Standort Tirol 02 2015 - page 8

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STANDORT
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G
ründerland-Strategie“ nen-
nen Vizekanzler Reinhold
Mitterlehner und Staatsse-
kretär Harald Mahrer ihre Initiative,
mit der sie die Zahl der Unterneh-
mensgründungen bis zum Jahr 2050
von 37.000 auf 50.000 hinaufschrau-
ben wollen. „Das Thema Finanzierung
ist dabei ein zentraler Erfolgsbaustein,
gerade für Start-ups im Hochtechno-
logie-Bereich ist es ein Dauerbren-
ner. Trotz vielversprechender Ideen
fehlt es oft am notwendigen Kapital
und an Sicherheiten“, betont Mahrer.
Ganz diesem wichtigen Thema wid-
mete sich daher Anfang Juli der erste
Business Angel Summit in Kitzbühel,
eine Idee von Jürgen Popp, CEO und
Founder der CaPaNi Capital AG. Sei-
ne Wahlheimat Kitzbühel als Veran-
staltungsort wählte der seit 1999 ak-
tive Business Angel, da, so Popp, auch
außerhalb der klassischen Start-up-
Kernregionen durchaus noch attrak-
tive Beteiligungsmöglichkeiten gege-
ben sind: „Gerade aus dem Umfeld
der erstklassigen Universitäten und
Fachhochschulen in Tirol entstehen
attraktive Neugründungen, bei denen
es sich lohnt, genauer hinzuschauen.“
Umgesetzt wurde Popps Idee von
aws – i2 Business Angels Austria und
der Standortagentur Tirol. Aus 76
Einreichungen wählte eine interna-
tionale Fachjury – nach den Krite-
rien Technologie, Geschäftsmodell,
Marktpotenzial und Team – die zehn
Top Start-ups, denen der Business An-
gel Summit die Möglichkeit bot, sich
beim sogenannten „AngelCatching“
81 privaten Geldgebern zu präsen-
tieren. Eines davon war das Innsbru-
cker Medizintechnik-Unternehmen
AFreeze, das einen innovativen Kryo-
Herzkatheter zur Behandlung von
Vorhofflimmern entwickelt.
„Meine Bilanz ist eine positive“,
sagt AFreeze-Geschäftsführerin Ger-
traud Unterrainer: „Jede neue In-
itiative, die potenzielle Geldgeber
und kapitalsuchende Unternehmen
zusammenbringt, ist begrüßenswert,
auch wenn sich für unser Unterneh-
men leider wenig konkrete Möglich-
keiten ergeben haben. Es braucht
einfach noch mehr Bewusstsein, dass
es neben IT, Social Media, Apps etc.
auch kapitalintensivere Branchen
mit längeren Entwicklungszyklen
wie die Medizintechnik gibt, die den-
noch sehr interessante Targets für
Angel Investoren sind.“
Neben AFreeze waren mit dem IT-
Unternehmen Kjero, dem Robotik-
Spezialisten iSys Medizintechnik und
der Mattro Production GmbH, die
sich auf die Entwicklung von Elektro-
fahrzeugen „der etwas anderen Art“
spezialisiert hat, drei weitere Tiro-
ler Start-ups in Kitzbühel dabei. Für
Mattro-Chef Alois Bauer war das An-
gelCatching „ein sehr interessantes
Format mit überraschend vielen Teil-
nehmern“, für eine weitere Veranstal-
tung wäre es für ihn „überlegenswert,
den persönlichen Gesprächen noch
mehr Raum zu geben“. Aber auch
sein Gesamtresümee ist ein positives:
„Es haben sich bei dieser Veranstal-
tung mehrere Kontakte ergeben und
wir hatten bereits drei weiterführen-
de Gespräche. Ob diese schlussend-
lich zum Ziel führen, können wir ak-
tuell noch nicht beurteilen.“ ]
Beim ersten Business Angel Summit Österreichs trafen zehn Hightech-Start-ups
auf der Suche nach Kapital und Know-how auf 81 internationale Business Angels.
