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Auszeichnung für Univ.-

Prof. Dietmar Fuchs (im Bild)

von der Sektion für Biologische

Chemie des Innsbrucker

Biozentrums: In einer unab-

hängigen Publikationsanalyse

der am häufigsten zitierten Wissenschafter im

deutschsprachigen Raum – durchgeführt wurde

das Ranking vom Laborjournal für den Bereich

Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin –

hat sich Fuchs auf den achten Rang verbessert.

Den Erfolg führt er auf seine Arbeiten zum

Stoffwechsel von Tryptophan (eine essenzielle

Aminosäure, die bei Tumoren oder Infektionen

vom Körper selektiv abgebaut wird, um das

Zell- und Keimwachstum zu hemmen) zurück.

Über den mit 120.000

Euro dotierten Houska-Preis

2011 darf sich die Medizinuni

Innsbruck freuen. Univ. Prof.

Erich Gnaiger (im Bild) und

seine Mitarbeiter vom D.

Swarovski Research Laboratory wurden für die

Weiterentwicklung eines speziellen Geräts zur

Messung der Zellatmung ausgezeichnet. „Bisher

wurde ein relativ einfaches Signal, nämlich der

Sauerstoff-Verbrauch gemessen. Das neue

Gerät soll diese Funktion mit der optischen

Methode der Fluorometrie verknüpfen“, erklärt

Gnaiger. Gefördert wird die für die Präventiv-

medizin sowie die Therapie altersbedingter

Gesundheitsrisiken und degenerativer Erkran-

kungen wichtige Forschung in Kooperation mit

Oroboros und WGT Elektronik von Land Tirol

und EFRE-Fonds im Rahmen des Projektes

K-Regio MitoCom.

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0212

standort

Österreichischer Mikrobiologie-Preis für Innsbrucker Jungforscher

Thema: [ LIFE SCIENCES TIROL ]

Mario Gründlinger von der Sektion für Molekularbiologie des Biozentrums der Medizinischen Universität Innsbruck

erhielt Ende Mai den Österreichischen Mikrobiologie-Preis 2012 für seine Forschungsarbeit zu einem der weitverbrei-

tetsten Pilze, dem Aspergillus fumigatus, der speziell für Personen mit einem geschwächten Immunsystem zur Gefahr wer-

den kann. Die Untersuchungen des Mikrobiologen umfassen wichtige Erkenntnisse über den Aufbau und das Wachstum

des Schimmelpilzes und leisten einen weiteren Beitrag zur Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.

Science

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Life Sciences Tirol finden Sie auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

G

esund Altern ist in aller

Munde, und Tirol liefert

dazu handfeste Daten.

Und zwar rund um die Ursachen

von Arteriosklerose und deren Fol-

gewirkungen, die nach den Tumor-

Erkrankungen die zweithäufigste

Todesursache sind. Bruneck wurde

vor 20 Jahren als Zentrum einer

Langzeitstudie auserkoren, bei

der 500 Männer und 500 Frauen

genauestens auf Risiken für Herz-

Kreislauf-Erkrankungen untersucht

wurden. Die Bilanz der Auswertung

– für Letztere sind im Besonderen

Univ.-Prof. Stefan Kiechl und Univ.-

Prof. Johann Willeit von der Inns-

bruck Uniklinik für Neurologie ver-

antwortlich – lässt sich eindrucksvoll

belegen. So finden sich über 120,

auf Bruneck-Daten basierende, wis-

senschaftliche Arbeiten als weltweit

beachtete Publikationen in Top-Wis-

senschaftsmagazinen wieder.

Neben den Hauptfragen der Stu-

die (Wie kann man Arteriosklerose

messen, warum entsteht die Erkran-

kung, warum schreitet sie voran),

tauchte bald die Frage auf: Was ver-

längert Leben? „Es hängt viel von

der Lebensweise und der Genetik

ab, aber wir erforschen auch, warum

der eine Arteriosklerose entwickelt

und der andere nicht“, sagt Willeit.

