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0311

STANDORT

Thema: [ ERNEUERBARE ENERGIEN TIROL ]

Nach intensiven Gesprächsrunden von PV-Unternehmen des Clusters mit dem Land Tirol, den Tiroler

Netzbetreibern, allen voran der TIWAG-Netz, konnte eine Übergangslösung für die von den Netzbetreibern

geforderten 3-phasigen Wechselrichter für netzgekoppelte PV-Anlagen <= 5 kWp gefunden werden. Anlagen,

die im Rahmen der Photovoltaik-Förderaktion 2011 des Klima- und Energiefonds einen Förderzuschlag erhalten

haben, dürfen nach wie vor 1-phasig ausgeführt werden, sofern entsprechende Netzbedingungen vorhanden

ENERGIE

Kompromiss bei Einspeiseregelung für Photovoltaikanlagen

E

in österreichisches Entwick-

lungskonsortiumhatimRah-

meneines vomBMVIT, Land

Niederösterreich und Land Burgen-

land geförderten Forschungspro-

jekts einen innovativen Elektrobus

realisiert. Die im Dach integrierten

Photovoltaik-Module mit dem Na-

men Helios stammen vom Tiroler

Unternehmen Sunplugged Solare

Energiesysteme. Das energietechni-

sche Grundkonzept des Solarbusses

beruht auf der Erzeugung von Pho-

tovoltaik-Energie in der Höhe des

Jahresenergiebedarfs und bietet

spannende energiewirtschaftliche

Perspektiven. So werden durch den

Effizienzvorteil des Elektroantriebs

die Solarstromerträge wesentlich

effizienter genutzt. Eine Einspei-

sung der Überschussproduktion ins

Netz erfolgt zu Zeiten des höchsten

Strombedarfs. Das bedeutet in der

Gesamtbetrachtung eine Glättung

der Stromverbrauchsspitzen. In Zei-

ten höchster Nachfrage liefert die

Photovoltaik zusätzliche Energie, in

Zeiten niedriger Nachfrage werden

die Akkus geladen. Sunplugged

brachte bereits 2010 die ersten se-

rienfertigen Photovoltaik-Module

zur Dachintegration in Transport-

fahrzeuge und Citybusse auf den

Markt. Das Tiroler Unternehmen

hat sich dabei auf leichte und fle-

xible Photovoltaik-Lösungen für

mobile Einheiten spezialisiert. He-

liostar ist ein Produkt, das speziell

für den Fahrzeugbau entwickelt

wurde und dessen optimierte Steu-

erelektronik genau auf die Anfor-

derungen der Fahrzeugindustrie

angepasst wurde. Mehr Infos unter

www.sunplugged.at

]

Mobilität mit der

Kraft der Sonne

Sunplugged. Der erste österreichische Solarbus mit

Photovoltaik-Dach wurde am 14. Juni präsentiert.

Foto: Sunplugged

E

s war die Initiative eines Mit-

arbeiters. Seit Jahren fährt

er privat ein Elektroauto

und konnte sein Unternehmen,

die Stadtwerke Schwaz, dazu bewe-

gen, sich auf diesem Markt einmal

umzusehen. Fündig wurde man in

Deutschlandbei einemHändler, der

aus Frankreich E-Mobile importiert.

Dort wurde von der nationalen Au-

toindustrie schon vor zehn Jahren

eine sehr gut entwickelte größere

Serie produziert, die hauptsächlich

im öffentlichen Sektor abgesetzt

wurde. Aus dieser Generation kauf-

ten die Stadtwerke drei sehr günsti-

ge Peugeot Partner Electrique Bau-

jahr 2005. Die Fahrzeuge werden

von einem 15,5 kWGleichstrommo-

tor angetrieben. Sie erreichen Spit-

zengeschwindigkeiten von 95 km/h

und haben eine Reichweite bis zu

90 km je Ladung. Die Kosten für

den Betrieb betragen in etwa drei

Euro/100 km. Die Batterien kann

man an einer normalen Haushalts-

steckdose binnen sechs Stunden

aufladen. Die Fahrzeuge werden

für Betriebsfahrten zur Kraftwerks-

wartung für die Zählermontage

und -ablesung, für Besorgungs- und

Baustellenüberwachungsfahrten

usw. eingesetzt. Vor der Firmenzen-

trale wurde schon vor einiger Zeit

eine Stromzapfsäule errichtet, an

der die Fahrzeuge mit Ökostrom

aufgeladen werden. Die Stadtwerke

Schwaz haben einen Fuhrpark von

35 Fahrzeugen, der überwiegend

aus Klein-Transportern besteht. Die

Hauptstrecken werden im Stadtge-

biet und in den umliegenden Ge-

meinden zurückgelegt. Infos unter

www.stadtwerkeschwaz.at

]

Silberstadt Schwaz

wird e-mobil

Grüne Mobilität. Die Stadtwerke Schwaz haben sich

drei kostengünstige Elektro-Transporter zugelegt.

