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Europa

Novartis eröffnet globale Wirkstoff-Produktion für innovatives Netzhaut-Präparat in Tirol

27.05.2020
Das zugehörige Investment in den Standort Kundl beläuft sich auf 30 Millionen USD (27,4 Millionen EUR) und stärkt den Life Science-Standort Tirol erneut.

Das führende heimische Pharmaunternehmen Novartis hat den Start der globalen Wirkstoff-Produktion für ein innovatives Netzhaut-Präparat am Tiroler Standort Kundl bekannt gegeben. Der Wirkstoff wird für die Therapie einer weit verbreiteten Erkrankung der Netzhaut (feuchte altersbedingte Makuladegeneration) eingesetzt und hat im Februar 2020 die Zulassung der Europäischen Behörden bekommen. Die Wirkstoff-Produktion läuft derzeit noch parallel in der Schweiz und in Tirol. Die Anlagen in Kundl werden bis Anfang 2021 schrittweise zum exklusiven Produktions-Zentrum ausgebaut und übernehmen somit allein die weltweite Belieferung.

Dafür werden insgesamt rund 30 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 27,4 Millionen EUR) in den Standort Kundl investiert – ein Team von bis zu 40 Spezialisten des Novartis Technical Operations Netzwerks sorgt im Drei-Schicht-Betrieb für die Herstellung des Antikörperfragments gemäß höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Es handelt sich bei diesem Wirkstoff um ein humanisiertes Single-Chain Antikörperfragment, dessen Herstellung Spitzen-Know-how erfordert. Novartis in Kundl stellt damit erneut seine Innovationskraft unter Beweis, erklärten Novartis Country President Michael Kocher und Kundl Standort-Chef Mario Riesner.

Medizinisch erwarten sich die Experten laut den in den USA und Europa gelaufenen Zulassungsstudien eine starke Wirksamkeit des Wirkstoffs an den von pathologischer Feuchtigkeit betroffenen Stellen in der Netzhaut, was dazu führen könnte, dass Patientinnen und Patienten weniger häufig therapiert werden müssen. An den Zulassungsstudien haben auch zwei führende wissenschaftliche Zentren aus Österreich, die Universitätsaugenkliniken Wien und Graz, mitgewirkt und so den Wirkstoff mitentwickelt.

Für Tirols Landeshauptmann Günther Platter werden so Wirtschaftsstandort und Lebensraum wesentlich gestärkt: „Mit diesem Schritt werden Arbeitsplätze in Tirol geschaffen – auch wird die für unseren Wohlstand wichtige Wertschöpfung im Land generiert. Schlussendlich ist es auch die Tiroler Bevölkerung, die von der regionalen Produktion eines weltweit gefragten Produktes hierzulande profitiert.“ Für die für Technologie und Innovation zuständige Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf ist die Entscheidung ein Beleg, dass Tirol ein attraktiver, wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort ist und bleibt.

Das neue Investment von Novartis bei der Sandoz Kundl GmbH, einem Mitglied im Cluster Life Sciences Tirol, stärkt parallel einen Hotspot des österreichischen Life Science-Sektors. Mit zuletzt rund 11.000 Beschäftigten in Tirols Wirtschaft und Wissenschaft sowie einem Tiroler Branchenumsatz von 2,25 Milliarden Euro haben sich die Tiroler Life Sciences, zu denen die Bereiche Pharma, Biotechnologie und Medizintechnik zählen, in den letzten Jahren ausgezeichnet entwickelt. Folgt man den weiteren Ausführungen der Novartis-Chefs Österreich und Kundl, könnten Sandoz Kundl und Sandoz Austria diesen Trend auch künftig maßgeblich mitprägen: Die Investition in die globale Wirkstoffproduktion dieses neuen Wirkstoffs zeigt die zentrale Rolle der österreichischen Standorte im globalen Novartis-Netzwerk. Sie ist ein starkes Bekenntnis und wir sind überzeugt, dass wir es als Österreich-Team schaffen werden, auch weitere innovative Medikamente und ihre Produktion und Fertigung nach Tirol zu holen, so Michael Kocher und Mario Riesner.

Link zum Unternehmen: Novartis

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