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STANDORT

0516

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1

Pilotfabriken Industrie 4.0

Thema: [ Produktion der Zukunft ]

STANDORT

Eine Pilotfabrik ist ein realitätsnahes Modell einer Fabrik in einem Labor,

die erste in Österreich wird derzeit von der TUWien aufgebaut. Derzeit läuft

(bis 31.3.2017) die Ausschreibung für die nächsten zwei Pilotfabriken.Themen

sind „Fertigung diskreter Güter“ bzw. „Verfahrenstechnische Produktion“. Pro

Fabrik stehen zwei Millionen Euro Förderbudget zur Verfügung, Info:

www.ffg.at

O

ffense wins games, defense

wins championships“, un-

ter Experten des American

Football fällt dieser Satz immer wie-

der. Insofern hatte Tirols Vorzeige-

club, die Swarco Raiders, in den Jah-

ren 2008, 2009 und 2011 die stärkste

Verteidigung Europas, konnten die

Innsbrucker doch in diesen Jahren

die begehrte Eurobowl nach Öster-

reich holen. An diese Erfolge wollen

die Raiders wieder anknüpfen – und

das mit technologischer Unterstüt-

zung des MCI.

An sich sind Wurf- bzw. Ballmaschi-

nen im Sport nichts Neues, es gibt

sie im Tennis, Baseball, Fußball und

vielen anderen Sportarten. Auch im

American Football, allerdings ent-

sprechen die Jugs Football Machines

nicht mehr dem heutigen Stand

der Technik. Auf diesen wurde eine

Ballmaschine nun von einer Grup-

pe Mechatronik-Studierender unter

Projektleiter Bernhard Hollaus ge-

bracht.

Das neu entwickelte Gerät erreicht

eine Wurfgeschwindigkeit von über

100 Stundenkilometer, Bälle können

– mit einer Genauigkeit von +/- 30

Zentimetern auf 20 Meter – quer

über das 120 Yards lange Spielfeld

geschossen werden. Im Training

können damit statt bislang 40 Pässe

rund 400 Pässe pro Passempfänger

gespielt werden – und das in der-

selben Zeit. Grund genug, dieser

Kooperation der Raiders mit einer

Tiroler F&E-Einrichtung den dies-

jährigen Mechatronik Cluster Award

zu verleihen.

„Die von der Standortagentur Tirol

gemanagten Cluster sind Drehschei-

ben für Innovation und Kooperation

und bieten heimischen Betrieben

ein effektives Umfeld zum nachhal-

tigen Wachsen. Mit Hilfe der Tiroler

Cluster Awards zeichnen wir jedes

Jahr die besten Innovationen aus

diesen Netzwerken aus. So wollen

wir noch mehr Betriebe motivieren,

regelmäßig und strategisch an Markt-

neuheiten zu arbeiten“, hält Harald

Gohm, Geshäftsführer der Standort-

agentur Tirol, fest. Die Awards zeich-

neten die besten F&E- oder Innovati-

onsprojekte aus den Tiroler Clustern

heuer bereits zum achten Mal aus.

Ziel von Innovation, so Gohm, sei es

„Marktvorsprung aufzubauen und so

Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“ Im

Fall der Swarco Raiders soll sie auch

dazu beitragen, dass in der heurigen

Saison auch die ganz schweren Bälle

gefangen werden, um die Euro-Bowl

nach sechs Jahren endlich wieder

nach Tirol zu holen. ]

CALL FÜR AT:NET

PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF

Landesrätin fürWirtschaft

N

och bis zum 14. Februar 2017

läuft der Call für die dritte

AT:net-Runde, bis zu 200.000 Euro

gibt es für innovative digitale Unter-

nehmen. Mit dem Programm AT:net

des Bundeskanzleramts werden die

Markteinführung und Etablierung

digitaler Anwendungen und digitaler

Produkte gefördert. Insgesamt ste-

hen für den Call etwa fünf Millionen

Euro zur Verfügung. Gefördert wer-

den Projekte aus den Bereichen b2b

(business to business), b2c (business

to consumer) und b2a (business to

administration). Info:

