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standort

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Elektromobilitätskongress 2014

Thema: [ MECHATRONIK TIROL ]

Technik

Mit Klischees wie „Elektromobilität funktioniert nicht“, „E-Autos werden noch lange auf sich warten

lassen“ oder „Ist viel zu teuer“ wollen die Cluster Mechatronik, Erneuerbare Energien und IT Tirol beim

Elektromobilitätskongress 2014 aufräumen. Realistische Zahlen, Daten und Fakten zeigen auf, dass Elek-

tromobilität nicht mehr in den Kinderschuhen steckt, sondern allgegenwärtig ist.

Datum: 17. (Fachkongress) und 18. (Öffentliche Ausstellung) Juni 2014; Ort: Congress Innsbruck

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Mechatronik Tirol finden Sie auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Mechatronik ]

Ende Jänner feierte Clustermitglied

Mattro Mobility Revolutions den Marktstart

seines Ziesels, eines elektrisch betriebenen

Offroad-Fahrzeugs made in Tirol. Ohne

Motorenlärm und ohne Abgase, kinderleicht

zu bedienen mit präziser Joystick-Steuerung

präsentiert sich der Ziesel, dessen Entwicklung

mit dem Programm InnovationsassistentIn

Tirol gefördert wurde, als Fun- und Arbeits-

mobil. Wie viel Fun der Ziesel bereiten kann,

sahen am 15. Februar rund 3,19 Millionen

Zuschauer, als Stefan Raab im Ziesel nicht zu

schlagen war.

Vom 26. bis 28. Mai 2014 findet die drei-

tägige „International Summer School Mechatro-

nik“ statt (Veranstalter Cluster Mechatronik Ti-

rol, Cluster Mechatronik & Automation Bayern,

TiS innovation park Südtirol). Zum Thema

„Der Kollege Roboter für die Produktion der

Zukunft“ werden u.a. infrastrukturelle Voraus-

setzungen, die Mensch-Maschinen-Kooperation

und Investitionsbedarf beleuchtet.

M

oderne mechatronische

Zugänge bei der Ent-

wicklung von Maschi-

nen, Geräten und Anlagen er-

öffnen neue Möglichkeiten für

Produktinnovationen. Die Schlüs-

selfaktoren liegen dabei in erster

Linie im durchgängigen Erfassen

der Anforderungen an das Pro-

dukt, dem sogenannten „Require-

ments Engineering“, und im me-

chatronischen Design selbst.

„Der Grundgedanke dabei ist

die durchgängige Integration aller

notwendigen technischen Diszipli-

nen ab Beginn des Entwicklungs-

prozesses“, betont Gerald Schatz,

GF der LCM. Dabei ist, so der Me-

chatronik-Spezialist, für die Ent-

wicklung und Erarbeitung mecha-

tronischer Lösungen für komplexe

Produktionsprozesse die compu-

terunterstützte Simulation absolut

unumgänglich. „Der Umfang ei-

ner Simulation kann von den ein-

zelnen Komponenten einer neuen

Anlage über deren Funktionalität

im Betrieb bis hin zum Fertigungs-

prozess von Produkten reichen“,

erläutert Schatz. Diese durchgän-

gige Simulationskette schafft die

Basis für die Optimierung der Pro-

dukte bzw. der Herstellungspro-

zesse. Wesentlich ist die Berück-

sichtigung der mechanischen und

elektrischen Eigenschaften sowie

deren Zusammenwirken in der

Anlage, um Optimierungspoten-

zial zu identifizieren. In weiterer

Folge kann der Ressourceneinsatz,

wie zum Beispiel der Energiever-

brauch der gesamten eingesetzten

Betriebsmittel entlang der Pro-

duktionskette, optimiert werden.

Dabei werden nicht nur die ein-

zelnen Komponenten einer Anla-

ge optimiert, wie elektrische oder

hydraulische Antriebe. Vielmehr

wird das energieoptimierte Zusam-

menwirken der einzelnen Kompo-

nenten durch Simulation erfasst

und durch intelligente Software

und Sensorik in der betrieblichen

Praxis umgesetzt.

