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STANDORT
Thema: [ ERNEUERBARE ENERGIEN TIROL ]
Die Brennerachse soll zu einem grünen, umweltfreundlichen Korridor gemacht werden. Darauf
einigten sich die Regierungen der Regionen Tirol, Südtirol und Trentino beim Dreier-Landtag Ende März.
Damit soll der alpenquerende Verkehr auf Schiene und Straße möglichst umweltschonend und energieeffizi-
ent gestaltet werden. Zudem soll der „Grüne Korridor Brenner“ mit einer Vielzahl an Projekten im Bereich
Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz zu einem Motor für die heimische Wirtschaft werden.
ENERGIE
Grüner Korridor Brenner als Wirtschaftsmotor
STANDORT:
Herr Kreuzer, Ihr
Ingenieurbüro bietet Energieopti-
mierung für Gewerbe und Indus-
trie. Wo liegen die größten Einspa-
rungspotenziale?
WOLFGANG KREUZER:
Die Be-
triebe sind sehr unterschiedlich
geprägt, deswegen sind generelle
Aussagen nicht ganz so einfach.
Aber Einsparpotenziale findet
man in vielen Bereichen bei Wär-
me, Kälte, Klima, Antriebe und so
weiter. Querschnittthemen und
für alle gültig sind der Nutzerein-
fluss, die Regelung und Steuerung
und immer wichtiger die Abwär-
menutzung. Außerdem muss zwi-
schen reiner Kosteneinsparung im
Energiebereich und der echten
Energieeinsparung unterschieden
werden. Die reine Kosteneinspa-
rung wird hauptsächlich der Be-
schaffung zugeordnet, während
die Energieeinsparung tatsächlich
den Energiebedarf und zusätzlich
auch die Kosten reduziert.
STANDORT:
Wie findet man bei
der Verschiedenheit der Betriebe
eine allgemeine Vorgangsweise bei
der Umsetzung von Einsparungs-
potenzialen?
KREUZER:
Nach der Bestandser-
hebung wird man eine Reihung
nach der Wirtschaftlichkeit erstel-
len. Einfache Maßnahmen und
jene mit geringen Kosten gehen
vor. Einige Male einen geringe-
ren, einfach zu lukrierenden Ein-
sparungseffekt zu erzielen ist oft
leichter, als eine einzelne Maßnah-
me mit hohen Investitionskosten,
Personalaufwand, Umbauarbeiten
und letztendlich höherem Risiko
umzusetzen.
STANDORT:
Wo liegen dabei die
größten Schwierigkeiten?
KREUZER:
Die Erfahrung zeigt,
dass bei der Umsetzung von Maß-
nahmen bestimmte Hinderungs-
gründe bestehen, die auch durch
Umfragen belegt sind. Dazu ge-
hören fehlendes Kapital, andere
wichtigere Investitionen, Zeitman-
gel, Informationsmangel und hohe
Ansprüche an die Amortisations-
zeiten. Eine genauere Betrachtung
lohnt sich hier, diese Hinderungs-
gründe sind lösbar.
STANDORT:
Sie bieten auch eine
Energieanalyse an. Für welche Un-
ternehmen rechnet sich das und
wie gehen Sie bei der Analyse vor?
KREUZER:
Die Energieanalyse
umfasst die Beschaffung, die Ver-
wendung und Entsorgung. Letzt-
lich sollte diese Erhebung in ein
Energiecontrolling und Energie-
managementsystem führen. Der-
zeit werden diese Elemente nur
bei Betrieben mit hohen Energie-
kosten angewendet. Es zeigt sich
aber, dass sie als einfach gestaltete
Systeme auch für Betriebe mit ge-
ringeren Energiekosten sinnvoll
eingesetzt werden können und in
Zukunft auch werden.
STANDORT:
Ein weiteres The-
ma ist für Sie die Förderberatung
– wird da eigentlich von den Un-
ternehmen noch viel Geld einfach
liegen gelassen?
KREUZER:
Bei größeren Investi-
tionen ist eine Förderungseinrei-
chung üblich. Es gibt jedoch auch
kleinere Investitionen, bei denen
manchmal angenommen wird,
dass es sich nicht auszahlt, oder
es schrecken die Formalitäten ab.
Aber anstatt hier gleich auf ein För-
deransuchen zu verzichten, würde
ich den Betrieben eine Beratung
empfehlen.
