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STANDORT
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Risikokapital für innovative Ideen
Thema: [ STANDORT TIROL ]
STANDORT
Die austria wirtschaftsservice (aws) setzt eine Initiative, um Wandel und Inno-
vation in der österreichischen Wirtschaft zu fördern und zu begleiten. Die „Ventu-
re-Capital-Initiative“ stellt insgesamt 15 Millionen Euro Risikokapital zur Verfügung,
um forschungs- und technologieorientierte Unternehmen bei der Gründung und
in ihrer Frühphase zu unterstützen. Mehr dazu unter
www.awsg.at/vci.[ konkret GESEHEN ]
Harte Arbeit, erster Lohn
I
nsgesamt 62 Teams nutzten die Chance, elf von ihnen wurden am Ende der ersten
Phase des Businessplanwettbewerbs adventure X der Tiroler Zukunftsstiftung und
des Center for Academic Spin-offs Tyrol (CAST) für ihre Kurzkonzepte prämiert. Die
Palette der Geschäftsideen reicht von neuen Energiezellen, die Energie aus Photo-
voltaik- und Windkraftanlagen speichern (Team Forte ), bis hin zur Vermarktung der
materialtechnologischen Erfindung splineTEX® (Team superTEX). „Als Entwicklerin
muss ich die Betrachtungsperspektive auf mein Produkt wechseln können – adventu-
re X hilft mir dabei,“ erkennt Valentine Troi (im Bild) Vorteile für ihr Team superTEX.
Seit Dezember 2009 beleuchten die Teams ihre Ideen genau, um daraus vollständi-
ge Businesspläne zu erarbeiten – und werden dabei von einer Expertenjury betreut.
Dazu Franz Oberthaler vom Team Forte: „Erst wenn Sie Ihre Idee niederschreiben,
merken Sie, da gibt es wichtige Aspekte, die Sie noch nicht berücksichtigt haben.“
Bis zum Finale am 20. Mai soll so ein tragfähiges Fundament für ein Unternehmen
entstehen, dabei stehen den potenziellen Gründern über 50 Fachexperten zur Seite.
Sie beraten und begleiten die Ausarbeitung der detaillierten Geschäftskonzepte
an mehreren Coaching-Abenden und vermitteln unternehmerisches Know-how.
Ermöglicht wird das umfassende und kostenlose adventure X-Service durch die enge
Zusammenarbeit der Veranstalter mit den Partnern PRISMA , Wirtschaftskammer Ti-
rol, KPMG sowie der Hypo Tirol Bank und dem Bundesministerium für Wissenschaft
und Forschung. Die Teams befinden sich nun in Phase zwei (genaue Marktanalyse,
Prämierung am 11. März), danach folgt die dritte Phase (Darstellung der Finanzierung
und Realisierungsfahrplan) – ein Einstieg bei adventure X ist immer noch möglich.
Marktvorteile durch
alpine Klimaforschung
alpS. Ein neues Kompetenzzentrum für Anpassung
an den Klimawandel kommt nach Tirol.
E
in großer Erfolg für den
Forschungsstandort Tirol
– eine internationale Jury
hat das von der Uni Innsbruck und
dem Kompetenzzentrum alpS (sie-
he Hintergrund) koordinierte K1-
Zentrum „alpS – Centre for Climate
Change Adaptation Technologies“
zur Förderung im Rahmen des CO-
MET-Programms der Österreichi-
schen
Forschungsförderungsge-
sellschaft empfohlen. 18 Millionen
Euro werden nun in den nächsten
vier Jahren zur Verfügung stehen,
um neue Technologien und Strate-
gien zu entwickeln, damit die Fol-
gen des Klimawandels vor allem in
Gebirgsregionen besser beherrscht
werden können. Die Bundesförde-
rung von etwa sechs Millionen Euro
wird ergänzt durch Mittel der Tiro-
lerZukunftsstiftung sowieFörderun-
gen aus Vorarlberg. Weitere 45 Pro-
zent des Budgets kommen aus der
Wirtschaft. „Das neue K1-Zentrum
wird die universitäre Forschung sub-
stantiell ergänzen und erweitern,
insbesondere im Bereich der an-
wendungsorientierten Forschung“,
ist Univ. Prof. Tilmann Märk, Vize-
Rektor für Forschung an der Uni
Innsbruck, überzeugt. Märk betont
auch, dass sich trotz der schwieri-
gen wirtschaftlichen Situation zahl-
reiche Wirtschaftspartner an dieser
Technologieinitiative
beteiligen.
