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STANDORT
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meet@nanoin Lausanne
Thema: [ INTERNATIONALES ]
STAndORT
Anlässlich der Swiss NanoConvention findet in Lausanne am 24.5. 2012 die
meet@nano,eine internationale Kooperationsbörse rund um Nano- und Material-
technologien statt. Für interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit
Kooperationsabsichten organisiert die Enterprise Europe Network-Kontaktstelle der
Standortagentur Tirol die Teilnahme an dieser Veranstaltung.
www.meetatnano.ch[ konkret GESEHEN ]
Erste Etappe am Erfolgsweg
I
nsgesamt 66 Teams sind gestartet, 44 reichten ihre Kurzkonzepte ein, zehn von
ihnen wurden am 23. Februar prämiert. Ja, es ist wieder so weit, der Tiroler
Businessplanwettbewerb adventure X hat seine erste Phase hinter sich. Die Palette
der Geschäftsideen reicht von der Entwicklung von Viren, die gegen Krebs aktiv
werden sollen (Vira T), über Gästeservice im Tourismus via Henryphone und einen
Informations- und Auskunftsdienst (Henry) bis hin zur Entwicklung mobiler Apps,
die Benutzern mit speziellen Übungsprogrammen dabei helfen, sich um ihre Ge-
sundheit zu kümmern (solito). Bis zum Finale am 28. Juni soll bei adventure X ein
tragfähiges Fundament für ein Unternehmen entstehen, dabei stehen den poten-
ziellen Gründern Fachexperten zur Seite, welche die Ausarbeitung der Geschäfts-
konzepte begleiten. Dazu Stefan Engl von „solito“: „Diese Betreuung ist wirklich
sehr professionell und gut organisiert, was uns beim Aufbau des ersten Teils unseres
Businessplans sehr geholfen hat. Und auch die mediale Berichterstattung ist für die
Teilnehmer positiv.“ Dass diese Betreuung auch hilft, wenn man schon im Ge-
schäftsleben steht, hat Susanne Thamer festgestellt. „Der Businessplan ist so etwas
wie ein roter Leitfaden, eine Fokussierung auf die Kernkompetenzen eines Unter-
nehmens. Dabei werden wir nun durch konstruktive Kritik unterstützt“, so Thamer,
die mit Margarethe Ritsch die Ritsch & Thamer OG gegründet hat, um im Oktober
2011 ihren „Henry, den persönlichen telefonischen Assistenten“
(www.henry.co.at)
auf den Markt zu bringen. Am Ende der nun folgenden Phase zwei soll ein Konzept
mit genauer Marktanalyse, mit Marketing- und Vertriebskonzept eingereicht werden
(Prämierung am 19. April). In Phase drei geht es dann um Darstellung der Finanzie-
rung, einen Finanz- und einen Umsetzungsfahrplan. Anmeldung zum Wettbewerb
noch jederzeit unter
www.adventurex.infomöglich.
Tiefe Einblicke in die
Welt der Forschung
Eine Nacht lang das Abenteuer Wissenschaft hautnah
erleben – diese Möglichkeit bietet sich am 28. April.
D
er
Forschungsstandort
Innsbruck/Tirol ist eine
der innovativsten Regi-
onen Österreichs. Mehr als 100
Universitätsinstitute, 20 Universi-
tätskliniken, eine Reihe weiterer
hochrangiger
Bildungsstätten,
viele außeruniversitäre Forschungs-
einrichtungen (z.B. das Institut
für Biomedizinische Alternsfor-
schung) und forschungsorientierte
Hightech-Betriebe (u.a. Barten-
bach Lichtlabor) sorgen mit ihren
mehr als 4000 Forscherinnen und
Forschern immer wieder für wissen-
schaftliche Leistungen im internati-
onalen Spitzenfeld. Leistungen, die
in Labors, Operationssälen, Biblio-
theken und am Computer erbracht
werden, die aber oft der breiten
Öffentlichkeit verborgen bleiben.
Nicht so bei der Tiroler Nacht der
Forschung, Bildung & Innovation,
die am 28. April ab 18 Uhr über die
– spektakuläre – Bühne geht. An
diesem Abend planen die Tiroler
Hochschulen mit Unterstützung
von Land Tirol, Standortagentur
Tirol und Tiroler Industriellen-
vereinigung eine spannende Reise
durch die Tiroler Forschungs-, Bil-
dungs- und Innovationslandschaft.
