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STANDORT

0411

2 1

WELLNESS

Thema: [ WELLNESS TIROL ]

Tirol attraktiv für Gesundheitsunternehmen

Tirols Gesundheitswirtschaft umfasst derzeit 2221 Unternehmen mit 27.470

Beschäftigten – zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der WK Tirol im September

2011. Und die Gesundheitswirtschaft fühlt sich wohl in Tirol, für 90 % der Befragten

ist es ein attraktiver Standort. Wichtig ist auch die Netzwerkbildung – 60 % sind auf

der Suche nach geeigneten Plattformen, um Synergien zu nutzen.

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Wellness Tirol finden Sie auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

STANDORT: S

ie sagen, dass Well-

ness als Alleinstellungsmerkmal

ausgedient hat?

HEINZ SCHLETTERER:

Der Well-

nessmarkt hat in den letzten 20

Jahren eine Evolution durchge-

macht, die bei weitem noch nicht

beendet ist. Die Entwicklung steht

in einer wechselseitigen Wirkung

zwischen dem allgemein steigen-

den Gesundheitsbewusstsein und

einem immer umfangreicher und

professioneller werdenden Markt-

angebot. Besonders im Alpen-

raum, der die höchste Dichte an

Wellnessanlagen weltweit aufweist,

ist der Konkurrenzdruck enorm

hoch. Wer ein „me too“ Produkt

anbietet, hat schlechte Karten.

STANDORT:

Wo steht der Wellness-

bereich derzeit?

SCHLETTERER:

Noch vor zehn

Jahren war es ein Wettbewerbsvor-

teil eine Wellnessanlage in einem

Hotel anzubieten, ja, es war sogar

dasMarketingtool schlechthin. Der

Adaptionsprozess ist abgeschlossen

und wir befinden uns in einer Art

Reifephase. Die Wellnessgäste sind

bestens informiert und haben be-

reits einschlägige Erfahrungen mit

Wellness. Damit werden die Erwar-

tungen nach Innovationen immer

stärker.

STANDORT:

Wo liegt die Zukunft

für Anbieter im Bereich Wellness?

SCHLETTERER:

Der Tourismus-

markt wird immer selektiver. Die

Nachfrage der Menschen, die

Urlaub machen, wird sich in den

nächsten Jahren verstärkt an The-

menspezialisten richten. Der Trend

zu Kurz- und Zwischenurlauben

wird stärker. Dabei wird das „sinn-

volle“ Erlebnis eine wichtige Rolle

spielen. Die Hotelgäste im Alpen-

raum suchen das persönliche Wohl-

befinden und eine Art Refreshing

Effekt. Ausgelöst wird dieser Trend

durch die stressige Arbeitswelt,

bei dem der Wunsch nach einem

temporären Ausbrechen aus dem

Alltag ein wichtiger Faktor ist. Hier

ist Effektivität gefragt. Stressabbau

passiert durch vielfältigste Möglich-

keiten. Der Gast wählt die Form,

die für ihn persönlich die Beste ist.

Er pickt sich die Rosinen unter den

Anbietern heraus, die seinen Be-

darf am besten bedienen können.

STANDORT:

Können Sie dies

noch genauer differenzieren?

SCHLETTERER:

