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standort

Thema: [ ERNEUERBARE ENERGIEN TIROL ]

Dieser praxisorientierte Lehrgang hilft, den Energieeinsatz in Unternehmen zu optimieren und die Ziele

des Energieeffizienzgesetzes zu erreichen. Zudem erfährt man mehr zum Aufbau von Energiemanagement-

Systemen, zur energie- und ressourcensparenden Produktion und zu energieeffizienten Betriebsgebäuden.

Entwickelt wurde die Ausbildung vom Cluster Erneuerbare Energien Tirol und dem MCI für Energieverant-

wortliche in Unternehmen sowie externe Dienstleister. Anmeldungen sind ab sofort am MCI möglich.

energie

Betriebliches Energiemanagement startet im März 2015 am MCI

[ konkret GESEHEN]

Multifunktional parken

G

laubt man Experten, wer-

den in Zukunft kleine und

autarke Energie-Versorgungs-

systeme eine zentrale Rolle

spielen. Wie solche Systeme

umgesetzt werden können,

zeigte die Firma EKOTEAM En-

ergie & Konstruktionslösungen

aus Wörgl bei den Elektromo-

bilitätstagen der Standortagen-

tur Tirol.

Dort zeigte das für seine

innovativen Photovoltaik-

Lösungen bekannte Unterneh-

men seine neue Carportserie

DesiNergie. „Die Möglichkeit

der Stromerzeugung aus inte-

grierten Photovoltaik-Anlagen

macht aus einem ‚einfachen‘

witterungsgeschützten Abstellplatz für ein- oder mehrspurige Fahrzeuge eine

multifunktionale Anlage“, erklärt EKOTEAM-Geschäftsführer Gerhard Nieder-

mühlbichler. So kann die Anlage auch als Ladestation für Elektrofahrzeuge dienen

sowie mit beleuchteten Logos, Werbesujets und Laufschriften ausgestattet werden,

um zusätzliche Einnahmen für den Betreiber zu generieren. „Elektromobilität ist

längst gelebte Realität, aber sie kämpft immer noch mit Vorurteilen wie ‚zu geringe

Reichweite‘ oder ‚ist viel zu teuer‘. Mit unserer Anlage zeigen wir, dass man damit

sogar Geld verdienen kann, es braucht ‚nur‘ intelligente bzw. individuelle Lö-

sungen. Über den Ertrag der PV-Anlage amortisieren sich die Investitionskosten

sehr schnell“, betont Niedermühlbichler. So haben die Stadtwerke Schwaz bereits

einen dieser Carports aufgestellt. Die vielen Anfragen bestätigen, dass die Firma

EKOTEAM mit dieser Serie dem Trend für multifunktionalen Einsatz und barriere-

freier großzügiger Überdachung Rechnung trägt.

Die auf die Schneelastzone III ausgelegten Anlagen werden zu 100 Prozent in

Österreich gefertigt. Lichtdurchlässige Glas-Glas-Module, die auch im Gebäude-

und Fassadenbereich eingesetzt werden, barrierefreie Zu- und Abfahrten durch

großzügig bemessene Stellflächen, einfache Montage und jeweils auf den Kunden

individuell zugeschnittene Gesamtlösungen runden das stimmige Bild dieses mo-

dernen Car- und Bikeports ab. Information unter

www.ekoteam.at

Der neue Carport der Firma EKO-Team kann auch

als Ladestation für E-Fahrzeuge genutzt werden.

Foto: Standortagentur Tirol

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Erneuerbare Energien Tirol finden Sie

au

fwww.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Energie ]

Eine Tiroler Delegation besuchte im Juli

die Solar Decathlon 2014 in Paris, um die

Teilnahme eines Team Tirol beim weltgröß-

ten Wettbewerb für solares und nachhaltiges

Bauen, dem Solar Decathlon 2016, optimal

vorzubereiten und für die Projekteinreichung

im heurigen Herbst bestens gerüstet zu sein.