„Unternehmen profitieren durch
eine Beteiligung vom direkten Zu-
gang zu neuesten Forschungser-
gebnissen und deren unmittelbarer
Nutzung, was erhebliche Marktvor-
teile mit sich bringt“, ergänzt alpS-
Geschäftsführer Dr. Eric Veulliet.
In den kommenden Jahren werden
Wissenschaftler der Uni Innsbruck
mit über 50 Unternehmen und wei-
teren 20 akademischen Partnern
aus dem In- und Ausland im neu-
en K1-Zentrum Technologien und
Strategien für vom Klimawandel
besonders stark betroffene Gebirgs-
räume erarbeiten. „Das neue Zen-
trum passt perfekt in das Technolo-
gieprofil unseres Landes und wird
unseren Standort nachhaltig stär-
ken. Gerade wir im alpinen Raum
sind von den Auswirkungen des
Klimawandels betroffen, so ist es na-
heliegend, ein Forschungszentrum
in diesem Bereich zu etablieren“,
hält Wirtschaftslandesrätin Patrizia
Zoller-Frischauf fest, die sich auch
erfreut zeigt, dass Tirol nun neben
dem Krebsforschungszentrum ON-
COTYROL ein zweites K1-Zentrum
beheimaten wird.
]
K
ooperationen sind für
KMUs überaus effizient,
aber die Voraussetzungen
dafür sind oft schwer“, hält WIFO-
Chef Karl Aiginger fest. Eine dieser
Voraussetzungen ist – leider – im-
mer wieder das liebe Geld. Mit ein
Grund, dass die Tiroler Zukunftsstif-
tung mit K-Regio ein maßgeschnei-
dertes Förderprogramm für die
Zusammenarbeit von heimischen
Unternehmen untereinander so-
wie mit Forschungseinrichtungen
geschaffen hat. Weiterer Hinter-
grund: die Förderung von F&E im
Land Tirol. Seit zwei Jahren läuft
das Programm, bereits fünf Konsor-
tien forschen seither in sogenann-
ten regionalen Kompetenzzentren
und für die nun dritte Runde, de-
ren Einreichungsfrist am 5. Februar
begonnen hat und noch bis 5. Mai
läuft, stehen 2,7 Millionen Euro an
Fördermitteln zur Verfügung. Geld,
das in zukunftsträchtige Projekte in-
vestiert wird – wie etwa in ProSolar.
Vier Unternehmenspartner und
die Universität Innsbruck arbeiten
seit dem Vorjahr gemeinsam an der
Entwicklung hochleistungsfähiger,
flexibler Dünnschichtsolarmodule,
die z.B. bei Jalousien Anwendung
finden sollen. Ein Partner bei Pro-
Solar ist die Osttiroler Firma Hella
Sonnenschutztechnik – und Ge-
schäftsführer Martin Troyer ist op-
timistisch. „Die Chance liegt darin,
dass das Produkt nicht nur für den
regionalen Markt bestimmt ist, son-
dern durchaus auch am Weltmarkt
bestehen kann“, erklärt Troyer.
Sonnenschutzprodukte seien bis-
lang hauptsächlich in Westeuropa
ein Thema, in den USA hingegen
haben man zwar sehr viele und gro-
ße Glasbauten, arbeite aber haupt-
sächlich mit Sonnenschutzglas und
innenliegenden Vorhängen: „Au-
ßenliegende Sonnenschutzsysteme,
die helfen, den Energiehaushalt
im Haus zu regulieren, werden nur
vereinzelt realisiert.“ Durch die En-
ergiediskussion der letzten Jahre
glaubt er aber, dass sich dies auch in
Amerikaändernwird. Insofernhofft
Troyer, dass das Gemeinschaftspro-
jekt rasch umgesetzt werden kann,
K-Regio. 2,7 Millionen Euro stehen für die dritte K-Regio-Runde zur Verfügung. Und auch die schon arbeiten-
den Kompetenzzentren sind – so wie etwa ProSolar – optimistisch, was die Umsetzung der Ideen betrifft.