Gertraud Unterrainer, AFreeze: „Jede
neue Initiative, die potenzielle Geldge-
ber und kapitalsuchende Unternehmen
zusammenbringt, ist begrüßenswert.“
Private Geldgeber trafen beim Business Angel Summit auf innovative Start-ups.V.li.: Harald Gohm (Standortagentur Tirol),
Alois Bauer (Mattro Production), Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Staatssekretär Harald Mahrer, Jürgen Popp (CaPaNi
Capital AG), CarinaWetzlhütter und David Dengg von Anyline sowie Bernhard Sagmeister (aws).
Start-ups für Engel
Die Zukunft gestalten –Wegbereiter für die Produktion von morgen
Thema: [ ÖSTERREICHISCHE CLUSTERKONFERENZ ]
TREFF
Industrie 4.0 steht im Mittelpunkt der heurigenVeranstaltung der Nationalen Clusterplattform. In Kooperation mit dem
Mechatronik-­Cluster der Business Upper Austria greifen beim Symposium – zugleich die Konferenz der Nationalen Cluster-
plattform –Vertreter aus Politik,Wissenschaft undWirtschaft das Thema auf. Das informative Netzwerken wird mit einer Fach-
ausstellung und Betriebsbesichtigungen bei Internorm International (Traun) und Ebner Industrieofenbau (Leonding) abgerundet.
Datum: 07.-08. Oktober 2015 | Ort: voestalpine Stahlwelt, Linz
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TERMINE.
[ Standort ]
27. August 2015
Tiroler Technologiebrunch
Netzwerktreffen zum Auftakt der
Technologiegespräche in Alpbach
04. November 2015
Schutzrechtsverwaltung,
Patente und IP
Experten sprechen zu Erfindungsschutz,
wichtigen Bestandteilen für Verträge
und arbeiten mit denTeilnehmern an
Patentrecherche, IPR-Förderungen und
Erfahrungsaustausch
12. November 2015
7. Netzwerktreffen der
Kreativwirtschaft
Austausch zu verschiedenenThemen
der Kreativwirtschaft – organisiert von
­Standortagentur Tirol undWKTirol
[ Erneuerbare Energie ]
17. September 2015
Energy-Tour:
Wasserkraftwerk Stanzertal
Besuch eines Paradebeispiels für er-
folgreiche Einbindung von Gemeinden­
und Anrainern - mit Hintergrund­
informationen zu Projektentwicklung und
technisch-wirtschaftlicher Umsetzung bis
zur Inbetriebnahme
24. September 2015
Sinfonia Smart Ciy:
Dialog &Vernetzung
Intelligente Energienetze. Projektpartner
des Smart City Projektes Sinfonia infor-
mieren über den aktuellen Projektstand
und diskutieren exklusiv mit Cluster-
Mitglieder neue Lösungswege
05.–07. Oktober 2015
13. Österreichische
Photovoltaik-Tagung
Auf Initiative des Clusters Erneuerbare
Energien und mit Unterstützung durch
das LandTirol findet die Österreichische
Photovoltaik-Tagung zum ersten Mal inTi-
rol (Schwaz) statt.Technologietrends und
Perspektiven für dieWirtschaft stehen im
Mittelpunkt der internationalenTagung
[Wellness ]
08. September 2015
Professionalisierung:
IT imTourismus
Strategische Positionierung im­Tourismus,
der intelligente Marketing-Mix und
die Anforderungen eines modernen
­Webauftritts
23. September 2015
European Spa Event 2015
Wissenswertes zu denThemen
­Management, Finanzierung und
­Förderung und anschließendem Cluster
Wellness Tirol Forum „Innovationen für
den 2. Gesundheitsmarkt“
29. September 2015
Auftaktveranstaltung „Koopera­
tionen im 2. Gesundheitsmarkt“
Impulsgespräch des ClustersWellness
Tirol
Detailinformationen zu den einzelnen
Veranstaltungen sowie
Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf
Wir freuen uns auf Sie!
Termine
] [
Die Arbeit derTiroler
­Cluster wird aus dem
­Europäischen Fonds für
Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.
EU-Förderung
TERMINE.