www.ffg.at/atnet

T

irol hat in den letzten 15 Jahren

zu den führenden Innovations-

regionen aufgeschlossen. Die F&E-In-

tensität ist stark gestiegen. Konkret ist

die F&E-Quote von 1,72 Prozent im

Jahr 2002 auf 3,12 Prozent gestiegen,

womitTirol heute weit über dem

EU-28-Durchschnitt von zwei Prozent

und dem OECD-Durchschnitt von

2,4 Prozent liegt. Bund und LandTirol

sowie die heimischeWirtschaft und

Wissenschaft haben hier mit vereinten

Kräften gewirkt – die Innovationen

zahlreicherTiroler Unternehmen sind

weltweit gefragt. Um die Zukunft

unserer Betriebe langfristig zu sichern,

sind wir gefordert, unser gesamtes

Innovationspotenzial künftig immer

noch besser auszuschöpfen. Das

gelingt, wenn wir mehr KMUs für For-

schung und konsequente Innovations-

arbeit gewinnen können. Und wenn

wir das an den Hochschulen vorhan-

deneWissen über Kooperationen mit

derWirtschaft noch rascher auf die

Märkte bringen können. Zu beiden

Themen motivieren LandTirol und

Standortagentur maßgeblich – dieser

Standort berichtet: so holen wir mit

denTiroler Cluster Awards bereits

zum achten Mal jene Mitglieder der

Tiroler Cluster vor denVorhang,

denen es besonders eindrucksvoll

gelingt, ihreWettbewerbsfähigkeit mit

innovativen Produkten und Dienst-

leistungen zu steigern. Oder stellen

wir im Rahmen einer neuen Aus-

schreibung im regionalen Kompetenz-

zentrenprogramm K-Regio in Kürze

wieder mehr als zwei Millionen Euro

für gemeinsame Forschungsprojekte

der Betriebe mit unseren Hochschu-

len und Forschungseinrichtungen zur

Verfügung. So sichern und schaffen

wir jene hochwertigen Arbeitsplätze,

die wir am StandortTirol brauchen,

gemeinsam.

Liebe

Leserinnen

und Leser

EDITORIAL

Foto:LandTirol

Wichtige Kooperation

Für eine gute Zukunft

Mit K-Regio fördert das Land Verbundforschung.

Zusammenarbeit ist schon vor dem Antrag gefragt.

GemNova und Standortagentur Tirol arbeiten bei

kommunalen Entwicklungsprozessen zusammen.

M

ag es früher noch den For-

scher gegeben haben, der

im Alleingang Probleme

löste, in der vernetzten und kom-

plexen Welt von heute ist das nicht

mehr möglich. Kooperation ist daher

angesagt, in der Forschung, in der

Wirtschaft sowie zwischen Forschung

und Wirtschaft. „Das Landespro-

gramm K-Regio fördert gemeinsame

F&E-Projekte von Wirtschaft und

Wissenschaft“, hält Marcus Hofer,

Leiter der Förderberatung bei der

Standortagentur Tirol fest. Zentral

wichtig seien vor allem das gemein-

same F&E-Projekt sowie die geeigne-

ten Uni- und Unternehmenspartner:

„Beim Finden hilft das Netzwerk der

Standortagentur Tirol.“

Ebenfalls schon vor Antragstellung

unterstützen auch die Förderberater

der Standortagentur. „Kommuni-

kation mit diesen ist eine wichtige

Grundvoraussetzung bereits in der

Vorbereitungsphase“, weiß Hofer, er

empfiehlt, schon bei der ersten Pro-

jektplanung Fragen zu stellen und

sich fortlaufend Feedback zu holen.

„Denn auch die Kosten von Vorarbei-

ten zur Patentierung oder von Markt-

analysen können gefördert werden.

