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STANDORT

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Sommerakademie in Greifenburg vergibt CNC–Stipendien

Thema: [ MECHATRONIK TIROL ]

TECHNIK

Die CNC-ACADEMY Greifenburg vergibt kostenlose Stipendien für die Sommerakademie 2011.

Im Rahmen der 4-wöchigen Ausbildung haben erstmals auch Tiroler HTL-Schüler und Studenten aus

technischen Fachrichtungen die Möglichkeit, ein umfassendes CNC-Zertifikat erwerben. Bewerbungen

an:

office@alphatec.at

- CNC-ACADEMY GmbH, Mag. Andreas Otmischi, 9761 Greifenburg, Gries 1a.

Telefonische Informationen direkt unter: 0664 – 8408084.

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Mechatronik Tirol finden Sie auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

V

ollautomatische Industrieroboter sind in

vielen Fertigungsbetrieben längst Stan-

dard geworden. Laufend wird versucht,

die Leistung der Roboter zu verbessern und zu

optimieren, besonders was die Geschwindigkeit

der Maschinen und ihre Einsatzfähigkeit betrifft.

Auch in Tirol. Und zwar im Projekt „KineCon-

trol“, das im Rahmen des Förderprogramms

Translational Research vom Land im Wege der

Standortagentur Tirol gefördert wird. „Kine-

Control“ ist eine universitätsübergreifende Ko-

operation der UMIT Hall mit der Universität

Innsbruck und beschäftigt sich mit neuen Rege-

lungsverfahren auf der Basis einer innovativen

Lösung des Problems der inversen Kinematik.

Michael Hofbaur, Institutsvorstand am Institut

für Automatisierungs- und Regelungstechnik

der UMIT, zum Grundproblem: „Industriero-

boter verfügen im Regelfall über sechs Gelenke,

deren koordinierte Bewegung den gewünschten

Arbeitsablauf realisiert. Die Programmierung

erfolgt überwiegend nach einem Teach-In-Ver-

fahren. Das heißt, jede Bewegung wird von Hand

einzeln abgefahren und dann gespeichert. Ände-

rungen an derartigen Programmierungen sind

sehr arbeitsaufwändig und damit teuer.“

Und hier setzt „KineControl“ an, denn die For-

schungsteams der beiden Universitäten sind ge-

rade dabei, die Programmierung von Industrie-

bzw. Fließbandrobotern schneller und flexibler

einsetzbar zu machen. Basis dieses neuartigen

Ansatzes ist ein an der Innsbrucker Universi-

tät (Forschungsteam um Manfred Husty vom

Institut für Grundlagen der Bauingenieurwis-

senschaften) entwickelter Algorithmus. Dieser

innovative Algorithmus ermöglicht die mathe-

matische Ermittlung aller möglichen Bewegun-

gen des Roboterarms für einen Arbeitsablauf,

wodurch eine schnelle Umprogrammierung z.B.

bei Änderung des Arbeitsablaufs möglich ist. Die

Kenntnis aller möglichen Bewegungen für eine

spezifische Handhabungsaufgabe hat auch den

Vorteil, dass eine Optimierung in Punkto Präzisi-

on, Energieeffizienz und Arbeitsgeschwindigkeit

möglich wird.

Der Algorithmus ermöglicht es aber auch weit

über die bisher in der Industrie verwendeten Ro-

botergeometrien hinauszugehen, weil er keine

SpezialisierungderBewegungsachsenanordnung

voraussetzt. Know-how für die rechentechnisch

effiziente Berechnung der Roboterregelung,

insbesondere deren leistungsorientierte Paralle-

lisierung für Mehrkernprozessoren, wird durch

die Arbeitsgruppe um Thomas Fahringer am Ins-

titut für Informatik der Universität Innsbruck ins

Projekt eingebracht. Im Unterschied zu bereits

existierenden Regelungsverfahren besitzt der

„KineControl“ Ansatz den Vorteil, dass er durch

seine allgemein gehaltene Formulierung auf die

unterschiedlichsten Robotertypen anwendbar

ist. Somit wird auch die Regelung modularer Ro-

botersysteme, die entsprechend einer aktuellen

Aufgabenstellung aufgebaut sind, erleichtert.

