Standort Tirol 02 2015 - page 5

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Thema: [ INFORMATIONSTECHNOLOGIENTIROL ]
I-TECH
Vom mobile-freundlichen und mobile-feindlichen Internet
Laut einer Studie – basierend auf den AlexaTop 10.000Websites – liegt die Marktdurchdringung
responsiverWebsites (28 Prozent) und mobile-freundlicher Seiten (26 Prozent) nahezu gleich auf, eher ab-
geschlagen sind adaptive designte Seiten (vier Prozent).VomTrend unbeirrt sind immer noch rund vier von
zehnWebsites (42 Prozent) nicht für mobile User lesbar. Google zeigt diesen nun die rote Karte:Websites,
die nicht gut für die Darstellung auf mobilen Geräten geeignet sind, fallen ab sofort im Ranking zurück.
Mit „Lass dir APPas einfallen“ forderte
das Land Tirol zu einemWettbewerb auf,
bei dem Ideen zur Anwendung offener
Verwaltungsdaten, sogenannter „Open
Government Data“, gesucht wurden. Und 97
Einreichungen zeigten das kreative heimische
App-Potenzial, das Bereiche von Kinderbe-
treuung über Anwendungen für Sportler bis
hin zur Verarbeitung geografischer Daten
abdeckte. KeinWunder, dass es der Jury nicht
leicht fiel, die jeweiligen Sieger der einzelnen
Kategorien zu küren. Zu finden sind diese
unter
/
Das Innsbrucker IT-
Unternehmen Re-Systems
wurde mit dem Preis „Fujitsu
Botschafter des Jahres 2014“
ausgezeichnet. Der japa-
nische Technologiekonzern
Fujitsu (Schwerpunkte Informationstech-
nologie,Telekommunikation, Halbleiter und
Netzwerke) beschäftigt in über 100 Ländern
über 160.000 Mitarbeiter (Umsatz 2014
40 Milliarden Euro). „Wir sind doch etwas
überrascht, freuen uns aber umso mehr
über diese große Auszeichnung“, gesteht Re-
Systems Chef Markus Reitshammer (im Bild).
Das 1998 gegründete Unternehmen setzt
mit seinem zehnköpfigen Team auf intelli-
gente EDV-Lösungen, zu den Kunden zählen
u.a.Tyrolit, Magna, die IKB, Gutmann und die
Schröcksnadel Gruppe. Mehr Informationen
gibt‘s unter
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: ITTirol ]
Bilder im Heuhaufen
K
napp fünf Millionen An-
künfte wurden im Sommer
2014 in Tirol gezählt, es war
das beste Ergebnis seit über 20 Jah-
ren. Für Gäste aus aller Welt sind
vor allem Berge, Landschaft und Na-
tur die Gründe, Tirol zu besuchen.
Hauptsächlich wird in den Urlaubs-
tagen gewandert – und das auf mehr
als 24.000 Kilometer markierten
Wander- und Bergwegen. Wege, die
instand gehalten und gewartet wer-
den müssen. Unterstützung erhalten
die (meist ehrenamtlichen) Wege-
warte nun von der General Solutions
Steiner GmbH.