[ IT ]
31. August–03. September 2015
BPM Conference 2015
Führende internationale Business Process
Management (BPM) Konferenz mit
Industrie-Track
16.–17. November 2015
ERP Future München
Research Event und Business Tagung
[ Life Sciences ]
20. Oktober 2015
Medizintechnik Experten­
sprechstunde
Informationsveranstaltung. Maßgeschnei-
derte Beratung durch ein Expertenpanel
für Tiroler Medizintechnikunternehmen
02.–04. November 2015
Bio Europe
Biotech Partnering und Fachmesse – eines
der weltweit bedeutendsten Partnering-
Events im Biotechnologie-Bereich
13. November 2015
Careers in Industry
Tiroler Life ­Scien­ces- und Medizintech-
nik- Unternehmen stellen sich Hoch-
schulabsolventen vor
16.–19. November 2015
Medica
Wirtschaftskammer und LISA Life
Sciences Austria bieten Ausstellungs-
möglichkeiten auf der weltweit größten
Medtech-Messe
[ Mechatronik ]
25. September 2015
TechnischerVertrieb
Workshop für technische Unternehmen
im B2B Bereich. Erkennen der Hidden
Agenda des Gegenübers via Körperspra-
che, Rhetorik und Argumentationslinie
15. Oktober 2015
Schnee von morgen
Symposium zum ökologischen Pisten-
management. Experten, Unternehmer,
Forscher, Innovatoren und Skigebiets-
betreiber bündeln Kompetenzen zur
Entwicklung neuer Produkte und Dienst-
leistungen
22. Oktober 2015
Retrofitting „Smart Production“
DerWorkshop zeigt Möglichkeiten tradi-
tionelle Anlagen für neue Anforderungen
aufzurüsten
05. November 2015
MechTalk: ISO 9001:2015
Workshop zur Vorbereitung auf die
bevorstehenden Neuerungen der ISO
9001:2015
Foto:StandortagenturTirol
Fotos:StandortagenturTirol
[ vor GEDACHT ]
Neue Herausforderungen verlangen neue Bilder
HARALD GOHM
Geschäftsführer Standortagentur Tirol
U
nser Gesellschaftssystem wird
herausgefordert. Immigranten
an den Stränden Europas, Hilflosig-
keit und Ohnmacht bei den politisch
Verantwortlichen, skandalöse Unter-
bringung von Menschen. „DasThema
Flüchtlinge wird uns mehr beschäf-
tigen als Griechenland,“ sagt Angela
Merkel. Auch in derWirtschaft
funktionieren bisherige Rezepte nicht
mehr. Der globaleWandel und die Digitalisierung verän-
dern unsere gewohnteWirtschaft- und Lebenswelt. Das
SiliconValley attackiert praktisch jedes klassische Unter-
nehmen.Vom Zimmervermieter bis zumTaxidienst, von
der Fotosoftware bis zur Genomsequenzierung. Start-ups
werden zu Herausforderern der etabliertenWirtschaft.
Interessanterweise haben Migranten und Start-ups
mehr gemein, als man meinen würde. Beide Gruppen
sind mit ihrem Status quo unzufrieden, sind bereit, bisher
Gewohntes aufzugeben und dabei überdurchschnittliches
Risiko einzugehen. In San Francisco wurde kürzlich ver-
sucht, beideWelten zu verknüpfen. Start-ups machten sich
Gedanken zumThema Migration. Es wurden Geschäfts-
modelle erarbeitet, wie Asylverfahren beschleunigt werden
könnten, wie sich Immigranten lokal besser vernetzen
könnten, wie sie leichter die Sprache des neuen Landes
lernen könnten, wie sie mit Gepflogenheiten bis hin zu
Behördengängen und Steuersystemen besser umgehen
könnten. So können Immigranten besser in Beschäftigung
gebracht werden und auch mit ihrer Hilfe eineVielzahl
neuer Unternehmen gegründet werden.
Auch wir müssen uns von den klassischen Bildern im
Kopf verabschieden, dass sich nur minder qualifizierte und
einzig an unserem hervorragenden Sozialsystem interes-
sierte Menschen nach Österreich bewegen.Wir sollten
vielmehr Möglichkeiten bieten, dass diese Menschen ihre
Kompetenzen, Ideen undTräume leben können.
Foto:StandortagenturTirol
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