Die Anschaffung und der Betrieb eines Roboters

wird damit für KMUs interessanter, da sich sein

Einsatz auch bei Kleinserienfertigung rechnen

könnte. „KineControl“ ist somit ein Projekt, in

dem versucht wird, universitäre Grundlagenfor-

schung für die Wirtschaft anwendbar zu machen.

Da die Robotik ein sehr komplexes Gebiet ist, in

dem viele Grundlagenfächer wie Mathematik,

Kinematik, Informatik, Maschinenbau, Elektro-

technik und Regelungstechnik eine Rolle spie-

len, ist die in diesem Projekt gelebte interdiszi-

plinäre Zusammenarbeit eine für den Erfolg

notwendige Voraussetzung. Das Projekt macht

gute Fortschritte: Neben theoretischen Arbeiten

zu diesem Thema wird an der UMIT ein Testla-

bor mit modularen Robotern aufgebaut.

Am 23. und 24. Mai kann man sich über „Ki-

neControl“ ein Bild machen, denn da lädt die

UMIT in Hall alle Interessierten zum Austrian

Robotics-Workshop ein (Infos dazu finden sich

unter

http://www.roboticsworkshop.at/)

.

Automatisierungstechnik. Die UMIT in Hall und die Universität Innsbruck läuten mit dem gemeinsamen

Forschungsprojekt „KineControl“ möglicherweise einen Paradigmenwechsel in der Roboterprogrammierung ein.

Mehr (Bewegungs)Freiheit für

Industrieroboter der Zukunft

D

ie Plansee Holding AG mit Sitz im

Außerferner Breitenwang erwirt-

schaftet mit ihren gut 6000 Mitarbeitern

einen Jahresumsatz von über 850

Millionen Euro (2009/10). Kernkom-

petenz des Tiroler Vorzeige-Unterneh-

mens ist die Pulvermetallurgie, in der

Plansee-Gruppe dreht sich alles um die

Herstellung und Verarbeitung der Metalle

Molybdän und Wolfram. Nun kann

bald einmal ein Unternehmen Metall

schmelzen, die Bilder von rotglühendem,

flüssigem Stahl kennt jeder. Doch Eisen

schmilzt bereits bei 1536 Grad Celsius,

im Gegensatz dazu liegt der Schmelz-

punkt von Molybdän bei 2620 Grad C,

Wolfram sogar erst bei 3420 Grad C.

Und hier beginnt die Geschichte der

Pulvermetallurgie und in aufwändigen

Prozessen wird das Metallpulver dann

unter hohem Druck in genau jene Form

gepresst, die der Kunde haben möchte.

Die Anwendungsmöglichkeiten dieser

Hochtechnologiewerkstoffe sind sehr

vielfältig und die Plansee-Gruppe beliefert

eine große Zahl an Branchen, etwa die

Medizintechnik, die Elektronik- und Halb-

leiterindustrie oder den Automobilbau.

Infos unter

www.plansee.com

Plansee bringt

Metall in Form

PLANSEE-GRUPPE

PhysTech optimiert Oberflächenfunktionalität

[ konkret GESEHEN ]