Zudem beraten unsere Förderex-

perten bezüglich richtlinienkonfor-

mer Kostenplanung“, so Hofer. Der

Projektantrag selbst sollte schließlich

genau und prägnant formuliert sein,

die Markt- und die Mitbewerbersitua-

tion sowie den Innovationsaspekt des

Projekts darstellen. Ist der Antrag

erfolgreich, stehen für eine Projekt-

laufzeit von bis zu drei Jahren bis zu

900.000 Euro Förderung zur Verfü-

gung, Förderquoten bis 100 Prozent

sind möglich. Das Programm K-Re-

gio wird aus Mitteln des EFRE-Fonds

zu 50 Prozent cofinanziert und un-

terliegt den jeweiligen Bestimmun-

gen des EU-Rechts. Informationen

unter

www.standort-tirol.at/k-regio

]

I

ntegrative Regionalentwicklung

muss heute sowohl soziale, wirt-

schaftliche, ökologische und

politische als auch regionale und

internationale Dimensionen be-

rücksichtigen. Dieser vielschichtige

Ansatz wird durch eine Kooperati-

on ermöglicht, die von der Standor-

tagentur Tirol und der GemNova, ein

Unternehmen des Tiroler Gemein-

deverbandes, unterzeichnet wurde.

„Die Tiroler Gemeinden stehen vor

vielfältigen und großen Herausforde-

rungen. Mit der Zusammenarbeit der

GemNova und der Standortagentur

Tirol bei der Beratung und Beglei-

tung kommunaler Entwicklungspro-

zesse ermöglichen wir unseren Ge-

meinden eine gute Zukunft“, begrüßt

Gemeindeverbandspräsident Ernst

Schöpf die Kooperation. Und Gem-

Nova-Geschäftsführer Alois Rathgeb

ergänzt: „Durch die Zusammenarbeit

können die Kommunen auf eine um-

fassende, objektive und neutrale Be-

ratung bei der zukunftsorientierten

Regional- und Gemeindeentwicklung

zugreifen.“ Die gemeinsame Experti-

se der beiden Einrichtungen reicht

von der Planung und Durchführung

von Standortentwicklungsprozessen

unter entsprechender Einbindung

von Stakeholdern wie der Bevölke-

rung oder ansässigen Unternehmen

bis zur Entwicklung und Umsetzung

von Infrastrukturprojekten in den

Gemeinden.

„Unsere Stärken liegen in der

umfassenden Standortanalyse, der

Erhebung des Ist- und Soll-Zustan-

des, der Entwicklung möglicher Sze-

narien für eine Gemeinde und der

Erarbeitung von Handlungsfeldern

und Maßnahmen“, beschreibt Ha-

rald Gohm den Beitrag der Stand-

ortagentur Tirol. So ist etwa in Tirol

allein die Standortagentur Tirol

berechtigt, den Sharc-Check, ein

vom K1-Zentrum alpS entwickeltes

Analyse-Instrument, durchzuführen.

Der Sharc-Check bietet Gemeinden

einen Überblick hinsichtlich ihrer

Positionierung in ausgewählten The-

menfeldern wie zum Beispiel Öko-

nomie, Bebauung, Ökologie oder

Mobilität und visualisiert diesen. ]

Mit den Cluster Awards wurden die innovativsten Projekte aus den Tiroler Clustern ausgezeichnet. Überzeugt

hat dabei eine innovative Wurfmaschine, mit der die Eurobowl wieder nach Tirol geholt werden soll.

Gute Würfe für mehr Vorsprung

Fotos:StandortagenturTirol

MCI-Entwicklung für Swarco Raiders:Wurfmaschine für exakte Pässe.

Wellness:

OrganoidTechnologies/

Adler Lacke – ökologische Versi-

gelung für Organoid-Oberflächen

IT:

Rateboard/Revenue Manage-

ment Softwarelösung für Indivi-

dualhotels im Alpenraum

Erneuerbare Energien:

IDM –

myIDM Wärmepumpenpool, mit

dem flexible Strompreise verar-

beitet werden können

Life Sciences:

Cubile Health –

Sensorsystem (siehe Seite 7)

Mechatronik:

MCI/Swarco Rai-

ders – Ballwurfmaschine

Cluster Awards 2016

K-Regio fördert Verbundprojekte von

Wissenschaft undWirtschaft.

Harald Gohm, Ernst Schöpf & Alois Rath-

geb

(v.li

.) setzen auf mehr Kooperation.

Foto:GemNova

Foto: istock