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Erneuerbare Energien Tirol finden Sie

auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

]

[

Foto: Stadtwerke Schwaz

EU-Projekt Smart City:

„Wörgl unsere Energie – autark und nachhaltig“

K

lug, intelligent, schlau, pfif-

fig, raffiniert, schnell – das

sind nur ein paar Begrif-

fe, mit denen das englische Wort

„smart“ übersetzt werden kann.

Wenn sich nun eine Kommune

über den Begriff „Smart City“ de-

finiert, ist der Anspruch dahinter

aus diesem Blickwinkel durchaus

ambitioniert.

Die Stadt Wörgl hat sich dieses

Attribut zu Recht auf die Fahnen

geheftet und gehört mit der In-

itiative „Wörgl unsere Energie“

schon jetzt zu den dynamischsten

Städten Tirols. Die Wörgler Stadt-

werke setzen auf die Selbstversor-

gung aus eigenen Ressourcen wie

Wasserkraft, Photovoltaikanlagen

und Nahwärmenetzen und haben

sich die „Energie-Autarkie“ bis

2025 zum Ziel gesetzt. So betei-

ligte sich die Stadt an einem EU-

Projekt und hat neben Innsbruck

(siehe Infobox rechts) als zweite

Tiroler Gemeinde einen Zuschlag

im Programm fit4set des Klima-

und Energiefonds bekommen. Im

Jahr 2010 fanden Workshops und

Verhandlungen mit der Stadt Wör-

gl, der Wohnbaugesellschaft Neue

Heimat und der Uni Innsbruck

statt. Schließlich wurde vereinbart,

die notwendige Erneuerung der

Südtiroler Siedlung, immerhin ein

Areal von 27.000 Quadratmetern,

als Demonstrationsprojekt im Rah-

men eines regionalen Gesamtkon-

zepts zu gestalten. „Für uns ist dies

sozusagen das Leuchtturmprojekt

für die gesamte Entwicklung von

Wörgl in den nächsten 15 Jahren“,

erläutert Peter Teuschel von den

Stadtwerken Wörgl und Leiter von

„Wörgl unsere Energie“. Für ihn

bedeute „Smart City“ als Erstes:

Der Mensch steht im Mittelpunkt,

Barrierefreiheit, Stadt der kurzen

Wege und eine Infrastruktur, die

auf die Menschen zugeschnitten

ist. „Dabei steht der Gesamtheits-

anspruch im Vordergrund“, erläu-

tert Teuschel.

„Smart City“ bedeute in diesem

Zusammenhang, dass die Bereiche

Stadtentwicklung, Gebäudetechnik,

Energie, Entsorgung und Mobilität

im Sinne einer Gesamtheit betrach-

tet und schließlich über Schnitt-

stellen zusammengeführt werden.

„Dies garantiert nicht nur Effizienz,

sondern auch Kontinuität für die

Stadtentwicklung“, so Teuschel.

Erstes Ziel ist es, sogenannte E-plus-

Häuser zu bauen, also Gebäude, die

mehr Energie erzeugen, als sie ver-

brauchen, und damit einhergehend

einen sogenannten Bidirektionalen

Kommunikations- aber auch Ener-

gieaustausch zwischen Verbraucher

und Erzeuger zu ermöglichen. Hier

sollen auch neue und spezielle En-

ergie- und Wärmespeichersysteme

zum Einsatz kommen. Aufgrund

der erwarteten niedrigen Wärme-

bedarfsdichte der geplanten neuen

Siedlung wird auch überlegt, be-

nachbarte Gebäude in die neuen

Netzwerke mit einzubeziehen. So

könnten die neuen Speichersyste-

me zum Beispiel für Übergangszei-

ten als Backup und zur Abdeckung

von Spitzenlasten genutzt werden.

