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0211

STANDORT

Thema: [ ERNEUERBARE ENERGIEN TIROL ]

Die Brennerachse soll zu einem grünen, umweltfreundlichen Korridor gemacht werden. Darauf

einigten sich die Regierungen der Regionen Tirol, Südtirol und Trentino beim Dreier-Landtag Ende März.

Damit soll der alpenquerende Verkehr auf Schiene und Straße möglichst umweltschonend und energieeffizi-

ent gestaltet werden. Zudem soll der „Grüne Korridor Brenner“ mit einer Vielzahl an Projekten im Bereich

Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz zu einem Motor für die heimische Wirtschaft werden.

ENERGIE

Grüner Korridor Brenner als Wirtschaftsmotor

STANDORT:

Herr Kreuzer, Ihr

Ingenieurbüro bietet Energieopti-

mierung für Gewerbe und Indus-

trie. Wo liegen die größten Einspa-

rungspotenziale?

WOLFGANG KREUZER:

Die Be-

triebe sind sehr unterschiedlich

geprägt, deswegen sind generelle

Aussagen nicht ganz so einfach.

Aber Einsparpotenziale findet

man in vielen Bereichen bei Wär-

me, Kälte, Klima, Antriebe und so

weiter. Querschnittthemen und

für alle gültig sind der Nutzerein-

fluss, die Regelung und Steuerung

und immer wichtiger die Abwär-

menutzung. Außerdem muss zwi-

schen reiner Kosteneinsparung im

Energiebereich und der echten

Energieeinsparung unterschieden

werden. Die reine Kosteneinspa-

rung wird hauptsächlich der Be-

schaffung zugeordnet, während

die Energieeinsparung tatsächlich

den Energiebedarf und zusätzlich

auch die Kosten reduziert.

STANDORT:

Wie findet man bei

der Verschiedenheit der Betriebe

eine allgemeine Vorgangsweise bei

der Umsetzung von Einsparungs-

potenzialen?

KREUZER:

Nach der Bestandser-

hebung wird man eine Reihung

nach der Wirtschaftlichkeit erstel-

len. Einfache Maßnahmen und

jene mit geringen Kosten gehen

vor. Einige Male einen geringe-

ren, einfach zu lukrierenden Ein-

sparungseffekt zu erzielen ist oft

leichter, als eine einzelne Maßnah-

me mit hohen Investitionskosten,

Personalaufwand, Umbauarbeiten

und letztendlich höherem Risiko

umzusetzen.

STANDORT:

Wo liegen dabei die

größten Schwierigkeiten?

KREUZER:

Die Erfahrung zeigt,

dass bei der Umsetzung von Maß-

nahmen bestimmte Hinderungs-

gründe bestehen, die auch durch

Umfragen belegt sind. Dazu ge-

hören fehlendes Kapital, andere

wichtigere Investitionen, Zeitman-

gel, Informationsmangel und hohe

Ansprüche an die Amortisations-

zeiten. Eine genauere Betrachtung

lohnt sich hier, diese Hinderungs-

gründe sind lösbar.

STANDORT:

Sie bieten auch eine

Energieanalyse an. Für welche Un-

ternehmen rechnet sich das und

wie gehen Sie bei der Analyse vor?

KREUZER:

Die Energieanalyse

umfasst die Beschaffung, die Ver-

wendung und Entsorgung. Letzt-

lich sollte diese Erhebung in ein

Energiecontrolling und Energie-

managementsystem führen. Der-

zeit werden diese Elemente nur

bei Betrieben mit hohen Energie-

kosten angewendet. Es zeigt sich

aber, dass sie als einfach gestaltete

Systeme auch für Betriebe mit ge-

ringeren Energiekosten sinnvoll

eingesetzt werden können und in

Zukunft auch werden.

STANDORT:

Ein weiteres The-

ma ist für Sie die Förderberatung

– wird da eigentlich von den Un-

ternehmen noch viel Geld einfach

liegen gelassen?

KREUZER:

Bei größeren Investi-

tionen ist eine Förderungseinrei-

chung üblich. Es gibt jedoch auch

kleinere Investitionen, bei denen

manchmal angenommen wird,

dass es sich nicht auszahlt, oder

es schrecken die Formalitäten ab.

Aber anstatt hier gleich auf ein För-

deransuchen zu verzichten, würde

ich den Betrieben eine Beratung

empfehlen.