Ein wichtiger Aspekt ist die Inte-

gration der logistischen, produkti-

onsbegleitenden Prozesse, wie zum

Beispiel der Materialfluss.

Eine wesentliche zukünftige He-

rausforderung ist die Reduktion

der Vielzahl an Schnittstellen bzw.

deren Standardisierung, um tat-

sächlich durchgängige Automati-

onssysteme zu schaffen.

Es geht heute um die horizonta-

le und um die vertikale Integration

von Prozessabläufen. Man könnte

auch sagen, früher ging es um

Komponenten. In Zukunft geht

es um Prozesse, und dabei ist die

moderne Mechatronik zusammen

mit integrierter Software der Dreh-

und Angelpunkt. Mehr Informati-

onen unter

www.lcm.at

]

Ganzheitliche Entwicklung von

Produkten ist der Schlüsselfaktor

Die Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM) ist ein Excellence Center für

moderne integrierte und maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Mechatronik.

E

s ist eine Frage, die wohl

jeden Skifahrer brennend

interessiert: Wie muss ein

Ski bearbeitet werden, dass er a)

schnell ist, dass b) die Kanten lang

scharf bleiben und dass c) der Be-

lag länger hält. Geht es nach Mi-

chael Hasler, Projektmanager am

Innsbrucker Technologiezentrum

Ski- und Alpinsport, könnte die-

se brennende Frage mit Tiroler

Know-how gelöst werden.

Der Grund für seine Zuversicht

liegt am Projekt Skitechnologie,

einem vom Land Tirol und vom

europäischen EFRE-Fonds finan-

zierten K-Regio-Projekt. Darin

kooperieren das im Jahr 2005 ge-

gründete Technologiezentrum Ski-

und Alpinsport, die Uni Innsbruck

(Inst. f. Sportwissenschaft, Inst. f.

Grundlagen der Technischen Wis-

senschaften, Inst. f. Konstruktion

und Materialwissenschaften, Inst. f.

physikalische Chemie, Experimen-

talphysik), der ÖSV, die Tyrolit-

Schleifmittelwerke, der Spezialma-

schinenbauer Wintersteiger AG,

der Außerferner Beschichtungs-

experte PhysTech Coating Tech-

nology und der Skiwachsspezialist

HWK Kronbichler in Ebbs. Das

erklärte Ziel, so Michael Hasler:

„Wir wollen die Performance, die

Sicherheit und die Langlebigkeit

von Skiern verbessern.“ Man sei an-

fangs völlig offen gewesen, so Has-

ler, mit welcher Technologie dieses

Ziel erreicht wird, man greife aber

natürlich auf die Kompetenzen der

Konsortium-Mitglieder zurück.

Beschichten, Schleifen oder La-

sern werden derzeit getestet (Has-

ler: „Im Moment untersuchen wir

Belag und Stahl getrennt, weil es

messtechnisch einfacher ist.“). Zum

Einsatz kommt dabei das Tribome-

ter. Dieses Messgerät ist im ersten

„sportlichen“ K-Regio (2008 bis

2012) entstanden und ermöglicht

erstmals standardisierte Testungen

von Skiern im Labor. „Bei Stahl

heißt es etwa, je glatter, umso besser.

Es gibt aber auch Untersuchungen,

bei denen das nicht ganz zutrifft.

Daher wollen wir zuerst wissen, was

ist wirklich Fakt“, beschreibt Hasler

die Vorgehensweise. Derzeit wer-

den bei Tyrolit die ersten stähler-

nen Probekörper geschliffen, die

dann in verschiedenen Rauigkeiten

bei unterschiedlichen Geschwin-

digkeiten und Temperaturen durch

das Tribometer gejagt werden, ähn-

lich wird dann bei den Belägen

vorgegangen. Hasler: „Auf diese

Art bekommen wir ein Basis-Know-

how für die Strukturen, vergleich-

bar werden wir bei den Beschich-

tungen arbeiten.“ Alle Erkenntnisse

zusammen sollen in einer neuar-

tigen Skiunterseite resultieren, die

einerseits den Projektmitgliedern

aus der Wirtschaft zugute kommt

(Marktvorsprung durch innovative

Skibearbeitungsmaschinen, Schleif-

mittel, Beläge), andererseits Millio-

nen von Sportbegeisterten ein bes-

seres, sichereres und genussvolleres

Skifahren ermöglicht. Infos unter:

www.tsa-tirol.com

]