Organisiert wurde die Delegationsreise für

Tiroler Unternehmen und Hochschulen –

insgesamt waren 20 Teilnehmer dabei – von

der Standortagentur Tirol gemeinsam mit

dem Außenwirtschaftscenter Paris. Gewon-

nen hat den Solar Decathlon 2014 übrigens

das Team Rom, das maßgeblich vom Südti-

roler Unternehmen Rubner Haus unterstützt

wurde.

Im März 2013 wurde die Initiative

„Green Events Tirol“ als Kooperationspro-

jekt von Klimabündnis Tirol, Umweltverein

Tirol und Land Tirol gestartet. Die Initiative

soll Veranstaltern aber auch Unternehmen

im Bereich der Veranstaltungsvorleistung

mit „nachhaltigen Produkten und Dienstlei-

stungen“ den Weg in die Zukunft weisen.

Im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Green

Events Tirol“ werden nun Anbieter gesucht,

die mit speziellen Produkten, Dienstlei-

stungen und/oder neuen Ideen zur Nachhal-

tigkeit von Veranstaltungen beitragen können.

Zusätzliche Informationen gibt es unter

www.greenevents-tirol.at

Nachhaltigkeit durch

integrale Planung

In einem Hochschulprojekt erarbeiteten Studierende

Konzepte für eine neue Siedlung in Wörgl.

C

amping bedeutet nicht ein-

fach ein paar Wohnwagen

auf die grüne Wiese zu stel-

len und als Betreiber dafür zu sor-

gen, dass die Sanitäranlagen sauber

sind. Ein moderner Campingplatz

muss heute ein qualitativ hochwer-

tiges Angebot aufweisen. Ein Para-

de-Beispiel dafür ist der „Wohlfühl-

Campingplatz“ der Familie Hell in

Fügen.

Hells Ferienresort Zillertal setzt

mit einer ansprechenden, kinder-

gerechten

Gebäudeerweiterung

mit zusätzlichen Appartements,

Sanitär-, Wellness- und Fitnessbe-

reichen zunehmend auf Camping

mit Hotelcharakter für die ganze

Familie, hoher Umweltanspruch

inklusive. Das fünf Hektar große

Areal mit 200 Stellplätzen, zehn

Ferienwohnungen und vier Feri-

enbungalows wird derzeit um ein

Appartement-Haus in Vier-Sterne-

Kategorie erweitert, das auch ein

Hallenbad, ein Fitnessstudio und

einen Gymnastikraum sowie einen

Indoorspielraum über zwei Eta-

gen haben wird. Auf dem Neubau

wird eine 450 Quadratmeter große

Solaranlage für Warmwasserberei-

tung und Heizung installiert. Der

berechnete Deckungsanteil der

deutlich erweiterten Solaranlage

wurde mit rund 21 Prozent des Ge-

samtwärmebedarfs errechnet.

„Das Hotel ist sicher etwas Eigen-

ständiges, aber es ist so geplant,

dass die Gesamtanlage auch für

Campinggäste nutzbar ist“, erklärt

Alois Hell.

Im März 2014 kam es nach mehr-

jähriger Planung in einer nur vier-

monatigen Bauzeit zur Umsetzung

des Konzeptes einer bademantel-

tauglichen – alles ist für die Gäste

bequem im Bademantel erreichbar

– Anlage mit dem großen Augen-

merk auf Barrierefreiheit und einer

optimalen Energieversorgung. Ne-

ben dem Ausbau des Unterkunft-

angebots wurde auch der Sanitär-

bereich vergrößert.

Doch die Familie geht noch ei-

nen entscheidenden Schritt weiter.

Bereits 2011 mit dem Österreichi-

schen Umweltzeichen für Touris-

musbetriebe ausgezeichnet, ver-

folgt die Familie Hell nun das Ziel

eines ganzheitlichen Energiekon-

zepts, das auf geringsten CO

2

-Aus-

stoß und Verbrauch ausgelegt ist.