Contwise Maps nennt sich die vom
Landecker IT-Unternehmen ent-
wickelte Kartensoftware – ein geo­
grafisches Content Management
System –, die der Verwaltung und
Visualisierung
standortbezogener
In­for­mationen dient. Zahlreiche
Tourismusverbände setzen auf das
Oberländer Know-how, um die inter-
aktive Landkarte für die Online-Dar-
stellung ihrer touristischen Angebote
zu nutzen. Walter Steiner, Geschäfts-
führer von General Solutions, hat
mit seinem Team Contwise Maps nun
um ein Anwendungsgebiet erweitert
– die Wegewartung. „Wo vorher ein
jedes einzelne Schild – soweit über-
haupt bekannt – händisch verwaltet
werden musste, können mit dem
Contwise Maps Wegewartungsmodul
sämtliche Wege aufgenommen und
die Standorte von Schilderbäumen,
Infotafeln, etc. direkt in das System
eingetragen werden“, erklärt Mar-
ketingreferentin Simone Schmid:
„Zuständigkeitsgebiete und Verant-
wortungsbereiche über einzelne Stre-
ckenabschnitte werden transparent
dargestellt. Dadurch behalten die Zu-
ständigen stets den Überblick über
sämtliche Instandhaltungsarbeiten
und können gezielt anfallende Kos­
ten kontrollieren.“
Contwise Maps Wegewartung wird
derzeit von mehreren TVBs getestet
und gut angenommen. Dank des lau-
fenden Feedbacks kann die Software
bedarfsgerecht an die Kundenwün-
sche angepasst werden. Die individu-
elle Betreuung der Anwender durch
ein qualifiziertes Entwicklungs- und
Schulungsteam ermöglicht eine pro-
blemlose Anwendung. Im nächsten
Schritt ist ab dem Frühjahr 2016 als
Erweiterung eine mobile App ge­
plant. Diese soll dank GPS-Funktion
sämtliche Daten während des Rund-
gangs – direkt vor Ort – ins Wegewar-
tungssystem einpflegen. Dadurch
ergeben sich erneut Kosten- und
Zeit­ersparnisse. Der digitalen Erfas-
sung und Wartung von 24.000 Kilo-
meter Tiroler Wegstrecke steht somit
nichts mehr im Wege. Mehr Infos
unter
]
E
s ist ein Projekt, das Rudolf
Wiener schon seit Jahren
begleitet, das auch, wie er
zugibt, zeitweise in die zweite Reihe
gerückt ist. Jetzt aber steht es wieder
ganz oben, Ende 2015, Mitte 2016
will er es seinen Kunden anbieten –
die optische Bildersuche. Seit 1988
bietet Wieners Firma M-BOX eine
Softwarelösung an, mit der Unter-
lagen, Dokumente und Bilder ga-
rantiert wiedergefunden werden
können – und das schnell, einfach
und verlässlich. Das Spezialgebiet
ist die Arbeit mit digitalen Bildern,
­M-BOX-Kunden sind etwa Sandoz,
das Burgtheater und Porsche. Kun-
den, die über immense, aber nicht
immer optimal verschlagwortete
Bildarchive verfügen.
Wiener will nun das Stöbern in
diesen Archiven in eine neue Di-
mension heben: Gesucht wird nicht
mehr nur nach Text-, sondern auch
nach Bildmerkmalen. „Wir ermit-
teln aus dem Bild mathematische
Parameter, z.B. den Anteil von Rot,
Grün und Blau, die Verteilung von
Hell und Dunkel, den Wechsel von
Farben etc. Diese Parameter werden
aus dem Bild extrahiert und mit
denen von anderen Bildern ver­gli­
chen“, beschreibt Wiener seine Su-
che nach Nadeln im Bilderhaufen.
Eine intensive Suche, geht er doch
von 60 bis 150 Parametern pro Bild
aus. Viel Arbeit wurde in den letzten
Jahren investiert, viel experimen-
tiert – und allein die ersten Ergeb-
nisse haben bei seinen Kunden ein
großes Feedback ausgelöst. „Über-
rascht hat mich aber, dass wir von
vielen gefragt wurden, ob auch eine
Gesichtserkennung möglich ist“,
sagt Wiener. Dies will er nun auch
noch in sein Programm integrie-
ren, schränkt aber auch ein: „Wir
entwickeln keine Objekterkennung,
sondern ermitteln optische Ähnlich-
keiten. Als Suchergebnis erhält man
eine begrenzte Anzahl optisch ähn-
licher Bilder.“ Info:
]
DigitaleWegewartung: Routen,Wegweiser, Infotafeln etc. werden online erfasst.
Rudolf Wiener: „Unser Programm
ermittelt optische Ähnlichkeiten.“
Foto:General Solutions
Foto:Andreas Friedle
Digitaler Weg der Wegewartung
Die Landecker Digital-Spezialisten von General Solutions erleichtern das Verwalten
und Warten von Wanderwegen – „analog“ bleibt in Zukunft nur noch das Gehen.
Rudolf Wiener arbeitet an einem Programm, das
Bildersuche mit optischen Kriterien ermöglicht.
STANDORT:
Am 20. Juli startete
die dritte Auflage der ERP-Summer
School. Wie war die Nachfrage?
MARTIN ADAM:
Die ERP-Summer
School ist in den letzten zwei Jahren
so bekannt geworden, dass wir heuer
Teilnehmer ablehnen mussten. Unse-
re Grenze liegt bei 20 Teilnehmern.
Die eine Hälfte sind Studierende, die
kurz vor ihrem Abschluss stehen, die
andere Firmenmitarbeiter. So kön-
nen Firmenmitarbeiter frische Ideen
von den Studierenden bekommen,
diese wiederum Einblicke ins Arbeits-
leben erhalten.
