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STANDORT
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Neue Online-Datenbank für den Standort Tirol
Thema: [ STANDORTDATENBANK ]
STANDORT
Die Standortagentur Tirol lanciert ein neues, öffentlich zugängliches Portal für
Gewerbeflächen. Mit der webbasierten Standortdatenbank Tirol finden Unterneh-
men passende Standorte für Betriebsansiedlungen an nur einer Internetadresse,
Gemeinden können ihre freien Objekte und Flächen wesentlich einfacher und
übersichtlicher managen als bisher. Info: standortdatenbank.tirol.info
[ konkret GESEHEN]
Ölnebel innovativ filtern
D
en heurigen Markteintritt mit ihrem
revolutionären Filtersystem hat sich
die IFT GmbH zum Ziel gesetzt. Seit 2011
arbeitet man in dem Zillertaler Start-up-
Unternehmen an einem Filter, der einen
wichtigen Beitrag für die Verbesserung
der Wirtschaftlichkeit moderner Hochleis-
tungsmotoren liefern soll. Die zum Patent
angemeldete IFT-Blow-By-Filtertechnik,
erreicht einen Abscheidegrad von mehr
als 99,9 Prozent während der gesamten
Standzeit der Filterelemente und somit
über die gesamte Einsatzzeit eine deutliche
Kosteneinsparung gegenüber konventionellen Blow-By-Filtersystemen. Um die
Finalisierung des Konzepts und die Vorbereitung des Markteintritts kümmert sich
seit Dezember 2013 mit Theresa Pröll eine eigene Mitarbeiterin. Unterstützt wird
ihre Arbeit vom Land Tirol durch das Programm „InnovationsasisstentIn“. Dieses
fördert bis zu zweijährige Innovationsprojekte von Tiroler Unternehmen aller
Branchen (bis dato bereits in 73 Betrieben). „Die Kombination von Technik und
Wirtschaft, mit der ich hier zu tun habe, ist für mich ideal“, sagt die ausgebildete
Mechatronikerin (MCI-Bachelor), die derzeit ebenfalls am MCI ein berufsbeglei-
tendes Masterstudium in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert. Zu ihrem Einsatz
sagt IFT-Chef Christian Waldner: „Als junges Start-up-Unternehmen müssen wir
besonders eng kalkulieren. Deshalb sind die Zuschüsse zu den Personalkosten
unserer InnovationsassistentIn für uns besonders wichtig.“
STANDORT:
Was unterscheidet ei-
gentlich Horizon 2020 von füheren
Forschungsrahmenprogrammen?
WOLFGANG BURTSCHER:
Da
ist einmal die Steigerung des For-
schungsbudgets um rund 30 Pro-
zent auf 79 Milliarden Euro im
Vergleich zur Vorperiode. Bereits
im Dezember hat die Europäische
Kommission Forschungsprojekte
imWert vonzirka15MilliardenEuro
für die Jahre 2014 und 2015 aus-
geschrieben. Ein entscheidender
Paradigmenwechsel von Horizon
2020 liegt in der Verknüpfung von
Forschung und Innovation durch
eine nahtlose Unterstützung von
Projekten von der Forschung bis
hin zur Markteinführung. Damit
wollen wir eine wesentliche Schwä-
che der europäischen Forschung
angehen, nämlich die mangelnde
Umsetzung von Forschungsergeb-
nissen in neue Produkte, Verfahren
oder Dienstleistungen.
STANDORT:
Gibt es noch andere
Veränderungen?
BURTSCHER:
Wir wollen die EU-
Forschungsförderung auf die groß-
en gesellschaftlichen Herausfor-
derungen konzentrieren und weg
vom Gießkannenprinzip. Die For-
schungsförderung soll auf Schwer-
punkte wie etwa gesundes Altwer-
den, genügend und hochwertige
Nahrung, nachhaltige Energie
und Transport oder Klimawandel
fokussiert werden. Aber auch da
legen wir Wert darauf – und legen
das auch schon in den Ausschrei-
bungen fest –, dass wir Ergebnisse
erwarten.
STANDORT:
Oft wird über die
Komplexität der Antragstellung ge-
klagt?
BURTSCHER:
Horizon 2020 wird
zu einer radikalen Vereinfachung
führen. Herzstück dieser Vereinfa-
chung ist das neue Fördermodell,
das die direkten Kosten (z.B. Per-
sonal- und Investitionskosten) zu
100 Prozent rückerstattet. Die indi-
rekten Kosten werden durch einen
Pauschalsatz von 25 Prozent der di-
rekten Kosten abgegolten.
