STANDORT:
Contec feierte soeben 25-jähriges Firmen-
jubiläum. Was ist der Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit?
CHRISTIAN HAUSBERGR:
Wir entwickeln und ferti-
gen Qualitäts-Elektronik für industrielle und medizin-
technische Anwendungen und sind für andere Unter-
nehmen Outsourcing-Partner. Das heißt, beginnend
mit der Idee und dem Entwicklungskonzept bis hin
zur Serienfertigung kompletter hochwertiger Gräte
bieten wir unseren Kunden ein ausgereiftes, hochqua-
litatives und excellent supportetes „customized pro-
duct“ zur Stärkung der Marktposition des jeweiligen
Kunden. Zudem bieten wir als Generalunternehmer
ein kostensparendes „time to market“ Outsorcing und
bildet so eine Systempartnerschaft mit dem Kunden.
STANDORT:
Was sind die besonderen Herausforde-
rungen in Ihrer Branche?
HAUSBERGER:
Wir müssen hochwertige Qualität im
Rahmen der Zertifizierungsvorgaben bzw. -auflagen
sehr langfristig, termingerecht und im richtigen Preis-
Leistungsverhältnis anbieten können.
STANDORT:
Wie beurteilen Sie die derzeitige wirt-
schaftliche Situation?
HAUSBERGER:
Für 2012 sehen wir positive Zeichen
und sind eigentlich recht zuversichtlich.
STANDORT:
Wie beurteilen Sie den Standort Tirol?
HAUSBERGER:
Wir schätzen an Tirol sicher die
zentrale Lage und die hervorragende Infrastruktur.
Zudem gibt es in Tirol sehr interessante Kooperati-
onsmöglichkeiten und natürlich eine enorm hohe
Lebensqualität. Ein Problem ist, dass es inzwischen
sehr schwer ist, qualifiziertes Personal zu finden?
STANDORT:
Wo sehen Sie die Herausforderungen
in der Zukunft?
HAUSBERGER:
Es geht um sehr stark optimierte Pro-
zesse, um noch effizienter arbeiten zu können. Zudem
ist die Bauteilverfügbarkeit bei hochwertiger Elektro-
nik drei bis vier Jahre. Wir garantieren unseren Kun-
den 15 Jahre und müssen diesen Standard halten.
STANDORT:
Sie sind inzwischen Teil der „exceet
Group AG“. Welche Vorteil ergeben sich daraus?
HAUSBERGER:
Es ergeben sich in der neuen Unter-
nehmensstruktur neben zahlreichen zusätzlichen Lö-
sungs- undProduktangebote auchwichtige gemeinsame
Entwicklungssynergien und Potentiale, die für unsere
Kunden viele Vorteile bringen.
(www.contec.at)]
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0211
STANDORT
Start der Studiengänge für Lebensmittel- & Rohstofftechnologie
Thema: [ LIFE SCIENCES TIROL ]
Im Herbst startete – als weiterer Schritt der Tiroler Technologieoffensive – am MCI mit „Lebensmittel- & Rohstofftech-
nologie“ ein neues Vollzeit- und berufsbegleitendes Bachelorstudium, dem 2014 ein aufbauendes Masterstudium folgen soll.
Trotz relativ kurzer Bewerbungsfrist konnten die zur Verfügung stehenden Studienplätze vergeben werden, die Nachfrage war
deutlich größer. Das Studium geht unter anderem den Fragen nach, wie abhängig die Rohstoff- und Nahrungsmittelproduktion
von den vorhandenen agrarischen Flächen sind als auch wie sich eine weitere Wertschöpfung auf diesem Gebiet erzielen lässt.