„Das ist immer ein tolles Ereignis,
wir bekommen viele Menschen an
einem Tag an die Universität und
ich glaube, sie bekommen von
uns einen guten Eindruck“, hält
Sabine Schindler, Vizerektorin für
Forschung an der Uni Innsbruck,
fest. Viele interessante (Mitmach-)
Experimente, informative Vorträ-
ge und der direkte Kontakt zu den
Wissenschaftlern bilden den Rah-
men für einen interessanten Abend
und eine aufregende Nacht für die
gesamte Familie. Infos in Kürze auf
www.tirolerforschungsnacht.at]
B
rettsperrholz mag zwar ein
sperriger Begriff sein, doch
dem modernen Holzbau
versperrt es sich nicht. Im Gegen-
teil: Seit Mitte der 90er Jahre stellt
es in Form der Holzmassivbauwei-
se eine wichtige Ergänzung zum
„herkömmlichen“ Holzbau dar.
Doch in der Regel versperrt sich
Brettsperrholz dem, was Archi-
tekten lieben – den Rundungen.
Was tun, fragte sich daher der
Osttiroler Leonhard Unterrainer
und begann im Jahr 2008 mit
dem Maschinenbauer Bernhard
Unterlercher aus Hopfgarten im
Defereggen – beide Mitglied im
Cluster Mechatronik Tirol – zu
überlegen, ob und wie es möglich
wäre, gekrümmte massive Brett-
sperrholzplatten herzustellen. Die
beiden hatten eine Idee, die mit
Hilfe eines Innovationsschecks
der FFG, einer Studie mit Uni-
Experten rund um DI Dr. Anton
Kraler vom Arbeitsbereich Holz-
bau an der Uni Innsbruck und
einer landesgeförderten Machbar-
keitsstudie zur patentierten „Radi-
usplatte“ wurde. Mit einer eigens
entwickelten Presse kann z.B. eine
96-Millimeter-Fünfschichtplatte
bei einer Produktionslänge und
-breite von zehn mal drei Meter bis
zum kleinsten Radius von 2,5 Me-
ter gebogen werden. Auch in der
Dicke ist man flexibel – sie reicht
von 78 Millimeter bis 30 Zentime-
ter, dick genug also, um auch für
tragende Elemente eingesetzt wer-
den zu können.
Im Jahr 2010 war es dann so-
weit – die Holzbau Unterrainer
GmbH konnte europaweit als
einziges Unternehmen gebogene
Brettsperrholz-Platten schnell und
kosteneffizient herstellen. Womit
auch Miriam Oberhuber (im Bild)
ins Spiel kam. Im Jänner 2010 be-
gann die HTL-Absolventin als In-
novationsassistentin bei Holzbau
Unterrainer, sich um die richtige
Vermarktung der Radiusplatten
zu kümmern. „Angefangen habe
ich quasi bei Null“, erinnert sich
Oberhuber. Das Marketing war
– neben der Erarbeitung von
Konstruktionsplänen für Radius-
platten – für zwei Jahre ihre Auf-
gabe, geholfen hat ihr dabei der
MCI-Lehrgang für Innovations-,
Produkt- und Prozessmanage-
ment. Prospekte und Preislisten
wurden erstellt, das Produkt wur-
de in Fachmagazinen präsentiert,
eine Kooperation mit einer inter-
national agierenden Holzagentur
eingegangen – und der Erfolg
gibt dem Osttiroler Unternehmen
recht, mehrere Aufträge konnten
an Land gezogen werden, unter
anderem ein Haus am Attersee
Von der Idee zum Produkt ist es oft ein langer Weg. Am Ziel angekommen, muss das Ergebnis auch noch ver-
marktet werden. Bei Holzbau Unterrainer übernahm diese Aufgabe Innovationsassistentin Miriam Oberhuber.