So lesen die Forscher aus dem Blut

auch „microRNAs“ heraus: Das sind

kleine Botenstoffe im Körper, die

unter anderem regeln, welche Gene

wann aktiv sind. Durch die Bruneck-

Studie wurde ein Zusammenhang

des microRNA-Musters im Blut mit

Diabetes erkannt, was zur Frühdia-

gnose der Alterskrankheit dienen

kann. „Wir hoffen, dass man hier

in Zukunft auch therapeutisch ein-

greifen kann“, sagt Kiechl. Und die

Forscher hoffen, dass die jahrzehn-

telangen Messungen der Vorstufen

von Arteriosklerose als Grundlage

dienen, einen „Tirol-Score“ zu eta-

blieren: eine Sammlung von Früh-

anzeichen und Hinweisen auf Ge-

fäßerkrankungen, nach der Ärzte

ihre Patienten screenen können.

Ultraschalldaten der Gefäßverände-

rungen und die Zusammenhänge

mit den Lifestyle-Daten, wie Blut-

druck, Cholesterin, Rauchen usw.

sowie Biomarkern aus dem Blut – all

das könnte als Richtlinie gelten, an

der sich jeder Mensch sein persön-

liches Risiko ausrechnen kann. Ge-

fördert wird die Forschungsarbeit

(eine Kooperation mit der Sektion

für Genetische Epidemiologie und

dem King‘s College London) der-

zeit über das Translational Research-

Programm des Landes Tirol, um ein

Kompetenzcenter zur Erforschung

altersbedingter Gefäßerkrankungen

in Innsbruck zu etablieren, ist das

K-Projekt „Vascage“ angedacht.

Umfassen soll es drei Teilbereiche

– der erste wird sich mit den Mecha-

nismen der Entstehung von Gefäß-

krankheiten befassen. Im zweiten

stehen die klinische Forschung so-

wie die praktische Versorgung und

Rehabilitation der Patienten im Vor-

dergrund. Der dritte Bereich will

sich der Vorbeugung durch Aufklä-

rung über die Risikofaktoren und

der Früherkennung widmen.

Einweiteres erfreuliches Ergebnis:

In Bruneck liegt der mittlere Blut-

druck deutlich unter dem Durch-

schnitt von Österreich und Italien.

Insgesamt haben die Fälle von Herz-

Kreislauf-Erkrankungen hier über

die letzten 20 Jahre um 17 Prozent

abgenommen. „Dort, wo man die

Leute genau informiert und ihre

Risikofaktoren misst, nehmen die

Erkrankungen ab“, so Kiechl.

]

Johann Willeit: „Wir wollen in Zukunft

unbedingt einen Tirol-Score etablieren.“

Stefan Kiechl: „Dort wo man Leute genau

informiert, nehmen Erkrankungen ab.“

Foto: Friedle

Foto: Friedle

Die Ergebnisse einer einzigartigen Langzeitstudie über die Ursachen und Auswirkungen von

Gefäßerkrankungen rücken Tirol ins Blickfeld der internationalen medizinischen Wissenschaftsgemeinde.

Die Bruneck-Studie erregt bei

Forschern weltweites Aufsehen

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Life Science ]

E

inem jedem Land sind seine

Krankheiten auferlegt wor-

den, dafür wurden ihm aber

auch seine ureigenste Arzneien ge-

geben“, das sagte der Arzt Paracel-

sus vor 500 Jahren. „Für uns heißt

das heute, aus all dem Unübertreff-

lichen, das uns unsere Bergwelt an

Gesundem und wohlbringenden

Kräften schenkt, den Menschen das

Beste zu geben“, erklärt Reinhard

Schuler, der kreative Kopf von „Al-

pienne Naturprodukte“.