So wird die alte Flüssiggasheizung

auf eine Pelletheizung umgerüstet

und zudem ein seperater Scheit-

holz-Kessel installiert. Das Konzept

umfasst ebenfalls die Gewinnung

von Strom aus Photovoltaik und die

Möglichkeit für die Gäste, Elektro-

autos zu nutzen. „Wir arbeiten hier

eng mit der Energie-Modellregion

Zillertal zusammen“, erklärt Alois

Hell und ergänzt: „So werden zu-

sätzlich CO

2

-Emissionen reduziert.“

Die neue Solaranlage weist ei-

nige Besonderheiten auf. So er-

möglicht die innovative Technik

der Anlage das Vorwärmen des

Kaltwassers selbst bei niedrigeren

Außentemperaturen. Zudem kann

bei höheren Temperaturen im

Freien

über einen Wärmetauscher

der Nutzungsgrad deutlich erhöht

werden. Und auch die „üblichen“

Zirkulationsverluste können durch

die besondere Technik deutlich re-

duziert werden. Um die Leistungs-

fähigkeit der Solaranlage wirklich

beurteilen zu können, werden alle

Bau-Gruppen der Anlage separat

ausgewertet. Wichtige Daten wie

solare Einstrahlung, Temperatur

usw. werden zusätzlich erfasst. Das

Messkonzept wurde gemeinsam

mit dem AEE-Institut für Nachhal-

tige Technologien erarbeitet und

wird nach dessen Vorgaben ausge-

führt. Dazu werden vom gesamten

System alle Wärmeinputs inkl. der

Wärmeerzeuger- und der Wärme-

output der Verbraucher in der

Energiebilanz aufgezeichnet. Das

installierte Messkonzept und En-

ergiemonitoring erlaubt auch eine

Detailauswertung aller Bereiche

der Gesamtanlage. Dieses Wissen

soll an Interessenten aus Camping

und Hotellerie für zukünftige Pro-

jekte weitergegeben werden. Info:

www.hells-ferienresort.at]

W

ie sind in die Jahre ge-

kommene Stadtteile in-

novativ und nachhaltig

neu zu denken? Die Südtiroler

Siedlung in Wörgl, gebaut Anfang

der 1940er-Jahre, entspricht schon

längst nicht mehr den heutigen

Anforderungen. Ein Großteil die-

ses Stadtviertels soll daher neu ge-

baut werden.

Aufbauend auf das Smart City-

Projekt „Fit for Set“ zur Erneuerung

der Südtiroler Siedlung initiierte

der Cluster Erneuerbare Energien

der Standortagentur Tirol gemein-

sam mit Energie Tirol ein interdis-

ziplinäres Hochschulprojekt, bei

dem Studierende der Universität

Innsbruck und der FH Kufstein zu-

sammenarbeiteten. „Es gab dabei

von der Stadt Wörglkeine Vorga-

ben und es ist faszinierend, welche

Möglichkeiten für eine nachhaltige

Stadtentwicklung die Studenten

erarbeiteten“, betont Bürgermei-

sterin Hedi Wechner. Auch Her-

mann Etzelstorfer, der als Leiter des

Stadtbauamtes die Studenten bei

ihren Projekten begleitet hat, ist be-

eindruckt: „Die Projekte sind voller

neuer Ideen und zeigen viele inte-

ressante Möglichkeiten auf. “

Studierende des Institutes für

Städtebau und Raumplanung der

Uni Innsbruck erstellten städtebau-

liche Entwürfe, mit denen Architek-

turstudenten und Verkehrsplaner

weiterarbeiteten. Absolventen des

Studienganges Facility- und Immo-

bilienmanagement der FH Kufstein

beurteilten die erarbeiteten Kon-

zepte nach ihrer Wirtschaftlichkeit.

Dazu Hedi Wechner: „Wir wollen

2025 energieautonom sein und sind

an sich jetzt schon sehr gut unter-

wegs. Und das, was die Studenten

präsentiert haben, fügt sich in unser

Gesamtkonzept sehr gut ein.“ ]

Energiekonzept:

Nachhaltiges Camping mit Hotelkomfort

Fotos: Lechner

Der Wohlfühl-Campingplatz von Karin und Alois Hell (re.) in Fügen ist Träger des Umweltzeichens für Tourismus und wird nach dem aktuellen Umbau überwiegend mit erneuerbarer Energie betrieben.

BM Hedi Wechner und Hermann Etzels-

torfer, Leiter des Stadtbauamtes Wörgl

Foto: Huber