Eine Chance für den Weltmarkt
„da man ja davon ausgehen muss,
dass auch andere daran arbeiten.“
Ende 2011, so der Plan, sollte das
erste Projekt mit Photovoltaik-Jalou-
sien ausgestattet sein, die gesamten
Investitionskosten schätzt Troyer auf
rund zwei Millionen Euro, geht alles
klar, könnte das neue Geschäftsfeld
bis 2015 allein bei Hella 50 zusätzli-
che Arbeitsplätze bieten. ]
hinter GRUND alpS
EFRE K-Regio
Fördernehmer:
Unternehmen und
Forschungseinrichtungen in Koope-
ration
Anträge:
5. Februar – 5. Mai 2010
Inhalt:
Kooperative Forschungs- und
Entwicklungsprojekte, die von
Konsortien partnerschaftlich durch-
geführt werden
Förderung:
• bis zu 45 % der förderbaren Kos-
ten für Unternehmenspartner
• bis zu 100 % der förderbaren Kos-
ten für Forschungseinrichtungen
• Obergrenze: max. 300.000 Euro
pro Jahr pro Projekt
Projektlaufzeit:
max. 3 Jahre
Info:
www.zukunftsstiftung.at/k_regioDas Förderprogramm wird von der
Europäischen Union aus Mitteln des
EFRE-Fonds kofinanziert.
Foto: Friedle
Foto: Zukunftsstiftung
D
er Begriff Kompetenzzentrum ist
längst zu einem alltäglichen Wort
avanciert. Eine Eingabe bei Google
bringt für den Ausdruck 5.890.000
Treffer. Zum Vergleich: Die ‚Abwrack-
prämie‘, das Wort des Jahres 2009,
erreicht keine Million. So bunt und
vielfältig die Treffer für den Begriff
Kompetenzzentrum sind, sie haben
eines gemeinsam: Immer beschrei-
ben sie Betriebe oder Einrichtungen,
die spezialisiertes Wissen entwickeln
und anbieten. In Österreich stehen
Kompetenzzentren seit den ersten
Ausschreibungen entsprechender
Förderprogramme des Bundes für
zeitlich befristete Forschungseinrich-
tungen, in denen Partner aus Wirt-
schaft und Wissenschaft gemeinsam an
neuen Produkten forschen. Insgesamt
neun dieser Zentren waren und sind
in Tirol tätig. Sie waren und sind für
den energischen Aufschwung des
Technologielandes Tirol maßgeblich
verantwortlich.
Das aktuelle Bundesförderprogramm
für diese Zentren heißt COMET. Es ist
stärker auf Großindustrie fokussiert als
die ersten Programme. Grund genug
für das Land Tirol, Kompetenzzentren
zur regionalen Priorität zu erklären.
Im Rahmen von K-Regio können
sich Tiroler Betriebe und Forschungs-
einrichtungen bereits zum dritten Mal
zusammentun und die für gemein-
same Forschungsprojekte mehr als
attraktive Förderung beantragen.
Eine außergewöhnliche Chance, die
ich zur Nutzung nur ans Herz legen
kann. Wer heute noch in der Zeit der
wirtschaftlichen Erholung agiert und
mit uns investiert, gehört morgen zu
den Siegern.
Liebe
Leserinnen
und Leser
EDITORIAL
”
PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF
Landesrätin für Wirtschaft
Foto: Friedle
„Klappt alles, kann
das neue Geschäfts-
feld allein bei Hella
50 zusätzliche Ar-
beitsplätze bieten.“
Hella-Geschäftsführer Mag. Martin Troyer
D
as K1-Zentrum alpS entsteht aus
dem im Jahr 2002 gegründeten
alpS – Zentrum für Naturgefahren
und Risikomanagement, das mit
Innovationen wie HoPI, der neuen
Hochwasserprognose für den Inn, dem
Lawinenradar (Details im Bericht auf
Seite 1) oder einer international viel
beachteten Gletscherabdeckung mit
Vlies bereits nachhaltigen Beitrag zur
Sicherung alpiner Wirtschaftsräume
geleistet hat. Auf dem Arbeitsplan des
neuen K1-Zentrums: Das Entwickeln
neuer Technologien zur effizienteren
Nutzung von Land, Wasser und
erneuerbarer Energie. Kann letztere
besser bereitgestellt, verteilt und gespei-
chert werden, wären diese Neuheiten
wichtige Exportschlager.