Mit mechatronischen Lösungsansätzen sucht das Technologiezentrum für Ski- und Alpinsport mit Partnern

aus der Wirtschaft nach einem schnellen Ski, dessen Kanten und Beläge so lange wie möglich halten.

Im eigens entwickelten Tribometer

arbeitet das Team rund um Michael

Hasler an einer innovativen Ober-

flächenbearbeitung von Skibelägen

und -kanten.

Eine bessere Performance

Foto: Mattro

Fotos: Lechner (1), Friedle (1)

Schicht auf Schicht

[ konkret GESEHEN ]

E

igentlich“, sagt der Physiker Georg

Strauss, „läuft heutzutage alles übers

Material und die Oberfläche. Schichten

als Verschleißschutz, damit sich z.B.

Werkzeuge nicht so schnell abnützen.

Schichten an der Oberflä-

che des Handys, damit die

Fingerabdrücke nicht so

stark sichtbar sind.“ Und

weil Schichten in Wirtschaft

und Industrie eine immer

größere Rolle spielen, wurde

im Herbst in Innsbruck das

Material Center Tyrol (MCT)

gegründet, um anwendungs-

orientierte Forschung im

Bereich der Materialtech-

nologie, der Oberflächen-

funktionalisierung und der

Dünnschichttechnologie zu

bieten. „Wir wollen uns als

Ansprechstelle für Materi-

altechnologie etablieren“, sagte MCT-

Leiter Strauss anlässlich des Starts – und

nur wenige Monate später kann er

schon auf Konkretes verweisen.

„Es ist zum Beispiel ZIMMER AUS-

TRIA, einer der weltweit führenden

Hersteller von digitalen Textil- und Tep-

pichdruckmaschinen mit Sitz in Kufstein,

an uns herangetreten“, berichtet Strauss.

Grund der Anfrage war eine Oberflä-

chenanalyse bei speziellen Ventilen. „Mit

der uns zur Verfügung stehenden Ana-

lytik konnten wir innerhalb von einem

Monat Lösungsansätze liefern, um das

Produkt zu verbessern“, sagt Strauss, für

den das MCT damit einen Teil seiner

Aufgabe – das universitäre Know-how

als Dienstleistung der Wirtschaft zur

Verfügung zu stellen – beweisen konnte.

Aber auch der zweite Teil – Forschungs-

kooperationen – ist schon auf Schiene.

Mit der Firma Sunplugged aus Mieming

wurde beim Land Tirol ein Kooperati-

onsprojekt eingereicht („Dabei geht es

um die Verbesserung des Dünnschicht-

prozesses für Photovoltaik-Strukturen.“),

mit CarbonCompetence wird zur Zeit

an einem FFG-Projektantrag gearbeitet.

„CarbonCompetence arbeitet mit Dia-

mantschichten für spezielle Werkzeuge.

Derzeit ist diese Schicht direkt auf

dem Hartmetall, was zu Verschleißer-

scheinungen führt. Notwendig ist aber

eine funktionelle Zwischenschicht, die

gewisse Diffusionseigenschaften verbes-

sert“, umschreibt Strauss das Projektvor-

haben. Wichtig für das MCT sei nun, so

Strauss, die notwendige Infrastruktur an

der Universität, damit man – sozusagen

Schicht auf Schicht – auch zu einem

physischen Zentrum wird.

MCT-Leiter Georg Strauss: „Schon drei Projekte seit

dem Start des Centers.“

„Es geht um die

Optimierung

der kompletten

Wertschöpfungskette.“

Gerald Schatz, Linz Center of Mechatronics

Foto: LCM

Foto: Friedle