Die Pitztaler Firma verwendet als

Grundlage für ihre Naturprodukte

für die Pflege von Haut, Haar und

Körper ausschließlich reine Natur-

stoffe. Die Emulsionen und Basen

werden mit hochwertigem Oliven-

öl, Bienenwachs, Wollwachs, fri-

schem Quellwasser aus den Bergen

hergestellt. Die außergewöhnliche

Qualität dieser Produkte beruht

darauf, dass für ihre Herstellung

ausschließlich Rohstoffe aus kon-

trollierter Wildsammlung verwen-

det werden: Kräuter und Pflanzen

wie Arnika, Johanniskraut, Propo-

lis, Ringelblume und Zirbe. Diese

Natur-Rohstoffe werden von Bau-

ern des Pitztals sorgfältig händisch

geerntet und schonend mit tra-

ditionellen manuellen Verfahren

verarbeitet. Das Ergebnis sind 100

Prozent naturreine Pflege- und

Wohlfühlprodukte, die ihre Wir-

kung und Haltbarkeit gänzlich

ohne synthetische Farb-, Duft-,

Konservierungs- und andere Zu-

satzstoffe erzielen. Alpienne bietet

auch verschiedene Produkte an,

für die ausschließlich Zirbenholz

verwendet wird. „Heute weiß man,

dass das Holz der Zirbe mit den

bioaktiven Kräften aus dem Pino-

sylvin und verschiedenen Flavonoi­

den für eine deutlich reduzierte

Herzfrequenz sorgt“, erläutert

Schuler. Laut neuen wissenschaft-

lichen Studien erspart man sich in

einem Zirbenholz-Schlafsystem täg-

lich bis zu 3500 Herzschläge, und

verbessert generell die Schlafqua-

lität. „Das Wissen um die heilende

Wirkung ausgesuchter Pflanzen

und Öle aus dem Alpenraum für

verschiedene Beschwerden basiert

auf einem Jahrhunderte alten Er-

fahrungsschatz, aber, und darauf

legen wir besonders Wert, auch auf

modernen Erkenntnissen der Wis-

senschaft“, betont Schuler. Mehr

Infos unter

www.alpienne.at

]

Im Einklang mit Natur und Mensch

Alpienne, die kleine Firma aus dem Pitztal, erzeugt aus reinen Naturstoffen ohne

synthetische Zusätze Pflegeprodukte für Haut, Haar und Körper.

Foto: Alpienne

STANDORT:

Sie haben für den

Herbst eine Initiative für die Medi-

zintechnik-Branche in Tirol ange-

kündigt?

Petra Stöckl:

Stimmt genau.

Zumeinemwollenwir regional noch

bessere Möglichkeiten zur Vernet-

zung unserer medizintechnisch und

mechatronisch orientierten Unter-

nehmen schaffen. Darum gibt es

vom 20. bis 22. September das Tiro-

ler Medizintechnik-Forum. Es geht

unter anderem darum, die Branche

in Tirol bekannter zu machen und

die Chancen für Tirol aufzuzeigen.

Zum anderen ist der internationale

Aspekt ein ganz essentieller. Vom

25. bis 28. September werden wir da-

her auf dem ersten World-MedTech-

Forum in Luzern präsent sein.

STANDORT:

Was erwarten die Ti-

roler Unternehmen in der Schweiz?

Stöckl

: Es wird einen Gemein-

schaftsstand der Life Sciences Aus-

tria geben, was die Teilnahme sehr

günstig macht. Wir bieten den Un-

ternehmen an, sich dort zu präsen-

tieren und Kontakte zu knüpfen.

Und wir werden die Möglichkeit

haben, Schweizer Unternehmen

zu besichtigen. Der parallel dazu

laufende Kongress wird sehr praxis-

orientiert sein: Etwa wird ein Thema

der Zugang zum amerikanischen

Markt sein.

STANDORT

: Wie beurteilen Sie

den Standort Tirol?

Stöckl:

Wir stellen fest, dass viele

Firmen aus anderen Bereichen wie

zum Beispiel der Mechatronik oder

Zulieferindustrie auf dem Weg in

die Medizintechnik sind. Wir möch-

ten in Zukunft versuchen, diese

Bereiche verstärkt zusammenzufüh-

ren und Unternehmen auf diesem

Weg zu unterstützen, denn die Me-

dizintechnik ist eine zukunftsträch-

tige Branche und bietet enorme

Chancen. ]

Heißer Herbst in Sicht

Der Cluster Life Sciences Tirol plant Initiativen für

einen heißen Herbst in der Medizintechnik.

Foto: Friedle

Reinhard Schuler, Alpienne Naturprodukte

Petra Stöckl, Cluster Life Sciences Tirol

Foto: Medizinuni Innsbruck

Foto: Friedle

Alpienne entstand aus dem 1998

gegründeten „Verein zur Förde-

rung und Erhaltung alpiner Natur-

produkte“. 2004 wurde Alpienne

als Markenträger gegründet. Die

Produkte des Pitztaler Unterneh-

mens sind nur im Tirol Shop und

in ausgewählten Hotels erhältlich.

Alpienne arbeitet auch eng mit

Sportmedizinern zusammen.

Alpienne