STANDORT:

Wird das Thema

Energieeffizienz in Zukunft eine

noch größere Rolle spielen?

KREUZER:

Generell wird es zu ei-

ner Veränderung der Verfügbarkeit

von Energieträgern kommen, wo-

mit eine Veränderung der Preise

einhergeht. Dazu kommen noch

die politische Einflussnahme durch

Steuern und gesetzliche Auflagen.

Insgesamt ist das eine Situation,

auf die sich die Betriebe unbedingt

einstellen sollten, die Risikosituati-

on ändert sich. Die Hausaufgaben

lauten Energieeinsparung und

Energieeffizienz durch intelligen-

te Systeme und Gebäude, Anpas-

sung von Fertigungsprozessen und

Anwendung neuer Technologien,

Optimierung des Material-, Werk-

stoff- und Betriebsmittelaufwandes,

sowie langfristige Planung des Ener-

gieeinsatzes und der Versorgung.

Infos:

www.kreuzer-energy.at

]

Das Ingenieurbüro Kreuzer ist spezialisiert auf Energieoptimierung in Industrie und Gewerbe. Energie-

berater Wolfgang Kreuzer im Interview über Einsparungspotenziale, Energieanalyse und Energieeffizienz.

„Sparpotenziale findet man viele.“

D

as Einsparungspotenzial in punkto

Energieverbrauch ist in Tiroler

Betrieben nach wie vor hoch. So

entfielen 2009 allein knapp 40 % des

Tiroler Gesamtenergieverbrauchs auf

Sachgütererzeugung und Dienstleis-

tungen. Auch das Land Tirol strebt hier

im Rahmen des „Tiroler Umwelt- und

Energieprogramms 2020“ Einsparun-

gen an. Wie diese Einsparungen erzielt

werden können, sowie zu den Themen

Nachhaltigkeit durch Umweltzeichen,

Abfallvermeidung und schonender

Umgang mit Ressourcen berät ab

sofort „ecoTirol“. Tiroler Unterneh-

men können sich so Experten aus den

Bereichen Erneuerbare Energien und

Energieffizienz direkt ins Haus holen.

Dabei kann die Beratungsdienstleistung

über „ecoTirol“ bis zu 50 % gefördert

werden. Interessierte Unternehmen

wenden sich an die Wirtschaftskammer

Tirol. Hinter dem Programm „ecoTirol“

stehen die Wirtschaftskammer Tirol, das

Klimabündnis Tirol, Energie Tirol, das

Lebensministerium sowie das Land Tirol.

Auch Gemeinden, Schulen und andere

öffentliche Einrichtungen können die

Beratungsdienstleistungen von „ecoTirol“

in Anspruch nehmen.

Beratung für

Unternehmer

REGIONALPROGRAMM

Fotos: Friedle

Wolfgang Kreuzer: „Eine Energieanalyse ist auch bei geringeren Energiekosten sinnvoll.“

FAKTEN. NEWS.

[ Erneuerbare Energien ]

Der Landesenergieversorger TIWAG

verlängert seine Photovoltaikaktion, bei der

private Photovoltaik-Anlagenbetreiber ihren

Überschussstrom um das rund Zweieinhalbfa-

che des üblichen Marktpreises in das TIWAG-

Stromnetz einspeisen können. Mit Ende April

2011 haben bereits 240 private Anlagenbe-

treiber einen Einspeisevertrag abgeschlossen.

Bei der 4. nationalen Clusterkonferenz

am 1. April in Innsbruck referierte in der

Session „Erneuerbare Energien und Ökoin-

novationen“ Wolfgang Streicher von der Uni

Innsbruck über mögliche Lösungsansätze für

ein energieautarkes Österreich 2050. Weiters

stellte Geschäftsführer Klaus Lugger nützliche

Maßnahmen vor, welche die Neue Heimat

Tirol bereits zur Nachhaltigkeit im Neubau

und der Hausverwaltung anwendet.

Am 15. Juni 2011 startet die 3. Aus-

schreibung „Technologische Leuchttürme der

Elektromobilität“, die bis 1. September 2011

geöffnet ist. Durch den Ausschreibungsstart

im Juni können bereits erste Ergebnisse des

interministeriellen Abstimmungsprozesses

zur Elektromobilität berücksichtigt und in die

Ausschreibung aufgenommen werden. Sechs

Millionen werden zur Verfügung stehen.