D

ie Außerferner PhysTech Coating

Technology GmbH beschäftigt

sich mit der Entwicklung, Optimierung

und Charakterisierung von Beschich-

tungsprozessen. Vor allem bei der

Entwicklung von Dünnschichtsystemen

ist PhysTech ganz vorne mit dabei,

aktuell werden unter anderem in einer

Kooperation mit der PLANSEE-Gruppe

neuartige Brennstoffzellen mit einer

Spezialbeschichtung aus dem Hause

PhysTech entwickelt, die bald in die

Phase industrieller Vorserienproduktion

eintritt. Als Dünnschichttechnologie

bezeichnet man die Fähigkeit, eine

Materialschicht, die tausendmal dünner

ist als ein menschliches Haar, auf ein

Trägerprodukt aufzubringen, um dessen

Eigenschaften zu optimieren. Georg

Strauss (im Bild), der gemeinsam mit

Stefan Schlichtherle als Geschäftsführer

der PhysTech in Pflach agiert, zu den

Anwendungsmöglichkeiten der Dünn-

schichttechnologie: „Eigentlich kommt

überhaupt kaum mehr ein Produkt auf

den Markt, dessen Oberfläche nicht be-

handelt worden ist. Dementsprechend

vielfältig sind auch die Einsatzmöglichkei-

ten für diese Technologie. Das reicht von

der Oberflächenbehandlung von Werk-

zeugen, über optische Geräte bis hin

zu medizinischen Produkten, wie etwa

Implantaten.“ Durch das Aufbringen von

Materialen im ultrafeinen Nano- bzw.

Mikrometerbereich verbessert sich etwa

die Kratzfestigkeit von Brillengläsern

und Handy-Displays, mit Dünnschicht-

technologie behandelte medizinische

Implantate erleichtern das Einwachsen

in den Körper und auch in der Lebens-

mittelindustrie findet die Dünnschicht-

technologie ihre Anwendungen, denn

damit können Verpackungen zugleich

wasserdicht und luftdurchlässig sein.

Einen großen Stellenwert nimmt bei

PhysTech auch die Forschung ein, denn

im Prinzip kann durch Beschichtung die

Oberflächenfunktionalität jedes Materials

optimiert werden, wodurch die Einsatz-

möglichkeiten dieser Technik nahezu

unbegrenzt sind. Nähere Informationen:

www.phystech-coating.com

Foto: Plansee

Ein kleines Unternehmen liefert Messdaten, wo kein

anderes Unternehmen mehr Messdaten liefern kann.

S

chon als HTL-Schüler hat der

Haller Andreas Schinner für

Aufsehen gesorgt, er entwi-

ckelte den „Flying Avalanche Dog“.

Das mit Elektronik vollgestopfte

Gerät dient zur Ortung von Ver-

schütteten unter einer Lawine und

soll überall da in Einsatz kommen,

wo viele Variantenfahrer unterwegs

sind, man aber nicht bei jedem Ein-

satz sofort einen großen Helikopter

einsetzen will oder kann.

Längst ist aus dem Schüler ein

Ingenieur geworden, Andreas

Schinner hat vor zwei Jahren „AS-

Electronicdesign“ gegründet. Mit

seinem Unternehmen ist Schinner

im Bereich der Telekommunikati-

onstechnik tätig, weiters beschäf-

tigt er sich auch mit EMV, der

Elektro-Magnetischen-Verträglich-

keit und mit allem, was mit Mess-

technik zu tun hat. Sein aktueller

Auftrag zeigt aber, dass es Schinner

nicht um Standard-Messverfahren

in einer Standard-Umgebung geht.

Schinner ist an einem Projekt der

Universität Innsbruck (Institut für

Geographie) beteiligt, welches sich

mit der Vermessung des Gletschers

am Kilimanjaro beschäftigt. Es ist

eine

Datenübertragungsstrecke

vom Gletscherende bis zum Gip-

fel in fast 6000 Metern Seehöhe

errichtet worden, unter Extrembe-

dingungen. „Wir arbeiten in einer

Wildnis und in einer Höhe, in der

keines der üblichen Messverfah-

ren mehr Daten liefern kann“, sagt

Schinner. Mehr Informationen

dazu finden Sie im Internet unter:

www.electronicdesign.at

]

Michael Hofbaur (UMIT) leitet das von der Standorta-

gentur Tirol geförderte Translational Research-Projekt

KineControl zur Optimierung von Industrierobotern.

Foto: Friedle

Foto: Friedle, Visualisierung Koplenig

Tiroler Technik auf

Afrikas höchstem Berg