vorgestellten Wasserstoffstrategie ebenfalls die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger fördern, dazu sind Investments im Umfang von 9 Mrd. Euro vorgesehen. So sollen z.B. bis 2030 ca. 300.000 Brennstoffzellenfahrzeuge über niederländische Straßen rollen. Zudem ist geplant, dass bis 2030 Elektrolysekapazitäten in Höhe von 3-4 GW zur Verfügung stehen. 

Norwegens im Sommer 2020 veröffentlichte Wasserstoff-Strategie (Dotierung mit rund 350 Mio. Euro) zeigt, dass das Land vor allem Bemühungen in jenen Bereichen priorisieren will, in denen das Land über besondere Vorteile verfügt. So ist es u.a. ein Ziel, die Anzahl der Pilot- und Demonstrationsprojekte zu erhöhen, um die weitere Entwicklung und Vermarktung von Wasserstoff-Technologien zu forcieren. Die wichtigsten Einsatzgebiete für Wasserstoff werden dabei in den Bereichen See- und Schwerverkehr sowie industrielle Prozesse gesehen. 

HyPa - Hydrogen Partnership Austria – die Partnerschaft für Wasserstoff in Österreich, powered by BMK, BMAW und Land Tirol

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