N

omen est omen – die Ener-

gy Consultants (EN-CON)

des Oberländers Rainer

Krißmer beschäftigt sich seit mehr

als zehn Jahren intensiv mit Kon-

zepten und der Umsetzung von

energieeffizienzsteigernden Maß-

nahmen in den Bereichen Wohn-

und Nichtwohngebäuden.

Die Kernkompetenzen der Ener-

gy Consultants spiegeln sich schon

imFirmenkürzel EN-CONwider, er-

klärt GF Rainer Krißmer: „EN-CON

steht für Energy-Consulting, Ener-

gy-Concept und Energy-Control-

ling. Seit der Einführung des En-

ergieausweises haben wir in mehr

als 850 Projekten Erfahrungswerte

sammeln können. Die Einsparungs-

potenziale sind zum Teil enorm –

Verbesserungsgrade beim Heizwär-

mebedarf eines Projektes von über

70 Prozent sind keine Seltenheit.

Durchschnittlich kommt es zu ei-

ner Einsparung von mindestens

zehn Prozent. Zudem gehen diese

Verbesserungen mit hervorragen-

den Förderungen einher.“

Die Energy Consultants bietet

auch Gesamtenergiekonzepte für

die Hotellerie an, denn auch in die-

sem Bereich liegt viel Einsparungs-

potenzial brach. Rainer Krißmer:

„Nur der ganzheitliche Ansatz, eine

Energiesparstrategie, genügt den

heutigen Ansprüchen. Dazu gehö-

ren neben der Erfassung der rea-

len Verbräuche die Abstimmung

von Hülle und Anlagentechnik, die

Bereiche Wirtschaftlichkeit und

Förderung, die integrale Planung,

Ökologie und Nachhaltigkeit.“ Nä-

here Informationen dazu finden

Sie unter:

www.en-con.at

]

Haben Sie schon eine

Energiesparstrategie?

Energieberatung. Mit einem ganzheitlichen Ansatz

steigert EN-CON die Energieeffizienz von Gebäuden.

Foto: Friedle

Der Wärmepumpen-Pionier Heli-

otherm GmbH konzentriert sich

ausschließlich auf die Entwicklung

von Hocheffizienzwärmepumpen

für Heizung, Kühlung und Warm-

wasserbereitung. Mit 130 Kom-

petenzpartnern und über 20.000

eingebauten Wärmepumpen zählt

Heliotherm zu einer fixen Größe im

Europäischen Wärmepumpensek-

tor. Um den Technologievorsprung

zu bewahren, eröffnete Heliotherm

2010 ein in der Branche einzigarti-

ges Forschungs- und Entwicklungs-

zentrum und schafft somit Green

Jobs und nachhaltige Produktent-

wicklung. Ein weiterer Meilenstein

in der Firmengeschichte ist die bal-

dige Fertigstellung der eigenen Kli-

makammer (größte in Österreich),

wo sämtliche Gegebenheiten si-

muliert werden können und somit

die Effizienz und Produktzuverläs-

sigkeit gesteigert wird. „Internatio-

nale Konzerne sind bereits an den

F&E-Aktivitäten von Heliotherm

interessiert und Aufträge im großen

Umfang sind zu erwarten“, so Fir-

mengründer und Geschäftsführer

Andreas Bangheri. Wer eine Wär-

mepumpe mit Heliotherm Modu-

lationstechnik und eine Photovol-

taikanlage kombiniert, macht sich

unabhängig von globalen Energie-

preisen und trägt 365 Tage im Jahr

aktiv zum Umweltschutz bei. „Mit

unseren Wärmepumpen können

wir Menschen dabei unterstützen,

einen sehr großen Schritt in Rich-

tung energieautarkes Wohnen und

Leben zu machen“, so Andreas

Bangheri über die modernen Kun-

denbedürfnisse. Mehr Informatio-

nen unter

www.heliotherm.com

]

Der Weg in die fossile

Unabhängigkeit

Heliotherm. Der Unterländer Spezialist für Wärme-

pumpen setzt auf energieautarkes Wohnen und Leben.

Foto: Fotolia

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Erneuerbare Energien Tirol finden Sie

auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

]

[

Foto: Heliotherm