STANDORT:
Gibt es noch andere
Vereinfachungen?
BURTSCHER:
Bislang waren die
Fördersätze unterschiedlich, je
nachdem, ob es sich bei den Betei-
ligten um Industriebetriebe, Klein-
und Mittelbetriebe, Forschungs-
einrichtungen oder Universitäten
gehandelt hat. Das hat die Projek-
tabwicklung verkompliziert. Daher
werden in Zukunft die Fördersätze
für alle gleich sein – Horizon 2020
soll für alle attraktiv sein.
STANDORT:
Sie haben an der Uni
Innsbruck studiert und gearbeitet.
Wie sehen Sie heute die Tiroler For-
schungslandschaft?
BURTSCHER:
Ich habe 1990 nach
Genf gewechselt, seit damals hat In-
nsbruck als Hochschulstandort stark
mobil gemacht. Dies zeigt sich nicht
nur in den vielen neuen Hochschu-
leinrichtungen, sondern auch in
der engen Verknüpfung zwischen
Forschung, Lehre und Wirtschaft.
Da sieht man, dass die Forschung In-
nsbruck und Tirol mitbestimmt. In-
nsbruck kann auf neun ERC-Grants,
zwei Advanced Grants und sieben
Starting Grants, mit insgesamt 14
Millionen Euro, sowie 33 Marie-
Curie-Aktionen mit neun Millionen
verweisen. In diesem Sinne haben
sich Innsbruck und Tirol sehr gut
entwickelt. Ich habe auch den Ein-
druck, dass man große Fortschritte
macht, die Synergien von Forschung
und Wirtschaft zu nutzen.
STANDORT:
Und wie sehen Sie ge-
nerell Österreich aus der Sicht des
europäischen Fördergebers?
BURTSCHER:
Oft steht nur das
Geld im Vordergrund, das ist na-
türlich für Universitäten und die
Republik Österreich – vor allem in
Zeiten der Skepsis gegenüber der
europäischen Integration – wichtig.
Man kann zeigen, dass man nicht
nur in den europäischen Haushalt
einzahlt, sondern auch Mittel zu-
rückbekommt. Und da schaut es
für Österreich gut aus. Im Schnitt
kommen für jeden Euro, den Ös-
terreich in den Forschungshaushalt
einzahlt, 1,4 Euro zurück. Darüber
dürfen wir aber auf den „geisti-
gen“ Mehrwert nicht vergessen, der
sich durch die Teilnahme an For-
schungsrahmenprogrammen
er-
gibt, der Chance nämlich, mit den
besten Forschungseinrichtungen
und Forschern aus Europa, aber
auch aus der ganzen Welt, zusam-
menzuarbeiten. ]
FÖRDERUNG
PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF
Landesrätin für Wirtschaft
L
andesbeihilfen für drei innova-
tive Projekte in der Höhe von
285.000 Euro beschloss vor Kurzem
die Landesregierung im Rahmen der
Kooperationsförderung. „Die Tiroler
Kooperationsförderung ist die Geburts-
helferin für innovative Produkte und
Dienstleistungen aus Tirol, indem wir
Wissenschaft und Wirtschaft oder auch
verschiedene Unternehmen zusam-
menbringen“, erläutert dazu Wirtschafts-
landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Im
vergangenen Jahr wurden über die
Kooperationsförderung acht Projekte mit
mehr als 410.000 Euro gefördert. Die
Kooperationsförderung ist eine Förder-
maßnahme der Technologieförderung,
für die im Jahr 2014 insgesamt 7,4
Millionen Euro zur Verfügung stehen.
A
uch den neuesten Zahlen zufol-
ge bleibt Tirol einer der besten
Standorte für Forschung in Österreich.
Mit weiterhin 2,8 % kann sich die jüngste
Forschungsquote mehr als sehen lassen.
Sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen,
wäre dennoch der falsche Ansatz für die
Tiroler Unternehmen, F&E-Einrichtungen
und unsere Politik. Denn die Herausfor-
derungen werden immer größer und
der Wettbewerb um Mittel und Möglich-
keiten immer enger. Das Land Tirol tut
einiges, um die heimische Innovationskraft
weiter zu stärken. Die regionale For-
schungsförderung ist so umfassend wie
in keinem anderen Bundesland. Und die
starke Infrastruktur für Innovation und Ko-
operation ist nur zu nutzen. Zahlreichen
Tiroler Unternehmen, die Mitglieder in
Clustern sind, gelingt das bereits ausge
zeichnet – das zeigen die Beiträge im vor-
liegenden Standort erneut. Lassen Sie sich
von ihnen motivieren, in Sachen Innovati-
on voll durchzustarten. Tolle Gelegenheit
dazu bietet gerade eine neue Ausschrei-
bung des Landes zum Förderprogramm
„InnovationsassistentIn“. Ein wirklich
rentables Angebot hat aber auch die EU:
Mit Horizon 2020 ist die Teilnahme an
EU-Projekten deutlich erleichtert und
die EU übernimmt 100 % Ihrer direkten
F&E-Kosten. Details bietet das Interview
nebanan. Damit Innovationskraft wächst
und besteht, ist noch etwas wesentlich:
und das ist echter Gründergeist. Diesen
mit der Gründungsinitiative N.E.U. der
Standortagentur Tirol, der WK Tirol und
des CAST erneut stärken zu können, war
und ist mir ein ganz persönliches Anlie-
gen. Wie jenes, dass Sie unser vielseitiges
Angebot rund um Ihre Wettbewerbsfä-
higkeit und Ihren Marktvorsprung auch
weiterhin rege nutzen.
Liebe
Leserinnen
und Leser
EDITORIAL
Foto: Land Tirol
Einzigartige Einblicke
In der Langen Nacht der Forschung zeigt sich Tirols
Wissenschaftsszene von ihrer besten Seite.
A
ktuellste Projekte, neueste
Erkenntnisse und innova-
tive Technologien, vorge-
stellt in drei Städten (Innsbruck,
Hall und Kufstein), an 13 Ausstel-
lungsorten mit über 100 Stationen,
direkt von heimischen Forsche-
rinnen und Forschern verständlich
und anschaulich präsentiert – und
das alles kostenlos.
Bereits zum
sechsten Mal erlaubt die Lange
Nacht der Forschung am 4. April
2014 spannende Einblicke in die
vielfältige Welt der Forschung und
Technologieentwicklung.
„In der Langen Nacht wird For-
schung zum Erlebnis. Durch unsere
Unterstützung wollen wir die stei-
gende Bedeutung von Innovationen
und Erfindergeist für den Standort
Österreich aufzeigen. Unser Ziel
ist es, vor allem junge Menschen
stärker für das Thema Forschung
und Entwicklung zu begeistern“,
betont Wissenschafts-, Forschungs-
und Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner. Doch nicht nur die
heimischen Hochschulen (Uni
Innsbruck, Medizinuni, UMIT, FH
Kufstein, MCI, FH Gesundheit,
Pädagogische Hochschule) gewäh-
ren Einblicke, sondern auch Tirols
Unternehmen. „Es freut mich be-
sonders, dass auch heuer wieder
zahlreiche forschende Tiroler Un-
ternehmen im ganzen Land der
Bevölkerung zeigen, was für ein
forschendes Know-how in ihnen
steckt“, meint dazu Harald Gohm,
Geschäftsführer der Standortagen-
tur Tirol. In Innsbruck bringen spe-
zielle Shuttlebusse der IVB die Be-
sucher gratis an die verschiedenen
Standorte. Und an Jausenstationen
können die Besucher zudem nicht
nur ihren „Appetit auf Forschung“
stillen. Nähere Infos zum täglich
wachsenden Programm gibt es im
Internet unter
www.langenachtder-
forschung.at ]
Fotos: Uni Innsbruck
Foto: Friedle
Wolfgang Burtscher, stellvertretender Generaldirektor für Forschung und Innovation in der Europäischen
Kommission, über die Neuerungen, die das neue EU-Förderprogramm Horizon 2020 mit sich bringt.
„Eine radikale Vereinfachung“
Wolfgang Burtscher: „Wir wollen die EU-For-
schungsförderung auf die großen gesellschaft-
lichen Herausforderungen konzentrieren.“
Theresa Pröll: „
Kombination von Tech-
nik und Wirtschaft ist für mich ideal.“
Foto: Lechner
Unternehmen und Tourismusverbände können unter Förderung durch das
Land Tirol Innovationsprojekte mithilfe eines/r eigenen Mitarbeiters/in umset-
zen und ihre Innovationsprozesse so strategisch ausrichten. Voraussetzungen:
ein bis zu zweijähriges, definiertes Innovationsprojekt, der/die neue Mitarbei-
ter/in ist AbsolventIn einer Universität oder Fachhochschule mit maximal zwei
Jahren Berufserfahrung (HTL oder BHS mit max. drei Jahren Berufserfahrung).
Einreichfrist: 1. 3. bis 9. 4. 2014. Info:
www.standort-tirol.at/iaFakten zum Förderprogramm „InnovationsassistentIn“