Im Alpenraum

sehe ich drei verschiedene Spezi-

alisierungs-Ausprägungen. Zuerst

die Themenhotels: Deren Attrakti-

vität spiegelt sich im individuellen

Angebot wieder, mit dem sie sich

auf bestimmte Zielgruppen fokus-

sieren. Hier deckt das Hotelkon-

zept ein breites Spektrum eines

bestimmten Themas ab, z.B. The-

ma Gesundheit, Medical Wellness,

Sport, Design & Kunst, Gourmet

und vieles mehr. Der zweite Punkt

sind zielgruppenspezifische Ho-

tels: Im Gegensatz zu Themenho-

tels gehen diese Hotels noch einen

Schritt weiter und bieten ein sehr

spezialisiertes, in die Tiefe gehen-

des und qualitativ hochwertiges

Angebot an: Kinderhotels, Fuß-

ballerhotels, Hotels für Behinder-

te und deren Angehörige, Hotels

für gleichgeschlechtliche Paare

oder auch Hotels für Ferrari-Fah-

rer. Und drittens die Low-Function

Hotels: Hier sprechen wir von mo-

dernen und zeitgemäßen Hotels

mit teilweise kosmopolitischem

Charakter. Sie sprechen eine brei-

te Zielgruppe an, die modern, qua-

litäts- aber preisbewusst ist. Es wird

eine Leistung angeboten, die sich

in der Funktionalität auf Basics re-

duziert, die jedoch in hoher Qua-

lität erbracht werden. Das Preis-

niveau ist deutlich niedriger. Die

Zielgruppe dieser Hotels sieht den

Aufenthalt mehr als Zweck, um

dem eigentlichen Grund der Reise

nachgehen zu können.]

Zukunft der Wellness. Der Spa- und Wellness-Experte Heinz Schletterer über die Veränderungen im Gesundheits- und Wohlfühl-

tourismus und die verschiedenen Spezialisierungs-Ausprägungen, die die zukünftige Differenzierung der Nachfrage mit sich bringt.

„Die Zukunft bringt eine Differenzierung“

„Die Nachfrage der Gäste wird sich in Zukunft

verstärkt an Themenspezialisten richten.“

Heinz Schletterer, Wellness- und Spa-Pionier

Als Heinz Schletterer (*1946 in Inns-

bruck) 1979 die ersten modernen

Wellnessanlagen in Tirol plante und

errichtete, glaubte niemand, dass er

damit einen weltweiten Boom aus-

lösen würde. Heute verlassen sich

sowohl internationale Investoren,

Hotelketten als auch Regierungen

auf das Know-how und die Erfolgs-

konzepte von Schletterer. Beson-

ders innovativ gelten auch die neu-

esten Entwicklungen von Schletterer

im Gesundheits- und Medical SPA

Bereich. Vollkommen neue Medical

SPAs und Gesundheits-Hotels und

Ressorts erobern bereits höchst er-

folgreich den Tourismusmarkt.

Infos unter

www.schletterer.com

Zur Person

N

ach Jahren des Geltungs-

konsums betimmen neue

Werte den Tourismus

der Zukunft“, meint Franz Linser,

Gründer und Geschäftsführer von

Linser&Partner. Der Wellness-Ex-

perte hat sich auf Gesundheits-

tourismus und gesundheitsorien-

tierte Spa-Projekte spezialisiert.

Es entstehe eine neue Kultur hin

zu traditionellen Werten, wo Re-

gionalität, Nachhaltigkeit und

Umweltverträglichkeit wieder im

Vordergrund stehen, betont er

und meint weiter: „Der Gesund-

heitsmarkt wird zur Wachstumslo-

komotive im 21. Jahrhundert und

das Gesundheitsbewusstsein be-

stimmt unser Leben in all seinen

Facetten.“ Für den Tourismus im

„gesunden Land Tirol“ bedeute

das ungeahnte Perspektiven.

Und es hat sich in den letzten

Jahren neben dem Megathema

unserer Zeit – der Gesundheit

– langsam, aber unaufhaltsam

ein weiteres Megathema gesellt:

die Ökologie. Dieses komplizier-

te Geflecht aus Beziehungen der

Lebewesen zu ihrer Umwelt, aus

gegenseitigen

Abhängigkeiten,

(Lebens)räumen und Symbiosen

ist heute aus keinem Wirtschafts-

bereich mehr wegzudenken. Die

Wellness-Community zählt zur

Avantgarde des globalen Nachhal-

tigkeitsgedankens - „Green labels“

sind in.

Und dabei dürfte eines ziemlich

sicher sein, dass sich auch hier

jene Unternehmer auf dem Markt

durchsetzen, denen das Wohler-

gehen des Gastes und der Umwelt

gleichermaßen bedeutsam ist und

die dementsprechend agieren.

