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Die Überführung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in eine klinische Anwendung bedarf engagierter Personen, welche mit überdurchschnittlichem Einsatz die Verwirklichung von Visionen vorantreiben. Hinter dem Projekt "Kryoablationskatheter zur Therapie von Vorhofflimmern" stehen der habilitierte Kardiologe, Doz. Dr. med. Florian Hintringer, und der habilitierte Medizintechniker, Doz. Dr. techn. Gerald Fischer.
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AFreeze: Weltweit einzigartiger Herzkatheter in Tirol entwickelt

23.03.2013
Die neue Methode soll laut Experten die Behandlung von Vorhofflimmern vereinfachen und beschleunigen.

Die ersten positiven Behandlungsergebnisse bei herzkranken Menschen in Innsbruck und Linz haben gezeigt: Mit einem neuartigen Herzkatheter hat das CAST Team AFreeze eine weltweit einzigartige Methode entwickelt, um gefährliches Vorhofflimmern des Herzens erfolgreich zu behandeln. Damit können bisher schwierige Herzbehandlungen schneller und schonender durchgeführt werden.


In Österreich leiden rund 150.000 Menschen am Vorhofflimmern, weltweit sind rund 14 Millionen Personen von dieser Volkskrankheit betroffen und die Anzahl der Erkrankungen wächst von Jahr zu Jahr. „Dabei kommt es an verschiedenen Stellen im Herzen zu elektrischen Entladungen, die den Herzrhythmus aus dem Takt bringen“, erklärt der leitende Prüfarzt Markus Stühlinger. Das führt zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko. Ist die Behandlung mit Tabletten nicht erfolgreich, verödet ein konventioneller Katheter die Entladungsstellen im Herzgewebe einzeln mit Strom. Dieser Eingriff ist aufwändig und im Ergebnis nicht immer zufriedenstellend.

Der von AFreeze entwickelte Katheter ermöglicht es nun, eine Vielzahl von Entladungsstellen mittels Kälte gleichzeitig zu veröden. „Bei der Behandlung der ersten Patientinnen und Patienten erwies sich der neuartige Eingriff als schonend und effizient“, verweist Kardiologe Stühlinger auf den positiven Verlauf der bisherigen klinischen Studie. Bereits Ende des Vorjahres wurde die Methode erstmals erfolgreich an PatientInnen der Universitätsklinik Innsbruck und des Allgemeinen Krankenhauses in Linz getestet. „Nun sollen weitere klinische Studien folgen, damit der Katheter zunächst europaweit eingeführt werden kann“, erläutert Gertraud Unterrainer, Geschäftsführerin von AFreeze, die nächsten Schritte. Das Unternehmen stehe dabei in Konkurrenz mit weltweiten Konzernen, deshalb werden nun weitere Investoren für die Markteinführung gesucht.

AFreeze wurde im Jahr 2008 von den Forschern Gerald Fischer und Florian Hintringer mit Unterstützung des CAST gegründet. Die Idee und der Prototyp des Katheters entstanden im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen der Landesuniversität UMIT und der Kardiologie der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI). Durch die finanzielle Unterstützung des Landes, der Austria Wirtschaftsservice AWS und der Forschungsförderungsgesellschaft FFG sowie privater Investoren konnte der Katheter vom Prototyp bis hin zum klinischen Einsatz in Tirol entwickelt werden. „Als Förderbank des Bundes ist es der aws ein besonderes Anliegen, den Hochtechnologiestandort Österreich durch gezielte Fördermaßnahmen und Finanzierungen zu stärken. Die aws finanziert AFreeze seit 2008 im Rahmen des Seedfinancing-Programms und freut sich über einen weiteren Erfolg in der für Österreich wichtigen Zukunftsbranche Life Sciences“, erläutert aws - Geschäftsführer Bernhard Sagmeister.


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AFreeze
CAST - Center for Academic Spin-offs Tyrol

Kontakt
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T. +43(0).512.20 90 12-0
F. +43(0).512.20 90 12-33
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