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STANDORT

Internationales Interesse an ONCOTYROL

Thema: [ LIFE SCIENCES TIROL ]

ONCOTYROL Center for Personalized Cancer Medicine wird international wahrgenommen, wie das

wachsende Interesse globaler Pharmaunternehmen – so etwa Anfang Jänner jenes von GlaxoSmithKline, einem der

weltweit führenden forschenden Arzneimittelkonzerne – zeigt. Dr. Thomas Bogenrieder, Clinical Director Oncology

in London, und Dr. Paolo Bajcic, Oncology Advisor in Wien, besuchten das Tiroler Krebsforschungszentrum, um sich

über Kooperationsmöglichkeiten zu informieren.

SCIENCE

[ konkret GELESEN ]

Aufteilung von LUKOtronic

M

it Ende letzten Jahres hat sich das Innsbrucker Technologieunternehmen

LUKOtronic in eine Produktions- und Entwicklungsfirma unter Leitung von

Herrn Dr. Wilfried Lutz (rechts im Bild) und eine Vertriebsfirma unter Leitung

von Dr. Robert Kovacs aufgeteilt. Ziel dieser Firmenteilung ist die Effizienzstei-

gerung sowohl im vertrieblichen als auch im technologischen Bereich, da jedes

Unternehmen nunmehr seine eigenen Strategien besser und unabhängig umset-

zen kann. Die ehemaligen LUKOtronic-Produkte (Messsgeräte für Bewegungs-

analysen) werden unter der gleichnamigen Produktmarke weitergeführt und das

Produktportfolio durch Neuprodukte erweitert.

E

ine hinterlistige Krankheit,

wie sie Univ.-Prof. Rainer

Schneider vom Institut für

Biochemie an der Uni Innsbruck

beschreibt. Und man wisse nicht

genau, wieso sie ausbricht. Doch

wer das Gen in sich trägt, bei dem

wird es mit Gewissheit zur Erkran-

kung kommen – meist im Alter

zwischen 35 und 45 Jahren und

etwa fünfzehn Jahre nach Aus-

bruch sterben die Betroffenen.

Die vererbliche Krankheit Chorea

Huntington (auch Veitstanz ge-

nannt) beschäftigte Generationen

von Wissenschaftlern. Im Rahmen

der Förderlinie „Translational Re-

search Huntington“ der Tiroler

Zukunftsstiftung befassen sich nun

internationale Wissenschaftler vom

Institut für Biochemie der Uni In-

nsbruck, von der Klinik für Neuro-

logie der Medizinischen Universi-

tät Innsbruck und von der Division

of Pathology and Neuroscience der

University of Dundee rund um den

Biochemiker Rainer Schneider mit

dieser Krankheit.

Die genetische Ursache für Cho-

rea Huntington, das mit massiven

Bewegungsstörungen, Persönlich-

keitsveränderungen und schließ-

lich mit Demenz einhergeht, ist

bekannt: Eines der beiden soge-

nannten Huntingtin-Gene in den

Zellen ist mutiert. Mit fatalen Fol-

gen. Durch diese Genveränderung

entstehen Proteine, die sich im

Laufe der Zeit in der Zelle „ver-

klumpen“. „Wir wollen genau die

Produktion dieses defekten Prote-

ins in der Zelle verringern“, klärt

Schneider über das Ziel des For-

schungsprojekts auf. Denn wenn

sich dieses veränderte Huntingtin-

Protein nicht bildet, kommt es zu

keiner Verklumpung mehr in der

Zelle. Ein neuer Ansatz für eine

mögliche Therapie der Krankheit,

denn bisher wurden lediglich die

Symptome behandelt. Die Wissen-

schaftler wollen so den Ausbruch

verhindern beziehungsweise die

Krankheit mildern. Ein Hoffnungs-

schimmer für die in Österreich

knapp 1000 bereits Erkrankten und

die 2500 Personen, die das mutier-

te Huntingtin-Gen in sich tragen?

Schneider will noch nichts verspre-

chen, denn das Finden von Medi-

kamenten, die die Huntingtin-Pro-

tein-Bildung verhindern sollen, ist

ein langwieriger Prozess. „Doch“,

so Schneider, „es gibt einige Sub-

stanzen, die vielversprechend schei-

nen“. Charakterisierbar mit einem

in dem Translational-Research-Pro-

jekt zu entwickelnden Biomarker.

Bei gezüchteten Mäusen mit ver-

ändertemHuntingtin-Genkonnten

bereits durch Substanzen, die eine

Entfernung der Verklumpungen

fördern, die schädigenden Wirkun-

gen etwas verhindert werden, und

die Lebenserwartung erhöhte sich

im Gegensatz zu nicht behandelten

Nagern. Doch Schneider warnt vor

allzu großer Euphorie, denn die

Physiologie von diesen Mäusen ist

mit der eines Patienten nicht direkt

zu vergleichen. Also wird auf brei-

ter Front weitergesucht nach den

optimalen Substanzen.