SCIENCE
Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Life Sciences Tirol finden Sie auf
www.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
[
]
S
ie sind die Kraftwerke der
Zellen und für die Zellat-
mung verantwortlich – die
Mitochondrien. Bei der wissen-
schaftlichen Erforschung der kom-
plexen Vorgänge der Zellatmung
und auch bei der technischen
Entwicklung von dafür benötigten
Geräten ist die Firma Oroboros
Instruments weltweit führend. Ge-
meinsam mit Philipp Gradl, WGT-
Elektronik entwickelt und verfei-
nert das Unternehmen seit Jahren
die hochauflösende Respirometrie
zur Bestimmung der ‚inneren At-
mung‘. Dabei werden in den Kraft-
werken der Zellen Nährstoffe zur
Energiegewinnung und Aufrecht-
erhaltung der Lebensvorgänge
verbrannt und chemische Energie
wird in Form von ATP (Adenosin-
triphosphat) gespeichert. Der von
Oroboros entwickelte Oxygraph-2k
ist weltweit das führende Gerät zur
Messung der Zellatmung. „Wir kön-
nen anhand von geringen Proben-
mengen aus Muskelgewebe oder
dem Blut die Intensität der Zellat-
mung messen – und das mit einer
einzigartig hohen Auflösung“, sagt
der Naturwissenschaftler Univ.-
Prof. Erich Gnaiger, der sich seit
den 80er Jahren dem Phänomen
der Zellatmung widmet und be-
reits 1992 sein erstes kommerzielles
Messgerät auf den Markt brachte.
Jetzt entwickelt man ein innovati-
ves Messgerät im Forschungsver-
bund. Und zwar im K-Regio Mito-
Com, welches das Land Tirol im
Sommer zur Förderung bewilligt
hat. Beteiligt sind neben Partnern
aus der Medizinischen Universität
Innsbruck sowie der Universität In-
nsbruck eben Oroboros und WGT-
Elektronik. Gnaiger leitet das Pro-
jekt. „Die Prozesse der Zellatmung
sind biochemisch komplex, doch
messen wir ein relativ einfaches Si-
gnal ‚Sauerstoff-Verbrauch‘. Durch
die Entwicklung eines neuen Ge-
rätes wird die Analyse der Zellat-
mung mit optischen Fluoreszenz-
messungen gekoppelt“, erläutert
Erich Gnaiger und ergänzt: „Mit
diesen optischen Signalen können
wir zusätzliche diagnostisch wesent-
liche Parameter bestimmen. Das ist
insbesondere die Produktion von
Sauerstoffradikalen. Wasserstoff-
peroxyd wird bei der Zellatmung
als Signalstoff gebildet, der aber
auch toxisch sein kann.“ Das ist,
so der Wissenschaftler, ein ganz
heißes Thema bei der Alternsfor-
schung oder bei den wichtigsten
degenerativen Erkrankungen, wie
Typ 2 Diabetes oder Demenz.
Da das neue Gerät, dessen Ent-
wicklung etwa drei Jahre dauern
wird, modulartig aufgebaut ist,
könnten die ersten Module schon
im Frühjahr 2012 auf den Markt
kommen. Infos:
www.oroboros.atbzw.
www.bioblast.at]
Oroboros Instruments ist ein Global-Player im Bereich der Erforschung der Zellatmung. Im Forschungsverbund
K-Regio MitoCom entwickelt man nun ein neues innovatives Gerät, das diesen Bereich revolutionieren könnte.
Die Kraftwerke der Zellen
Durchbruch
INNOVACELL
D
as Biotechnologieunternehmen
Innovacell meldet einen Durch-
bruch bei der klinischen Entwicklung der
Zelltherapie ICES13 zur Behandlung
von Stressinkontinenz. „Nach intensiver
Arbeit konnten wir kürzlich die multi-
zentrische Phase IIb-Studie erfolgreich
abschließen. Die Hypothese der
Wirksamkeit von ICES13 wird durch die
Studienergebnisse weiter unterstützt“,
erklärt Ekkehart Steinhuber, CEO der
Innovacell in Innsbruck. Die zentrale EU-
Zulassung, die zur Vermarktung der The-
rapie notwendig ist, erwartet er 2013.
Im Gegensatz zu bisherigen Therapie-
ansätzen bei Inkontinenz beruht ICES13
auf dem Prinzip der körpereigenen
Regeneration des Schließmuskels durch
die Verwendung von körpereigenen
Muskelzellen. Neben ICES13 entwickelt
Innovacell mit ICEF15 auch eine Zell-
therapie gegen ungewollten Stuhlverlust.