STANDORT:
Wird das Thema
Energieeffizienz in Zukunft eine
noch größere Rolle spielen?
KREUZER:
Generell wird es zu ei-
ner Veränderung der Verfügbarkeit
von Energieträgern kommen, wo-
mit eine Veränderung der Preise
einhergeht. Dazu kommen noch
die politische Einflussnahme durch
Steuern und gesetzliche Auflagen.
Insgesamt ist das eine Situation,
auf die sich die Betriebe unbedingt
einstellen sollten, die Risikosituati-
on ändert sich. Die Hausaufgaben
lauten Energieeinsparung und
Energieeffizienz durch intelligen-
te Systeme und Gebäude, Anpas-
sung von Fertigungsprozessen und
Anwendung neuer Technologien,
Optimierung des Material-, Werk-
stoff- und Betriebsmittelaufwandes,
sowie langfristige Planung des Ener-
gieeinsatzes und der Versorgung.
Infos:
www.kreuzer-energy.at]
Das Ingenieurbüro Kreuzer ist spezialisiert auf Energieoptimierung in Industrie und Gewerbe. Energie-
berater Wolfgang Kreuzer im Interview über Einsparungspotenziale, Energieanalyse und Energieeffizienz.
„Sparpotenziale findet man viele.“
D
as Einsparungspotenzial in punkto
Energieverbrauch ist in Tiroler
Betrieben nach wie vor hoch. So
entfielen 2009 allein knapp 40 % des
Tiroler Gesamtenergieverbrauchs auf
Sachgütererzeugung und Dienstleis-
tungen. Auch das Land Tirol strebt hier
im Rahmen des „Tiroler Umwelt- und
Energieprogramms 2020“ Einsparun-
gen an. Wie diese Einsparungen erzielt
werden können, sowie zu den Themen
Nachhaltigkeit durch Umweltzeichen,
Abfallvermeidung und schonender
Umgang mit Ressourcen berät ab
sofort „ecoTirol“. Tiroler Unterneh-
men können sich so Experten aus den
Bereichen Erneuerbare Energien und
Energieffizienz direkt ins Haus holen.
Dabei kann die Beratungsdienstleistung
über „ecoTirol“ bis zu 50 % gefördert
werden. Interessierte Unternehmen
wenden sich an die Wirtschaftskammer
Tirol. Hinter dem Programm „ecoTirol“
stehen die Wirtschaftskammer Tirol, das
Klimabündnis Tirol, Energie Tirol, das
Lebensministerium sowie das Land Tirol.
Auch Gemeinden, Schulen und andere
öffentliche Einrichtungen können die
Beratungsdienstleistungen von „ecoTirol“
in Anspruch nehmen.
Beratung für
Unternehmer
REGIONALPROGRAMM
Fotos: Friedle
Wolfgang Kreuzer: „Eine Energieanalyse ist auch bei geringeren Energiekosten sinnvoll.“
FAKTEN. NEWS.
[ Erneuerbare Energien ]
Der Landesenergieversorger TIWAG
verlängert seine Photovoltaikaktion, bei der
private Photovoltaik-Anlagenbetreiber ihren
Überschussstrom um das rund Zweieinhalbfa-
che des üblichen Marktpreises in das TIWAG-
Stromnetz einspeisen können. Mit Ende April
2011 haben bereits 240 private Anlagenbe-
treiber einen Einspeisevertrag abgeschlossen.
Bei der 4. nationalen Clusterkonferenz
am 1. April in Innsbruck referierte in der
Session „Erneuerbare Energien und Ökoin-
novationen“ Wolfgang Streicher von der Uni
Innsbruck über mögliche Lösungsansätze für
ein energieautarkes Österreich 2050. Weiters
stellte Geschäftsführer Klaus Lugger nützliche
Maßnahmen vor, welche die Neue Heimat
Tirol bereits zur Nachhaltigkeit im Neubau
und der Hausverwaltung anwendet.
Am 15. Juni 2011 startet die 3. Aus-
schreibung „Technologische Leuchttürme der
Elektromobilität“, die bis 1. September 2011
geöffnet ist. Durch den Ausschreibungsstart
im Juni können bereits erste Ergebnisse des
interministeriellen Abstimmungsprozesses
zur Elektromobilität berücksichtigt und in die
Ausschreibung aufgenommen werden. Sechs
Millionen werden zur Verfügung stehen.