Innovation als eine runde Sache
mit 13 Wohnungen, Seeblick und
Seezugang. „Die Anlage, die neben
der Straße liegt, vermarktet sich
quasi von selbst. Viele Architekten
und Planer haben sich von sich aus
bei uns gemeldet“, erzählt Oberhu-
ber. Die gesteigerte Auftragslage
merkt man auch am Betriebsgelän-
de von Holzbau Unterrainer. Nach
einer ersten Erweiterung der Pro-
duktionshalle musste in der Zwi-
schenzeit eine zweite Halle gebaut
werden. Investition in Innovation
ist eben eine runde Sache. ]
Sonderpreis
Fotos: Holzbau Unterrainer (1), privat (1)
Foto: Standortagentur Tirol
Foto: Bullock
Patrizia Zoller-Frischauf
Landesrätin für Wirtschaft
U
m auf das Thema Nachhaltigkeit
schon in der Zeit der Unterneh-
mensgründung aufmerksam zu machen,
wird heuer zum ersten Mal unter den
Teilnehmern des Businessplans adven-
ture X (siehe konkret GESEHEN) ein
Sonderpreis für das nachhaltigste Projekt
(die Kriterien sind u.a. „Schaffung eines
regionalen Mehrwerts“, „Umweltbe-
wusstes Handeln“ bzw. „Soziale Verant-
wortung“) vergeben. Ins Rennen gehen
dabei die fünf besten Teams aus der
allgemeinen Bewertung, die sich für den
Nachhaltigkeitssonderpreis beworben
haben. Der vom Land Tirol/Fachbereich
Nachhaltigkeitskoordination gestiftete
Preis ist mit 3000 Euro dotiert.
F
ür das Jahr 2012 erwarten heimische
Top-Unternehmen einer Konjunktur
umfrage der WK Tirol zufolge zunächst
Stagnation, insgesamt aber ein Wirt-
schaftswachstum von bis zu 1,2 %. Ein
Drittel der befragten Unternehmen will
im ersten Halbjahr weniger investieren als
2011. Ich halte das angesichts von Unsi-
cherheiten auf den Märkten für verständ-
lich, zum anderen aber für bedenklich.
Nämlich dann, wenn gebremste Investi-
tionen zu Einsparungen dort führen, wo
sie jetzt keinesfalls gefragt sind: bei der
Innovationsarbeit und der Entwicklung
strategisch wichtiger Neuheiten. Vielmehr
ist es für die Tiroler Betriebe wichtig, hier
dem Beispiel der öffentlichen Hand zu
folgen: die EU will die Mittel für das näch-
ste Forschungsrahmenprogramm auf 80
Mrd. Euro steigern, der Bund unter ande-
rem Auftragsforschung von KMUs noch
stärker begünstigen und auch das Land
Tirol investiert konstant. Unter anderem
mit dem Programm Innovationsassisten-
tIn. Hier können sich Unternehmen um
finanzielle und personelle Hilfe für ein
Innovationsprojekt bewerben, das nicht
zwingend neue Technologien sucht oder
riesige Budgets bindet. Denn Innovati-
onsarbeit ist in erster Linie ein durch alle
Unternehmensbereiche gut zu organisie-
render Prozess, der auch kleine Neu-
heiten sucht. Im Produktionsablauf, beim
Geschäftsmodell, beim Marketing, der
Mitarbeiterkreativität oder den Services
für die Kunden. Auch den Aufbau dieses
Prozesses hintan zu stellen wäre falsch.
Denn auch ohne Prognose wissen wir:
je fundamentaler die Veränderungen,
desto wichtiger der inhaltliche Vorsprung
vor dem Mitbewerb. Wie wichtig und
erfolgreich es ist, antizyklisch zu investie-
ren, das hat die Tiroler Wirtschaft auch in
den Jahren 2008 und 2009 eindrucksvoll
unter Beweis gestellt.
Liebe
Leserinnen
und Leser
EDITORIAL
Foto: Land Tirol
Ziel der Förderung durch das Land
Tirol ist eine Steigerung der Innova-
tionskraft und Wettbewerbsfähigkeit
von Tiroler Unternehmen aller
Branchen und Tourismusverbänden
sowie eine strategische Ausrichtung
von Innovationsprozessen.
Voraussetzungen: ein bis zu zwei-
jähriges, definiertes Innovationspro-
jekt, das ein/e neu einzustellende/r
AbsolventIn einer HTL oder BHS mit
max. 3 Jahren Berufserfahrung (Uni/
FachhochschulabsolventIn mit max. 2
Jahren Berufserfahrung) bearbeitet.
Einreichfrist: 1.3.–30.4.2012
Info:
www.standort-tirol.at/iaInnovationsassistentIn
Eines der zehn in Phase eins prämierten Teams: solito mit Florian Hupfauf, Thomas
Lhotta und Stefan Engl (v.l.n.r.)