Infos:

www.linser-partner.com

]

Green Trendsetter

Wohlfühl-Tourismus

Green Label. Die Wellness- und Gesundheits-Commu-

nity ist ein Zugpferd des Nachhaltigkeitsgedankens.

Foto: Linser&Partner

W

urmzerfressen“,

„son-

nengegerbt“ und „mit

der Patina des Waldes“

zeigen unvermittelt, worum es den

Naturdesignern von „fengtirolis“

im Besonderen geht: Tiroler Na-

turmaterialien aus dem Wald zu

holen und daraus gebrauchsfähige

Dinge zu kreieren.

Fengtirolis ist dafür bekannt, ne-

ben regulär erhältlichen Materia-

lien wie Zirbenholz oder Steinen

ganz besondere Naturmaterialien

zu verarbeiten. Wurmzerfressene

Astlinge, dicke Lärchenrinden und

sogar echte Kuhfladen werden zu

unverkennbaren Geschenken, fin-

den aber inzwischen auch vermehrt

Eingang in die individuelle Raum-

gestaltung. „Starkes Motiv hinter

unseren Aktivitäten ist das Aufspü-

ren neuer Verarbeitungsmöglich-

keiten von neuen, aber heimischen

Materialien und die Steigerung des

Stellenwertes dieser Materialien in

der Wertschöpfungskette“, erläu-

tert Wolfgang Eder, GF von „fengti-

rolis“ , den Grundgedanken seiner

Idee. Die Designer dieser Natur-

werkstätte sind damit Vorreiter für

heimische „new materials“ und er-

höhen den Wertschöpfungsgrad

wenig geschätzter Grundstoffe

erheblich. Stolz ist Eder auf einen

Auftrag zu Beginn des Jahres: Für

ein Hotel konnten individuell be-

laserte VIP-Karten aus Zirbenholz

gefertigt werden. Diese ersetzten

die zuvor verwendeten Plastik-Kar-

ten. Sie sind ein schönes Beispiel

für eine umweltschonende Einsatz-

möglichkeit heimischer Materia-

lien und konsequente Fortsetzung

der strategischen Ausrichtung des

Auftraggebers als Naturhotel.

Infos:

www.fengtirolis.at

]

Kuhfladen und andere

Tiroler Naturmaterialien

Fengtirolis. Das heimische Unternehmen nutzt Tiroler

Naturmaterialien auf eine ganz besondere Art.

Foto: fengtirolis

D

as Wittlinger Therapiezentrum

im Tiroler Kaiserwinkl ist seit

nunmehr drei Jahrzehnten das Kom-

petenzzentrum für Lymphödempati-

enten in Österreich. Im Zentrum der

Behandlung steht dabei die „Manuelle

Lymphdrainage“ nach Dr. Vodder als

Teil der kombinierten Physikalischen

Entstauungstherapie. Zusätzlich bietet

das Therapiezentrum Wittlinger in

Walchsee eine Fülle von Behand-

lungsmöglichkeiten: Physiotherapie,

Massagen sowie orthopädische und

neurologische Reha. Doch auch sich

wohl fühlen in seinem Körper, sich

entspannen und erholen ist im Witt-

linger Therapiezentrum ein wichtiger

Teil des Angebotes. Das ganzheitlich

angelegte Sortiment für die kosmeti-

sche Gesundheitspflege wird, im hau-

seigenen Wellness- & Beauty Institut,

mit der dazugehörigen Behandlungs-

methode basierend auf der Traditio-

nellen Chinesischen Medizin (TCM)

angewandt. So werden Blockaden

sanft gelöst, Energiebahnen geöffnet

und stimuliert und Körper, Geist und

Seele ins natürliche Gleichgewicht

gebracht.

www.wittlinger-therapiezentrum.com

GANZHEITLICH

Foto:Lechner