Dass die Technologie für solche An-

lagen bereits heute vorhanden ist,

zeigt Teuschel anhand des Beispiels

Fernwärme: „Durch die bereits

existierende moderne Wärmepum-

pentechnologie ist es möglich, die

Temperatur der Sole, die derzeit

mit 90 bis 110 Grad durch die Netze

fließt, auf 25 bis 30 Grad zu redu-

zieren.“ Das bedeutet geringere In-

vestitionskosten, Verschleiß, Haus-

anschlusskosten und nicht zuletzt

sind die Kosten für die Erzeugung

der Wärme viel niedriger. Doch die

Idee, die hinter dem Begriff „Smart

City“ steht, geht noch viel weiter.

„E-Mobilität birgt zum Beispiel die

Möglichkeit, dass die vielen Bat-

teriespeicher in Fahrzeugen, im

Sinne von Regelausgleichsenergie,

ihre Energie wieder in das Netz ein-

speisen. Ich bin mir sicher, dass aus

solchen Ideen auch ganz neue Busi-

ness-Modelle werden“, erklärt Peter

Teuschel. Mehr zur Vision der ener-

gieautarken Stadt Wörgl finden Sie

auf

www.unsereenergie.woergl.at

]

Foto: Stadtwerke Wörgl

Wörgl will bis 2025 die Selbstversorgung aus eigenen Ressourcen wie Wasserkraft, Photovoltaik und Nahwärmenetzen erreichen.

I

nnsbruck erhielt im Rahmen

der ersten Ausschreibung des

Programms „Smart Energy Demo

– fit4set“ des Klima- und Ener-

giefonds eine Förderzusage für das

Projekt „Active Innsbruck: Aktions-

plan für eine holistische Energie-

Identität 2050“. Der jüngste Schritt

in diese Richtung erfolgte 2009 bis

2011 durch die Erarbeitung des In-

nsbrucker Energieentwicklungsplans

(IEP), in dem ein Vorbildszenario

für die Wärmebereitstellung im

Gebäudesektor bis 2025 vorge-

schlagen wurde. Die Vision einer

holistischen Energieidentität ist aber

nur möglich, indem alle Bereiche

integriert betrachtet werden. Daher

wird im jetzigen Projekt das im IEP

vorgeschlagene Vorbildszenario um

die Themen Verkehr und Strom-

erzeugung erweitert und unter

Berücksichtigung weiterer techno-

logischer Beiträge und im Rahmen

eines gezielten Stakeholder-Prozes-

ses eine „smart energy vision 2050“

sowie ein konkreter Aktionsplan

erarbeitet. Für Letzteren werden

auch Leuchtturmprojekte ausge-

arbeitet, die dann in der zweiten

Ausschreibung umgesetzt werden

sollen. Projektleiter ist das Austrian

Institute of Technology mit den

Kooperationspartnern IKB, ATB

Becker und der alps GmbH. Ziel

ist es, in Innsbruck kurz-, mittel-

und langfristig eine energetisch

nachhaltige und „smarte“ Entwick-

lung zu garantieren.

Holistische

Energie-Identität

K

arel van Miert gilt als Erfinder des

sogenannten „Grünen Korridors“.

Im Zentrum steht die Überzeugung,

dass der die Alpen querende Verkehr

auf der Autobahn sowie auf der Eisen-

bahn so umweltschonend und energie-

effizient wie möglich gestaltet werden

muss. Die Länder Südtirol, Tirol und

Trentino haben diese Idee aufgenom-

men und arbeiten an Maßnahmen zur

Verlagerung des Schwerverkehrs und

zur Förderung erneuerbarer Energie-

quellen. Das Konzept soll Umwelt- und

Energiemaßnahmen in allen Lebensbe-

reichen gleichermaßen umfassen. Das

sind zum einen verkehrsverlagernde

Maßnahmen, die Bestandteil der

aufeinander abgestimmten Transitpolitik

sind, und zum anderen energiepoliti-

sche Maßnahmen, wie die Senkung der

Schadstoff- und CO

2

-Emissionen durch

innovative Angebote mit erneuerbarer

Energie (z.B. Fernwärme, Biomasse, e-

Bike- Tankstellen entlang der Radwege

etc.). Das Projektmanagement erfolgt

durch das gemeinsame Büro der Euro-

paregion unter Einbindung der Brenner

Koordinierungsplattform BCP.

Info:

www.europaregion.info

GRÜNER KORRIDOR