N
omen est omen – die Ener-
gy Consultants (EN-CON)
des Oberländers Rainer
Krißmer beschäftigt sich seit mehr
als zehn Jahren intensiv mit Kon-
zepten und der Umsetzung von
energieeffizienzsteigernden Maß-
nahmen in den Bereichen Wohn-
und Nichtwohngebäuden.
Die Kernkompetenzen der Ener-
gy Consultants spiegeln sich schon
imFirmenkürzel EN-CONwider, er-
klärt GF Rainer Krißmer: „EN-CON
steht für Energy-Consulting, Ener-
gy-Concept und Energy-Control-
ling. Seit der Einführung des En-
ergieausweises haben wir in mehr
als 850 Projekten Erfahrungswerte
sammeln können. Die Einsparungs-
potenziale sind zum Teil enorm –
Verbesserungsgrade beim Heizwär-
mebedarf eines Projektes von über
70 Prozent sind keine Seltenheit.
Durchschnittlich kommt es zu ei-
ner Einsparung von mindestens
zehn Prozent. Zudem gehen diese
Verbesserungen mit hervorragen-
den Förderungen einher.“
Die Energy Consultants bietet
auch Gesamtenergiekonzepte für
die Hotellerie an, denn auch in die-
sem Bereich liegt viel Einsparungs-
potenzial brach. Rainer Krißmer:
„Nur der ganzheitliche Ansatz, eine
Energiesparstrategie, genügt den
heutigen Ansprüchen. Dazu gehö-
ren neben der Erfassung der rea-
len Verbräuche die Abstimmung
von Hülle und Anlagentechnik, die
Bereiche Wirtschaftlichkeit und
Förderung, die integrale Planung,
Ökologie und Nachhaltigkeit.“ Nä-
here Informationen dazu finden
Sie unter:
www.en-con.at]
Haben Sie schon eine
Energiesparstrategie?
Energieberatung. Mit einem ganzheitlichen Ansatz
steigert EN-CON die Energieeffizienz von Gebäuden.
Foto: Friedle
Der Wärmepumpen-Pionier Heli-
otherm GmbH konzentriert sich
ausschließlich auf die Entwicklung
von Hocheffizienzwärmepumpen
für Heizung, Kühlung und Warm-
wasserbereitung. Mit 130 Kom-
petenzpartnern und über 20.000
eingebauten Wärmepumpen zählt
Heliotherm zu einer fixen Größe im
Europäischen Wärmepumpensek-
tor. Um den Technologievorsprung
zu bewahren, eröffnete Heliotherm
2010 ein in der Branche einzigarti-
ges Forschungs- und Entwicklungs-
zentrum und schafft somit Green
Jobs und nachhaltige Produktent-
wicklung. Ein weiterer Meilenstein
in der Firmengeschichte ist die bal-
dige Fertigstellung der eigenen Kli-
makammer (größte in Österreich),
wo sämtliche Gegebenheiten si-
muliert werden können und somit
die Effizienz und Produktzuverläs-
sigkeit gesteigert wird. „Internatio-
nale Konzerne sind bereits an den
F&E-Aktivitäten von Heliotherm
interessiert und Aufträge im großen
Umfang sind zu erwarten“, so Fir-
mengründer und Geschäftsführer
Andreas Bangheri. Wer eine Wär-
mepumpe mit Heliotherm Modu-
lationstechnik und eine Photovol-
taikanlage kombiniert, macht sich
unabhängig von globalen Energie-
preisen und trägt 365 Tage im Jahr
aktiv zum Umweltschutz bei. „Mit
unseren Wärmepumpen können
wir Menschen dabei unterstützen,
einen sehr großen Schritt in Rich-
tung energieautarkes Wohnen und
Leben zu machen“, so Andreas
Bangheri über die modernen Kun-
denbedürfnisse. Mehr Informatio-
nen unter
www.heliotherm.com]
Der Weg in die fossile
Unabhängigkeit
Heliotherm. Der Unterländer Spezialist für Wärme-
pumpen setzt auf energieautarkes Wohnen und Leben.
Foto: Fotolia
Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Erneuerbare Energien Tirol finden Sie
auf
www.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
]
[
Foto: Heliotherm