Derzeit verhandelt das Unternehmen
mit möglichen Investoren um den weite-
ren Investitionsbedarf der nächsten zwei
Jahre von rund 35 Millionen Euro sichern
zu können.
www.innovacell.atSTANDORT:
Können Sie kurz Ihre
Firma vorstellen?
SYBILLEBUTTGEREITH-ROM:
Pendl
& Piswanger ist ein Full-Service-Be-
rater mit Schwerpunkt Executive
Search und Human Resource-Bera-
tung. Bisher waren
nur unser Partner
in Salzburg sowie
unser Trainerteam
für Tirol tätig. Nun
möchten wir von
Kitzbühel aus Tiro-
ler Unternehmen
bei anspruchvollen
Personalthemen,
branchenübergreifend, direkt vor
Ort unterstützen.
STANDORT:
Wo liegen Ihre Schwer-
punkte?
BUTTGEREITH-ROM:
Wir bieten
Executive Search, national und in-
ternational, Personalsuche für Spe-
zialisten und Führungskräfte, Po-
tenzialbeurteilungen, Testungen,
Personalentwicklung/Investors in
People Consulting und HR Inte-
rimsmanagement. Ich freue mich
sehr auf diese neue Herausforde-
rung in Tirol und auf eine koope-
rative und erfolgreiche Zusammen-
arbeit mit unseren Kunden.
Infos:
www.pendlpiswanger.at]
Personal und
Management
PENDL & PISWANGER
Foto: Friedle
„Wir fügen den schon bisher enormen Mög-
lichkeiten, die unser Oxygraph-2
k bietet, noch
eine optische Fluoriszenzmessung hinzu. “
Univ.Prof. Dr. Erich Gnaiger
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: Life Sciences ]
Seit vier Jahren wird im österreichweit
einzigen PhD-Kolleg im Bereich der Hirnfor-
schung die „Signalverarbeitung in Nervenzellen/
Signal Processing in Neurons“ (SPIN) erforscht.
Kürzlich haben die ersten zwei Teilnehmer des
Ausbildungsprogramms an der Medizinischen
Universität Innsbruck mit Auszeichnung pro-
moviert. Einer der Dissertanten, Bernhard Loy,
konnte seine Forschungsergebnisse über einen
neuen Wirkungsmechanismus der neuronalen
Plastizität im weltweit renommierten „Journal of
Neuroscience“ veröffentlichen.
Die Krebshilfe Tirol fördert jährlich For-
schungsprojekte und Dissertationen bezüglich
Früherkennung und Behandlung von Tumorer-
krankungen sowie grundlegender Fragen der
Kontrolle des Zellwachstums. Die diesjährige
Fördersumme (201.500 Euro) verteilt sich auf
vier Dissertationen und 32 Projekte. Zwei mit
je 35.000 Euro dotierte Projektförderungen
gehen an Dr. Anita Kloss-Brandstätter von der
Sektion für Epidemiologische Genetik (Direktor
Univ.-Prof. Florian Kronenberg) für „Mitochon-
drial DNA mutations in oral cancer“ und an Dr.
Martin Puhr (Forschungslabor Univ.-Prof. Zoran
Culig, Univ.-Klinik für Urologie) für „Functional
significance of SOCS- in prostate cancer“.
Foto: Friedle
Univ. Prof. Erich Gnaiger hat sich auf das Phänomen der Zellatmung spezialisiert, ist
Gründer der Firma Oroboros Instruments und ein weltweit anerkannter Spezialist.
Contec entwickelt Qualitäts-Elektronik für Industrie und Medizintechnik. An
Tirol schätzt die Firma unter anderem Kooperationschancen und Lebensqualität.
Entwickeln & Optimie
ren
Fotos: Privat
Christian Hausberger, Vertriebsleiter der Firma Contec.
Foto: Privat
Foto: Medizinuni
Medizinische Universität Innsbruck
(D. Swarovski Forschungslabor,
Univ.-Klinik f. Visceral-, Transplanta-
tions- und Thoraxchirurgie, Sektion
für Hygiene und Med. Mikrobio-
logie, Univ.-Klinik für Orthopädie),
Universität Innsbruck (Institut für
Sportwissenschaften), Oroboros
Instruments (Innsbruck), WGT-
Elektronik (Kolsass)
Partner K-Regio MitoCom