STANDORT:
Von wem ging die Ini-
tiative zur ERP-Summer School aus?
ADAM:
Vom Allgemeinen Rechen-
zentrum und Swarovski. Stellvertre-
tend für viele Tiroler Unternehmen
haben beide das Problem, Fachkräfte
für diesen Bereich zu finden. Es ist
nicht so, dass es keine entsprechende
Ausbildung in Tirol geben würde –
ich selbst leite an der FH Kufstein
den Studiengang „ERP-Systeme &
Geschäftsprozessmanagement“, am
MCI gibt’s Management, Communi-
cation & IT, an der Uni Innsbruck ei-
gene ERP-Vorlesungen. Nur merken
manche erst bei den Bewerbungs-
gesprächen, wie wichtig ERP für die
Unternehmen ist.
STANDORT:
Kamen noch andere
Unternehmen dazu?
ADAM:
Damals wandten sich Swa-
rovski und das ARZ an die Standort­
agentur, die über den Cluster IT Tirol
eine Interessensgemeinschaft grün-
dete. Bei den Treffen waren auch an-
dere Unternehmen dabei. Es wurden
Überlegungen diskutiert, was man ge-
gen den Fachkräftemangel machen
kann – eine war die ERP-Summer
School. Als endgültige Partner haben
sich dann das ARZ/ATSP, Swarovski
und Egger herauskristallisiert.
STANDORT:
Ungewöhnlich ist, dass
drei Tiroler Hochschulen gemein-
sam die Summer School anbieten.
ADAM:
Die Initiative startete, bevor
jeder vom Campus Tirol gesprochen
hat. Ein Vorteil war, dass Peter Mirski
vom MCI, Kurt Promberger von der
Uni und ich uns schon gekannt ha-
ben und alle drei das Thema IT und
Wirtschaft bedienen. Die Studiengän-
ge sind aber doch so unterschiedlich,
dass sie keine direkte Konkurrenz
sind. Wichtig war, dass dabei einer
die Koordination übernommen hat.
STANDORT:
Hochschulen und Un-
ternehmen stellen die Lehrenden?
ADAM: 
Ja, die Unternehmen haben
auch den Wunsch geäußert, stärker
involviert zu sein. Daher gab es heuer
zwei Tage – bisher war es nur ein Tag
– direkt in den Unternehmen, wo die-
se auch den Unterricht übernehmen.
Der restliche Unterricht wird an den
drei Hochschulen abgehalten.
STANDORT:
Wird überlegt, das Kon-
zept für andere Bereiche mit Ausbil-
dungsaufholbedarf zu übernehmen?
ADAM:
Ein zentraler Punkt ist, dass
das Angebot so attraktiv ist, dass Stu-
denten kommen. Das haben wir mit
dem Thema, dem Setting mit drei
Hochschulen und den Unternehmen
erreicht. Die Summer School bietet
praxisnahes Wissen und den Kon-
takt zu möglichen Arbeitgebern. Ein
weiterer Success-Faktor sind die ge-
ringen Kosten für die Studierenden,
die aus ganz Österreich kommen:
Die Unternehmen übernehmen ei-
nen Großteil der Gebühren. Und mit
so einem Gesamtpaket gibt es auch
Überlegungen, andere Themen ab-
zudecken – wie etwa Industrie 4.0. ]
Martin Adam, Studiengangsleiter an der FH Kufstein, über die ERP-Summer School, die auf eine Initiative
heimischer Unternehmen zurückgeht und für Studierende aus ganz Österreich interessant ist.
Mehrere Success-Faktoren
STANDORT
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20
15
10
5
Responsive
Mobile friendly
Adaptive
Not available
Foto:Fujitsu
Martin Adam: „Ein zentraler Punkt ist,
dass das Angebot so attraktiv ist, dass
Studenten kommen.“
Foto:Andreas Friedle
MehrTop-Betriebe aus dem Cluster
InformationstechnologienTirol finden
Sie auf­www.standort-tirol.at/mitglieder
Mehr Info
[
]
ERP-Summer School
ERP
(Enterprise Ressource Plan-
ning) ist eine betriebswirtschaft-
liche Software für Unternehmen.
Der von der FH Kufstein, dem MCI
und der Uni Innsbruck abgehaltene
zehntägige Zertifizierungslehrgang
vermittelt die am Arbeitsmarkt
gesuchten Fähigkeiten, betriebliche
Prozesse zu verstehen und über
ERP-Systeme zu automatisieren
und zu implementieren.
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