In Zusammenarbeit mit der Max-

Planck-Gesellschaft in Deutschland

werden automatisiert 100.000 Sub-

stanzen von einer „Substanzbank“

getestet und die Wirkung mit dem

in Innsbruck entwickelten Bio-

marker untersucht. Für Schneider

absolut der richtige Weg, denn

solche Ansätze liefern oft überra-

schende Hinweise auf die mögliche

Wirksamkeit neuartiger Substanz-

klassen, die infolge auf spezifische

Wirkungen hin untersucht werden

können. Die Wissenschaftler sind

zuversichtlich, dass in Zukunft The-

rapiemöglichkeiten entstehen. ]

Chorea Huntington. In einem Translational-Research-Projekt wird – gefördert von

der Zukunftsstiftung – nach einer Therapie für die tödliche Krankheit gesucht.

Veitstanz – das ist eine

Zeitbombe im Körper

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Science ]

Univ-Prof. Monika Ritsch-Marte, Direkto-

rin der Sektion für Biomedizinische Physik der

Medizin-Uni Innsbruck, erhielt vor Kurzem für

ihr Forschungsprojekt catchIT im Bereich der

Holografischen Mikroskopie einen der mit 2,5

Millionen Euro dotierten „Advanced Grants“

des Europäischen Forschungsrats.

G

ian-Marco Cabibbe, Geschäftsfüh-

rer der Astrobionix GmbH, sprüht

nur so vor Ideen. Das sei hauptsächlich

sein Problem, denn kaum hat er eine

umgesetzt, arbeitet er bereits an der

nächsten. Die letzte große, die er hatte,

steht kurz vor der Markteinführung – es

fehle nur noch das nötige Investitions-

kapital. Die Idee, die Cabibbe hatte:

schnell umbaubare Rettungsfahrzeuge

für mobile Operationen. Und die ersten

Prototypen stehen zur Begutachtung.

Mehrere hunderttausend Euro hat der

findige Unternehmer in diese Idee be-

reits investiert. Es gebe bereits mehrere

Interessenten: „Sowohl die Weltgesund-

heitsorganisation WHO als auch die

rumänische Regierung zeigen großes

Interesse“, meint Cabibbe. Mit seinem

Unternehmenssitz in Hall hätte er

zudem einen idealen Standort gefunden:

„Tirol ist einerseits für innovative Ideen

überaus aufgeschlossen und andererseits

liegt das Land mitten in Europa.“

SCHNELLE RETTUNG

Schnittiges Rettungsfahrzeug: Auf der

Suche nach Investoren.

CLUSTER

[ Life Sciences Tirol ]

[ konkrete ZAHLEN ]

Biotech & Pharma (22)

Medizintechnik (21)

Dienstleister (20)

Forschung & Entwicklung (6)

Rund um den Innsbrucker Biochemiker Rainer Schneider beschäftigen sich internationale Wissenschaftler mit Chorea Huntington.

Foto: Bullock

Foto: Astrobionix

I

m November 2007 wurde das

Tiroler Unternehmen ThioMa-

trix zum erfolgreichsten Start-Up-

Unternehmen Österreichs gekürt.

Basierend auf betriebswirtschaftli-

chen Daten der letzten vier Jahre,

einem umfassenden Patent-Port-

folio, Exportrating und zukünfti-

gem Potenzial wurde ThioMatrix

aus 1300 Unternehmen ausge-

sucht. Damals erklärte Univ.-Prof.

Andreas Bernkop-Schnürch, der

Gründer des Unternehmens, dass

er schon immer vom großen Po-

tenzial von ThioMatrix überzeugt

gewesen sei.

Über zwei Jahre und weitere Aus-

zeichnungen (Österreichischer

Innovationspreis oder Austrian

Nano Award) später beeindruckt

das Konzept noch immer. „Zeit,

Kosten und Qualität sind genau-

so wichtig, wenn man ein Projekt

auslagert, wie beim Entwickeln im

eigenen Haus“, erklärt Prof. Bern-

kop-Schnürch.

Neben eigenen Produkten ent-

wickelt das Unternehmen auch

als Dienstleistungsunternehmen

für Dritte neue Formen der Me-

dikamenten-Verabreichung. Thio-

Matrix koppelt therapeutische

Wirkstoffe an spezielle Trägerma-

terialien, die sogenannten Thio-

mere, welche die Anheftung des

Therapeutikums an Schleimhäu-

te bewirken und so erstmals eine

hocheffiziente und langanhalten-

de Abgabe des Wirkstoffs in den

Blutkreislauf des Patienten er-

möglichen. Mithilfe der patentier-

ten Thiomer-Technologie sollen

Wirkstoffe, die bislang injiziert

werden müssen, erstmals oral ver-

fügbar gemacht werden. ]

Beeindruckend

THIOMATRIX

Foto: Ritsch

Die Mitglieder des Cluster Life Sciences

Tirol – ein Netzwerk für Industrie und

Forschung in den Bereichen Medizintech-

nik, Biotechnologie und Pharma – verteilen

sich wie folgt:

Univ.-Prof. Dr. Andreas Bernkop-

Schnürch, CSO ThioMatrix

Nach einem Sieg beim Ideenwettbewerb

des Landes Tirol – der 120 Sekunden Chance

– gewann Dr. Volkmar Seyr, Unfallchirurg am

BKH Hall, auch den CAST Technology Award

2009. Mit Helmut Goreis entwickelte er einen

flexiblen Oberarmmarknagel, der zur operati-

ven Stabilisierung von Oberarmbrüchen dient

und dadurch eine OP in Folge eines Oberarm-

bruchs erheblich vereinfacht und verkürzt.

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Life Sciences Tirol finden Sie auf

www.zukunftsstiftung.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

Foto: Friedle